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AW: Kapitel 1 - Die Gefährten
Der Magister kritzelte wieder eifriger in sein Büchlein, hatte der Weingeist doch ein äußerst interessantes Detail angesprochen. Wenn dieser nämlich als solcher viel Ahnung von Wein hatte, war die oft in den Schriften angeführte Verbindung zwischen den Weingeistern und der gleichnahmigen hochprozentigen Flüssigkeit vielleicht ebenfalls ein Irrglaube. Der flüssige Weingeist wurde, als sehr starker Alkohol, in der Alchemie und Parfümerie als Verdunstungsmittel genutzt, aber auch bei der Herstellung alkoholischer Getränke. Natürlich war Fidelius bekannt, dass beim Vergären von Weintrauben Weingeist entstand, aber genau das war ja auch der Beweis, dass Wein nichts mit Alkohol zu tun haben konnte. Schließlich wurde der Weingeist ja extrahiert, sonst konnte er ja nicht anderweitig genutzt werden. Und durch diese Extraktion blieb zum Schluss auch der wunderbare Nektar zurück, den der Skriptor als Wein kennen und lieben gelernt hatte. Jegliche anderen Behauptungen waren schlicht absurd, da dies bedeuten würde, dass beinahe alle Alkoholischen Getränke mit Wein hergestellt werden würden. Und dies konnte er, aufgrund mehrerer Geschmacksproben, einwandfrei verneinen. Die Weintraube brachte schlicht zwei Produkte hervor: Wein und Weingeist.
So also ist es klar ersichtlich, dass der Weingeist, die Flüssigkeit, und der Weingeist, das Wesen, nur in der Bezeichnung verwandt sein konnten. Ansonsten würde es sich bei seinem momentanen Begleiter ja schließlich um eine anthropromorphe Personifizierung puren Alkohols handeln, was absurd wäre, da Alkohol in solcher Konzentration bekanntlich hochgradig flüchtig ist und der Geist somit keinen langen Bestand hätte haben können.
Hochzufrieden mit seinen Schlussfolgerungen antwortete er Flasche also. "Nun, euer Angebot klingt verlockend, verehrte Flasche. Dennoch bin ich geneigt, in den entsprechenden Etablissements auf das angebotene Sortiment zuzugreifen. Schließlich arbeiten Gastwirte und Händler hart dafür, dieses aufrecht erhalten zu können. Es erschiene mir ungerecht, dieses nicht auch entgeltlich zu konsumieren. Sollten es allerdings dazu kommen, dass mein privater Vorrat nicht ausreicht, greife ich gerne auf eure Dienste zurück, sagt mir nur, wie ich mich dafür erkenntlich zeigen kann."
In der Taverne angekommen, platziert Fidelius sich gegenüber der Kapitänin - erstens, um dieser die Möglichkeit zu geben, mit für ihre Unternehmungen relevanten Personen direkt sprechen zu können, und zweitens, um alle für ihn relevanten Informationen derselben Gespräche aufnehmen zu können - und legt sich zwei Pergamente zurecht. Als Skriptor war es wichtig, den Überblick zu behalten, alles ausreichend und schnell zu notieren und den Informationsfluss niemals ins stocken zu bringen. Nicht selten kann eine Unterbrechung den Sprecher verwirren oder verunsichern und diesen somit dazu veranlassen, wichtige Details bewusst oder unbewusst auszulassen.
Der Magister kritzelte wieder eifriger in sein Büchlein, hatte der Weingeist doch ein äußerst interessantes Detail angesprochen. Wenn dieser nämlich als solcher viel Ahnung von Wein hatte, war die oft in den Schriften angeführte Verbindung zwischen den Weingeistern und der gleichnahmigen hochprozentigen Flüssigkeit vielleicht ebenfalls ein Irrglaube. Der flüssige Weingeist wurde, als sehr starker Alkohol, in der Alchemie und Parfümerie als Verdunstungsmittel genutzt, aber auch bei der Herstellung alkoholischer Getränke. Natürlich war Fidelius bekannt, dass beim Vergären von Weintrauben Weingeist entstand, aber genau das war ja auch der Beweis, dass Wein nichts mit Alkohol zu tun haben konnte. Schließlich wurde der Weingeist ja extrahiert, sonst konnte er ja nicht anderweitig genutzt werden. Und durch diese Extraktion blieb zum Schluss auch der wunderbare Nektar zurück, den der Skriptor als Wein kennen und lieben gelernt hatte. Jegliche anderen Behauptungen waren schlicht absurd, da dies bedeuten würde, dass beinahe alle Alkoholischen Getränke mit Wein hergestellt werden würden. Und dies konnte er, aufgrund mehrerer Geschmacksproben, einwandfrei verneinen. Die Weintraube brachte schlicht zwei Produkte hervor: Wein und Weingeist.
So also ist es klar ersichtlich, dass der Weingeist, die Flüssigkeit, und der Weingeist, das Wesen, nur in der Bezeichnung verwandt sein konnten. Ansonsten würde es sich bei seinem momentanen Begleiter ja schließlich um eine anthropromorphe Personifizierung puren Alkohols handeln, was absurd wäre, da Alkohol in solcher Konzentration bekanntlich hochgradig flüchtig ist und der Geist somit keinen langen Bestand hätte haben können.
Hochzufrieden mit seinen Schlussfolgerungen antwortete er Flasche also. "Nun, euer Angebot klingt verlockend, verehrte Flasche. Dennoch bin ich geneigt, in den entsprechenden Etablissements auf das angebotene Sortiment zuzugreifen. Schließlich arbeiten Gastwirte und Händler hart dafür, dieses aufrecht erhalten zu können. Es erschiene mir ungerecht, dieses nicht auch entgeltlich zu konsumieren. Sollten es allerdings dazu kommen, dass mein privater Vorrat nicht ausreicht, greife ich gerne auf eure Dienste zurück, sagt mir nur, wie ich mich dafür erkenntlich zeigen kann."
In der Taverne angekommen, platziert Fidelius sich gegenüber der Kapitänin - erstens, um dieser die Möglichkeit zu geben, mit für ihre Unternehmungen relevanten Personen direkt sprechen zu können, und zweitens, um alle für ihn relevanten Informationen derselben Gespräche aufnehmen zu können - und legt sich zwei Pergamente zurecht. Als Skriptor war es wichtig, den Überblick zu behalten, alles ausreichend und schnell zu notieren und den Informationsfluss niemals ins stocken zu bringen. Nicht selten kann eine Unterbrechung den Sprecher verwirren oder verunsichern und diesen somit dazu veranlassen, wichtige Details bewusst oder unbewusst auszulassen.