Rhizom hört eine Stimme. Aber von wo kommt sie. Ah! Dort, in der Nische hebt sich eine Hand...
Rhizom räuspert sich, während er sich vorsichtig der Nische nähert. "Ähem. Gegrüßt seid Ihr, Edler Herr. So seid Ihr also der ehemalige Patriarch? Vielleicht könnt Ihr mir wirklich helfen. Ihr gestattet?" Auf das Zeichen des Mannes, oder zumindest eine Veränderung in der Dunkelheit, die er als Zeichen deutet, lässt sich Rhizom auf der Bank gegenüber dem Fremden nieder. Dabei knacken seine alten Knochen und die schwere Rüstung schabt über die Bank.
Rhizom atmet schwer aus. "Gestattet, Rhizom Horizonte ist mein Name, ich komme aus einer weit entfernten Welt. In dieser Welt ist der Mond vom Himmel verschwunden, und der Mond ist meine Göttin Selune, deren ergebener Diener ich bin. Ich zog also aus um sie zu suchen, und nach einer sehr sehr langen und beschwerlichen Reise durch die Welten habe ich sie nun tatsächlich hier gefunden. Und nun muss ich ihr einen Tempel bauen. Ich bin kein Priester. Ich bin das Schwert meiner Göttin. Doch ich kann auch ihr Hammer, Ihr Keil, Ihre Kelle, Ihr Baumeister sein. Ich werde Ihr einen Tempel bauen und dann werde ich einen Priester finden, der ihn der Göttin gemäß weihen kann, und dort dem Dienst an der Göttin nachgehen wird." Wieder ein schwerer tiefer Atemzug. "Könnt Ihr mir die Erlaubnis geben, einen Tempel zu bauen? Und zu welchen Bedingungen wird mir die Erlaubnis gegeben? Und habt Ihr hier einen Steinbruch und einen Wald, aus denen ich das Material zusammentragen kann? Ich wäre Euch unendlich ergeben, und zutiefst dankbar. Und ich werde alles tun, was Ihr mir auftragt, soweit es nicht im Widerspruch zum Dienst an meiner Göttin steht."
Rhizom schaut dem Fremden tief in die Augen. Sein Blick scheint müde vom Alter, aber für diejenige, die genau hinschaut, ist doch ein Funke in Rhizoms Augen zu erkennen, leuchtend wie ein weitentfernter Stern, der all die Müdigkeit Lügen straft und auf die reinste Lebensenergie und Schöpferkraft hindeutet, die sich noch immer irgendwo in der Seele dieses alten Mannes verbergen muss.