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Kapitel 1 - Die Gefährten

AW: Kapitel 1 - Die Gefährten

Zhuggens sah gelangweilt zu. Er hatte noch zu wenig getrunken um sich auf eine sinnlose Keilerei einzulassen und konnte sich nun entspannt ein Bild von Dianthes Kampferfahrungen machen. Und die ließ sich sehen. Selbst in ihrem leicht angetrunkenen Zustand nagelte sie den Anführer der Gruppe geschickt fest. Und wie der Herausforderer so mit der Klinge am Hals nach Luft rang, blögte ihm auch der Luftgeist seine Meinung ins Gesicht. Zhuggens dachte nach. Er schaute Gerwin an, der kampfbereit die Hand an seiner Waffe hatte, und stand auf. "Elaine, ich glaube ich könnte noch ein Bier vertragen.", rief er in die angespannte Stille in der Kneipe und wandte sich zur Bar. Ungläubig starrten ihn die Raufbolde Sebastians an als er ignorant durch sie hindurch schritt.

"Hey, spiel dich nicht so auf!", rief ihm einer entgegen und ehe sein Schlag ausgeführt war stand Zhuggens schon hinter ihm und er sackte zu Boden. Er blickte sich wieder um, aber als keiner den Anschein erweckte sich bewegen zu wollen, stellte er sich an die Theke und nahm sein Bier dankend entgegen, das ihm Elaine mit einem merkwürdigen Blick über die Bar reichte.
 
AW: Kapitel 1 - Die Gefährten

Ja, Sebastian hatte es schließlich gewußt. Die Kapitänin der Sternenwanderer war ein verdammt harter Knochen. Nun wußte er auch, das sie ein verdammt flinker Knochen war.
Doch er war nicht allein gekommen, sondern mit einer Truppe erfahrener Pissflitschen und Arschlöcher. Und wenn die eines konnten, dann den Schwächsten in den Reihen der Gegner zu finden.
Ganz offensichtlich war das der komische Kauz mit dem Schreibstubenkram. Als Dianthe den Sebastian an die Wand pappte und Zhuggens die Pfeife ausknockte, die schon vorher kräftig von Gerwin ind Gesicht bekommen hatte, nutzte ein schlauerer Schläger aus Sebastian's Truppe die Chance.
Der Schoßzwerg der Kapitänsschlampe achtete achtete nur auf seine Kommandantin, ebenso dieses fliegende Etwas, das so mir nichts dir nichts aufgetaucht war und irgendwas magisches sein mußte. Der Fremde, der schon vorher mit Gerwin unangenehm aufgefallen war, lenkte sich selbst ab und als der Scriptor wieder auf sein Pergament sah, um irgendwas draufzukritzeln, war der Bursche bei Fidelius Promt und hielt ihm eine schlanke, scharfe Klinge an den Hals.
Mit Gegenwehr von diesem Schreibergreis war kaum zu rechnen.

"Komm wieder runter, Miststück, oder der alte Knacker macht Bekanntschaft mit MEINER Klinge. Also Waffen weg und Fresse halten ! KLAR ?!"

Das war ziemlich unmißverständlich.
Der Drummel war außer sich, sein Schamwölkchen verdüsterte sich und es begannen kleine Blitze über seine Pseudohaut zu wandern, aber er wußte nicht was er machen sollte, ohne das es seinem neuen Meister buchstäblich an den Hals ging.
 
AW: Kapitel 1 - Die Gefährten

"Das wollt ihr doch garnicht nicht wahr mein Freund?!" Eine betörend schöne junge Frau trat ruhig zu dem mann ihr blick fesselte des seinen und sie legte ihm die Hand auf die seine. Sie lächelte bezaubernd "kommt, lasst diesen alten kauz doch in frieden seine pergamente vollkritzeln und leistet mir gesellschaft." Der mann konnte den blick nicht von ihr wenden und lies den alten los. "Wie ihr wünscht" stammelte er abwesend. Und wohl nicht nur ihm hatte es die sprache verschlagen so ziehlich alle männer starrten sie an. Sie hatte lange schlanke beine und war barfuss ihr rock verdiente kaum als solches bezeichnet zu werden denn an den seiten war er offen um ihre körpermitte lag ein reichverzierter sehr breiter miedergürtel und an ihrer linken schulter trug sie einen dunkelblauen stein mit einem rosenwappen. Ihre beinahe bodenlange haare waren weinrot und ab den schultern geflochten, ihre goldeneren Augen hielten den einen mann gefesselt, doch auch strahlte sie eine ruhige bestimmtheit aus das jeder vor ihr zurück wich. Sie führte den mann hinaus in den sturm und er ging.
Dann sah sie in die recht sprachlose runde, sie trug nun das nachsichtige lächeln einer königin. "Und nun möchte ich das sich alle wieder beruhigen und sich zur nachtruhe begeben! Ich schaetze es nicht bei meiner gestört zu werden." Man konnte ihr einfach nicht wiedersprechen, nicht diesem charmanten lächeln. Sie öffnete die tür und tatsächlich begaben sich die meisten der unruhestifter auf den heimweg. Für diese frau wollte man einfach alles tun, um ihr zu gefallen und ihre gunst zu gewinnen.

Sie trat zur Dianthe und legte auch ihr die Hand auf den arm. "Lasst ihn bitte los Frau Kapitän" bat sie. Von ihrer berührung breitet sich eine wohlige , beinahe sinnliche wärme aus. Sie musste zu Dianthe aufsehen, den kopf leicht in den Nacken gelegt die Augen halb geschlossen, und ihre Sinnlichen, weichen, roten, zartgeschwungenen lippen leicht geöffnet, lud sie förmlich zum küssen ein. So musste die Göttin der Lust und des Genusses in persona aussehen. Sie war die verlockung, die Sünde, die pure Begierde und die Erlösung, Die erfüllung aller Wünsche gleichermaßen.
 
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AW: Kapitel 1 - Die Gefährten

Huh ? Was war das denn, wunderte sich die Flasche ? Seit wann kam man mit Freundlichkeit und guten Worten weiter, wenns um eine gepflegte Bambule ging ? Der Weingeist sah genauer hin und merkte wohl, das mit dieser netten jungen Dame irgendwas nicht stimmte, aber er konnte nicht ins Detail gehen.
Wie hätte er auch ?
Drachen waren keine Trinker. Bis heute war die Menge an Alkohol, die es brauchte, um einen Drachen betrunken zu machen, noch nicht bekannt und die Flasche hatte noch nie einen getroffen, also erkannte er auch keinen, wenn er sich getarnt hatte.
Die großen Reptilien taten das nämlich nicht nur im Physikalischen, sondern auch im Astralen.
Torm hatte sie auch nicht sonderlich gemocht, die dicken Lurche, wie er sie genannt hatte, und die Luftpiraten danach sahen die Dinge wie die Raptorianer.
Nur ein abwesender Drache war ein guter Drache.
Aber mit dem Ergebnis war der Weingeist sehr zufrieden.

Der Drummel guckte. Er guckte und beruhigte sich ein wenig. Seine Unterhose aus Wolken blieb zwar noch dunkel, aber er hörte zumindest auf zu blitzen und zu knistern.
Wie die Flasche war auch der Muff immun gegen sexuelle Anziehungskraft, einfach aus Mangel an Interesse. Aber im Gegensatz zum Flaschengeist, kannte er Drachen.
Er kannte sie sogar recht gut.
Dennoch hätte er die junge Frau wohl nicht als das erkannt, was sie war, wenn er sie nicht kurz vorher in ihrer wahren Form gesehen hätte.
Trotzdem war er sich noch nicht ganz sicher.
Aber der Drummel wäre nicht der Drummel gewesen, wenn er diesbezüglich nicht direkt und unverblümt auf den Punkt gekommen wäre. Feingefühl war keine Stärke des Muff's, deshalb platzte er auch promt mit seiner Frage heraus.

"He, du ! Dich hab ich doch grad vorhin noch beim Sturmreiten gesehen ! Du bist doch einer von den Flatterlapps, oder ?"

Ob einer der Anwesenden wußte, was der Luftgeist mit Flatterlapps meinte, wußte der Drummel allerdings nicht.
Eines war aber ganz sicher. Der Magister würde alles was hier geredet wurde genaustens dokumentieren.
 
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Was die flasche astral sehr wohl warnahm war wie sich eine grüngoldene energie ausbreitete von der jungen frau weg durch den ganzen raum, die sich bei drummels worten schlagartig wieder auf sie zurückzog. Sie entlies Dianthe aus ihrem Bann und sah den Drummelmuff etwas ungläubig an. Also hatte sie sich zuvor doch nicht getäuscht im Sturm. Aber verneinen konnte sie auch nicht. Elementare erkannten Drachen nunmal, dafür kannten sie sich einfach zu lange. "Ich glaub es nicht! Ein luftgeist in gestallt eines zwergenkindes." Meinte sie fasziniert und kam zu ihm um dann in die sprache der elementaren und drachen zu wechseln, die hoffentlich keiner verstand. "Ich bitte dich luftgeist, bewahre stillschweigen. Ich möchte niemanden hier etwas zuleide tun. Aber wenn sie erfahren das ich ein drache bin, dann werden sie mich ganz sicher töten." Bat sie ihn eindringlich. Für die umstehenden hörte es sich so an als würde das junge mädchen beim anblick vom Drummel nicht wissen ob sie lachen sollte und das aufkommente glucksen unterdrücken.
 
AW: Kapitel 1 - Die Gefährten

Der durchschnittliche Beobachter hätte Worte benutzt wie >und plötzlich ging alles ganz schnell<, aber in der Kurzschrift des Magisters hatten ausreichend Details platz, um Dianthes Manöver zumindest teilweise analysieren zu können. Allerdings fehlte ihm die Kenntnis über Kampffertigkeiten (er wusste nur, was bei dem Ruf >DECKUNG!< zu tun war), daher fiel sein Bericht doch relativ prosaisch aus. Ebenso waren ein paar Skizzen der groben Kerle entstanden, denn der Skriptor war beidhändig und hatte immer mindestens zwei Federn griffbereit. Der Wein war in diesem Moment völlig vergessen, schließlich gingen hier sehr aufregende und interessante Dinge von statten, welche der Dokumentation bedurften.

Fidelius war so gefangen gewesen, in seinem Bestreben, alles gesagte und getane aufzuzeichnen, dass er die Klinge an seinem Hals erst bemerkte, als er das Gefühl des kalten Stahls auf der eigenen Haut zu Papier brachte. "Oh, gulirischer Stahl. Ist das ein Erbstück oder wird der wieder produziert?" Die Frage war mehr gemurmelt gewesen, aber die Antwort blieb so oder so aus, da der Eigentümer in diesem Moment von der interessantesten Frau, die der Magister je gesehen hatte (was leider nicht schwer war, da er ja allgemein wenige Menschen bisher zu Gesicht bekommen hatte) abgelenkt wurde. Bisher hatte er angenommen, dass solcherlei Kleidungsstil nur in einschlägigen Etablissements, erotischen Geschichten oder den Tanzhallen des selbsternannten Kaisers von Lohr existierte, aber offensichtlich gab es auch noch andere Nischen für diese Mode. Auf jeden Fall war die Dame eine imposante Erscheinung und beherrschte die Kunst eines beeindruckenden Auftrittes. Die Bewegungen waren wie ... Gleiten, genau, das war das richtige Wort.

Seine Feder flog über ein neues Stück Pergament und verlor sich in den Schattierungen der Details. Außer bei Landkarten hatte Fidelius beim Zeichnen bisher nie das Bedürfnis für solche Detailtreue und Sorgfalt verspürt. Es war ihm, als ob es ungemein wichtig wäre, nichts auszulassen und alles genauestens darzustellen, also eine Studie zu erschaffen, im Gegensatz zu den Skizzen, welche er sonst anfertigte. Eben war er fertig und setzte seine Chiffre in die linke obere Ecke, als ihm auffiel, dass die Schläger alle am Gehen waren. "Ähm. Ich bitte um Verzeihung, dass ich mich als Unwissender einmische, meine Damen und Herren, aber ist es nicht üblich, zumindest ein Mitglied der Opposition festzusetzen oder zu verhören? Schließlich sollte man derlei Machenschaften nach Möglichkeit den zuständigen Behörden melden." Nachdem die Worte ausgesprochen waren, herrschte für zwei Herzschläge Stille. Dann kopierten die Schläger jene Bewegung, welche sie anfangs bei den anderen Tavernengästen hervorgerufen hatten, nur mit ein wenig mehr Tempo. Auch Sebastian beabsichtigte, sich aus der Taverne zurückzuziehen, allerdings sah er sich nach wie vor von Dianthe, ihrem zweiten Offizier der unbekannten Frau und dem Drummel umringt. Gegen Dianthe war er eben erst unterlegen, mit dem Zwerg (das wusste er aus vergangenen Erfahrungen) war auch nicht gut Kirschen essen, sich vom Drummel einen Elektroschock holen war auch keine schöne Aussicht und die Frau ... nun, es stand außer Frage, gegen dies schöne Geschöpf die Hand zu erheben. Blieb also nur der Weg nach oben. Er nutzte die kurze Ablenkung durch den Skriptor aus und sprang, bekam einen Querbalken zu fassen und schwang sich hoch. Sein Ziel war das nächste Giebelfenster.
 
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Der Drummelmuff wollte dem Flatterlapp gerade antworten, als der Meister sprach und was kluges sagte. Der Magister hatte vollkommen Recht. Auch der Luftgeist wollte wissen, was dieser Unsinn zu bedeuten hatte. Außerdem wußte Fidelius wahrscheinlich garnicht, wie richtig der Ton gewesen war, den der Scriptor traf.
Er hatte dem Drummel nämlich nichts befohlen, sondern nach seiner Meinung gefragt.
Der Muff mochte sowas sehr. Er hatte eine Menge Meinung.
Also war es keine Frage, das er dem Ansinnen des Meisters nachkam, schon weil der Anführer der Bande eben stiften gehen wollte.

"Moment..."
sprach er zum Drachen in Frauengestalt und guckte kurz hoch zu dem Kerl, den die Kapitänin Sebastian genannt hatte. Der hüpfte grad von seinem Balken zur ersehnten Freiheit...
... und blieb promt in der Luft hängen.
Die Luft wollte ihn schlicht nicht mehr einfach so durchlassen. Mangelnde Fortbewegung aufgrund eines psychokinetischen Eingriffs elementarmagischer Natur, hätte der Magister vielleicht dazu gesagt.
Der Muff sagte aber nur,
"STOP !"
und Sebastian stopte. Dann fuchtelte der Möchtegernverbrecherboss mit Händen und Beinen, wie eine längst vergessene oder noch nicht erfundene Zeichentrickfigur und gehorchte dann doch überraschend der Schwerkraft, nur um in noch würdeloserer form als vorher wieder vor Dianthe zu landen.
Dann war der Drummel wieder für den Flatterlapp da.

"Naja, von mir aus gern," antwortete er in Auran, der Sprache der Winde, "aber da mußt du die da fragen, ob sie mitmacht. Die kann dich auch verstehn."

Die da war niemand anderes als die Kapitänin mit dem fies funkelnden Degen, dem Rubinya gerade ihren Gefangenen hatte abschwatzen wollen.

Die Flasche war ganz froh, das es so glimpflich ausgegangen war, aber ärgerte sich gleichzeitig darüber, das die Wettbewerbsausführenden Fleischwürste wieder halb nüchtern adrenalisiert worden waren.
Die anderen Weingeister waren auch nicht begeistert davon, das die ganze schöne Schlägereiparty versaut worden war und berieten schon, in welche Kneipe sie jetzt einfallen wollten.
 
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Die junge Drachin biss sich auf die Lippe und schielte kurz zur Kapitänin rüber, da diese wohl noch etwas perplex und auf Sebastian konzentriert war hatte sie das wohl nicht mitbekommen. "Gut zu wissen... Danke Luftgeist.... Aber ich glaube ich ziehe mich dann doch wieder zurück...Vieleicht Fliegen wir beim nächsten Sturm zusammen" sie verneigte sich leicht und zog sich dann dezent an ihren Tisch zurück um ihre sachen zu nehmen. Genauso auffallend wie sie vorher gewesen war so dezent und unscheibar war sie jetzt. man könnte sie glatt vergessen. Besonders da Sebastian gerade in der Luft zappelte und vor der Kapitänin landete.
 
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Nur für den Fall, dass Sebastian auf weitere dumme Gedanken kam, platzierte Dianthe gekonnt einen Fuß in seinem Rücken.
"So Leute, die Party ist vorbei. Und als Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten gehen die nächsten zwei Runden auf mich. Elaine, hol den guten Whiskey raus, der war wirklich göttlich." Dann wandte sie sich an den fast neben ihr schwebenden Drummelmuff und meint laut genug, dass es die umstehenden Leute gut verstehehn können: "Und du hörst auf hier irgendwelchen Müll zu labern und scherst dich zu deinem Magister zurück." Das waren die Worte, die alle hören konnten. Drummel hörte die Stimme der Kapitänin jedoch noch weiter sprechen, direkt in seinem Kopf. "Zum Glück kann niemand etwas mit dem Wort Flatterlapp anfangen, also belassen wir es dabei." Dann suchte sie noch einmal nach der jungen Frau und wunderte sich einen kurzen Augenblick, dass diese schon verschwunden war. Moment mal, es war definitiv niemand zur Tür hinaus und nach diesem betörenden Bann, konnte sich Dianthe denken, warum sie die junge Frau übersehen hatte und zwang sich dazu, noch einmal genauer hinzusehen. Ah ja, da war sie ja doch noch da. Unsanft zog sie Sebastian auf die Füße und packte ihn mit einem stahlharten Griff am Arm, den sie ihn auf den Rücken drehte. "Wir beide gehen jetzt mal gemütlich vor die Tür und unterhalten uns." Mit diesen Worten schob sie Sebatian zur Tür hinaus und war nur einen kurzen Augenblick früher dort als die junge Frau, die sich aus dem Staub zu machen versuchte. "Ihr seid übrigens auch eingeladen, setzt euch doch zu uns. GERWIN, DIE DAME BEKOMMT EINEN DRINK VON MIR SPENDIERT." Die letzten Worte sind natürlich gebrüllt, damit der Zwerg sie auch ja hört, was aber natürlich die Aufmerksamkeit auf die Frau lenken sollte und somit den Zauber aushebeln, hinter dem sie sich zu verstecken versuchte. Sie spürte die vertraute mentale Berührung, die eine telepatische Kommunikation mit sich bringt als die Kapitänin fortfährt. "Wenn ihr nicht selbst so deutlich geworden wärt, hätte ich nicht gewusst, was der Luftgeist gemeint hat. So lange ihr nicht irgendetwas zum Spaß abfackeln oder Leute fressen wollt, ist es mir scheißegal, was ihr seid. Und das habt ihr wohl nicht vor. Da ich fähige Zauberwirker zu schätzen weiß, würde ich euch wirklich gern kennen lernen. Das heißt, sobald ich mich um mein kleines Ärgernis hier gekümmert habe. Vielen Dank übrigens für die Hilfe."
 
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"Wir fakeln werder was ab noch fressen wir menschen" kam es beinahe schmollend zurueck, und dianthe hatte jetzt eher das gefuehl vor einem ertappten kind zu stehen als vor der Dame die ihr zuvor so die Sinne benebelt hatte. "Habt Dank fuer die Einladung." Bedanke sie sich aber galant und kehrte zu der gruppe zurueck. Wenn sie wollte wuerde sie hier heraus kommen. Da machte sie sich wenig Sorgen, auch wenn sie solche Situationen gerne vermied.
 
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Und wieder fuhr ihn diese unfreundliche Kapitänin an, obwohl er doch gerade was für sie getan hatte.
So eine Mistmöhre...
Drummel's Antwort fiel dementsprechend aus.

"Plrrrrrrrp !"

So oder so ähnlich war das Geräusch, als er ihr deutlich hörbar eine feuchtelnde, kleine Zunge rausstreckte. Aber er machte, was sie gesagt hatte und drummelte sich zum Magister. Sollte sie das nächste Mal doch ihren Sebastianen allein hinterherhüpfen. Schließlich war die ja eine Seefrau und sollte das können.

Die Weingeister beschlossen dann doch noch zu bleiben, weil Dianthe Freirunden ausgab. Das war Saufpartys sehr förderlich und versprach doch noch einen guten Abend.
 
AW: Kapitel 1 - Die Gefährten

Da sich die ganze Szene wieder zu beruhigen begann, schob Dianthe Sebastian unsanft zur Tür hinaus und in die nächste Seitengasse. Dabei stupste sie den dort sitzenden Bettler an. "Ich brauche Tarik und zwar sofort." Warum sie das machte? Nun die meisten Bettler waren Professionelle, die Krankheiten und Leiden, die man sehen konnte, selten echt. Ihre Organasitation verfügte über ein dichtes Netzwerk, denn Bettler waren überall und dabei so gut wie unsichtbar. Wenn man also wissen wollte, was vor sich ging, stellte man sich mit ihnen gut, wenn man wollte, dass etwas von Minuten die Runde in der Stadt machte, sagte man es einem von ihnen. Und so würde es nur einen sehr naiven Beobachter wundern, dass der Angesprochne aufsprang und davon flitzte.
Sebastian wollte diesen kleinen Moment geteilter Aufmerksamkeit zu einem erneuten Fluchtversuch nutzen, doch diesmal hatte Dianthe ihn fest im Griff. Nach einer kurzen Rangelei fand er sich von ihr erneut an die Wand gedrückt mit der Klinge am Hals. "Wir können das jetzt auf die sanfte oder die harte Tour machen, ganz wie du willst. Entweder, du sagst mir jetzt, wer hinter dir steht und Händchen hält oder du gehst mit Tarik." "Ich sage dir gar nichts, du Miststück. Außer, dass Tariks und deine Tage gezählt sind, mehr bekommst du von mir nicht." Höhnisch sah Sebastian sie an. Dianthe konterte mit einem Blick, der töten könnte und der sonst nie seine Wirkung verfehlte, aber an Sebastian perlte er einfach ab.
So standen die beiden immer noch da, als Tarik wenig später mit seinen Leuten eintraf. Diese nahmen Sebastian in Gewahrsam, während Tarik von der Kapitänin über die Situation aufgeklärt wurde. "Sieh zu, dass aus ihm heraus bekommst, wer dahinter steckt. Wenn es einer der Grauen ist, dann sitzen wir ziemlich tief im Dreck." Tarik nickte nur ernst und versprach ihr die Ergebnisse der Befragung mitzuteilen. Die Grauen waren legendäre Strippenzieher in der Unterwelt. Niemand wusste, wo sie überall ihre Finger drin hatten und wie viele krumme Dinger auf ihre Anweisung hin gedreht wurden, noch wie viel sie von dem Profit sahen, nur dass es nicht wenig war, das konnte sich wohl jeder denken. Wenn so jemand Interesse an Gheredit zeigte, hieß das nichts Gutes. Dementsprechend unangenehm war das Gefühl, das sich in Dianhe breit machte.
Doch damit war der Abend noch nicht vorbei. Gerade als sie wieder hinüber zur Taverne wollte, trat ein Gnom in der Uniform einer Bank auf sie zu. Nicht, dass es irgendein Gnom gewesen wäre oder die Uniform irgendeiner Bank, heute an diesem Abend wohl nicht. Es handelte sich um Niccodemus, einem der ältesten Angestellten und engsten Vertrauten von Jared, ihrem Ziehbruder. Diesem gehörte die Gherediter Bank, bei der Dianthe praktischerweise auch ihre unveräußerlichen Schätze und ihr Geld lagerte. Wer brauchte schon eines von diesen dämlichen Piratenverstecken, wenn man seinen Reichtum in aller Öffentlichkeit verstecken konnte? Da suchte nämlich keiner. Das unangenehme Bauchgefühl verstärkte sich bei der Kapitänin noch. „Niccodemus, was verschafft mir Freude eurer Aufwartung?“ fragte sie deshalb geradewegs heraus. „Nun es handelt sich weniger um gute Neuigkeiten, um nicht zu sagen um wirklich schlechte. Es wurde heute Abend eingebrochen und es wurde etwas gestohlen. Dieses hier.“ Der Gnom holt ein kleines Kästchen hervor und übergibt es Dianthe. Völlig verwirrt nimmt die Kapitänin es entgegen. „Zumindest war dieses das Ziel des Diebstahls. Es wurde jedoch nur die Nachbildung aus dem Büro eures Bruders gestohlen. Der Dieb hielt es offensichtlich für das Original. Euer Bruder ist besorgt und möchte das Original nicht in seiner Bank wissen. Da es euch gehört, bittet er euch, es woanders unterzubringen.“ Fuhr der Gnom fort. „Danke. Ich werde mich darum kümmern. Grüß meinen Bruder von mir. Ach ja, und kannst du den bitte für mich einlösen?“ Sie zog geistesgegenwärtig Tariks Scheck hervor und gab ihn dem Gnom mit. „Ich werde euch den Gegenwert morgen auf euer Schiff bringen lassen. Guten Abend.“ Damit verschwand der Gnom in die Nacht.
Beunruhigt betrat die Kapitänin erneut die Taverne und setzte sich zu den anderen. Das Kästchen stellte sie erst einmal auf den Tisch. Das war alles sehr rätselhaft, niemand hatte es aufbekommen können, daher war es einfach in die Bank zu den anderen Sachen gewandert. Sie wusste jetzt auch immer noch nicht, was sie damit anfangen sollte.
 
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Da Dianthe den >Gefangenen< nach draußen zog und somit überaus deutlich demonstrierte, dass sie keine Aufzeichnungen von dem wollte, was zwischen ihr und ihm ausgetauscht wurde, musterte Fidelius seine Zeichnung von ... ja wie hieß sie eigentlich? Beschämt musste er feststellen, dass er eine sehr detailreiche Zeichnung von einer Dame angefertigt hatte, deren Name er nicht einmal kannte. Das musste umgehend korrigiert werden. Mit geübten Griffen rollte er alle drei auf dem Tisch ausliegenden Pergamente zusammen und verstaute jene mit den Mitschriften in seinem Rucksack. Die Zeichnung behielt er in der Hand und begab wandte sich an die attraktive Frau. "Ich bitte für das Versäumnis einer formellen Vorstellung um Verzeihung. Mein Name ist Fidelius K. Prompt, Magister Skriptor, und stehe in den Diensten von Kapitänin Dianthe, welche ihr ja schon flüchtig kennen gelernt habt. Ebenfalls in ihren Diensten steht Gerwin Steinblut als erster Offizier, dann wären hier noch Herr Zhuggens, der Luftgeist Drummelmuff und der Weingeist Flasche. Im Namen aller möchte ich mich für euer bemerkenswert effektives Eingreifen danken. Allerdings muss ich gestehen, dass es mir unhöflich erscheint, meinen Dank an jemanden zu richten, dessen Namen ich nicht kenne. Darf ich also fragen, welchen eure Eltern für euch erwählt haben?"

Ausschweifend und förmlich wie der Magister nun einmal war, dehnte er das ganze ausreichend aus, dass Dianthe wieder im Raum war, bevor er fertig geworden war. Natürlich verlangte die Höflichkeit, aufmerksam auf eine Antwort zu warten, aber des Skriptors Augen kamen nicht umhin, dem kleinen Objekt in der Kapitänin Hände zu folgen. Was nun folgte, geschah im Laufe eines einzelnen Herzschlages und ausschließlich im Unterbewusstsein des alten Herren.

"OhmeinGottkanndaswirklichsein?"
"He, hallo, geht's noch? Wir sind mitten in einer Unterhaltung."
"Jaja, aber wenn das da wirklich das ist, was ich glaube, das es ist, dann ..."
"Das ist eine Schatulle. Ein totes, lebloses Objekt, das läuft nicht weg ..."
"Tot und Leblos? Außen vielleicht, aber man weiß ja nie, was darin ist. Und manches davon kann auf jeden Fall weglaufen."
"Also ... mal davon abgesehen, dass das Ding noch geschlossen ist, ist gar nicht erwiesen, dass es eine der ..."
"Ja, aber WENN, dann wäre es pure Fahrlässigkeit, diese Tatsache unüberprüft zu lassen."
"Wir können ja wohl noch ein paar Sekunden warten, bis sie ihren Namen ganannt hat oder? Schließlich verlangt das der Anstand."
"Anstand? Darf ich daran erinnern, dass sie sich ungefragt in unsere Angelegenheiten eingemischt hat und sich dann ohne weiteres wieder davon stehlen wollte?"
"Verdammt ... Touché ... aber wir entschuldigen uns, verstanden?"
"YES! Ich meine, natürlich entschuldigen wir uns."

Und so geschah es. "Ich bitte nochmals um Verzeihung, ich muss etwas überprüfen. Aber lasst euch bitte nicht stören, ich höre weiter zu." Dies sprach Fidelius nur bis zum ersten Beistrich direkt an die Dame gewandt, danach eher über die Schulter, während er sich wieder an den Tisch setzte und das Kästchen ausgiebig studierte. Allerdings ließ er vorerst nur seinen Blick darüber wandern, schließlich war es fremdes Eigentum. Fieberhaft ging er geistig die Listen und Schriften durch, welche er über fragliche Objekte transkribiert und durchforstet hatte. "Dürfte ich dieses Objekt einmal anfassen, Frau Kapitänin?"
 
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Die Grauen.
Sie waren grau. So grau wie Katzen in der Nacht. Und wie alle Katzen waren sie ebenso neugierig wie vorsichtig. Sie waren erfahren, gefährlich und natürlich wußten sie um die Schliche, wie sie von Organisationen angewandt wurden, die lieber im Dunklen agierten.
Also blieben sie ersteinmal unauffällig.
Sie sondierten ein Gebiet zuerst, bevor sie mehr oder weniger offen in Erscheinung traten. Dümmere Leute hätten mit Gewalt gearbeitet, oder hätten Geld eingesetzt, um an Informationen zu gelangen, aber nicht die Grauen. Sie nutzten Magie.
Magie so grau wie sie selbst, oder aber die Katz, die auf dem Dach saß und auf Dianthe, Sebastian und Tarik hinunterguckte.
Sie war wirklich grau, nicht nur in der Nacht, und absolut unaffällig. Noch viel mehr als ein Bettler, dem man zumindest noch einen Rest menschlicher Intelligenz und Gerissenheit zutraute.
Aber eine Katz war eben bloß eine Katz.
Doch auch eine Katze hatte Augen und Ohren. Besonders scharfe sogar und die Grauen hatten gelernt sie zu nutzen.
So wie jetzt.
Natürlich waren sie es gewesen, die Sebastian angestachelt hatten, aber genauso natürlich wußte der dämliche Schlägertyp nicht, wer hinter ihm stand. Oh, er glaubte bescheidzuwissen, aber was er wußte war so unbedeutend wie belanglos.
Die mysteriösen Grauen hatten nur das getan, was man auf den Busch klopfen nannte. Sie hatten nur sehen wollen, was für Schlangen herauskamen, wenn man an den gewohnten Abläufen rüttelte.
Und sie hatten Antworten bekommen.
Oh ja, sie hatten ihre Antworten bekommen und würden weitere kriegen.
Von Dianthe und Tarik persönlich.

In der Taverne erregte das Kästchen kurz ein wenig Aufmerksamkeit unter den Geistern, weil sie eine magische Aura hatte. Die Weingeister, unter ihnen die Flasche, besahen sich das Ding, merkten schnell, das da nichts Interessantes, sprich kein Alkohol oder Spaß, drin war und verloren das Interesse.
Sie kümmerten sich lieber wieder darum, die Stimmung nach dem Zwischenfall wieder steigen zu lassen, worin sie gut waren und was ihnen auch gelang.
Auch der Drummel guckte sich die kleine Kiste an, probierte reinzusehen, doch sie war absolut luftdicht verschlossen. Nein, da war kein reinkommen, noch nichtmal für ein so flüchtiges Wesen wie den Muff.
Er stupste es an, drückte es ein wenig, physikalisch wie astral, aber da war nichts zu machen. Und überhaupt, es gehörte der doofen Kapitänin, also ließ er es nach kurzer Zeit bleiben, sich damit zu beschäftigen.
Nicht das er ihr noch aus Versehen half.
Das kam ja garnicht in Frage !
 
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"Ich bin sehr erfreut euch kennen zu lernen. Ich bin Rubinya Levtharia von Drakenstein." Die Junge frau verneigte sich galant. Da sie auf dem weg gewesen war diese Taverne zu verlassen trug sie jetzt einen weiten Mantel mit einer Grosen Kaputze und einem Schwarzen Stab bei sich, aus reinem Basalt gefertigt mit einer Smaragten Drachenskultur darauf. Dieser blieb neben ihr stehen als sie ihn los lies um sich zu setzen. "Ich bin Magierin. Gehoere aber keiner Hiesigen Akademie an."

Drakenstein. Die Heimat der Drache. Das Verfluchte Eiland. Keine Expedition war jeh von dort zurückgekehrt. Daher war kaum etwas über diesen Ort bekannt.
 
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Dianthe schob das Kästchen dem Magister hinüber. "Tut euch keinen Zwang an, Magister Promt. Es sind zu meinem Bedauern alle am Öffnen dieses Kästchens gescheitert, daher kann ich euch nicht sagen, was es enthält." Dann wandte sie sich der jungen Dame zu. "Meine Dame von Drakenstein, es freut mich, eure Bekanntschaft zu machen. Was darf ich euch bestellen?" Die nicht ganz ernst gemeinten Vorschläge, die ihr schon fast auf der Zunge lagen, schluckte sie gerade noch hinunter. Sie sollte nicht gleich wieder jeden auf den Arm nehmen wollen. Es reichte ihr ja eigentlich schon wieder, dass Drummelmuff zu schmollen schien. Eine schmollende Magierin passte ihr da noch weniger in den Kram.
 
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Auserdem, wer wusste schon wozu ein schmollender Drache faehig war. Auch wenn man kaum glauben konnte das dieses zarte Geschöpf, ein Riesiger, flammenspeiender Drachen sein sollte. "Hm ein Kräutertee bitte. Ich fürchte von Alkohol bekomme ich immer so furchtbar Sodbrennen. Und Rubinya reicht."

Drachen tranken deswegen keinen Alkohol, besonders keinen Hochprozentigen weil dieser leicht entzündlich ist, und dies durchaus zu unbeabsichtigten Flammenspucken führen kann, daher mieden die meisten Drachen Alkoholische Getraenke.
 
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"Ja, meinerseits ebenso, angenehm, angenehm, ihr müsst mir bei Gelegenheit davon erzählen. Ich habe mal ein Sprichwort gehört, welches davon spricht, dass jeder, der sagt, von dort zu stammen entweder ein Drache oder ein Lügner sei. Aber ihr widerlegt diese Behauptung ja offensichtlich, sehr interessant, sehr interes..oh wirklich, Frau Kapitänin? Verbindlichsten Dank." Schwupp, schon hatte er das Ding zwischen den Fingern und wand es in alle Richtungen, besah und betastete jede Kante, und Seite. Sobald er dies vorerst ausreichend getant hatte, stöberte er ebenso fieberhaft in seinen Unterlagen, wovon er einige in einem Umkreis von einem halben Meter um sich verstreute. Schließlich wurde er fündig und brachte einen wahren Wälzer hervor, der offenkundig den Boden des Rucksacks gebildet hatte, da dieser, kaum von dem dicken Buch befreit, nicht mehr aufrecht stehen wollte, sondern zur Seite kippte. Das Buch war geschlossen etwa eine Elle breit, eineinhalb Ellen hoch und ein wenig mehr als eine Handbreit dick.

Dass der alte dürre Mann dieses Teil so ohne weiteres handhaben konnte, lag schlicht und ergreifend daran, dass es ursprünglich für einen gewichtigen Schriftsteller für ein gewichtiges Werk vorgesehen war, und da sowohl der Schriftsteller als auch seine Werke so gewichtig waren, gab er den Auftrag, das Buch mit einem Federzauber zu versehen, welcher erst verblassen solle, wenn das Gewicht des Inhalts dem äußeren Erscheinen gerecht wurde. Leider verstarb der edle Künstler vor Übergabe des fertig gebundenen aber leeren Buches, da er aber im Voraus bezahlt und keinerlei Erben hatte, verschwand es in einem Regal und wurde vergessen. Etwa vierzig Jahre später kam ein gewisser Skriptor in die Buchbinderei und suchte nach einem passenden Rohmaterial für seine Arbeit. Zwar suchte er nach etwas handlicherem für eine mehrbändige Sammlung von Notizbüchern, aber seine Neugier verlangte, und zwar recht vehement, zumindest einen Blick auf das klobige Ding zu werfen, welches in einem vergessen Winkel zwischen Regal und Wand vor sich hin staubte. Ohne viel nachdenken hatte er zugegriffen und es herausgezogen, nur um festzustellen, dass es nicht mehr wog als eine Rolle Pergament. Er stellte es also verwundert und verunsichert zurück und rief nach dem Verkäufer. "Verzeihung, wie viel verlangt ihr für dieses ... große leere Buch?" Der angesprochene blickte irritiert auf das angesprochene Objekt, uberschlug grob das wahrscheinliche Gewicht und den Aufwand, es zu säubern und ordnungsgemäß einzusortieren. Da er weder Lust hatte, diese Mühe auf sich zu nehmen noch den Rüffel dafür zu kassieren, dass in diesem Geschäft ein Buch so verkommen konnte, beschloss er, sich einen kleinen Scherz zu erlauben. "Nun, wenn ihr es gleich und so wie es ist mitnehmt, dürft ihr es als Neukunden-Geschenk ansehen." Dabei grinste er schelmenhaft. Dieses Grinsen sollte der arme Mann aber nie wieder los werden, denn als Fidelius dieses große dicke Buch mit einer Hand hervorzog, artig "Danke" sagte und ging, löste das eine partielle Krampflähmung in den verantwortlichen Gesichtsmuskeln aus. Da man ab diesem Moment davon ausging, dass er jeden, mit dem er sprach, auf den Arm nahm, konnte er keinen Job mehr halten.

Aber davon wusste der Magister nichts, und das Buch hatte bisher auch nicht an Gewicht zugenommen, da das, was von dem Skriptor hineingeschrieben wurde, von der Magie als nicht einmal annähernd gewichtig angesehen wurde. In diesem Monster blätterte Fidelius K. Prompt also herum und suchte nach Informationen, welche er zwischen Legenden, Mythen und schwammigen Mutmaßungen wiederholt aufgeschnappt und über alle Seiten verteilt notiert hatte.
 
AW: Kapitel 1 - Die Gefährten

Und da waren sie, die Informationen, nach denen die Grauen gesucht hatten. Die Interessanten nämlich. Das diese Kapitänin sogar einen Leibgelehrten hatte, damit hätten die Grauen nie gerechnet, aber genau deswegen saß die graue Katz ganz entspannt auf einem der Balken, welche auch Sebastian für seinen Fluchtversuch benutzt hatte, und spionierte herum.
Das hieß, das jene Informationen, die der Magister verbal preisgab und welche er in seinem schlauen Buch fand, gelangten auch zu den Grauen. Das, zusammen mit ihrem eigenen beträchtlichen Wissen, ließ sie handeln.
Mit einem ganz simplen Zauber, wurde ein Agent informiert, der dieser Angelegenheit nachgehen sollte. Und dieser Agent war nicht nur ein äußerst fähiger, sondern auch sonst sehr außergewöhnlich. Außerdem wohl die einzige Möglichkeit, an dieser geballten magischen Macht, die ebenfalls eine Überraschung gewesen war, weil dieses Gheredit doch eigentlich als unzivilisiertes Hafenkaff und heimliche Piratenstation verschrien war, vorbeizukommen.
Doch die Grauen nutzten selbst die arkane Kunst auf vielfältige Weise und genau deshalb war der Agent auch ausgewählt worden, um eben auch diesbezüglich vorbereitet zu sein. Und die Weisheit dieser Entscheidung zeigte sich genau in diesem Augenblick.
Eine Nachricht wurde verschickt.

Und eine Nachricht wurde empfangen.
Empfangen und willkommen geheißen. Die Arbeit konnte beginnen und der Agent freute sich, weil er seine Arbeit mochte, ja regelrecht liebte und völlig in ihr aufging.
Es war gute Arbeit.
Einen Namen hatte der Agent nicht. Oder vielleicht hatte er zuviele. Richtig sicher war sich der Agent da nicht, doch diese Frage war auch absolut belanglos, denn schließlich konnte der Agent jederzeit jeden Namen haben, den er wollte. Warum also an irgendeinem einzelnen festhalten ?
Und er brauchte die ganzen Namen auch, wenn er seine Arbeit vernünftig erledigen wollte.
Der Agent war ein sehr verstohlenes Wesen, das um den Wert der Heimlichkeit sehr wohl wußte. Deshalb merkte die Deckswache nicht, wie er an Bord kam. Leise, gekonnt und niemals im Licht. Der Agent verstand sein Handwerk. Sehr oft setzten ihn die Grauen als Speerpitze ein, als Scout, Spion, Attentäter. Man konnte es der Crew der Sternenwanderer nicht wirklich ankreiden.
Einmal an Bord, sondierte der Agent die Lage und bekam so mit, das der größte Teil der Besatzung wohl vom Schiff war. Lediglich eine minimale Wachmannschaft versah eher mürrisch und lustlos ihren Dienst. Auch ein Fakt, die dem Agenten seine Arbeit erleichterte.
Es dauerte nicht lange, bis er seine Chance bekam. Gleich würde es soweit sein. Er freute sich immer auf den Augenblick, wenn es endlich wieder soweit war. Eine der Wachen machte eine Rundgang durch das Schiff. Das geschah jede Stunde und dauerte ungefähr zehn Minuten. Garnichtmal, weil man sonderlich gründlich gewesen wäre, sondern weil bei so einem Rundgang immer bei der Kombüse haltgemacht wurde, um sich etwas Rum zu genehmigen. Manchmal wurde auch nur deswegen runtergekommen.
Das war gut so, denn das machte es leicht, ein Opfer allein zu erwischen. Allein, wie das arme Schwein, das sich gerade einen Rum hinter die Binde gegossen hatte, zufrieden rülpste und dann etwas an seinen Schläfen spürte. Sofort kam der Schmerz, der Wunsch ihn hinauszuschreien und die Erkenntnis, das dies nicht möglich war.
Der Schmerz steigerte sich noch, bis er nur noch als pure Agonie bezeichnet werden konnte und wenn man wußte, was gerade passierte, konnte man sich eventuell entfernt vorstellen, wie der Unglückliche litt, denn er wurde ausgesaugt.
Im wahrsten Sinne des Wortes.
Aber vielleicht wäre aufgesaugt oder absorbiert doch besser.
Der Agent genoss diese Augenblicke wie nichts anderes auf der Welt. Er nahm sein Opfer komplett und vollständig in Besitz. Er saugte seine Gedanken, seine Erinnerungen, Gewohnheiten, sein Blut ja den gesamten Körper, der verflüssigt wurde, bis hin sogar zur Aura alles auf.
Am Ende dieses ungeheuerlichen Vorfalles hatte der Agent wieder einen neuen Namen und nicht nur das. Er hatte einen neuen Körper, ein neues Gesicht, neue Gedanken, eine neue Aura und ein neues Leben.
Alles für die neue Mission an Bord der Sternenwanderer von Kapitänin Dianthe Daryn.
Der Agent war überglücklich und kippte gewohnheitsgemäß noch einen Zweitrum.
Ja, diese neue Gewohnheit konnte glatt zur Gewohnheit werden.
 
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AW: Kapitel 1 - Die Gefährten

Gerwin hatte inzwischen den halb verkohlten Tabak aus seiner Pfeife geklopft, diese neu gestopft und angezündet. Er schob auch Zhuggens den Tabak noch einmal hinüber, er musste echt einen Narren an dem Mann gefressen haben. Nun saß er gemütlich in seinem Stuhl und betrachtete verstohlen Rubinya, was ihm einen unsanften Rempler von Elaine einbrachte, die von Dianthe herangewinkt am Tisch erschienen war. Verlegen sah er zu ihr hoch. Die Kapitänin hatte sich nun das letzte Glas Whiskey eingeschenkt. "Elaine, hast du noch eine Flasche für mich? Für die junge Dame bitte einen Kräutertee und ich glaube der Wein vom Magister ist auch schon alle." "Natürlich Dianthe." Beim Gehen warf Elaine Gerwin noch einen Blick zu, der deutlich machte, was sie davon hielt, wenn er andere und vor allem solch attraktive Frauen betrachte. Er lachte leise und gab ihr einen liebevollen Klaps auf ihren wohlgeformten Hintern. Elaines entrüsteter Blick ließ ihn von einem Ohr zum anderen grinsen und er warf ihr noch eine Kusshand hinterher. Inzwischen war die Stimmung in der Taverne wieder bei sehr gut angekommen (ein nicht unbeträchtlicher Verdienst diverser Weingeister) und die Musiker, die nun endlich ihren Weg hierher gefunden hatten, fingen an zu spielen.
Dianthe schaute währenddessen verblüfft dem Magister zu, wie er den riesigen Wälzer aus dem Rucksack zauberte (wie hatte der nur da rein gepasst?) und dann auch noch mit einer Hand hielt, so als wäre er federleicht. Auch dieser Mann steckte voller Überraschungen. Aber Rubinya interessierte die Kapitänin im Moment mehr. "Die Magie war nun wirklich nicht zu übersehen. Beschäftigt ihr euch ausschließlich mit der Beeinflussung des Geistes oder erstrecken sich eure Studien noch auf andere Gebiete?" Dianthe überging dabei genauso die Herkunft der Dame wie die Tatsache, dass man in der Regel als Magier einer Akademie angehörte. Aber man konnte von einer solchen schon geworfen werden, wenn den alten Meistern mal ein Furz quer saß. Einige der genialsten Zauberer waren nie auf einer Akademie gewesen oder waren schon in jungen Jahren von einer geflogen. Daher hatte diese Tatsache ersten keine Bedeutung für Dianthe und zweitens war der Umstand ein Drache zu sein, für die Dame Referenz genug.
 
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