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Diskussion Frauenquote am Tisch durchsetzen?

Lenir

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Hallo liebe Leute!

Disclaminer. Da dies vermutlich ein eher kontroverses Thema werden könnte, bitte ich euch in der Diskussion tolerant, freundlich und konstruktiv zu bleiben. Es ist ok, wenn andere Menschen abweichende Meinungen haben, dafür sind Diskussionen da. Meine jetzigen Meinungen stellen auch nur einen Schnappschuss dar. Ich bin hier, um sie zu überdenken und zu überarbeiten.

Hier ein paar Prämissen, von denen ich ausgehen möchte, obwohl sie eher meine subjektive Wahrnehmung darstellen, als in irgendeiner Form belegbare Tatschen. Gibt es hier größere Trugschlüsse, so erleuchtet mich gerne.

[AdminEdit] Politische Themen bitte aus den Diskussionen rauslassen. Danke. [/AdminEdit]

Spielleiter prägen das Bild des Hobbys überproportional. Als Spielleiter habe ich starken Einfluss darauf, wer an meinem Tisch sitzt und die Gruppendynamik ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für eine gelungene Runde. Gleichzeitig empfinde ich eine gewisse Verantwortung in der Repräsentation des Hobbys gegenüber Einsteigern, die an meinem Tisch vielleicht das erste und im schlimmsten Fall einzige Mal Kontakt mit dem Hobby haben.

Frauen und Männer tragen gleichermaßen zum Spiel bei. Historisch bedingt ist das Hobby stark männlich geprägt. Das ist so, wie es dazu kam, ist mE recht unwichtig. Mit dem massiven Erfolg von Formaten wie Critical Role, der Verfügbarkeit von VTTs und der guten Zugänglichkeit von D&D 5e (und anderen Systemen) kommen jedoch immer mehr Neulinge in das Hobby (so wie ich auch vor ein paar Jahren) und darunter ist auch ein hoher Frauenanteil. Ich sehe für meinen Teil keinen Grund mehr, dass das Hobby nicht paritätisch besetzt sein sollte und denke, dass Frauen und Männer (und gerne auch Diverse) gleichermaßen zum Hobby beitragen können.

Frauen haben einen schlechteren Zugang zum Hobby. Es ist im Allgemeinen schwierig in das P&P Hobby einzusteigen, da fähige SpielleiterInnen rar gesät sind und der Zugang zu einer Spielrunde stark davon abhängig ist, wen man so kennt. Selbst wenn man sich sicher ist, dass man dieses Hobby ausprobieren will und aktiv auf die Suche geht, kann es dauern Anschluss zu finden. Da weniger Frauen spielen und noch weniger Frauen Spiele leiten, ist es für Frauen überdurchschnittlich schwierig im Freundeskreis mit dem Hobby in Kontakt zu kommen oder Leute zu kennen, die einen zu einer ersten Runde einladen. Gleichsam ist es als interessierte Frau schwieriger Freundinnen zum Spiel zu animieren, da die Kenntnis des Hobbys weniger verbreitet ist.

Online lässt sich eine ausgewogene Gruppe nur schwer finden. Ich habe in vielen meiner offline Gruppen bisher auf natürlichem Wege paritätische Gruppen gesehen. Bei Onlinesuchen ist jedoch das Feedback überschwänglich männlich. Spielerinnen sind sehr beliebt und werden regelrecht umworben, wann immer sich eine offenbart, teils auf sehr fragwürdige Weise. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sonderlich angenehm ist zu riskieren "die Frau" der männlichen Gruppe zu sein. Das in der eigenen Gruppe zu vermeiden erfordert aber, dass man mindestens zwei Frauen findet, bei einer Gesamtspielerzahl von 5-6 sind das fast 50% und das bei weit über 90% männlichen Anfragen online kaum ohne Selektion zu erreichen.

Frage: Gegeben ihr seid SpielleiterIn und wollt die Teilnahme von Frauen am Hobby fördern, haltet ihr es vertretbar und zweckdienlich, Frauen bei der Spielerauswahl zu bevorzugen, obwohl dies per Definition Diskriminierung darstellt?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
nur kurz ...
Ich habe über die Jahre immer Weibliche Spieler in meiner Gruppe gehabt, zur Zeit sind es 2 in einer Online Gruppe von 8.
 
Also ich denke hier vermischen sich vielleicht ein paar dinge die so erstmal nicht viel miteinander zutun haben. Rollenspielrunden sind keine Konzerne oder Parteien. Wenn überhaut würde eine Quote nur Sinn machen wenn es einen Dachverband gäbe der alle Runden im Land besetzt. Aber da eine Gruppe eben nur genau das ist, eie Gruppe, sind alle Ansätze ebenso individuell. Ich zumindest würde bei einer Runde von 6 Leuten nicht von einer Quote reden, ich finde das verzerrt den Sprachgebrauch hier etwas. Anteil, das wäre für mich passender, von dem her wie das Wort öffentlich genutzt wird.

Erstmal finde ich das völlig legitim wenn in einer Runde eine Person sagt, hey, ich fänd's gut wenn wir nicht nur Männer in der Gruppe haben. Wenn in meiner Runde alle 50+ sind würde ich auch mal anfragen ob wir das nicht irgendwie angleichen können, das ich nicht immer nur "Das (einzige) Kücken" bin.
Ist dann eben die Frage wie wichtig dieser Wunsch einzelnen ist und ob sich die Gruppe darauf einlassen will diesen Raum zu schaffen und sich darauf auch aktiv einstellt. Also was heißt das und was brauch es dafür. Ein generelles Statement dazu kann es aber, wie oben ausgeführt, kaum gegen, nur individuelle Ansätze.

Aber all das mal zu Seite, denke ich schon das die Szene, auch wenn sich was bewegt, inklusiver sein könnte für alle möglichen Personengruppen.
Klar können alle in der Theorie mitmachen, aber wie auch in anderen Bereichen haben Männer schlicht einen enormen Vorsprung. Ja, das ist die Player Base, aber das ist beispielsweise auch einfach Content, der Jahrzehnte in erster Linie von Männern für Männer geschrieben, gezeichnet und produziert wurde. Das ist schon manchmal nicht so leicht für alle sich da gleichermaßen (oder überhaupt) representiert zu finden.

Und ja, zuweilen ist das mühsam und dauert länger eine Gruppe zu haben die etwas Diverser ist. Und natürlich, nur weil die Person nicht cis Männlich oder über 60 oder Queer ist heißt das noch lange nicht das diese Person besser in die Runde passt, oder besseres RP betreibt. Auch muss sich glaube ich keine Gruppe auf die Fahne schreiben sie müsse um die Welt zu retten jetzt besonders Inklusiv sein. Die Frage ist eben nur, was sind meine Wünsche an eine Runde und was braucht es dafür.

Ich persönlich würde für eine längere Kampagne nicht mehr gerne nur mit cis Männern spielen wollen. Andere wollen anderes und das ist auch gut, nur eben nicht meins. Heißt für mich A länger suchen und heißt aber vor allem das ich in der Gruppe selbst eine Basis dafür habe die es Leuten erlaubt da zu sein, so wie sie sind. Wo ich mir beispeilsweise keine Sorgen um blöde homophobe oder sexistische "Witzeleien" machen muss, und wo ich mich und meinen Kontext in einer Gruppe reflektiere und das entsprechend anwende.
 
Danke für eure Perspektiven.

Ich sehe es auch so, dass die höchste Priorität bei der Auswahl das Individuum vor mir ist, unabhängig von Geschlecht oder anderer äußerer Merkmale. Man hat aber nunmal nur wenige Plätze am Tisch und viel mehr Anfragen. Kann nur bis zu einem gewissen Grad einschätzen, ob jemand passt oder nicht und dann muss man teil losen - oder es halt an anderen Merkmalen festmachen.

Ob Anteil oder Quote, ich suche nur nach Lösungen, die für mich implementierbar sind und ich kann und will weder einen Verband gründen noch anderen Gruppen irgendwas vorschreiben. Es geht also darum an meinem Tisch das Hobby so weiter zu entwickeln, wie ich es für sinnvoll halte.

Auch ist „meine“ Kampagne garnicht unbedingt der Fokus. Ich ziehe sehr gerne neue SpielerInnen in das Hobby oder biete Runden an für „andere“ DMs, die sonst kaum selbst zum spielen kommen. Eine meiner Runden bestand aus 4/6 Frauen und mein Ziel war von Anfang an nach Phandalin einer der Spielerinnen das Zepter des Spielleiters zu überlassen… Es war dann auch so weit und dann kam die erste Corona-Welle.

Ich glaube, wenn es mir lokal gelingt ein paar Frauen nicht nur an den Tisch sondern vielleicht auch hinter den DM-Screen zu bringen, dann lässt dich dadurch gut etwas gegen das Stigma als „Männerhobby“ tun. Zudem leiten Frauen dann auch die Inhalte, die ihnen selbst zusagen und für die Menschen in ihrem jeweiligen Leben.

Gleiches gilt natürlich auch für andere Gruppen, der Einfachheit halber wollte ich aber garnicht den Diversitätshammer rausholen… zumal ich es für sinnfrei halte nur nach Diversität zu besetzen, wie das gewisse Netflixshows heutzutage zu tun scheinen.
 
Ich habe angefangen zu RPGen, als auf Cons pro Tisch noch ein durchschnittliches Mengenverhältnis von 3,75 männlichen und 0,25 weiblichen Leuten (ohne Scherz, selbst erlebt; später im Magazin Envoyer thematisiert) vorhanden war. In den jahrzehnten danach habe ich verschiedene Mengenverhältnisse erlebt und leite inzwischen auch eine Runde, in der nur Frauen sitzen. Daher kenne ich die unterschiedlichen Geschlechterverteilungen am Spieltisch zumindest in den Bandbreiten weiblich, männlich und männlich homosexuell.

Naturlich gibt es mehr Anteil an Männern als an anderen Geschlechtern, die beispielsweise 'Big Breast, Small Waist' spielen wollen. Aber ich finde die Gruppenzusammensetzung (wie auch die Auswahl von Setting & System) ist mehr ein Thema für die Sitzung 0, als die Angelegenheit einer Quote oder deren Erfüllung.

Bei Onlinesuchen [....] Spielerinnen sind sehr beliebt und werden regelrecht umworben, wann immer sich eine offenbart, teils auf sehr fragwürdige Weise.
Im Online-Bereich habe ich keinerlei Erfahrungen, was RPG-Runden betrifft. Aber ich habe Beriche & Erzählungen bekommen, in denen Derartiges anscheinend so lange durchgeführt wurde, bis die Frau ungewollt und sehr erfolgreich vertrieben wurde.
Die Situation selbst habe ich allerdings in Präsenzrunden in verschiedensten Ausprägungen erlebt. Von äußerst respektvollem & ernst gemeintem Umwerben eines einzelnen Spielers während sich die Übrigen zurückhielten bis hin zum mindestens pornographisch-sexistischen und sehr grobschlächtigen, verbalen Anspringen durch alle männlichen Spielenden gleichzeitig.

Ich sehe es auch so, dass die höchste Priorität bei der Auswahl das Individuum vor mir ist, unabhängig von Geschlecht oder anderer äußerer Merkmale.
Genau meine Meinung. Mir ist es (auch aufgrund sowie trotz persönlicher, psychologischer Schäden) äußerst unwichtig, welches Geschlecht das einzelne Leut auslebt, was sich an "meinen" Tisch setzen möchte. Und eine Auswahl, welches Leut jetzt besser in die Runde passt, betreibe ich eigentlich nur nach Aspekten der Fähigkeit RPG zu spielen bzw. kommunizieren zu können und sozialer Passform.

Von daher zur Eingangsfrage:
Ich halte es bestenfalls in der Theorie zweckdienlich, aber ansonsten nicht vertretbar sondern für absolut diskriminierend, Frauen (oder aus welcher Geschlechter-/Alters-/Hintergrund-/WasAuchImmergruppe man eine Runde zusammenstellen möchte) dabei zu bevorzugen.
 
Das Umwerben war bei mir eher auf die ganzen Angebote bezogen, die Spielerinnen bekommen, wenn sie ne Gruppe suchen. Plötzlich hat jeder nen Platz frei. In der Runde mag es das sicher auch geben, aber nicht an meinem Tisch, deshalb habe ich das zum Glück noch nie gesehen.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es Frauen sonderlich gefällt so bevorzugt zu werden, andererseits gibt es ja auch sehr erfolgreiche Frauen-only-Gyms, die vermeintlich Räume darstellen, in denen man vor dem üblichen Unsinn der Männer sicher ist.
 
Also, ganz allgemein zu dem Thema: ja, es gibt den starken Männeranteil, die Gründe dafür wurden größtenteils schon genannt, ebenso die Tatsache, dass es sich allmählich wandelt. Ich persönlich denke, dass sich die Fanbase wegen der zunehmenden Popularität des Hobbys auch in naher Zukunft immer diverser gestalten wird.

Nun zu meinen persönlichen Erfahrungen:
Ich werbe für ein Spiel, das in unseren Breitengraden leider noch (hoffentlich) nicht sehr populär ist. Selten habe ich Leute angeschrieben, welche nach Anschluss suchten und von diesen kam auch nie eine Rückmeldung. Zu 100% nehme ich also alle auf, die Interesse haben, groß auswählen kann ich da gar nicht. Zu 95% hatte ich da auch sehr positive Erfahrungen und selbst die restlichen 5% waren keine großen Aufreger, ich musste bisher noch niemanden rauswerfen.
Um genauer auf das Thema der Diversität einzugehen: ja, auch bei mir gab es bisher einen Überhang an männlichen Spielern, wobei dieser deutlich geringer ausgeprägt ist, als ich vermutet hätte. Klar, bei den Schnupperrunden waren auch zwei reine Männergruppen dabei, ansonsten gab es aber mindestens eine (wir sprechen von einer Gruppe von 4 Spielern), häufiger sogar zwei weibliche Player. Und einmal hatte ich sogar eine Gruppe aus vier Frauen, was sich völlig ohne Forcierung vom meiner Seite aus ergab (und mich im Voicechat in Discord auch ein wenig überraschte ^^). Während der Planung sprang sogar eine Dame ab, wurde aber von einer weiteren Frau ersetzt, sodass es eigentlich sogar 5 Frauen waren, die sich für das Angebot interessierten.
Insgesamt handelt es sich um recht junge weibliche Spieler, für dich ich bisher leitete, es waren und sind aber auch sehr erfahrene dabei.
Ich persönlich kann mich also nicht über mangelnde Diversität beklagen, zumal ich gar keine große Wahl habe, da etwas zu ändern, da ich mich über alle freue, die bei mir mitmachen wollen ^^
Keine Ahnung, wie wertvoll dieser Post für dieses Thema ist, ich wollte einfach nur meine Erfahrungen dazu mit euch teilen.
 
Zum Ursprünglichen Punkt "Frauen haben einen schlechteren Zugang zum Hobby." - Das ist Nonsens, was da geschildert wird. Ja, vielleicht kennen Kerle mehr andere Kerle, die PnP spielen. Aber Frauen finden online leichter Gruppen, wo sie sogar bevorzugt genommen werden. Und ob eine Frau oder ein Mann das Spiel leiten macht in meinen Augen keinen Unterschied. Warum männliche Spielleiter jetzt ein Nachteil für Frauen sein sollen erschließt sich mir nicht. Also vieles an deiner Argumentation ist an den Haaren herbeigezogen. Meiner Erfahrung (!) nach finden sich die meisten Gruppen eben nicht im Freundeskreis sondern online zusammen. Und da haben Frauen keinerlei Nachteile. Sogar im Gegenteil sie genießen, als das momentan noch weniger repräsentierte Geschlecht, einen Vorteil.

Meine aktuelle DnD-Gruppe besteht aus 3 weiblichen und 2 männlichen Spielern.
Meine aktuelle Pathfinder-Gruppe besteht aus 2 weiblichen und 3 männlichen Spielern.
Beide Gruppen haben sich online zusammengefunden.

Ich finde das recht ausgewogen. Für die DnD-Gruppe haben wir sogar ausdrücklich nach einem Mann gesucht als 5. Spieler damit es am Ende nicht 4w : 1m steht. Also hatten wir sogar eine Männerquote.
 
Ich bin männlich und habe noch nie PnP gespielt ohne Frauen in der gruppe. Für mich sind gemischte gruppen Standard. Und nur einmal habe ich gezielt nach einem Weiblichen Spieler gesucht, weil eine andere die gruppe verlassen hat.

Meiner meinung nach spielen viel weniger Frauen PnP weil Frauen in der Regel andere dinge zu tun haben als in fantasywelten abzudriften. Meiner Erfahrung nach wird man wie der Cringelord höchst selbst von frauen angeguckt wenn man davon erzählt, was man so als Hobby. Wenn ich von DnD erzähle werde ich angguckt als hätte ich gerade erzählt das ich in meiner Freizeit gerne Hunde ertränke. Wenn ich date das wird das Hobby verheimlicht. Ich pack meine bücher und würfel weg und dieses thema muss ganz, ganz langsam benannt werden: Zum beispiel lasse ich ein fanatasyroman auf den Tisch liegen und gucke wie mein gast drauf reagiert. Wenn Positiv, kann ich ja mehr zeigen, wenn negativ, dann behaupte ich ein Freund hat es hier vergessen.

Ich glaube Frauen sind eher damit beschäftigt Sozial auf Zack zu sein, als in Kellergewölben Ritter zu spielen.
 
Ach du meine Güte....

@Lex. Ich glaube, dass hier ein paar Fehler in der Kommunikation geschehen, was gerade bei rein digitalem Austausch auch schnell passieren kann. Ich glaube nicht, dass die Aussage sein sollte, dass eine männliche Leitung schlechter für Frauen ist. So wie ich das verstanden habe, geht es eher um den "Vorsprung", den Männer haben - denn es ist meiner Ansicht nach ein Fakt, dass das Hobby lange Zeit von Männern dominiert wurde und teils auch immer noch wird. Die These an dieser Stelle ist: da es noch weniger Frauen im Hobby gibt, fällt es auch potentiellen Interessentinnen schwerer, in diesen Bereich vorzustoßen. Auch ich habe diesbezüglich positivere Erfahrungen gemacht, aber selbst mit Fleischmensch, der in der Hinsicht ebenso gut dazustehen scheint, sind wir nur ein kleiner Auszug aus der gesamten Community - wenn man es überhaupt so nennen kann.
Vielleicht gar nicht soweit von dem Geschlechterthema entfernt ist auch das Thema eines Videos, in dem ein afroamerikanischer Pen&Paper Youtuber anspricht, dass er denkt, dass es für Black People schwerer ist, in das Hobby einzusteigen und welche Gründe er dafür sieht. Leider konnte ich das Video nicht mehr finden. Sollte ich es finden, poste ich den Link noch. Im Wesentlichen ging es darum - wenn ich mich recht erinnere - dass das Hobby stark von Weißen geprägt wurde und wird, was wiederum für viele Black People ein Grund ist, sich davon zu distanzieren. Parallelen sind möglicherweise erkennbar.

Was mich interessieren würde - warum musste diese Männerquote denn bei euch sein? Hatten sich alle dafür ausgesprochen, wäre es den anderen sonst wieder nicht divers genug gewesen? Vielleicht bin ich da auch nur befangen, da ich für mein Spiel keine all zu große Auswahl habe, aber meine Frage entspringt erstmal der Neugier.
Edit: Ich wollte erst nicht direkt darauf eingehen, aber ich empfinde - Achtung, meine Auffassung eines digitalen Informationsausstauschs - deine Art zu Antworten als latent aggressiv. "Nonsens", "(!)", "...an den Haaren herbeigezogen." Es ist dein gutes Recht, deine Meinung dazu mitzuteilen, doch gerade im Kontext der Prämisse, dass Lenir sich als vollkommen offen für den Dialog anbot, könnte man meiner Meinung nach etwas konstruktiver an die Sache heran gehen.


@Fleischmensch Ich finde, dass deine Aussage schon eher etwas" an den Haaren herbeigezogen", wie Lex. es formulierte. Meinem persönlichen Empfinden nach verhält es sich eher anders herum, da ja gerade Männern im Durchschnitt weniger Empathie, kreatives Denken etc. nachgesagt wird und der typische Mann (ich weiß, schwieriges Gelände, aber ihr versteht hoffentlich, worauf ich hinaus will) eher praktisch erzogen wird. Ich meine, was du alles mit dieser Aussage implizierst, auch wenn es viellleicht nicht so gemeint war. Ich wäre mal so verwegen die These aufzustellen, dass es nicht mehr Männer in dem Hobby gibt, weil Frauen "besseres" zu tun haben, sondern weil Männer eher Macht-/Gewaltfantasien ausleben wollen, welche sie sonst nicht erleben können. Achtung, nur eine These!
Auf dein Privatleben wollen wir gar nicht groß eingehen, ist vielleicht auch die falsche Stelle. Aber ganz ehrlich: entweder hat die Person Verständnis/Toleranz dafür, oder nicht. Welchen Sinn hat es, sich da zu verstellen? Klingt für mich eher ungesund.

Edit: Ich kenne eure Pronouns nicht, aber wie viele Frauen haben sich jetzt eigentlich hier bereits geäußert? ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Als weiblicher Mensch und Rollenspielerin und auch Spielleiterin komme ich natürlich nicht darum herum mich mit dem Thema zu beschäftigten, weil einfach nur Rollenspiel geht nicht, man ist immer auch die Frau, die Pen n Paper Rollenspiel macht und dann auch noch ganz viel als SL.

Ich finde schon, dass es in den letzten Jahrzehnten sehr viel mehr Mädels geworden sind. Auch ist Fantasy mit Harry Potter, den Herr der Ringe Filmchen und auch Game of Throns mehr im Mainstream angekommen. Auch, dass Sheldon Cooper D&D spielt. Es heißt nicht mehr 'Hä?' sondern mehr 'Hm ja'. Wenn neu entdecke Planten den Arbeitstitel Xena bekommen oder kleine prähistorische Menschenskelettfunde Hobbit genannt werden. Die Nerds von gestern sind inzwischen lange erwachsen.

Meinen Erfahrungen nach spielen die Damen, aber auch gerne dann mit anderen Damen statt alleine in einer Jungsgruppe, sodass sie dann natürlich woanders fehlen. Als SL fiel es mir nie schwer weitere Mitspielerinnen zu finden, denn in gemischten Gruppen macht es schon mehr Spaß finde ich und wenn ich eine gemischte Gruppe möchte, dann brauche ich eine Quote - in die eine oder andere Richtung.

Habe aber auch schon erlebt eine Absage zu bekommen, weil ich eine Frau bin. "Neee mit Frauen spielen nur wir nur Fantasy-Settings, aber doch nicht Shadowrun."
 
Habe aber auch schon erlebt eine Absage zu bekommen, weil ich eine Frau bin. "Neee mit Frauen spielen nur wir nur Fantasy-Settings, aber doch nicht Shadowrun."

Wäre wie zu sagen "Mit Frauen Trinken wir nur Bier, aber doch keinen Wein". Hä?!
 
1. Ich gendere nicht, ich bevorzuge Deutsch.

2. Zunächst einige Fragen, zur Verdeutlichung der meiner Meinung nach Absurdität einer solchen Diskussion.

Was ist mit Männern, die Frauen spielen? Gilt das? Habe ich in der Praxis.
Was ist im umgekehrten Fall? Habe ich auch in der Praxis.
Auch hatte ich jemand, der nicht wusste wer sie war. (Pronomen-Gedöns, der in meinen Augen nur die Leute diskriminiert, die echte Probleme diesbezüglich haben) Gilt das? Dito: Praxis.
Was ist mit schwulen und lesbischen Spielern. Die wurden selbstverständlich nicht erwähnt! Ebenso Praxis.

3. Ich bin gegen Diversifizierung meiner Spielerrunden. Ich unterteile Menschen nur in 3 Schubladen: Arschlöcher, keine und die die sich noch nicht entschieden haben. Mit der ersten Schublade spiele ich nicht. Die wird gnadenlos diskriminiert. Die letzte wird verwarnt sich vernünftig zu entscheiden oder zu gehen.

4. In meinen Augen führen solche Diskussion nur dazu, dass jede einzelne Gruppe von Menschen den Spass verliert mit anderen Gruppen von Menschen zu spielen und sich lieber streitet, wer den moralisch verwerflicher ist und wer Recht hat.

Keiner wird hier iin der Szene unterdrückt und muss gefördert werden, zumal seit einiger Zeit gerade Frauen doch generell in allem unheimlich stark und unabhängig sind.

Wozu müssen die dann gerade auch noch hier gefördert werden?

5. Schon als Kind half einfach die Frage: "Kann ich mitmachen?" Wenns ein Nein gibt, liegt es in der gesamten Szene doch zu 95% daran, dass die Gruppe voll ist. Bei den restlichen 5 % gehört die Person zu Punkt 3 Option 1 und hat sich schon einen Ruf erworben. Dann wird die Person zu Recht diskriminert.

6. Die einzigen Spieler, die ich fördere, sind Neulinge.

Dieser Thread hat sooo viel Text für ganz normale Menschenkenntnis und in der Szene selbstverständliche Toleranz.

Warum?
 
Dieser Thread hat sooo viel Text für ganz normale Menschenkenntnis und in der Szene selbstverständliche Toleranz.
Warum?
Weil nach persönlichen Meinungen, Einstellungen und Ansichten gefragt wurde und Teilnehmende an dieser Diskussion selbige beschrieben haben? Hatte ich zumindest so verstanden und lasse mich sehr gerne korrigieren, wenn das falsch ist.
Und:
Meine jetzigen Meinungen stellen auch nur einen Schnappschuss dar. Ich bin hier, um sie zu überdenken und zu überarbeiten.
Ich gebe Ric Master absolut recht, das die Art von Menschenkenntnis und Toleranz in der Szene der Gamenden normal und gesund ist und daher universell gültig sein sollte. Aber besonders und vor Allem nicht nur dort. Was allerdings nicht gleichbedeutend damit ist, daß alle von uns auf dem gleichen Entwicklungs- und/oder Erfahrungsstand sind.
Hierzu ein Zitat einer ehemaligen Gleichstellungsbeauftragten vom Rathaus meines Wohnortes, auf die Anfrage von männlichen Kollegen, ob diese im Hochsommer Röcke tragen dürften: "Wer will sich denn schon die ganzen haarigen Beine ansehen?"

Keiner wird hier iin der Szene unterdrückt
Ich wurde von Gamenden aufgrund von Alter, bevorzugten Systemen, Einstiegssystem, Geschlecht, Glaubensaspekten, Lebensansichten und technischer Ausstattung nicht in private und Con-Runden aufgenommen. Zugegeben hat sich das über einzelne jahrzehnte angesammelt und wurde sehr selten mit mehreren der genannten Aspekte begründet.


Effektiv nach meiner Kenntnis ist die Wertung/Wertigkeit unterschiedlicher Lebensweisen (oder/und Geschlechter) von Menschen ein ethnizitätenübergreifender Kulturschaden, der wahrscheinlich seit diversen jahrzehntausenden besteht. Eine nachweisbar nachhaltige, gezielte Arbeit Diesen zu beheben findet erst seit etwa 100 jahren statt, soweit ich weiß.
Ich finde, Diskussionen wie Diese können dabei helfen. Auch wenn sie nur das Thema aufgreifen, ob gamende Frauen Förderung durch Bevorzugung brauchen.
 
Auch wenn es erst einmal wie eine "dumme Aussage" klingt, aber in erster Linie spiele ich mit Menschen.
Zugegeben, die Gruppe, in der ich spiele, besteht aus lauter Männern, weil diese sich halt "gefunden" hat. Darunter zwei "Küken" und drei "alte Säcke". Ehrlich gesagt mache ich keinen Unterschied, welches Geschlecht die Person hat, die mit am Tisch sitzt und als Gruppenmitglied Rollenspielabenteuer spielt und alle zusammen das Hobby Rollenspiel genießen.

Übrigens bin ich davon überzeugt, dass
Ich glaube Frauen sind eher damit beschäftigt Sozial auf Zack zu sein, als in Kellergewölben Ritter zu spielen.
diese Aussage eher mit Vorsicht genossen werden sollte.
Klar, es gibt Frauen, die sich mit anderen Aktivitäten beschäftigen und gar nicht das Interesse am Rollenspiel haben, aber es gibt meiner bescheidenen Meinung gar nicht mal wenige Damen, denen es Megaspaß macht, eine Rolle einzunehmen und mit der Party eine Quest nach der anderen zu lösen, sei es am PC/Konsole oder direkt am Tisch.
 
Erneut Danke für die offenen und reflektierten Antworten!

Vielleicht gar nicht soweit von dem Geschlechterthema entfernt ist auch das Thema eines Videos, in dem ein afroamerikanischer Pen&Paper Youtuber anspricht, dass er denkt, dass es für Black People schwerer ist, in das Hobby einzusteigen und welche Gründe er dafür sieht.
Das Video kenne ich auch und hat diese Diskussion für mich mit ausgelöst. Der Gedanke ist der gleiche, ob es nun um die eine oder die andere unterrepräsentierte Gruppe geht. Wir Menschen bewegen uns in sozialen Kreisen und diese bilden sich organisch historisch und kulturell ab, oftmals an gemeinsamen Interessen und Hintergründen. Je nachdem in welchen Kreisen man sich bewegt, hat man vielleicht einfach niemals Kontakt zu unserem Hobby, hört vielleicht mal am Rand was, aber kennt niemanden, der ist wie man selbst, der das auch spielt. Dann verfolgt man das natürlich nicht mehr, weil das ja doch vermeintlich eher was für "die und die Leute" sei. Wir Menschen diskriminieren uns ja sogar selbst, weil wir im Vorneherein beschließen, was wir mögen und genießen dürfen, denn solche Gedanken wie von Fleischmensch halten sich auch in den Köpfen von Frauen, ohne es je ausprobiert zu haben:

Ich glaube Frauen sind eher damit beschäftigt Sozial auf Zack zu sein, als in Kellergewölben Ritter zu spielen.
Meine persönliche Erfahrung und die Entwicklung der Szene, insbesondere auch in den USA, scheint diese These nicht zu stützen. Es gibt meines Erachtens keine Gründe, warum Frauen dieses Hobby weniger attraktiv finden sollten als Männer. Zumal es im Kern ein unfassbar soziales Hobby ist. Man interagiert direkt mit seinen Mitmenschen, oftmals nur um des Redens Willen - kaum ein Hobby ist so sozial. Dennoch gibt es vielleicht unterschiede darin, wie Männer und Frauen vorzugsweise dieses Hobby ausleben, denn:

Meinen Erfahrungen nach spielen die Damen, aber auch gerne dann mit anderen Damen statt alleine in einer Jungsgruppe, sodass sie dann natürlich woanders fehlen.
Das war eine Vermutung, die ich natürlich selbst nicht sehe, denn ich bin nun mal dann der Mann, der die Frauengruppen nicht zu sehen bekommt. Ich möchte aber genau hier ansetzen und mehr Frauen an das Spiel heranführen, damit diese dann selbst über die Fähigkeit und den Mut verfügen solche Gruppen zu gründen. Ich wünsche mir, dass man sich als weiblicher Spieler und SL eben nicht mit der Tatsache sonderlich auseinandersetzen muss, dass man eine Frau ist. Das muss man auch bei anderen Hobbys nicht, warum dann hier?

Denn genau hierum ging es mir in diesem Post:
Die einzigen Spieler, die ich fördere, sind Neulinge.
Neulinge zu fördern und das Hobby in Kreise zu bringen, wo es bisher alleine aufgrund seiner gesellschaftlichen Verbreitung NOCH nicht angekommen ist. Ich wünsche mir die vielfältigen Aspekte anderer Gruppen kennen zu lernen und auch mit weiblichen SLs und Spielerinnen zu spielen. Das gilt natürlich auch für andere Spielergruppen, doch diese geben sich meistens ohnehin nicht bei der Spielersuche zu erkennen, weil warum auch? Für meine Spiele hat es keine Bedeutung, welche sexuelle Orientierung oder Hautfarbe ein Spieler oder eine Spielerin hat... Ich würde es online vermutlich nicht mal mitbekommen.

Am Ende profitieren wir alle davon, wenn mehr SpielerInnen dem Hobby beitreten, Spiele leiten, spielen oder gar Content produzieren.

So, und dann bleibt die Frage: Rechtfertigt das nun für mich an meinem Tisch Frauen bei der Spielerauswahl zu bevorzugen? Nach euren Beiträgen halte ich aktuell die Meinung, dass dies nicht gerechtfertigt ist. Es würde gerade den wunderbaren Spielern, die es so gibt und die auch alle einen Platz am Tisch suchen, nicht gerecht. Dennoch halte ich es für vertretbar gemischte Runden bilden zu wollen, wozu dann eine Quote notwendig wäre oder auch Schnupperrunden anzubieten, die speziell für Frauen gedacht sind. GERADE damit sie unter sich sind und sich keine Gedanken machen müssen, dass sie vielleicht die eine Frau am Tisch sind. Dass sie einfach spielen können und sich darauf konzentrieren können, was ihnen Spaß macht und was nicht, ohne sich mit intergeschlechtlichen Dynamiken konfrontiert zu sehen.

Als Mann genieße ich das in meinen Männerrunden ja auch. Auch denke ich, wir Männer können froh sein, wenn die Frauen in unseren Leben sich auch für dieses Hobby interessieren oder es zumindest achten. Ich will und werde mich nicht dafür entschuldigen einem "Nerdhobby" für "weiße alte Cis-Männer" nachzugehen und dieses Stigma werden wir am einfachsten los, wenn wir es schaffen eine diverse Spielerschaft zu begeistern.
 
Zur Hauptsache an @Squire Werwolf, da ich hier zitiert wurde:

Weil nach persönlichen Meinungen, Einstellungen und Ansichten gefragt wurde und Teilnehmende an dieser Diskussion selbige beschrieben haben? Hatte ich zumindest so verstanden und lasse mich sehr gerne korrigieren, wenn das falsch ist.

Tue ich hiermit. Beachte besonders die Wahl der Worte im Titel. Zitat Wikipedia, das Wort Quote: "Im politischen Diskurs und in Organisationen ist mit Quote meistens die Erhöhung des Anteils einer als diskriminiert geltenden Bevölkerungsgruppe (Jugendquotient, Altersquotient, Afroamerikaner, Behinderte usw.) in Gremien gemeint, siehe Quotenregelung."

Die Fragestellung erscheint mir nicht im mathematischen Bereich zu liegen, daher muss das als Anlehnung einer Definition reichen. Ist mir auch passend genug um meinen Standpunkt klarzustellen, auch wenn die Definition nicht exakt ausreicht.

Hinzu kommen die üblichen zumutenden Unterstellungen: Frauen sind ja soooo unerwachsene Opfer der bösen Männerwelt, die niemals in der Lage sind ihre Ziele durchzusetzen....:

Frauen haben einen schlechteren Zugang zum Hobby. Es ist im Allgemeinen schwierig in das P&P Hobby einzusteigen, da fähige SpielleiterInnen rar gesät sind und der Zugang zu einer Spielrunde stark davon abhängig ist, wen man so kennt. Selbst wenn man sich sicher ist, dass man dieses Hobby ausprobieren will und aktiv auf die Suche geht, kann es dauern Anschluss zu finden. Da weniger Frauen spielen und noch weniger Frauen Spiele leiten, ist es für Frauen überdurchschnittlich schwierig im Freundeskreis mit dem Hobby in Kontakt zu kommen oder Leute zu kennen, die einen zu einer ersten Runde einladen. Gleichsam ist es als interessierte Frau schwieriger Freundinnen zum Spiel zu animieren, da die Kenntnis des Hobbys weniger verbreitet ist.

Deswegen müssen wir sie mit einer Quote vor furchtbarer Diskrimierung schützen. Ich bin überzeugt, @hexe, @koshka und all den anderen Damen werden Dir da zustimmen ;)

Zwar hat Lenir seine Aussagen späterhin relativiert, dennoch stehen sie erstmal so im Raum und werden von Dir aufgegriffen:

Hierzu ein Zitat einer ehemaligen Gleichstellungsbeauftragten vom Rathaus meines Wohnortes, auf die Anfrage von männlichen Kollegen, ob diese im Hochsommer Röcke tragen dürften: "Wer will sich denn schon die ganzen haarigen Beine ansehen?"
Also ich finde dies nur eins: Leicht amüsant. Wenn man nicht mehr über sich selber oder Klischees lachen kann, ohne gleich als moralisch verwerflich zu gelten, bekommen wir das Problem, was wir derzeit haben und immer größer wird. Intoleranz und Entzweiung.


Zunächst zitiere ich mich für den Kontext: "Keiner wird hier in der Szene unterdrückt."

Ich wurde von Gamenden aufgrund von Alter, bevorzugten Systemen, Einstiegssystem, Geschlecht, Glaubensaspekten, Lebensansichten und technischer Ausstattung nicht in private und Con-Runden aufgenommen. Zugegeben hat sich das über einzelne jahrzehnte angesammelt und wurde sehr selten mit mehreren der genannten Aspekte begründet.

Und wo ist da die Unterdrückung? Geschweige denn in einem systemischen Masse, der so eine Diskussion rechtfertigen würde? Nur weil Du hier und da ein paar Idioten begegnet bist? Ich gehe auch nur in gewisse Läden was trinken und dann noch lange nicht mit jedem.

Halte Dich simpel an meinen Ratschlag: Diskrimiere das Volk von Punkt 3, Option 1. Im Ernst, diese Art Erlebniss sind doch das Beste, was einem passieren kann. Wer will mit so Personen denn spielen? So hattest Du nur ein Minimum an Zeitverschwendung und Du kannst Dir asap was für Dich passendes heraussuchen. Sich als unterdrücktes Opfer wahrnehmen ist selten hilfreich. Hier definitiv nicht.

Noch ein paar unbequeme Wahrheiten:

Wir alle hier sind Rassisten oder nimmst Du etwa Kobolde und Goblins ernst?

Wir alle hier sind Sexisten oder nehmen die Männer Frauen von Halblingen (große behaarte Füsse) oder Zwerginnen (Bärte und herumnörgelnd) oder die Frauen männliche Zwerge (kleine Typen mit befleckte Bärten und Bierkonsum) und Halborks (Hauer, die definitv IMMER beim Küssen stören und denjenigen lispeln lassen und eine ungesunde Hautfarbe) ernst?

Naja, Ausnahmen mit entsprechenden Fetisch gibt es immer...


Hach, jetzt habe ich mich wieder hinreissen lassen, bei sowas mitzudiskutieren...

Ich bitte höflich darum, NICHTS davon persönlich zu nehmen, sondern nur als externe Wahrnehmung der Aussagen hier.

Ich bin zwar bekennender Zyniker und undiplomatisch wie nur was, dennoch sollen meine Argumente hier nur zu einer in meinen Augen erwachseneren und besseren Sichtweise helfen.

Alles weitere verkommt doch nur zu moralschwangeren Geschwalle und heuchlerischen Lippenbekenntnissen, die eh niemand einhält. Hauptsache man hat Recht.
 
Ich bin zwar bekennender Zyniker und undiplomatisch wie nur was, dennoch sollen meine Argumente hier nur zu einer in meinen Augen erwachseneren und besseren Sichtweise helfen.
Lieb von dir, dass du es dennoch nach deinen Möglichkeiten probierst.

Eine Aussage muss ich jedoch richtigstellen:
Hinzu kommen die üblichen zumutenden Unterstellungen: Frauen sind ja soooo unerwachsene Opfer der bösen Männerwelt, die niemals in der Lage sind ihre Ziele durchzusetzen....:
Das sehe ich so keineswegs und ich habe auch im ursprünglichen Beitrag beschrieben, warum ich denke, dass Frauen einen schwierigeren Zugang haben als Männer. Es hat nichts mit der Fähigkeit zu tun, diese sehe ich gleichverteilt. Es ist aber eine andere Ausgangsposition, die wie beschrieben durch die Historie so entstanden ist. Ich finde es fair, wenn jemand den Wunsch hat eine unverschuldete Chancenungleichheit auszugleichen. Aber das war auch nie mein Anliegen, ich will niemandem "helfen", weil er "unterdrückt" wird. Wie du schreibst denke ich nicht, dass Frauen diese Form der Hilfe brauchen oder wollen und ich halte sie für diskriminierend, weshalb ich sie grundsätzlich erstmal ablehne. Was ich jedoch möchte, ist mehr Begeisterte für das Hobby gewinnen und denke, dass Angebote an soziale Gruppen in denen das Hobby weniger verbreitet ist, neue Zielgruppen erschließen kann. Davon profitieren letztlich alle.

Eine Debatte zu unterbinden, indem man anführt sie habe keine Daseinsberechtigung, entspricht nicht meinem Demokratieverständnis. Jeder hier ist freiwillig da und nimmt freiwillig teil - oder eben auch nicht. Ein Schaden, der durch die schiere Existenz einer Unterhaltung entsteht, ist für mich hier nicht erkennbar... und wenn ich einfach nur ein wenig innerhalb der uns selbst gesetzten Regeln über ein Thema plaudern möchte, so lasse ich mir dieses Recht nicht absprechen.
 
Was ich jedoch möchte, ist mehr Begeisterte für das Hobby gewinnen und denke, dass Angebote an soziale Gruppen in denen das Hobby weniger verbreitet ist, neue Zielgruppen erschließen kann.

Das richtige Wort hier ist dann nicht Quote sondern Marketing. Es ist weit sinnreicher das Produkt bzw. in diesem Falle das Hobby, entsprechend anzubieten. Das reicht schon. Wie das gehen könnte, sollte bei den existierenden Mitgliedern der unterrepräsentierten Zielgruppe nachgefragt werden.

Bei entsprechender Wortwahl wäre die Diskussion GANZ anders verlaufen: "Wie können wir mehr weibliche Spieler erreichen?" Wäre z.B. eine viel sympathischere Formulierung des Titels gewesen. Auch wenn unterschwellig das ganz fiese kapitalistische BWL eine Rolle spielt.

Im weiteren erwähnte ich in meinen Text, dass Du Deine ursprünglichen Aussagen späterhin relativiertest. Ich habe das wahrgenommen und meine Antwort entsprechend gestaltet.

Eine Debatte zu unterbinden, indem man anführt sie habe keine Daseinsberechtigung, (...)

Wo habe ich wem was hier verboten? Vor allem mit welcher Authorität? Ich unterbinde nicht, ich hinterfrage.

Und siehe da: Sie scheint nun eher in die Richtung zu gehen, die Du von Anfang an eher wolltest, sofern ich Deine Intention richtig verstehe.

Wie ich hoffentlich ausreichend dargestellt habe, LEBE ich Gleichberechtigung in meinem Umfeld. All dieser SJW-Kram, Gendern und Neo-Feminismus, der NICHTS mehr mit hehren Zielen und generell Vernunft und Maß' zu tun hat, ist für mich ein rotes Tuch, da es komplett unverhältnismäßig und miserabel durchdacht ist. Ausserdem geht es dabei viel zu sehr um Rechte, aber nicht um damit entstehende Übernahme von Pflichten und vor allem Verantwortung für solche Entscheidungen. Das ist aber ein Thema, was nicht hierher gehört, das diskutiere ich gerne bei einer Privatmail.

Deine Wortwahl hat aber dieses Tuch getriggert, weil Du Deine Eingangsmail so verfasst hast, wie Du es getan hast. Denn bei sowas gibt es halt Gegenargumente zuhauf.

Mit meiner Antwort wirst Du da genauso leben müssen wie ich bei Deiner ersten Mail. :pardon:
 
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