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Kap. 16: Die Insel

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AW: Kap. 16: Die Insel

Luca konnte hören, wie sich einer der Männer erhob und weg ging. Dann hörte sie hinter sich Pelgrams Stimme. Er musste also Hashtet weggeschickt haben. Er sprach gerade so laut, dass sie ihn noch verstehen konnte, aber bereits einen Schritt weiter, würde man ihn nicht mehr hören. "Luca, Du hast mit dem Wurf deines Schwertes gegen den Magral möglicherweise meine Leben gerettet. Ich muss es so annehmen. Dafür schulde ich dir nun mein Blut. Ich kann und darf das nicht übersehen. Sollte es eine entsprechende Situation geben, müsste ich sogar Eluned sterben lassen, um dich zu retten. So will es das Gesetz des Blutes. Ich kann nichts dagegen tun. Wenn Du also einen Grund hast, mich zu hassen, dann hast Du nun auch die Möglichkeit, mich zu strafen. Das wollte ich dich wissen lassen." Nach diesen Worten blieb es still.
 
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Als Pelgram sprach runzelte ich zunnehmends die Stirn. Langsam drehte ich mich zu dem Drakonier um und konnte nicht glauben was er da sagte. "Du bist ein Idiot, Pelgram!" meinte ich wütend. "Du brauchst mir nichts zu beweisen, ich will deinen Schwur nicht. Ich trete ihn auf Eluned ab - beschütze sie, und lass mich sterben - in einer solchen Situation." ich war sauer. "Du kannst mir doch nicht sagen, dass du nun einen Schwur leistest und im gleichen Atemzug das ich daran Schuld bin, wenn Eluned sterben muss nur weil ich dein Leben möglicherweise durch den Wurf gerettet hat und nun dein Gesetz es nicht anders zulässt!" fuhr ich ihn an und er wurde mir noch unsympathischer. "Du hast sie nicht mehr alle!" fauchte ich und wandte mich wieder von ihm ab.

Wie konnte er das wagen! Erst behandelte er mich wie jemand, der es nicht wert war von ihm überhaupt angesehen zu werden und dann gab er mir die Schuld dafür das Eluned eventuell sterben müsste, sofern eine Situation eintrat, in der er sich entscheiden musste. "Deine Regeln gelten nicht für mich. Ich komme nicht aus dieser Welt und ich habe nicht vor hier zu bleiben! Also hör auf mit solchen Sprüchen, Pelgram. Ich habe dir vielleicht das Leben gerettet, ja" schaubte ich "doch das gleiche hätte ich auch für einen Hund getan!" das rutschte mir heraus. Es stimmte zwar, aber im Zusammenhang mit dem, was Pelgram sagte, schleuderte ich es ihm extrem hart entgegen. Warum konnte er mich nicht in Ruhe lassen!?

"Pelgram, deine Dreistigkeit stinkt zum Himmel, ich kann auf deine Schwüre und Gesetze verzichten - wenn eine solche Situation auftreten sollte, Eluned oder ich - dann sieh zu das Eluned überlebt. Finde ich keinen Weg nach Hause, lohnt es sich nicht mein Leben zu leben."

Innerlich hatten mir Pelgrams Worte einen tiefen Stich versetzt. Mir war klar, dass wenn es soweit kommen sollte, Eluned bei ihm Priorität hatte, aber mir das direkt zu sagen.. Ich schloss, immernoch abgewandt von ihm, die Augen. Warum nur hatte dieser Mann eine so große Abneigung gegen mich! Doch am meisten schmerzte diese Enttäuschung über das Gesetz in seiner Stimme..
 
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Pelgram sah Luca dierkt an. "Du verstehst nicht. Es spielt keine Rolle, ob diese Gesetze für dich gelten. Sie gelten für mich. Auch gibt es keinen Schwur. Ich habe einen Instinkt, der mich im entsprechenden Augenblick so handeln lassen wird. Ich werde nichts dagegen tun können, bis diese Blutschuld getilgt ist. Mein Wille und Verstand hat darauf keinen Einfluss."
 
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Ich drehte mich zu ihm um. "Weißt du was, Pelgram? Ich kann nicht verstehen warum Olil oder Hashtet ihr Leben für dich geben würden. Behandelst du sie auch herablassen!?" ich lächelte zynisch. "Lass mich einfach in Ruhe, deine" ich fuchtelte mit den Händen "ganzen komischen Sachen interessieren mich nicht. Du hast das was du wolltest, also kannst du jetzt auch aufhören mich anzusprechen und verbal fertig zu machen!" ich ging auf ihn zu und sah ihm direkt in die Augen. Ich hatte mich zu ihm runter gebeugt und war nun nahe seinem Gesicht. "Seid ich hier bin behandelst du mich wie es dir in den Kram passt, jetzt hast du was du wolltest und brauchst dich nicht mehr so ins Zeug zu legen! Wir wissen beide was du von mir hälst, behalt es in Zukunft für dich!" meine Stimme zitterte leicht und in den braunen Augen war Schmerz zu sehen, der allerdings beim Aufrichten meines Körpers sofort erlosch. "Können wir dann!?" fragte ich und sah mich nach Hashtet um.
 
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Hashtet war nirgends zu sehen. Dann fühlte Luca, wie Pelgram sie an der Hüfte packte und sie zu sich herab zog, bis sie auf seinem Knie saß. Er hielt sie unerbittlich fest und sah ihr in die Augen. "Wenn ich eine Tochter hätte, würde ich mir wünschen, sie wäre wie Du. Und wenn Du nur mal eine Minute lang, nur eine einzige Minute, darüber nachdenken würdest, dass andere Menschen andere Grundsätze haben könnten, die genauso gültig sind wie die deinen, dann würden alle, inklusive Eluned, Karoline, Hashtet und ich, besser mit dir klar kommen und Du besser mit uns. Zur Zeit benimmst Du dich wie eine pubertierende Göre. Alle versuchen sich nach dir auszurichten und ernten im Besten Fall von dir nur Spott und Hohn." Er erhob sich und Luca fiel fast von seinem Knie, als er sie plötzlich los lies. "Hastet, nunc" rief er in den Wald, worauf aus diesem Geräusche von sich nähernden Schritten erklangen.
 
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Ich versuchte mich loszumachen, als Pelgram mich packte. Dann, als er mich losließ nickte ich. "Aber sicher, Pelgram. Ganz wie du meinst!" war das einzige was ich darauf sagen konnte. Ich hätte ihm vielleicht eine Zusammenfassung an den Kopf knallen sollen, doch in eben jenem Augenblick, als Pelgram sagte sie alle würden besser mit mir klar kommen, konnte ich nichts mehr sagen. Das hatte gesessen.
 
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Hashtet kam aus dem Wald. Als er sah, dass Pelgram sich den Rucksack schnappte, ihn sich überwarf und los marschierte, nahm er Luca am Arm und sah sie fragend an. "Was hast Du mit ihm gemacht, dass er so wütend ist?"
 
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Ich starrte Hashtet an, meine Lippen zitterten und in meinen Augen konnte ich spüren, wie mir die Tränen kamen. Ich hielt sie jedoch zurück. "Was ich mit ihm..." wiederholte ich nicht vollständig und senkte dann den Kopf. "Was ich mich ihm gemacht habe.."meinte ich nochmals aber leise. Ich nickte dann und blickte Hashtet an. "Wir müssen weiter."
 
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Hashtet hielt Luca zurück und das erste Mal ihrem Blick stand. "Das beantwortet nicht meine Frage!" sagte er ernst und sein Blick sagte Luca, dass er diesmal nicht locker lassen würde.
 
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Ich blikte erneut zu Hashtet. "Du gehst automatisch davon aus, dass ich ihm etwas getan habe?!" ich lächelte schwach und riss mich mit einem Ruck von Hashtets Arm los. Zitternt hob ich meine Hand und strich mir durch die Haare. "Hashtet, tu mir einen Gefallen und geh zu Pelgram." ich blickte ihn an. "Lass mich in Ruhe. Wenn es für dich nicht mal in Betracht kommt, dass er mir etwas getan hat - warum auch - " letzteres kam mit sarkastischem Unterton "dann solltest du gehen. Lass mich in Ruhe, ein für alle mal." Aus müden Augen sah ich den Mann an.
 
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Hashtet rührte sich nicht und sah Luca nur an. Eine Minute, zwei Minuten .....
 
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Ich hob den Blick, unfähig loszugehen. Er hielt mich fest, mit seinem Blick. Um würdevoll zu wirken, hob ich etwas den Kopf. Doch dann schloss ich die Augen und senkte den Kopf wieder. Um die Tränen zurück zu halten kniff ich die Augen zusammen und strich immer wieder über meine Augen. Doch es half nichts, sie brachen hervor und ich zitterte erneut. "Wieso behandelt mich Pelgram so" schluchzte ich und lehnte mich dann an Hashtets Brust. "Ich habe mir Mühe..... gegeben freundlich zu sein, ich kriege nur Breitseite von ihm. Dann habe ich mich verändert.... um von ihm akzeptiert zu werden. Und er.. behandelt mich respektlos. Er schlägt mich, kennt mich nicht, er wird grob und diskriminierend. Er.. lässt mich deutlich spüren was ich nicht bin, was ich nie sein kann." ich krallte meine Finger in sein Hemd und drückte mein Gesicht an seine Brust. "was kann ich tun, damit ich von euch akzeptiert und respektiert werde!? Ich mache es.. sagt es nur." mein Körper zittert. "Ich, habe kämpfen gelernt, ich habe versucht so zu sein wie Eluned und doch kriege ich nichts als Hohn und Spott." meine Beine trugen mich nicht mehr und ich sank zu Boden - ich musste elend aussehen. Sagen wir elendig. "Ich weiß mich in eurer Gegenwart nicht zu verhalten. Ich kann damit nicht umgehen... Ihr braucht eine Person, die ich nie sein kann. Karoline und Eluned sind geboren dazu. Aber ich..." Ich zog meine Knie an meinen Körper und starrte dann, leicht wiegend, auf den Boden, das Gesicht tränenüberströmt. "Ich werde nicht zu euch gehören können, niemals, das weiß ich.. und möchte es doch ändern. Ich möchte zurück in meine Welt, wo ich respektiert wurde und... nicht verachtet, gedemütigt und als.. "Püppchen" bezeichnet. Ich wurde so genommen wie ich war.. ja... wie ich war. Und jetzt schau ruhig hin, was das ganze hier aus mir gemacht hat. Ich bin niemand... niemand." die letzten Worte waren nur noch ein Flüstern.. ein von Schluchzen gespicktes Flüstern. "Ich bin ein Wrack. An den Klippen dieser Welt zerschellt und untergegangen.. Hätte ich dieses Schiff niemals betreten... wäre ich bloß in meiner Welt... "
 
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Hashtet ging in die Knie, fasste Luca bei beiden Schultern und versuchte ihren Blick zu fangen. Dann sprach er und seine Stimme war ganz sanft. "Luca, Du solltest nicht versuchen, etwas zu sein, was Du nicht sein willst. Das geht schief. Niemand demütigt dich oder verhöhnt oder verspottet dich. Wir machen uns doch nur Sorgen. Kämpfen lernen ist nützlich, so wie Kochen, Jagen oder Feuer machen. Aber es sollte deinen Charakter nicht verändern. Sei einfach so, wie Du wirklich bist. Und er," er deutete in die Richtung, in die Pelgram verschwunden war, "er ist quasi wie du. Mir hat er auch einmal erzählt, dass er sich so fühlt, als würde er nicht diese Welt gehören. Ich glaube, es gibt Phasen, da ist er das einsamste Wesen dieser Welt. In der ersten Nacht an Bord des Schiffes, hat er Olil und mir von dem Vertrag erzählt, den er mit euch geschlossen hat. Er hat auch große Angst, seiner sich selbst gestellten Aufgabe nicht gerecht zu werden. Er muss euch beschützen. Wenn dir, Eluned oder Karoline etwas zustößt, wird er sich das nie verzeihen. Darum lässt er keine Gefühle an sich heran. Sie würden seine Urteilskraft und seine Wachsamkeit beeinflussen. Darum wirkt er grob, arrogant und herrisch. Aber das ist nur Selbstschutz. Seit ein paar Tagen ist er anders. Ich weiß nicht, was zwischen ihm und Eluned geschehen ist. Aber es ist gefährlich für ihn und uns. Vielleicht ist er deswegen gegen uns andere noch grober als sonst. Was ich mir in den letzten Tagen anhören musste, habe ich seit 3 Jahren von ihm nicht mehr gehört. Aber ich weiß, wo es herkommt und versuche ihn zu verstehen." Hashtet holte Luft, das war eine lange Rede für ihn. Doch er war noch nicht fertig und fuhr fort. "Vor ein paar Tagen hat Pelgram unsere Aufgabenverteilung verändert. Vorher waren Olil und ich dafür zuständig, die Augen offen zu halten und auf seine Befehle zu hören. Jetzt hat jeder von uns die primäre Aufgabe eine Person zu schützen und darf dabei selbstständig handeln. Für mich ist das eine hohe Ehre. Es zeigt, dass er uns vollständig vertraut. Luca, komm zu dir und sei Du selbst. Es ist das Beste, was Du tun kannst. Und vertraue Pelgram, so wie er uns und damit auch dir vertraut. Er ist nicht grob oder gar böse. Er ist nur voller Sorge." Dann schwieg Hashtet.
 
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Ich hob den Blick und sah Hashtet während seiner Worte stetig in die Augen. Sie gaben mir Kraft und seine Stimme beruhigte mich. In seinen Armen hörte ich auf zu zittern und zu schluchzen. Als er geendet hatte wischte ich mir über das Gesicht und trocknete meine Tränen mit meinem Hemd. "Danke" flüsterte ich mit noch immer leicht zittriger Stimme und strich mir dann die braunen Strähnen aus meinem Gesicht. "danke." wiederholte ich. Dann legte ich die Arme um Hashtet und vergrub mein Gesicht zwischen seiner Schulter und seinem Hals, ehe ich für einige Augenblicke so sitzen blieb und seinem Atem lauschte. Schließlich hörte ich gänzlich auf zu zittern und von dem Weinen zu beben, und wurde ganz ruhig.
 
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Hashtet hielt Luca einfach nur fest, bis sie ganz ruhig wurde. Dann schob er sie sanft von sich weg, wischte ihr mit seiner Hand zärtlich eine Träne von der Wange und lächelte sie an. "Geht es wieder?" fragte er.
 
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Ich sah auf und nickte Hashtet zu. "Ich denke.." dann erhob ich mich, klopfte mir den Wald von der Kleidung und atmete tief ein. "Ich glaube Pelgram ist inzwischen raus aus dem Wald.." ich lächelte schwach, dann drhete ich mich in die Richtung, in der Pelgram davon gestürmt war. Mit verklärrtem Blick blickte ich in die Richtung. "Ich weiß mich nicht zu verhalten. Er sagte, wenn er eine Tochter hätte, dann sollte sie so sein wie ich, aber.." ich hob hilflos die Schultern. Dann drehte ich mich wieder zu Hashtet. "Gehen wir?"
 
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Hashtet hatte die Augen aufgerissen, als er Lucas Worte hörte. "Das hat er gesagt? Das wäre das größte Kompliment, das er mir machen könnte." Er blickte ein wenig geknickt. "Ich beneide dich dafür!" Dann sah er auf den Pfad, den Pelgram eingeschlagen hatte. "Geh voran - ich folge dir!"
 
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Ich hob eine Augenbraue als ich sah, wie geknickt Hashtet schien. Dann runzelteich die Stirn und blickte wieder in die Richtung, in die Pelgram verschwunden ist. Hashtet richtete sein ganzes Leben nach diesem Mann aus. War es eine Form von Hörigkeit? Ich seufze innerlich, dann nickte ich und folgte Pelgram und dem Pfad.
 
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Es dauerte eine Viertelstunde, dann hatten sie Pelgram eingeholt. Dieser lehnte in der Hocke an einem Baum und sah angestrengt nach vorne. Wenn er sie hatte kommen hören, dann zeigte er das mit keiner Regung. Doch als Luca und Hashtet hinter ihm in de Knie gingen, sprach er ohne sich um zu drehen. "Eine erneute Falle. Sie müssen hier eine Nachhut gehabt haben, die uns nun aufhalten soll. Dort vorne hat es einen Stolperdraht."
 
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Ich schwieg die Viertelstunde über und ging hinter Pelgram in die Hocke. Angestrengt blickte ich auf den Draht, und flüsterte dann "Was machen wir jetzt? Konntest du einen ausfindig machen?"
 
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