AW: Sind die Bösen nur missverstandene Gute!
Das ist deine Interpretation! Auch ist "Emphatie" eigentlich Mitgefühl, also die Fähigkeit sich in das Leid oder besser die Reize - nicht sexistisch nehmen - des anderen zu verstehen und beruht auf Erfahrung. Jemand der diese Dinge nicht kennt also keine soziale Kompetenz hat wird dies auch nicht können.
Wenn Du das als Böse definierst - richtig DU nicht die Menschheit - ist das eine Sache. Ein Baum hat keine Emphatie, ein Baum ist böse! Er wächst einfach in meinen Garten... nene.
Um diesen Sarkasmus aufzugreifen, deine Definition gilt nur für Dich und auch nur bei den Menschen. Ich finde er beschreibt den Konsens der Menschheit jedoch nicht. Wir könnten uns also erst einmal auf den Konsens der Menschheit als unser Böses einigen. Das wäre dann alles, was der Gemeinschaft der Gruppe schadet, da die Zersplitterung für Menschen schädlich ist. Ein Mensch kann alleine fast nicht überleben. Mangelnde Emphatie wäre ein Teil davon.
Fast richtig. Ja, das was ich in meinen Post als Definition von "Gut" und "Böse" jeweils angeboten habe, ist erst mal meine eigene Meinung. Und ich denk ich habe das jeweils auch kenntlich gemacht.
Des weiteren habe ich auch selber gesagt, dass die angeborene Fähigkeit allein nicht ausreicht, sondern auch noch eine entsprechende Erziehung vonnöten ist um diese zu entfalten.
Allerdings habe ich auch klar gemacht, dass ich diese Konzepte nur auf die Handlung von Menschen beziehe, da ich nur bei dem Menschen ein Bewusstsein voraussetze, der seinen Handlungen zugrundliegt und der dabei die Auswirkungen seines Tuns auf andere berücksichtigen kann;
den Baum - also ein Lebewesen der keine praktische Handlungen durchführt, geschweige denn ein Bewusstsein hat - hast du ins Spiel gebracht.
Nö!
Autisten haben ja auch größte Probleme mit der (kognitiven) Empathie, aber das macht sie ja noch lange nicht böse. Und ich gehe auch davon aus das die meisten grauenvoll bösen Menschen durchaus Empathie haben. Emp. ist nicht für jeden ein Grund sein Verlangen - was durchaus böse sein kann - zurück zu stellen.
Anscheinend habe ich die Kosequenzen meiner Denkweise nicht genau genug ausgeführt:
- Menschen böse wenn sie Handlungen durchführen die "bölse" sind;
- "böse" ist dabei nach meiner Einschätzung die Abwesenheit von "gut";
- "gut" ist als eine Folge von Empathie zu sehen;
- "gut" sind also Handlugen die Rücksicht auf andere nehmen;
- "gut und "böse" sind keine Werte eines binären Systems, sondern es gibt unendlich feine Abstufungen von beiden jeweils und noch zwischen den beiden (Stichwort "neutrale Gesinnung" in D&D
);
- wenn "gut" als die Folge von Empathie definiert ist, und Empathie eine Fähigkeit ist die bei einen gesunden Menschen angeboren und sich bei einer gesunden Kindheit entfaltet, liegt es nahe dass die Abwesenheit selbiger kein "böses wollen" nach klassische negative Besetzung des Wortes ist, sondern im Grunde genommen eine Krankheit oder eine niemals erlernte Sozialfähigkeit;
- Krankheiten gehören weg behandelt, Unwisseheit gehört weg gelehrt;
- Kranke, die aufgrund iherer Krankheit eine Gefahr für andere darstellen, sollen durchaus in Quarantäne;
- dabei soll diese Quarantäne für den Kranken aber möglichst schonend sein;
- unsere Rechtsprechung empfinde ich also noch recht barbarisch, da sie fast vollkommen daran vorbei geht und versucht Krankheiten oder Unwissen mit Strafen wegzuerziehen (von Ländern, die noch die Todesstrafe oder körperliche Züchtigung anwenden gar nicht zu reden)
Es gibt so wenig "das Böse", wie es "die Kälte" gibt:
Kälte ist keine der Wärme entgegengesetzte Energieform, sonder schlicht die Abwesenheit letzterer; Wir empfinden es als kalt wenn nicht genug Wärme da ist; es gibt aber nicht einfach nur kalt und Warm, sondern unendlich viele Abstufungen von beidem und dazwischen sogar etwas was wir als angenehm oder neutral empfinden;
Und wir empfinden eine Tat als böser, je mehr sie jemandem anderes schadet, also je mehr sie die Rücksicht auf andere vermissen lässt.
Da Borbarad vermuttlich niemals anderen gefragt hat ob sie denn mit seiner Befreiung der Welt einverstanden sind und wie sie sich dabei fühlen, würde ich weiterhin der Meinung sein, dass er "Böse" ist - wobei ich nicht genug betonen kann, dass das bei mir nicht heisst dass er eine Strafe verdient hat, sondern nur eine Therapie.
Andererseits, spiele ich Fantasy-RPGs eigentlich genau um mich dort mit derlei Grautönen nicht zu beschäftigen, sondern unbekümmert alles zu schnetzeln, was Böse ist!