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Das Schwarze Auge DSA-Romane zu aventurischen Persönlichkeiten

Graf Albin

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Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Unter den letzten DSA-Romanen waren einige biographische Romane, die sich mit dem Leben bekannter aventurischer Persönlichkeiten auseinander gesetzt haben.

Bereits jetzt sind zwei Romane zur Vita des Galottas erschienen und auch der 1. Band zum Leben des Answin von Rabenmund kam schon vor einigen Wochen auf den Markt.

Mir persönlich gefallen die o.g. Romane sehr gut, enthüllen sie doch die Motivation der bekannten Gestalten und geben sehr gute Einblicke in die aventurische Geschichte/Politik/Situation der letzten Jahre.

Was haltet ihr davon? Zu welchen anderen Persönlichkeiten würdet ihr euch weitere Romane wünschen (oder steht ihr solchen "Biographien" skeptisch gegenüber)? Answin und Galotta sind ja beide wichtige Personen der letzten Jahre und beide haben auf der "weißen" Seite angefangen und sind dann in die "Dunkelheit" abgeglitten (sind also Bösewichte, jedenfalls größtenteils). Würdet ihr euch auch weitere Romane über die Guten wünschen (z.B. Rohezal), schließlich existieren ja schon Geschichten über Raidri Conchabair und auch die letzten Jahre von Tarilison von Borbra wurden in Romanen verarbeitet (wenn auch nicht sein ganzes Leben).

Gibt es sonst irgendwas, was ihr gerne hierzu sagen würdet?

Gruß
Graf Albin
 
AW: DSA-Romane zu aventurischen Persönlichkeiten

Die Biographie-Romane sind schwierig...

Zum einen durchbrechen sie die alte und mMn sinnvolle Regel, dass DSA-Romane per se nicht Teil der Spielwelt sind, sondern nur durch ausdrückliche Erwähnung in wirklichen Hintergrundbänden in die Spielwelt einfließen. Das sehe ich kritisch, u.a. (siehe unten) weil es sofort die Frage aufwirft, ob nun z.B. auch "Im Farindelwald" echtes DSA ist...

Zum zweiten entnehme ich dem, was ich bisher über die Romane zu Galotta und Answin gehört habe, dass beide auch das Ziel verfolgen, neue Sichtweisen auf diese Antagonisten zu eröffnen. Auch in den anderen Romanen waren ja solche Tendenzen. Prinzipiell begrüße ich das, weil kein Gegner so planar ist, wie er in vielen Abenteuern dargestellt wird, in den Abenteuern jedoch der Platz fehlt, eine wirkliche Persönlichkeit zu beschreiben. Andererseits führt die Platzknappheit ja dazu, dass der SL alle Freiheiten hat, einem Gegner Tiefe seiner Wahl zu verleihen. Gerade Answin eignet sich dazu - er kann entweder machtgeiler Egoist sein, aber auch ein sich von Unfähigen um den Thron betrogen fühlender Machtpolitiker sein, der eigentlich das Beste für das Reich will (und damit fast sympathisch). Beides ist angelegt - und vermutlich noch anderes - der Roman wird nun eine der Varianten "offiziell" machen und damit dem widersprechen, was man sich selbst ausgedacht hat. Das muss nicht schaden, kann aber ärgerlich sein. Selbiges war ja auch einer der Hauptkritikpunkte an den Schwertmeisterromanen - dort wurde Raidri ja nicht unbedingt als der strahlende Held präsentiert, der er in den Augen vieler Spieler war, sondern als durchaus zwielichtig. Ich fand das interessant, da ich den ewig guten Schwertkönig langweilig finde, aber da gibt es durchaus andere Meinungen. Solange Romane und Spielwelt getrennt sind, ist das überhaupt kein Problem - aber da kommt ja Punkt 1 ins Spiel.

3. Ich kann hier nicht über die Galotta-Romane und die Answin-Romane sprechen, da ich diese nicht gelesen habe - aber gerade die Schwertmeisterromane waren mMn wirklich schlecht geschrieben - wie viele andere DSA-Romane auch. Das ist ja gerade der Grund, warum ich nicht DSA-Romane lesen müssen will, um die Spielwelt zu verstehen. Eben auch wieder Punkt 1.

In der Summe bin ich daher gegen weitere Biographien - die lustigsten DSA-Romane waren mMn diejenigen, in denen vollkommen neue und unbekannte Charaktere erschaffen wurden (Der Scharlatan, Der Spieler, Nächte in Fasar, Witzkos Maraskan) - nicht diejenigen, in denen Figuren aus dem Spiel auftauchten. Und es schadete mMn sowohl Roman als auch SPiel, wenn Figuren aus den Romanen in die Spielwelt geschrieben wurden. Hintergründe zu NSCs sollten mMn im Spiel entdeckt werden und abseits grober Linien in Händen des Meisters liegen. Wenn aber unbedingt weitere Biographien gewollt sind, dann bitte nur zu toten NSCs, die in Abenteuern keine Rolle mehr spielen werden - dann umgeht man das Problem, mitten in einer Kampagne gegen die Darstellung in einem Buch anspielen zu müssen
 
AW: DSA-Romane zu aventurischen Persönlichkeiten

Ich vertrete da eine ganz offene Meinung. Von mir aus können solche Biographien geschrieben werden. Zwar ist mit den Schwertmeister-Romanen über Conchobair ziemlich großer Schrott erschienen. Aber man muss diese Romane ja in seiner Runde nicht als "offiziell" annehmen. Wenn eine solche Biographie erscheint, bleiben immer mehrere Möglichkeiten:

1. Man missachtet sie einfach und stellt die Person weiterhin so dar, wie man sie sich vorstellt (sollte irgendwann ein Spieler in der Runde sagen: "Aber in der Biographie wurde er ganz anders beschrieben!", kann man als Meister immer noch argumentieren: "Erstens ist es mir egal, was in irgendeinem Buch steht. In UNSEREM Aventurien ist er so und basta. Und ausserdem können Biographien immer von irgendjemanden beeinflusst worden sein. Entweder zum Guten oder zum schlechten. Je nachdem wer für die Biographie verantwortlich war. Also sollte man deren Inhalt immer mit Vorsicht geniessen." ;) ).

2. Man liest die Biographie und überlegt dann, ob man dieses Wissen in sein Aventurien überträgt oder nicht. Dann kann eine Figur durchaus neue interessante Fascetten gewinnen und auch mehr Tiefe erhalten.

Letztlich fand ich z.B. die Romane um Galotta gar nicht mal so übel. Sie haben mir jedenfalls die Person Galotta viel näher gebracht, als die ganzen kurzen Beschreibungen der Vergangenheit.
 
AW: DSA-Romane zu aventurischen Persönlichkeiten

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Nun, ich denke auch, dass es viele wirklich schlechte DSA-Romane gibt, aber nach meiner Meinung geht der Trend dort schon nach oben. Auch ich fand die Raidri-Bücher nicht wirklich gut geschrieben, aber ich fand es gut, dass dort auch mal gezeigt wurde, dass er nicht immer ein Heiliger war. Die Galotto-Bücher und den ersten Answin-Roman fand ich sehr gut. Sie gaben auch zusätzlichen Einblick in die nähere Geschichte, was in dieser Masse alleine in Hintergrundbänden wahrscheinlich aufgrund der Masse einfach zu viel gewesen wäre.

Nach meiner Meinung gehören auch nur die neueren Romane wirklich in die DSA-Welt, und grundsätzlich gehen auch die Meister-Settings vor (aber die gehen ja auch vor, wenn es um Hintergrundbände geht).

Gruß
Graf Albin
 
AW: DSA-Romane zu aventurischen Persönlichkeiten

Servus,

ich war mir gar nicht bewusst, dass es jemals eine Prämisse gab, die Romanen verbot mehr als nur Hintergrund einfließen zu lassen - so wie sonic-hedgehog es erwähnte.

Vielleicht, weil ich als williger Konsument sowieso alles von (ehemals) Fanpro als geschriebenes Gesetz akzeptierte.

Im Grunde habe ich die Romane immer als spannende Erweiterung der Regionalbeschreibungen gesehen. Ich lerne so auf vergnügliche und nicht so trockene Art und Weise etwas über Aventurien.

Aber tatsächlich ist gerade in den letzten Romanen immer mehr von der Redaktion mit eingeflossen. Finde ich auch gut.
Ich denke sie hält die Fäden einfach besser in der Hand, als zu Beginn.

Sehr imponierend fand ich die verschiedenen Blickwinkel wenn man sich z.B. den Scharlachkappentanz ansieht von Hals seit aus (Magische Zeiten) und von Galotta (Biographie) und ich bin auf Answins Sicht gespannt.

Bei den beiden letztgenannten Biographien hatten sich die Autoren ja abgesprochen und die Schnittpunkte passend verbunden, also sie kommen in beiden Werken vor. Und nicht nur einmal dachte ich das Handeln des anderen zu verstehen, obwohl es dann später doch eine weitere Auslegung gab.

Will sagen:
Ich liebe die DSA-Romane, wobei ich anscheinend das Glück hatte die schlechtesten wohl ausgelassen zu haben.
Die Biographien sind eine tolle Vertiefung der NSCs um sie ggf. auch später mal in Abenteuern besser darstellen zu können. Und darüber hinaus bekommt man sehr viele andere Hintergrundinformationen, und das meist auf amüsante und kurzweilige Art.

Fazit:
Her mit allen Biographien, die ihr schreiben könnt!


Wenn Karl-Heinz Witzko zurückkommen würde, wünschte ich mir von ihm die Haffax Bio. Obwohl mir jedes Buch von ihm recht wäre :)
 
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