Historische Namen sind Überraschung! Historisch bedingt. Richard Löwenherz wurde irgendwann häufig genug verwendet, dass diese historische Person unter diesem Namen bekannt ist. Wie sie irgendeine Autorin für irgendeinen historischen Roman übernimmt ist ihre Sache, da stimmen eh selten irgendwelche Fakten...
Gesichtsbücher hingegen verwenden das, was sich halt als üblich entwickelt hat. Pfft, wayne? Die wollen keine Immersion fördern... wie es
@SoulReaper so schön gesagt hat.
Was machst du bei japanischen, französischen oder arabischen Namen?
Es hängt vom Setting ab und von dem Gefühl, das die Welt vermitteln soll. Wenn das orientalische Setting als ein solches vermittelt soll, verwende ich zumindest die Namen, da meine Leser sonst kein Farsi, Arabisch, etc sprechen oder gar lesen können. Deshalb heißt Azeem weiterhin Azeem und nicht 'Groß'.
Ein Fantasy-Roman wird zwischen all den Nah Östlichen Kulturen eh nicht so wirklich unterscheiden und der türkische Name nebem dem Perisischen stehen. Wir Abendländler können da eh nicht die Eidechsenfresser herausfinden - im Gegensatz zum Perser.
Westeros ist ein großes Königreich über mehrere Klimazonen. Anscheinend spricht man überall vom Eis bis zur Wüste eine sehr ähnliche Sprache und benennt die Bastarde nach etwas, das in der Landschaft eines Gebiets recht häufig vorkommt. Im Norden halt Schnee und im Süden Sand... warum also einen Begriff aus einer Sprache aus einer anderen Welt nehmen, die niemand auf dem Kontinent spricht?? Denke doch mal etwas mehr aus Charaktersicht...
Ein Johann Schnee wäre sicher besser gewesen als ein Jon Schnee. Der gewöhnliche Vorname hätte seinen 'Du bist eigentlich keiner von uns'-Status noch verstärkt.
Der Fremde, der nicht Westerosi, der nicht deutsch spricht, behält seinen fremden Namen, weil er neben fremd ist. Das ist sehr viel leichter. Er ist für Deutsche als auch für Westerosi fremd. Ein Problem hat man dann, wenn das englische Original als Fremdes etwas Deutsches verwendet. Dann muss man sich als Übersetzer etwas einfallen lassen, wie ich 'Suppengrün' für einen Deutschen ähnlich fremd erscheinen lasse, wie es für eine englischsprachige Person klingt.
Das alles macht eine Übersetzung ja so schwer. Bei Tolkien beschwert sich keiner, weil die Übersetzung älter ist als die meisten Teilnehmer der Diskussion. Dabei macht sie genau das, was ich oben beschriebe aus Baggins wurde Beutlin. Bag/Beutel - wir als Leser sollen uns mit den Hobbits verbunden fühlen. Das Auenland/The Shire ist unser zu Hause, die Leute heißen so wie wir es kennen. Wir gehen mit den Hobbits los, um die Welt zu erkunden. Deshalb bleibt Glorfindel, Glorfindel... das ist uns/den Hobbits fremd.