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Kap. 16: Die Insel

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AW: Kap. 16: Die Insel

Luca benötigte jeweils fünf bis sechs Minuten, um sich von Wache zu Wache zu schleichen. Alle waren sie immer noch schläfrig. Die Magrale hatte sie gut im Griff gehabt. So vergingen mehr als zwanzig Minuten, bis sie bei der vierten Person ankam. Die ersten Drei hatten keine Probleme gemacht und starben einen schnellen und schmerzlosen Tod unter Lucas Dolch.

Auch der Vierte saß an seinem Platz und alles schien wie am Schnürchen zu laufen. Als Luca nach dem Mund der Wache griff, wusste sie, dass hier etwas schief gelaufen war. Die Person war eine Puppe. Im Augenblick der Erkenntnis spürte Luca auch bereits die Spitze einer Waffe in ihrem Rücken. Und obwohl sie die Sprache nicht verstand, in der Unbekannte zu ihr sprach, waren ihr die Worte klar. "Waffe fallen lassen!"
 
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Ich schlich mich zu Nr. 4. Nummern... mehr waren sie nicht für mich - was geschiet nur!?- ich schlich weiter, tat es wie bei Nr. 1,2,3 - kurz und Schmerz...Gefühllos. Ich hielt der Wache den Mund zu und.. erstarrte in der Bewegung, den Dolch anzusetzen. Hier stimmte etwas nicht, ich konnte spüren, dass diese Wache eine Attrappe war. Ehe ich herumwirbeln konnte, spürte ich die Waffe in meinem Rücken und richtete mich auf. Ich wollte etwas erwiedern, doch derjenige sprach wohl kein Come'Tang. "Wenn ich sterbe, dann mit Waffe in der Hand" hörte ich mich selber sagen und erschrack im nächsten Moment. Ich ließ meine Waffe fallen, es herrschte Krieg.. Krieg in mir, zwei Seelen..
 
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Luca fühlte, wie sich die Waffe aus ihrem Rücken entfernte. Sie hörte das sirrende Geräusch einer Klinge, die durch die Luft fuhr. Sie erwartete den Schlag, doch der kam nicht. Hinter ihr röchelte jemand und dann fiel ein Körper zu Boden. Als Luca sich umdrehte, sah sie die tote Wache auf dem Boden liegen. Einen Schritt dahinter stand Hahstet mit blutverschmierten Schwert und grinste sie an. "Noch ... bin ... ich ... auch ... da!" stammelte er und fiel auf seine Knie. Er war leichenblass und wirkte doch irgendwie fröhlich. Sich auf das Schwert stützend sah er zu Luca. "Ich glaube, für den .... Rückweg brauche ich ..... nochmals deine Hilfe!" sagte er leise in ihre Richtung.
 
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Ich runzelte die Stirn, drehte mich um und blickte Hashtet an. Er sah schlecht aus.. wirklich schlecht. "Hashtet!" meinte ich zitternd und stüzte den Mann, als er auf die Knie sank. Dann hob ich den Dolch auf und entdeckte dabei, dass meine Hände, meine Kleidung, blutverschmiert war. Ich erinnerte mich an das Getane. Dann kniff ich die Augen zusammen und half Hashtet hoch. "Stütz dich ab" meinte ich kurz angebunden und half ihm dann zurück ins Lager. Dort legte ich den Verletzten zurück auf sein Lager und murmelte "Danke." dann jedoch setzte ich ein "Schlaf, ich pass auf!" hinzu und setzte mich etwas weiter weg von den Beiden auf einen kleinen Stumpf. Schweigend.
 
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Hashtet lächelte immer noch, konnte aber seine Schmerzen unter dem Lächeln nicht vollständig verbergen. Aber ganz offensichtlich war ihm nicht nach Schlafen. "Das was Du für ihn getan hast," er deutete auf Pelgram, "ist sehr großherzig von dir." sagte er. Dann wurde er ernst. "Wenn er erst wieder auf den Beinen ist, werden wir Eluned befreien. Der Magral war am Ende seiner Kräfte. Er kann nicht weit gesprungen sein." Hashtet wurde ein wenig verlegen und sah zu Boden. "Luca ... Danke auch für das, was Du für mich getan hast."

Pelgrams Schuppen hatten seit Lucas Streifzug zu den Wachen eine deutlich dunklere Farbe bekommen. Ab und zu zuckten seine Füße oder Hände. Offensichtlich regenerierte sich sein Körper unwahrscheinlich schnell.
 
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Ich hob den Kopf, als Hashtet mich ansprach. Ich blickte ihn direkt an und schüttelte dann den Kopf. "Ich habe nichts gemacht. Ihr hättet das auch getan. Und was Pelgram angeht.. Daran war nichts großherzig. Ich bin keine Mör..." ich stockte und sah dann auf meine Hände. Doch, ich war eine Mörderin. Eine brutale, kalte, herzlose. Die Augen schließend ballte ich erneut die Fäuste. "Schlaf jetzt" zischte ich etwas härter als ich eigentlich beabsichtigte.
 
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Hashtet lehnte sich zurück, schloss aber nicht die Augen. Er starrte in den sternenübersäten Himmel. Dann sagte er: "Du musst dich nicht grämen und solltest nicht zu viel darüber nachdenken. Du hast getan, was getan werden musste. Sonst wären wir jetzt vielleicht tot."
 
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Ich drehte mich von dem Lager der Männer weg und saß schweigend und unbeweglich auf meinem Stumpf. Dann hob ich den Blick gen Himmel und betrachtete die Sterne. Ich hatte meine Hände ineinander verkeilt und hielt sie so fest, dass meine Fingerknöchel weiß hervortraten. Dann schloss ich meine Augen und griff nach dem Dolch, welchen ich gegen die Wächter benutzt hatte und hielt ihn vor mein Gesicht. Ich konnte das Blut erkennen. Kurz blitzten vor meinem Auge die Waffen von Pelgram auf. Er hatte es sich mit seinen Waffen leicht gemacht.. Dorn und Leid trugen zwar abscheuliche Namen, doch die Taten blieben ihrem Herren verborgen. Er gelangte in einen Rausch und wenn er erwachte, hatte er seine Taten nicht mitbekommen.. Es war ein Schutz.
 
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Luca wachte die ganze Nacht, ohne sagen zu können, was sie wach gehalten hatte. Nichts geschah. Als der Morgen graute und die Sonne über den Horizont stieg, schlief Hashtet einen festen Schlaf, während Pelgram sich rührte. Seine Schuppenhaut verschwand langsam und an den Stellen, an denen er verletzt worden war, schimmerte seine menschliche Haut rosafarben. Schließlich erwachte er gänzlich, setze sich auf und sah sich um. Dann sah er Luca auf einem Baumstumpf sitzen. Er erhob sich, ging zu ihr, und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Dazu sagte er nur ein einziges Wort: "Danke!" und Luca konnte fühlen, dass dieses Wort aus seinem Herzen kam.

Anschließend begann Pelgram sich umzusehen, nahm den Toten diverse Kleidungstücke ab und tauschte sie gegen seine eigenen verbrannten Sachen aus. Als er damit fertig war, setzte er sich in die Sonne und verharrte so eine halbe Stunde lang. Dann ging er zu Hashtet und legte ihm eine Hand auf die Stirn. Hashtets Wunden begannen sich augenblicklich zu schließen und dieser erwachte davon. Pelgram stand auf und steckte Dorn und Leid lose in den Gürtel. Die Scheiden der beiden Waffen waren verbrannt. Er sah von Hashtet zu Luca und sagte: "Ich kann euch nicht viel Pause gönnen. Wir müssen los, wenn wir Eluned retten wollen! Da sie nicht hier ist, vermute ich, dass einer der Magrale sie entführt hat. Richtig?" Luca konnte eine grimmige Entschlossenheit in seiner Stimme hören und sie wusste, dass sich von nun an besser niemand Pelgram in den Weg stellen sollte.
 
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Die Nacht über saß ich einfach nur da, starrte auf einen unbestimmten Punkt und.. blieb tatsächlich wach. Irgendwann würde sich diese ruhelose Nacht rächen, dass wusste ich. Als die Sonne aufging schaute ich zu dem glühenden Feuerball, es war so.. schön. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht und ich hatte das Gefühl neue Kraft zu schöpfen aus einem unermesslich großen Pool.

Als ich die Hand auf meiner Schulter spürte zuckte ich nicht zusammen. Ich hatte die Nacht über gewacht, da würde jetzt niemand angreifen. Ich nickte nur zur Antwort auf das, was Pelgram sagte, nicht weil ich dies in Abneigung tat, sondern weil ich mich noch nicht in der Lage fühlte zu sprechen. Dann erhob ich mich und ging zusammen mit Pelgram zu Hashtet.

Meine Knochen schmerzten, das Blut an meinen Händen war getrocknet, doch in meinen Augen konnte man weder Ekel noch Müdigkeit oder irgendeine Schwäche erkennen, sie schienen leer zu sein.
Das Pelgram uns keine Pause gönnen würde, kommentierte ich erneut nur mit einem Nicken und steckte dann den Dolch von Hashtet in meinen Gürtel. Dann ging ich zu dem Platz, an dem Eluned verschwunden war und ich mein Schwert fallen gelassen hatte, hob es auf und gesellte mich wieder zu den beiden Männern. Von mir aus konnte es losgehen.
 
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"Aber zum Essen bleibt uns noch etwas Zeit." Sagte Pelgram und griff nach dem von Luca gesammelten Proviant. Er lächelte ihr zu. "Das hast Du gut und umsichtig getan." Dann entschied er sich für einen Apfel und biss hinein. Auch Hashtet entschied sich für Obst. Er sah wieder einigermaßen fit aus.

Als Pelgram die Frucht aufgegessen hatte, rückte er mit seinem Plan heraus. Pelgram schien für alles Pläne zu haben. "Der Magral war nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Der Sprung kann ihn nur ein paar Meter gebracht haben. Denn Rest musste er zu Fuß gehen und Eluned hat sich bestimmt gewehrt. Sein Ziel kann nur das andere Schiff sein. Er hat also abzüglich des Hindernisses namens Eluned eine halbe Nacht Vorsprung. Falls Karoline schnell genug ist, können wir ihn in die Zange nehmen. Falls wir schnell genug sind, holen wir ihn vielleicht sogar ein." Er streckt Luca eine Hand hin.
 
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Ich wollte nichts essen. Ich wartete, bis die beiden fertig waren und hörte dann Pelgram zu. Ich nickte zustimmend und schürzte dann die Lippen. "Es macht keinen Sinn, wenn wir uns vielleicht trennen und zwei versuchen Karoline zu erreichen, einer jedoch versucht den Magral einzuholen?" es war eine normale Frage, ich wollte Pelgrams Führungsposition damit jedoch nicht in Frage stellen, sondern lediglich diese Möglichkeit hinterfragt haben. "So hätten wir die Möglichkeiten, die uns nunmal Angesichts der Lage, bleiben ausgeschöpft?" ich sah die beiden fragend an. Als Pelgram mir die Hand hinhielt betrachtete ich diese argwöhnisch. Ich sah zu ihm und runzelte leicht die Stirn. Ich entschied mich jedoch, dass es zur Zeit kein guter Zeitpunkt für Streiterein sei und so griff ich nach seiner Hand.
 
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Kaum hatte Luca Pelgrams Hand ergriffen, fühlte sie, wie ein Strom frischer Energie sie durchfloss. Auf einmal wirkte sie wunderbar erfrischt und überhaupt nicht mehr müde. Tatendrang erfüllte sie. Pelgram grinste und lies ihre Hand los. "Tapferkeit und Mut müssen immer sofort belohnt werden!", sagte er und meinte es auch so. Dann erhob er sich. "Sehen wir nach, ob Luca im Dunkeln etwas Brauchbares übersehen hat, was ich aber nicht glaube. Zehn Minuten, dann geht es los." Er teilte jedem ein Drittel des Lagers zu und begann damit, seinen eigenen Teil gründlich zu durchsuchen. Auch Hashtet machte sich an die Arbeit.
 
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ich blickte auf meine Hand, als Pelgram sie wieder losließ. Ich war nicht mehr müde, aber meine Verfassung besserte sich in keinster Weise. Ich fühlte die Kraft und Energie, um Pelgram und Hashtet zur Seite zu stehen. Aber das alles wurde entschieden von einer hüllenlosen Seele die sich eingenistet hatte in mir. Das war nicht ich..

Auch ich machte mich daran, meinen Teil des Lagers zu durchsuchen. Ich schaute mich um und konnte jedoch nichts ausmachen..
 
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Niemand fand noch etwas Brauchbares. Dies war kein Lager für lange gewesen. Schließlich packte Pelgram die Sachen, die Luca bereits in der Nacht zusammengetragen hatte in einen Rucksack, den er einem Totem abgenommen hatte und schulterte ihn. Er sah nach dem Sonnenstand und suchte dann die Stelle, aus die sie in der Nacht gekommen waren. Dann deutete er in die entgegen gesetzte Richtung. "Dort entlang, direkt zum Strand." Dann lief er los und schlug wie auch gestern Nacht einen leichten Trab an. Hashtet bedeutet Luca ihm zu folgen. Er wollte den Abschluss machen.
 
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Ich folgte Pelgram und steckte dann mein Schwert in die dazu gehörende Schwertscheide und strich mir durch das Haar. Noch immer waren meine Hände rot und ich betrachtete sie kurz. Dann konzentrierte ich mich auf den bevorstehenden Marsch.
 
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Nach fast 2 Stunden Fußmarsch hielt Pelgram plötzlich an. Er musste wirklich Augen wie ein Luchs haben. Er griff nach einem Ast und angelte ein Stück Leder herab. Er zeigte es den anderen. "Wir sind auf dem richtigen Weg!" sagte er. Das Stück Leder war von Eluneds Kleidung und dort, wo es hing, konnte es unmöglich von alleine hingekommen sein. Eluned gab ihnen also Zeichen. Auch Hashtet grinste jetzt. Pelgram betrachtete den Ast genauer. "Sie haben noch ungefähr 3 Stunden Vorsprung." meinte er und sah dann zur Sonne. "Gönnen wir uns eine kleine Pause. Der Tag wird heiß genug werden." Er setzte sich auf einen Baumstamm, den wohl der letzte Sturm gefällt haben mochte und packte den Proviant aus. Dann reichte er allen erst einmal eine der Wasserflaschen.
 
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Ich hielt inne, als Pelgram das ebenfalls tat und blickte stumm auf das Lederstück. "Sie lebt!" entfuhr es mir und die Erleichterung schien förmlich aus meinem Mund zu flüchten. Denn hätte ich das Schwert nicht rausgezogen, wäre der Magral jetzt tot. Und Eluned hier. Ich setzte mich ebenfalls hin und zog die Beine an. Als Pelgram die Wasserflasche reichte, nahm ich sie entgegen und gab sie ohne zu trinken an Hashtet weiter.
 
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Hashtet sah irritiert zu Pelgram und nahm die Flasche nicht an. "Trinke!" befahl Pelgram sanft, "ich kann dir Energie geben, aber ich kann dich nicht vor dem Austrocknen schützen. Du brauchst das Wasser." Er sah Luca dabei sanft aber bestimmt an. Hashtet nickte zu seinen Worten.
 
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Ich blickte auf. Achselzuckend zog ich meine Hand mit der Flasche zurück und trank dann einen einzigen Schluck. So konnte er wenigstens nicht meckern. Die Abneigung gegen ihn war noch vorhanden, wenn ich sie zur Zeit auch unter Kontrolle hielt. Dann reichte ich die Flasche Hashtet zurück und schluckte das Wasser herunter. "ich habe keinen Durst. danke." Ich erhob mich und betrachtete die Umgebung. Den Rücken den beiden Männern zugewandt, hatte ich die Arme verschrenkt und blickte starr gradeaus.
 
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