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Die Idee eines Menschen kommt aus ihrem Kopf. Diese kommt nur bedingt zufällig, denn wie geschrieben der Kopf, die Gedanken, die Phantasie haben ihre Grenzen bei jeden einzelnen ganz individuell. Jede macht nun mal verschieden Erfahrungen, hat verschiedenes erlebt oder gelernt. Aber es fällt einem nicht immer etwas Neues, Unbekanntes, Unerwartetes ein. Das mag drei Jahre gut gehen und man ist damit zufrieden und genug inspiriert, aber es kann auch nach drei Sitzungen schon vorbei sein.Ich bin mal ein wenig ketzerisch: Ist nicht jede Idee, sei es die eigene, sei es die der Mitspieler, sei es die des SL, ein Zufallselement? Öffnet nicht jede Entscheidung eine Tür zu einem Weg, bei dem neue, plötzlich auftauchende Ideen weitere Verzweigungen des Weges mit sich bringen? Und noch eine ketzerische Frage: Ist ein Würfelwurf tatsächlich Zufall? Ist er nicht auch irgendwo eine Art von Willkür? Entweder es klappt oder es klappt nicht.
Ein Würfel, ein Zufallsexperiment liefert unabhängigen Input. Das ist wie Runen werfen oder Karten legen. Du fragst die Karten nach Problem X und sie werfen Dir 'Schwerter Fünf' hin und schon beginnst Du darüber nachzudenken, was das mit Deinen Problem zu tun hat. Möglicherweise kommst Du dann auf eine Idee, die Dir bei dem Problem weiterhilft. Tata, Einfluss von außen.
Natürlich ist das sehr vom System abhängig, in wie weit Dir 'die Würfel' dabei helfen oder nicht. Du stehst vor einem Baum und willst hinauf klettern um die Katze zu retten.
a) Kein System. Man erfindet irgendwas, was einem gerade durch den Kopf geht. Vielleicht hat eine der Mitspielerinnen sogar schon mal selbst eine Katze vom Baum gerettet, vielleicht hat ein Mitspieler Höhenangst, je nach Erfahrungen kommt da irgendwas raus.
b) Wir werfen eine Münze. Wir entscheiden 50:50 ja oder nein. Wäre ein System, mein Charakter hat aber keine Werte sondern alleine der Wurf entscheidet. Da habe ich nur ein grobe Richtung, wie es ausgeht.
c) D&D5. Man würfelt auf Athletics, das geht auf Stärke mit einem w20. Die SL denkt sich einen Mindestwurf aus. Mein Charakter hat einen Wert basierend auf ihrer Stärke und eventuell auf ihrer Stufe. Damit verschiebt sich die 50:50 Wahrscheinlichkeit. Wobei ich aber immer noch Glück oder Pech haben kann, da die Varianz eines w20 recht hoch ist.
Sprich meist jeder Charakter der unter 5 würfelt hat es nicht geschafft und jeder der über 15 würfelt, wahrscheinlich schon.
Als SL habe ich zumindest irgendeinen Wert zwischen 0 und 30 (?) und kann an Hand dessen entscheiden, wie die Rettung aussieht - flink wie ein Wiesel oder gerade so.
d) DSA 4.1. Man würfelt auf Klettern, das geht auf den Wert in Klettern und auf die Eigenschaften Mut, Gewandtheit und Körperkraft. Für jede würfelt man einen w20 und gleicht mit den Wert in Klettern aus. Ich mag das SL unheimlich, denn da kann ich am Wurf bereits so viel ablesen, wie die Probe ausgeht. Welcher der drei Würfe eher daneben ging. Ist es der Mut, ist der Charakter vielleicht noch nicht so geklettert. Ist es die Gewandtheit, hängt man zwar irgendwo im Baum, kann aber den nächsten Ast nicht erreichen, ist es die Körperkraft kann man sich nicht mehr halten. Da können sich die Mitspieler darauf stürzen und vom Wurf inspirieren lassen.
e) FFG StarWars geht es noch weiter. Da haben die Würfel Symbole, die für oder gegen den Ausgang sprechen. Das kann dazu führen, dass man etwas geschafft hat, aber total scheiße. Die Katze ist gerettet, aber sie hat dem Retter das Gesicht zerkratzt oder hat sich im Baum überall angehauen. Da kann man gleichzeitig Kritisch Siegen und es total Vergeigen. Ja, Du trifft die Person mit dem Jetpack an ihren Jetpack und jetzt fällt sie... genau auf Dich.
Von daher es gibt so viel mehr als es klappt oder es klappt nicht.
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