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Sci-Fi / Fantasy Die Magier - Gefährten des Lichts

yggdrasil

Bürgertum
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„Was für ein Titel: „Gefährten des Lichts“. Na das lässt ja schon auf eine seichte 08/15 Story schließen. Naja, allzu dick ist das Buch ja nicht, also wage ich es mal.“ So in etwa waren meine ersten Gedanken, als ich das Buch sah. Also schlug ich mit nicht sehr hoch gesteckten Erwartungen die erste Seite auf.
Was soll ich sagen? Mit nur einer Pause habe ich dieses Buch verschlungen! Der Autor entführt den Leser in eine neue, weitläufige Fantasy-Welt. Viele verschiedene Völker und viele verschiedene Kulturen werden hier angerissen. Im Wesentlichen geht es um sechs Hauptpersonen:
Bowbaq ein Hüne von einem Arkarier, der Gewalt verabscheut und mit (Säuge-)Tieren sprechen kann.
Corenn, Ratsfrau aus Kaul, Oberhaupt des dortigen Matriachismus.
Ihre Nichte Léti mit ihrem Freund Yan, einem einfachen Fischer.
Reyan, ein Schauspieler aus gutem Hause, in welchem er aber nicht mehr gern gesehen wird.
Grigán ein ehemaliger Söldner aus dem unteren Königkreich.
Gemeinsam haben all diese unterschiedlichen Personen zwei Sachen. Erstens sind sie Nachfahren einer Gruppe von Weisen und Würdenträgern, die in das Geheimnis der Insel Ji eingeweiht wurden. Zweitens werden sie von fanatischen Assassinen gesucht, die es als das Preisen ihrer Göttin empfinden Menschen zu töten. Alle Sechs überleben die Begegnung mit den „Züu“ und wissen sofort was zu tun ist: Sie müssen zur Insel Ji. Doch sind sie schlauer als die Meuchelmörder?

Sprachlich bietet dieses Buch sicherlich keine Eskapaden. Die Sätze sind gut und flüssig aneinandergereiht und man kann das Buch „so weglesen“. Die einzelnen Bevölkerungsgruppen des eigens erfundenen Kontinents sind schön voneinander abgegrenzt und können jeder mit einer eigenen Geschichte aufwarten, die man auszugsweise im angehängten Lexikon nachschlagen kann. Ebenfalls kann man sich dort die Erklärung für verschiedene Besonderheiten, wie etwa die Zeitmessung oder Götter holen. Vorne und hinten im Buch findet man eine schöne Zeichnung des Morgenlandes (also dem Bereich, in dem die Geschichte angesiedelt ist) mit wichtigen Städten, Flüssen und Gebirgen.
Aufgeteilt ist das Buch wie bei dem Klassiker „Herr der Ringe“ in Bücher, vorneweg findet sich eine kleine Einleitung. Innerhalb der Bücher gibt es allerdings keine Kapitel und Absätze sind sehr unregelmäßig (aber von der Geschichte her absolut logisch) gesetzt.
Soweit das Positive. Gestört und irritiert hat mich, dass die Geschichte anders verläuft, als dies im Klappentext angekündigt ist. Der Text ist schlichtweg falsch, außer der Tatsache, dass sich Vertreter der Nationen auf der Insel Ji versammelten. Bis auf einige kleinere Tippfehler, die sich meiner Meinung nach aber gut überlesen lassen, war dies aber auch schon meine einziger Kritikpunkt. Grimbert hat mit diesem Band auf jeden Fall einen gelungenen Auftakt zu einer Serie abgeliefert.

Der Autor Pierre Grimbert, Jahrgang 1970, arbeitete zunächst als Bibliothekar bevor er in Bordeaux studierte. Der in Lille geborene Autor schrieb sich für Buchwissenschaften und Publizistik ein. Heute lebt und arbeitet er im Norden Frankreichs. Seine Magier-Reihe wurde in Frankreich bereits 1996 veröffentlicht und gewann dort einige Preise. In Deutschland hat er im Verlag Heyne bisher acht Bücher veröffentlicht, seine gesamte Bibliographie umfasst 29 Bücher, darunter auch phantastische Geschichten für Kinder.

Aus dem französischen wurde dieser Band von Sonja Finck übersetzt. Sie wurde 1978 in Moers geboren, studierte in Düsseldorf, Madrid und Challans und machte in Tolouse eine Ausbildung zur Artistin an der dortigen Zirkusschule. Seit 2004 ist sie freiberufliche Literaturübersetzerin und übersetzt englische, französische und spanische Bücher ins deutsche. „Die Magier“ ist nicht ihr Erstlingswerk, sie hat bereits Bücher von von einigen Autoren übersetzt, unter Anderem von der bekannten Krimiautorin Val McDermid.

Diese Rezension entstand in freundschaftlicher Zusammenarbeit der RPG-Foren.com und DSA-Fantasy.de - Vielen Dank auch an den Wilhelm Heyne Verlag.
 
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Ibag

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AW: Die Magier - Gefährten des Lichts

Ich habe dieses Buch bzw. die bisherige Reihe verschlungen und frage mich, warum die Bücher so lange gebraucht haben auf den deutschen Markt zu finden. Die Franzosen sind uns einige Bände voraus, die interessanterweise auch zu unterschiedlichen Zeiten spielen.

Der erste Band hat mich mitgerissen und gerade mit den verliebten Details zu Charakteren und Welt überzeugt. Man kommt nicht wirklich schnell voran, also innerhalb der Geschichte, aber das macht nichts und die Zeit wird gar nicht langweilig.

Interessant finde ich, dass man als Leser in diesen Büchern immer neues entdeckt. Bin gespannt, was unser Rezensionsschreiber von den folgenden Werken hält. Denn eigentlich hält man die Geschichte am Anfang für sehr durchsichtig, auch wenn es viele Geheimnisse gibt. Es gibt ein paar tolle Überraschungen.
Toll finde ich übrigens die Art wie in dieser Welt Magie funktioniert und erklärt wird. Auch hier können im Verlauf der Bücher Weltanschauungen zerbrechen und neue entstehen. Toll gemacht. Bin auf die anderen Rezensionen gespannt und warte nun schon seit über einem halben Jahr auf den Auftakt der nachfolgenden Reihe ....

Gerne mehr von Pierre Grimbert ....
 
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