Noch jemand erschien am Platz der Helden. Dieser jemand kam mit Hufgeklapper und recht gemütlich daher und trug den Namen Gutes Vieh. Manchmal auch Kowalski. An guten Tagen, wenn Torm genug gesoffen hatte.
Gutes Vieh war ein zwergisches Kriegspony. Fertig gesattelt mit Satteltaschen und an der einen Seite war sogar noch eine Kampfaxt befestigt, die ebenfalls eindeutig zwergisch war. Das Pony war hier bekannt, denn es gehörte Torm Steinschläger, einem Schlachtenwühler der Feuerfresserkompanie und gemeingefährlichen Schwarzbrenner.
Wer mal mit diesem Zwergenexemplar zutun bekam, der vergaß ihn nicht so bald. Seinen Geruch/Gestank ebenfalls nicht. Und auch nicht seine abartige Hartnäckigkeit, die er Dank einer einzigartigen Art der Unsterblichkeit besaß, oder vielleicht auch umgekehrt. Er hatte die Unsterblichkeit wegen seiner unglaublichen Sturheit und seines Behenhmens. Er konnte nämlich deshalb nicht sterben, weil er es sich in seinem unglaublichen Leben und seiner vielen, vielen Tode, nun mit sämtlichen Himmeln und Höllen versaut hatte. Er war aus jeder einzelnen rausgeschmissen worden.
Jetzt blieb der armen Sau praktisch nur noch die Existenz. Solch einem Typ Zwerg, der dazu noch ständig besoffen war, mußte man erstmal dienen können, was Gutes Vieh zu einem äußerst bemerkenswerten Pony machte.
Es war sehr klug. Vernünftig war es auch und das war auch verdammt gut so, denn Torm war das alles nicht. Das Pony mußte sich also um ihn kümmern und hatte sich in vorblidlicher Kriegsponymanier diesem Ziel verpflichtet. An diesem Tag, an dem immer mal wieder jemand verloren gegangen schien, war Gutes Vieh Kowalski ganz uncharakteristisch allein unterwegs, wo es doch meist nie von seiner Seite oder seinem Arsch wich.
Nun blieb das Pony vor Screw und Nera stehen und guckte sie aus klugen Augen an. Nein, sprechen konnte es natürlich nicht. Man konnte schließlich nicht alles haben. Doch dafür hatte es Erziehung und nickte erst Nera und dann Screw schnaubend zu. Nach der Begrüßung machte es eine bedeutungsschwangere Pause, in der es die Beiden Dank seiner Augen geichzeizig ernst anschaute.
Es folgte ein Wiehern, das man mit Fug und Recht fragend nennen konnte und das Kowalski einiges an Übung gekostet hatte. Dann drehte es sich einmal so, das die beiden anderen den Schild sahen, den Torm als Bratpfanne zu verwenden pflegte, kurz darauf drehte es sich zur anderen Seite, wo einem Streitaxt hing. Dieses Ding nannte der Zwerg Besteckaxt, weil er nicht nur sein Essen mit ihr zubereitete, sonder er aß auch mit ihr. Und seinen Händen natürlich.
Kein Zweifel, das Pony suchte seinen Reiter und das prustete er Nera und Screw auch unverblümt ins Gesicht.