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Sci-Fi / Fantasy Die Asche der Welten

Tufir

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Die Asche der Welten

Kevin J. Anderson (* 27. März 1962 in Oregon, Wisconsin) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Schriftsteller.

Er ist seit dem 14. September 1991 mit Rebecca Moesta verheiratet, die auch Ko-Autorin einiger seiner Bücher ist.

Schon in seiner frühen Kindheit hegte Kevin J. Anderson den Wunsch, Schriftsteller zu werden. Seine erste Erzählung schrieb er im Alter von acht Jahren, im Alter von 25 Jahren verkaufte er seinen ersten Roman, Resurrection Inc. Bekannt wurde Kevin J. Anderson durch seine Akte X- sowie Star Wars-Romane. Zahlreiche Romane zur Wüstenplanet-Saga trugen zu seiner Popularität bei. Ebenso war Kevin J. Anderson an der Hintergrundgeschichte zum bekannten Computerspiel StarCraft beteiligt. Er verfasst außerdem Texte für große amerikanische Comic-Verlage, so z. B. neue Abenteuer der JSA für DC und eine Wiederbelebung der Starjammer-Serie für Marvel Comics und veröffentlicht eigene Comic-Serien.

Mit der „Saga der Sieben Sonnen“ legt Anderson nun eine eigene Sci-Fi Serie vor, die mit dem vorliegenden siebten Roman „Die Asche der Welten“ ihren Abschluss findet. Der Klappentext auf der Rückseite des Romans gibt allerdings absolut gar nichts von dem wieder, was tatsächlich an Handlung in dem Buch vorhanden ist. Möglicherweise handelt es sich dabei um eine zusammengefasste Wiedergabe der Geschehnisse aus Band eins der Saga, die man aus dem Leser unverständlichen Gründen auch hier abgedruckt hat.

Der Roman beginnt dann verständlicherweise mit einer Zusammenfassung der ersten sechs Bände, die – ebenso verständlich – einem Suppenwürfel gleich zusammengepresst ist und den Einstieg in die Saga bei Band Sieben zu einem Verwirrspiel erster Güte macht. Anderson arbeitet in seiner Saga nämlich mit mehr als 20 Protagonisten von denen einige im Laufe der Geschichte sterben, andere sich verwandeln, neue hinzukommen und schließlich einige sich reinkarnieren. So notwendig diese Zusammenfassung erscheint, so unbrauchbar ist sie. Wer direkt den Roman zu Lesen beginnt, wird nichts vermissen und sich Verwirrung ersparen.

Andersons Geschichte an sich ist gut und Kenntnisse der vorherigen Romane sind nicht unbedingt notwendig. Überhaupt scheint Andersons Phantasie keine Grenzen zu kennen. Sein Universum ist voll von Wesenheiten, die sich ein menschliches Gehirn alleine kaum auszudenken vermag. Neben Bäumen mit Bewusstsein, die über Lichtjahre hinweg miteinander kommunizieren können, Menschen, die zu sogenannten grünen Priestern werden und sich die besondere Eigenschaften dieser Bäume zu nutzen machen, selbstständig agierende Roboter, intelligente Insektenschwärme, autarke Elementarwesen aus Feuer und Wasser, Hybride jeglicher Art lassen die Phantasie des Lesers in ungeahnte Höhen entfliegen. Star Wars trifft Star Trek im Babylon 5 Universum wäre dagegen ein Sandkastenspiel. Einzig die Perry Rhodan Serie kann aufgrund ihrer Größe mit ähnlich blumigen und weitschweifigen Phantasiegebilden aufwarten, wie Anderson sie erschafft.

Leider hat der Autor aber auch eine Schwachseite und die manifestiert sich in der im Buch beschriebenen Technik. Es gefällt durchaus, dass die Technik an sich in seinem Roman keine bedeutende Rolle spielt, aber dort wo sie auftritt, hinterlässt sie den Eindruck eines Kindermärchens. So treffen Blitzwerfer auf Eiszapfenprojektile und sogenannte Jazer müssen ihre Zerstörungskraft durch altmodische Atombomben verstärken lassen. Technik-begeisterte SF-Leser sollten einen Bogen um diese Anderson Saga machen und alle anderen in diesem Falle ein Auge ganz fest zukneifen.

Den Plot der gesamten Saga anhand dieses letzten Romans zu beurteilen fällt schwer. Der Inhalt von „Die Asche der Welten“ erinnert sehr an altbackene Dinge. Böser Diktator nimmt Familien seiner Mitarbeiter als Geiseln und bringt diese somit dazu, für ihn zu arbeiten, sprich Verbrechen bis hin zum Genozid und Morde an eizelnen Menschen zu begehen. Auf der anderen Seite stehen die nur allzu menschlichen Kontrahenten, die nicht dazu bereit sind, zu gleichen Mitteln zu greifen, und somit stets im Hintertreffen landen. Zu allem Überdruss werden die Menschheit und ihre Verbündeten dann auch noch von den Feuerwesen, den intelligenten Insektenschwärmen und den hinterlistigen Robotern bedroht.

Alles in allem ist dieser siebte Roman einer Saga gute, leicht zu lesende Hausmannskost aus der SF-Küche aber leider nichts Besonderes. Für ein gutes Buch fehlt es diesem Roman einfach ein wenig an Würze. Wer noch ein wenig Ablenkung für lange Winterabende benötigt, kann sich das Buch jedoch getrost ins Regal stellen.

Der Dank gilt auch dieses Mal dem Heyne Verlag, der diese Rezension ermöglichte.
 
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