Lohnt sich der Aufwand Welt und System selber zu erstellen? Jap! Jah! Ja, definitiv! Alleine schon weil es einen Heidenspaß macht. Und weil man eben soviel Lebenszeit damit zubringen kann. Warum sollte ich mein Herz an ein Projekt hängen was in zwei Monaten vorbei ist? Ich finde es da wesentlich erfüllender, wenn ich weiß, dass ich auch in zehn Jahren noch an meiner Fantasywelt basteln kann, wenn ich möchte.
Mit meiner bisherigen Erfahrung finden ich es auch schwer vorstellbar das gesamte Projekt irgendwann als Fehlschlag zu erklären und ins Regal zu stellen. Es sind wenn überhaupt dann kleine Teile, die sich als Fehlschlag erweisen. Und solche Teile werden dann halt wieder entfernt und es wird weiter gebaut.
Bevor ich angefangen habe meine neue Rollenspielgruppe aufzubauen, habe ich mir die Frage gestellt in welcher Welt und mit welchem System ich spielen möchte. Dabei sind Welt und System für meine Gruppe schon ganz automatisch entstanden. Ich wollte ein sehr narratives System. Mit Aspekten wie in Fate und einer Würfelpoolmechanik wie in der WoD. Es sollte ein System sein mit dem man die Charaktere gut abbilden kann und was man im Zweifel mal für randomisierte Ergebnisse zu Rate ziehen kann. Und da es nicht sehr oft zum Einsatz kommen soll muss es minimalistisch genug sein, dass man sich wirklich alle Regeln merken kann. Um ein passendes System zu finden hätte ich wahrscheinlich viel mehr Zeit gebraucht wie mir eben eins selber zu bauen.
Und bei der Welt ging es mir ähnlich. Ich mag Gaslamp Fantasy. Sprich Fantasy beruhend auf der Ära der Gaslampen. Steampunk würde da zum Beispiel drunter fallen. Aber Steampunk ist mir doch ein bisschen zu dystopisch. Ich wollte das Menschen nicht die dominante Rasse sind. Ich wollte keine Zwerge, dafür aber Gestaltwandler und Dryaden. Ich wollte eine Welt, die auf einer Polkappen liegt. Eine Welt in der Animismus Realität ist. Und ehe ich's mich versah hatte ich schon die Grundzüge einer Spielwelt. Da war es dann auch einfacher daran weiter zu bauen, als nach einem Setting zu suchen, dass dazu passt.
Und es finden sich Leute, die gerne in selbstgebauten Welten und mit selbstgebauten Systemen spielen. Es braucht mehr Geduld um eine Gruppe zu finden als für DnD, aber es ist möglich.
Und selbst wenn sich keiner finden würde, der in meiner Welt spielen wollte, dann hatte ich trotzdem Spaß dran sie zu erstellen. Reicht das nicht als nutzen? Zählt mein eigenes Vergnügen nicht? Es wäre ganz schön traurig, wenn ich keinen Sinn in meiner eigenen Freude sehen würde.