AW: Waffenmeisterschaft
Als leibhaftiger Schwertkämpfer(Larp, Realactment, Katori Shintoryu Lehrling) kann ich da vielleicht auch meinen Senf zu geben.
Man muss grundsätzlich erst einmal unterscheiden ob "Meister" oder "Waffenmeister" genannt wird. Eine tatsächliche Meisterschaft ist ganz einfach nicht möglich. Kein Mensch oder welches Wesen auch immer, kann einen Bereich so gut beherrschen, dass er nichts mehr dazu lernen kann. Daher bleibt selbst ein Meister weiterhin ein Lehrling. Wer sich als Meister seinem Schüler überlegen sieht, hat den Grundsatz aus den Augen verloren und kann sich vielleicht als "Meister an der Waffe" bezeichnen, aber nicht als "Meister". Das dazu. Das klingt vielleicht Philosophisch, aber ohne eine gewisse mentale Einstellung ist eine Meisterschaft überhaupt nicht möglich. Nur wer auch den Geist hat, kann seinen Körper entsprechend trainieren. Daher finde ich nicht nur Körperliche Eigenschaften(ich spiele zwar nur DSA3, aber ich habe dort auch Waffenmeister eingeführt) wichtig, sondern vorallem die mentale Einstellung eines Charakters wichtig. Daher finde ich es wichtig nicht nur eine Sonderfertigkeit wie die Waffenmeisterschaft zu haben, sondern auch eine Fähigkeit wie "Meister der Kampfkunst" oder "Meister der Zauberkunst".
Zum Thema mehrere Waffenmeisterschaften, ist denke ich das beste Beispiel der Xiaolin Mönch. Dieser trainiert sein Leben lang. Dabei verschiedene Waffen wie Schwert, Kette mit Dorn, Kette mit Gewicht, Säbel, Lanze, Speer, Messer, Stab und weitere. Sie alle trainieren bis sie die Meisterschaft an jeder dieser Waffen erreicht haben. Und vielen von ihnen gelingt es mehr oder weniger. Allerdings trainiert ein Xiaolin Mönch, von seinem 4-6 lebensjahr beinahe jeden Tag, mindestens 6 Stunden an ihnen. Ab etwa dem 20 Lebensjahr kann ein Xiaolin Mönch bereits Meister an mehreren verschiedenen Waffen, je nach Talent sein. Für einen Abenteurer denke ich daher, das eine Waffenmeisterschaft kein Problem darstellt und auch mehrere müssen möglich sein. Aber das braucht viel Zeit und viel Training. Eine Waffenmeisterschaft, ganz ohne Meister, dürfte hingegen gar unmöglich sein. Niemand der nicht bereits ein Meister ist und das Wesen hinter dem Kampf vollends verstanden hat, kann sich irgendwo in die Berge begeben und darauf hoffen ein Meister zu werden. Das ist schwachsinn. Es wäre möglich wenn er bereits ein Meister des Kampfes ist und in eine bestimmte Waffe meistern möchte, aber ohne diese Erfahrung kann er seinen Körper trainieren, seinen Geist, aber er wird das Können und die Technik einfach nicht erreichen, um die Waffe zu meistern.
Zum Thema eigener Stil. Einen eigenen Stil zu entwickeln ist brachial schwer. Du kannst keinen eigenen Stil entwickeln, solange du nicht den deines Meisters perfektioniert hast. Hast du das geschafft, dann kannst du deinen eigenen Stil entwickeln. Ich finde Bruce Lee ist ein wunderbares Beispiel. Er hat zuerst Gung Fu gelernt. Danach ist er nach Japan gegangen und hat Karate erlent. Seine berühmte Kampfkunst "Jeet Kune do", hat er erst danach entwickelt, als er die Elemente der weichen Chinesischen Kampfkunst Gung Fu mit der harten Japanischen Kampfkunst Karate verband. Man sieht also, das er zuerst Meister zweier Künste war(soweit ich mich erinnere hatte er allerdings nicht den schwarzen Gürtel in Karate, was für mich aber nicht wichtig ist) und erst dann, überhaupt das Wissen, die Erfahrung und das Können besaß um einen eigenen Stil, eine eigene Kampfkunst zu entwickeln. Und auch wenn viele es nicht wissen oder vielleicht glauben, war Bruce Lee ein guter Philosoph. Als er nach Amerika ging um dort zu studieren und später Schauspieler wurde, war er breits Meister in 3 Arten des Kampfes(man vergesse nicht das in Gung Fu die Meisterung mehrer Waffenarten erfolgt) und da war er noch nicht einmal 30(Ich erinner mich grad nicht an sein Alter zu der Zeit). Alter spielt also auch nur eine geringe Rolle.
Daher würde ich sagen, das ein eigener Stil, sogar nach der Erlangung der Meisterschaft, erfolgen muss. Dazu würde ich regeltechnisch erlauben, das der Charakter, sofern er denn einen eignen Stil entwickeln will, entweder eine zweite Meiterschaft an der selben Waffe braucht oder und auch ein wenig einfacher, seine bestehende einfach im Laufe des erweiterten Trainings verändern kann. Des Zweiteren hätte er den Vorteil, das es schneller und einfacher geht und beim Ersteren hätte er den Vorteil, dass er sich dazu entsscheiden könnte, mit welchem Stil er gerade kämpft(je nach Situation oder Gegner, kann einem ein anderer Waffenstil helfen).
Ich erlaube sogar meinen Spielern, den Kampfstil eines Gegners zu beobachten und dadurch erlangen sie dann Vorteile im Kampf, weil sie sich darauf einstellen können. Allerdings können das auch die Gegner und so können die Charakter einen Vorteil haben, wenn sie über mehrere Kampfstile verfügen, um mit einem anderen weiter zu kämpfen, wenn ihr Gegner den bisherigen durchschaut hat. Besonders ist diese Option dann interessant, wenn die Gruppe hauptsächlich aus Kriegern und so besteht und am besten dann wenn man eine Kampagne spielt.
Den Meister im unbewaffneten Kampf, habe ich für DSA3 auch bereits eingeführt, wobei die Regeln nicht so sehr vom Hruruzat abweichen, man aber auch die Möglichkeit hat, gegen bewaffnete Effektiv zu kämpfen(bei der Ausführung habe ich mich da an Karate orientiert, was ursprünglich von Bauern die gegen bewaffnete Samurai kämpfen mussten entwickelt wurde).