Fortsetzung von
hier.
Zweiter Auftrag:
Diesmal wurden wir hochoffiziell angeworben, um auf einem Agrar- und Minenplaneten irgendwo im Steiner-Raum einen Erzkonvoi zu eskortieren, der angeblich von zivilen Aufständischen bedroht wird. Die lokale Sicherheit hat nicht die Mittel, um den Schutz zu stellen, das planetare Militär ist nicht dafür zuständig. Da die Opposition nur aus zivilen Fahrzeugen mit MGs und ähnlichem bestehen soll, setzten wir primär auf Abschreckung durch den Striker Raketenpanzer und den Panther. Zur Aufklärung nahmen wir sowohl den Heli als auch den Heuschreck mit. Mit mehr wollten wir uns aus Kostengründen nicht belasten.
Vor dem Start des Konvois wollten wir uns vor Ort noch mit der Bevölkerung unterhalten, um eventuell ein paar Hinweise auf die Opposition zu erhalten, aber dabei kam nicht viel rum. Zusätzliche Komplikation: die Frauen der Bergwerksarbeiter begleiteten den Konvoi mit einem Protestzug, da ihre Männer angeblich im Werk mit Alkohol und Prostituierten versorgt würden ... YAY! Vorteil davon war, dass wir ordentlich bekocht wurden, die Damen die örtliche Fauna kannten und auch die Schrotflinten hatten, um diese im Zaum zu halten.
Einen kleinen Verdachtsmoment hatten wir, als nach der Umgehung einer Kleinstadt ein Motorrad aus dieser startete und parallel zu uns durch die Landschaft raste. Auf Anforderung unserer furchtlosen Anführerin >Pest<, marschierte >Tod< mit dem Heuschreck los um dem nachzugehen. Stellte sich heraus, es war ein Stuntfahrer der durch die Pampa wetzt.
Zur Erklärung: Da wir uns "Die Reiter" nannten, legten wir unsere Callsings als >Tod, Krieg, Pest & Hunger< fest. Die Canopierin hatte die meiste Felderfahrung und den höchsten relativen Dienstrang, also übernahm sie formell das Kommando der Einheit und nannte sich aufgrund ihres medizinischen Hintergrundes >Pest<. Die Drakonierin die uns zuerst "angeworben" hatte, nahm >Tod< als Callsing (ihr Umgang mit Mechs und dem Katana rechtfertigt diesen Namen ... außerdem ihre Gesprächigkeit ...), der Lyraner >Krieg<, also blieb für mich >Hunger<.
Der Weg zum Bergwerk dauerte insgesamt drei Tage und führte auch durch einen Konvoy mit massig Hinterhalt-Gelegenheiten, aber bis auf eine Hobo-Höle konnten wir nichts finden. Beim Bergwerk selbst gab es keine Besonderheiten und auch der Rückweg blieb bis zum Konvoi ereignislos, wo wir einTarnzelt mit darin verborgener Kamera ... wir wurden also vermutlich beobachtet. Nach der Kleinstadt tauchte wieder der Biker auf, also fingen wir ihn diesmal mit dem Heli ab um Fragen zu stellen -> es stellte sich als ca. 16jähriger heraus, der ein scheinbar beschissenes Timing für seine Ausflüge hatte ... wir verschärften unsere Wachsamkeit, allerdings sorgten die Erze in den LKWs seit Beginn der Rückreise für Sensorstörungen.
Während der nächsten (und nach Plan letzen) Nachtwache, bemerkten wir zwei schnell näherkommende Sensorsignale - zu schnell für zivile Fahrzeuge oder überhaupt Bodenfahrzeuge, und schon bald hörten wir Triebwerke. Laut Sensormuster handelte es sich um 2 >Beschützer< Jagdflugzeuge (soviel zu "zivile Fahrzeuge mit MGs") die auch sofort das Feuer eröffneten und unser Gegenfeuer leider überlebten. Eine der Raketen schlug in einen der LKWs ein, was unsere Gewinnspanne schon mal drastisch reduzierte da uns das den Bonus für Verlustfrei kostete. Im zweiten Anflug konnten >Krieg< im Striker und >Pest< im Helikopter einen der Jäger vom Himmel holen, allerdings schlug dieser in einen weiteren LKW ein ... noch weniger Gewinn. Um uns weiteren Verlust zu ersparen, sprang ich beim Feuern meiner PPK dem letzten Jäger in die Flugbahn; der Schuss rasierte die rechte Tragfläche glatt ab und das Wrack prallte noch in der Luft gegen meinen Mech, wobei etwas davon durch die Panzerung drang um den Gyro beschädigte. Die Landung war höchst unsanft, aber ich schaffte es irgendwie, auf den Beinen zu bleiben. Soviel zur Verlustminimierung - wisst ihr, was ein Gyro kostet?
Nachdem wir uns versichert hatten, dass keine weitere Gefahr drohte, gaben wir unserem Auftraggeber Bescheid und legten am nächsten Tag die letzte Etappe zurück. Das Debriefing war recht frustrierend, bis zu dem Moment, da sich unser Auftraggeber entschuldigte, dass sie die Situation derart Unterschätzt haben und die Reparatur meines Panther übernahmen. Das hat uns ziemlich den Arsch gerettet, denn einen Kredit kann sich eine so kleine Söldnertruppe wie unsere definitiv nicht leisten.