Ach ja.....ich spiele kein D&D mehr und werde das auch NIE MEHR!!!!!!
Das würde wohl dann heißen das ich kein OSR / Old School mehr spiele........
@PZII Für viele Leute schließt OSR nicht nur D&D aber auch Traveller, Fighting Fantasy, Runequest, Golgotha und andere systeme aus den 70ern und 80ern ein. Auch neuere Systeme, die keine unmittelbaren Vorgänger aus jenen Jahrzehnten haben, wie z. B. Dungeon Crawl Classics, Forbidden Lands, oder Mörk Borg. Für mich hat OSR hat genau so viel damit zu tun, was man spielt, als wie man spielt. Und das 'Wie' würde ich auf jedes andere Sytem, das mir bekannt ist, übertragen.
Und mittlerweile ist DnD ja wieder so simpel geworden, daß man die OSR Alternativen ja eigentlich garnicht mehr benötigt. Es geht ja weniger darum "was" man spielt, sondern eher "wie".
@Elpetteh Erstens hat was man spielt doch einen erheblichen Einfluss auf das Wie und ist nicht von der Hand zu weisen. Meine Erfahrung mit 5e war z. B., dass ich so viele Regeln aus früheren Editionen wiedereingeführt habe, dass am Ende es sinnvoller war, mit einer früheren Version des Regelwerks zu spielen. Noch ein gutes Beispiel ist das Belohnungssystem der letzteren Editionen im Vergleich zu den Früheren. Seit 2e an nahm das Besiegen (sprich Töten) von Gegnern einen stets größeren Anteil der gesammlten Erfahrungspunkte an, bis irgendwann laut den Regeln man nur Erfahrungspunkte auf dieser Art bekam. Und trotzdem wundert man sich heute, warum die Spieler gerne Murderhobos spielen, obwohl die Antwort klar vor seinem Augen liegt: das Spiel belohnt genau das. In früheren Editionen sammelte man Erfahrungspunkte fast ausschliesslich durch das Bergen von Schätzen. Bei so einem System ist ein Kampf das allerletze Mittel und man rechnet damit, das ein Kampf oft auch für den Sieger tödliche Folgen herbeiführt.
Ein zweites gutes Beispiel ist das Weglassen der 'Reaction'- oder 'Morale'-Systeme aus neueren Editionen. Es ist ein ganz anderes Spiel, wenn die Reaktion der begegneten Monsters auf die SCs von Würfeln bestimmt wird und nicht immer von dem SL im voraus.
Zweitens wird die Aussage so oft wiederholt, dass D&D 5e einfach sei, dass man sie als eine Tatsache annimmt und die Aussage nicht mehr in Frage stellt. Mir nach ist die Aussage eine Irreführung. 5e ist ja einfacher im Vergleich zu 3e oder 4e. Aber 5e ist nicht unbedingt einfacher als B/X oder 0E und vielleicht auch nicht AD&D. Ferner hat 5e viele komplizierte Aspekte aus den älteren Editionen übernommen, anstelle sie zu verbessern. Damit meine ich z. B. die Belastung, eine Regel die so zeitintensiv ist umzusetzen, dass Leute ohne sie spielen. OSR Spiele stellen hingegen viele Aspekte des ursprünglchen Spiels in Frage und bieten oftmals bessere Alternative. Und wenn 5e so simpel wäre, und die Art vom Spielen unterstützt, die die OSR so gerne hat, warum schreiben Leute immer wieder neue Regelwerke, um 5e noch weiter zu vereinfachen oder sodass das Spiele einem OSR-Spiel ähnelt? Siehe 5 Torches Deep oder Into the Unkown als Beispiele.
Und noch nicht haben wir die OSR-Abenteuer angesprochen, die so vielfältig, kreativ und am Spieltisch ohne Vorbereitung nutzbar sind. Die Abenteur sind vielleicht die beste Aspekte der OSR.
Zum ersten wären da die älteren Spieler (wie ich), die als Kinder das gespielt haben, was man heute als OSR bezeichnet. Die wollen da meistens nicht wieder hin zurück.
Das mag wohl sein, erklärt aber nicht, warum die OSR in Deutschland nicht Fuß fasst. In anderen Länderen haben Leute entweder nie aufgehört, die alten Versionen zu spielen, oder spielen sie wieder.
Mir sagt jetzt OSR auch nix.
Heißt das Spielerwissen = Charwissen?
@koshka OSR Spieler versuchen oft nicht krampfhaft Spielerwissen vom Charwissen zu trennen.
Ich habe bisher auch noch nie davon gehört. Aber wenn es das Konzept ist, das @Mann mit Bart beschreibt, dann finde ich es durchaus interessant. Halt das Gegenteil zum (auch eher oldschool) Hack, Slay & Loot Gameplay.
Es kommt natürlich wirklich sehr auf die Fähigkeiten und Vorlieben der Spieler an. Man müsste schon eine Gruppe haben, die sehr auf Schauspielerei / Improv steht.
Wer die TTRPG-Webserie "Vampire the Masquerade - L.A. by Night" kennt, dürfte das Konzept kennen. Dort wird sehr wenig gewürfelt und es vergeht auch mal eine halbe Stunde, ohne dass sich der Spielleiter einmischt.
@Corvinus Jein. Die allgemeine Weisheit in der OSR ist es, dass Kämpfen ein 'fail state' ist. Kämpfen ist das letzte Mittel und wer kämpft, hat schon einige Fehler gemacht, um an den Punkt zu kommen. Aber Looten, oder die Bergung von Schätzen, ist eigentlich der Sinn der Sache. Seit der ersten D&D Edition sammelt man Erfahrungspunkte auf die Art, bis es endlich mit komplett abgeschafft wurde.
Was Schauspielerei / Improv anbelangt, trifft das mich zumindest überhaupt nicht zu. Eine Aspekte der OSR ist es, dass der SL sich auch von Spielereignissen überraschen lassen soll. Dies geschieht oft durch Würfelergebnisse. Eine andere Aspekte ist es, dass der SL ein Schiedsrichter ist, der entscheidet, wenn die Regeln eine Situation nicht decken. Beides verlangen die Improvisation aber nicht die Improv im schauspielerischen Sinne.
Für mich sind die schauspielerische und dichterische Belange vieler RPG-Spieler und Spielsysteme überhaupt nicht interessant. Vorher habe ich Spiele selber geleitet und in Runden gespielt, wo dies ein Fokus war. Aber genau das hat mich beim RPG-Spielen gelangweilt und enttäuscht. Nachdem ich auf die OSR gestoßen bin, kam ich zur Erkenntnis, dass ich meinen Fokus auf eine Erzählung gelegt habe, nur weil Anderen gemeint haben, dass der Sinn des RPG-Spielens sei (andere Spielarten sind von dieser Ansicht ebenfalls betroffen). Jetzt möchte ich bloß ein gutes Spiel spielen und nicht damit eine Geschichte erzählen. Sobald man von einer Geschichte oder Handlung spricht, weiß ich, dass das Spiel nichts für mich ist. Ich finde es sehr bedauerlich, dass Rollenspiele 'Rollenspiele' heißen. Es beschreibt auf gar keine Weise, was eigentlich diese Spiele besonders macht. Und assoziiert diese Spiele mit dieser überflüssigen Schauspielerei.