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Sci-Fi / Fantasy George R. Martin: A song of Ice and Fire

Und die Übersetzung von Kings Landing als Königsmund in der Serie ist immer noch gruselig....

Echt jetzt? Ich finde, das ist noch eine der besseren. Immerhin kommt Mund von Mündung und passt einigermaßen. Stell dir vor, sie hätten daraus "Königs Landung" gemacht. ;) ich finde es viel gruseliger, dass man Namen von Personen eindeutscht und das nur, weil das Wort eben eine Bedeutung hat, wie bei "Snow". Ich sehe das ein bei leblosen Dingen, aber bei Personen. Geht gar nicht.
 
ich überlege, den Büchern eine zweite Chance zu geben, als ebook bekommt einen Sammelband für sehr kleines Geld - natürlich auf Englisch. Wie ist denn das Sprachniveau?

Schau halt nach:
https://www.amazon.de/Game-Thrones-Continues-Swords-Dragons-ebook/dp/B007B5EDEG

Einfach aufs Bildchen klicken und schon kann man den 'Blick ins Buch' werfen. Zumindest über einen stinknormalen Browser. Mit dem Lesen anfangen und selbst entscheiden, ob man genug versteht oder nicht. Ich hatte mich für 'Ja' entschieden.
 
Echt jetzt? Ich finde, das ist noch eine der besseren. Immerhin kommt Mund von Mündung und passt einigermaßen. Stell dir vor, sie hätten daraus "Königs Landung" gemacht. ;) ich finde es viel gruseliger, dass man Namen von Personen eindeutscht und das nur, weil das Wort eben eine Bedeutung hat, wie bei "Snow". Ich sehe das ein bei leblosen Dingen, aber bei Personen. Geht gar nicht.
So abwegig ist es auch nicht, Namen mit einer Bedeutung zu haben. Früher bekamen Leute ja oft einen Beinamen, der ihrem Beruf entsprach, woraus dann später teilweise Nachnamen wurden. Deswegen gibt es ja heute Müller, Meier, Vogt, Böttcher und was weiß ich nicht noch an Nachnamen. Da empfinde ich es eher als störend, wenn Namen wie Snow nicht übersetzt werden.
 
Besonders wenn dann gewisse Priesterinnen in ihr Feuer gucken und da steht: "But all she saw was snow." Wenn da im Deutschen der gute Herr Snow heißt und die Dame nur Schnee sieht, dann geht doch ein bisschen der Zweideutigkeit verloren. Das sind eben genau die Sachen auf die ein Übersetzer achten muss oder sollte. Was es nicht leicht macht.
 
Also mich packen die Bücher im englischen Original auch so gar nicht. Ich finde, der Martin schreibt extrem hölzern. Gut, einige sagen, das sei distanziert und nicht hölzern, aber ich finde es einfach so schrecklich pragmatisch, dass ich nicht in die Geschichte reingezogen werde. Deshalb habe ich schon überlegt, ob ichs mal auf Deutsch lese, aber ich fürchte, dass die Bücher in diesem Fall einfach nicht an diese wundervolle Fernsehserie heranreichen.
Hölzern ist ein gutes Wort - das trifft glaube ich das, was mich auch an der deutschen Übersetzung gestört hat. Was dann übrigens wieder für die Übersetzung spricht.
 
Hölzern ist ein gutes Wort - das trifft glaube ich das, was mich auch an der deutschen Übersetzung gestört hat.
Hmm. Dann versuche ich es glaub ich erst gar nicht auf Deutsch nochmal. Der kriegt das ja eh nie fertiggeschrieben, und wenn doch, dann erst viel später, sozusagen als "Buch zur Serie". :tease:
 
Ihr dürft mich korrigieren. Aber gab es nicht zwei deutsche Übersetzungen? Eine, die recht liberal mit den englischen Eigennamen umgeht und die andere, die häretisch alles übersetzt und dabei groteske Bezeichnungen heraus kommen? Ich habe ein Hörbuch, da ist es die erste Version. Ich bin mir aber nun nicht sicher, welche Grundlage die neuaufgelegten Bücher haben.
 
Ja, das ist richtig. Die gute - aus dem letzten Jahrhundert - und die aktuelle.
 
Ja. Zumindest so weit ich weiß. Hab nur das Original gelesen (weil Preisunterschied).

Mit dem Hype der Serie kam eine neue Übersetzung mit dem schon genannten Königsmund, während in der alten sich keiner die Mühe gemacht hat die Namen zu übertragen - kannte ja keiner...
 
Also in unserer Version heißt John Snow auch so.... Dieser Übersetzungsblödsinn kam erst mit der Serienverfilmung durch. George W. Bush heißt in der Bildzeitung schließlich auch nicht Georg Doppel U Busch.... Man kann es auch mit dem übersetzen übertreiben ;)
 
Warum?

Ich möchte ein mittelalterliches Fantasy-Setting beschreiben und damit sich der deutsche Leser des deutschen Textes nicht aus diesem herausgerissen wird, wähle ich ebenso deutsch klingende Namen für Orte oder Personen. In sich passt es besser zusammen, wenn der deutsch sprechende Charakter auch einen deutschen Namen hat... Wenn sie in Westeros alle deutsch reden, warum sollte sie ihre Bastarde dann 'Snow' nennen? Ist innerweltlich unlogisch.

Natürlich haben sich die alten Fans an die alten Namen gewöhnt, aber die neuen Namen sind viel stimmiger.
 
Weil Nachnamen nichts mit Überstzungen zu tun haben; sonst müßte John Snow in der Übersetzung Johann Schnee heißen..... Und jeder deutsche Charakter namens Schmidt wäre dann Smith....im umgedrehten. Und das sind nur englisch-deutsche Versionen. Was machst du bei japanischen, französischen oder arabischen Namen?
 
Das stimmt so auch nicht, Ancoron. Früher nannte man den Schmied des Dorfes "Johann den Schmied" und der Müller war dann "Winfried der Müller", woraus sich dann die Nachnamen, wie wir sie kennen, entwickelten. Das so eine Übersetzung dann natürlich die Zeit der Handlung mit beachten muss, ist auch klar. Einen Schmidt aus dem zweiten Weltkrieg würde ich auch nicht mit Smith übersetzen. In einem mittelalterlichen Setting passt das aber. Bei Vornamen ist das aber wieder etwas anderes, weswegen der auch nicht unbedingt übersetzt werden muss.
Übrigens beschwert sich beim Herrn der Ringe auch niemand, dass es Beutlin und Butterblüm heißt...

Und ich habe übrigens auch die neuen Übersetzungen der Bücher gelesen und finde die sehr viel immersionsfördernder, eben durch die eingedeutschten Namen. Dann wird zumindest mir viel natürlicher die Bedeutung der Namen klar.
 
Bedeutung? Die Bedeutung meines eigenen namens ist, das der Vorname meinen Eltern gefallen hat und der Nachname der meiner Familie väterlicherseits ist....
Die Bedeutung von John Snow ist, das adlige Bastarde des Nordens im Buch den Namen "Snow" angehängt kriegen - das wird im ersten Band relativ früh schon erklärt. Dafür ist es überhaupt nicht erforderlich, es ins deutsche zu übersetzen. Stell dir mal vor, der Name würde nicht Snow, sondern sowas wie Koslowski lauten - wie übersetzt du das ins deutsche?
 
Ich stimme Ancoron zu. Und gerade im Sinne von hexes Argument müsste man aus "John Snow" einen "Johann Schnee" machen und nicht einen "John Schnee". Das ist grauenvoll inkonsequent.

Außerdem gibt es auch in mittelalterlichen Fantasy-Settings sicherlich auch "Ausländer" im Land. Sollen deren Namen dann auch eingedeutscht werden? Damit man beim Lesen gar nicht merkt, dass der Charakter fremd ist im Land?

Ich finde, DAS ist/wäre unlogisch und nicht durchdacht von Übersetzern.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr frage ich mich, warum in übersetzten Historienschinken Napoleon Napoleon und Spartacus Spartacus heißt, während man aus Richard the Lionheart, Richard Löwenherz macht und das "das" auch noch wegläßt. Ist Richard plötzlich ein Deutscher? Oder macht man das nur, weill man es hier KANN und bei den anderen Namen nicht?
 
Historische Namen sind Überraschung! Historisch bedingt. Richard Löwenherz wurde irgendwann häufig genug verwendet, dass diese historische Person unter diesem Namen bekannt ist. Wie sie irgendeine Autorin für irgendeinen historischen Roman übernimmt ist ihre Sache, da stimmen eh selten irgendwelche Fakten...

Gesichtsbücher hingegen verwenden das, was sich halt als üblich entwickelt hat. Pfft, wayne? Die wollen keine Immersion fördern... wie es @SoulReaper so schön gesagt hat.

Was machst du bei japanischen, französischen oder arabischen Namen?

Es hängt vom Setting ab und von dem Gefühl, das die Welt vermitteln soll. Wenn das orientalische Setting als ein solches vermittelt soll, verwende ich zumindest die Namen, da meine Leser sonst kein Farsi, Arabisch, etc sprechen oder gar lesen können. Deshalb heißt Azeem weiterhin Azeem und nicht 'Groß'.
Ein Fantasy-Roman wird zwischen all den Nah Östlichen Kulturen eh nicht so wirklich unterscheiden und der türkische Name nebem dem Perisischen stehen. Wir Abendländler können da eh nicht die Eidechsenfresser herausfinden - im Gegensatz zum Perser.

Westeros ist ein großes Königreich über mehrere Klimazonen. Anscheinend spricht man überall vom Eis bis zur Wüste eine sehr ähnliche Sprache und benennt die Bastarde nach etwas, das in der Landschaft eines Gebiets recht häufig vorkommt. Im Norden halt Schnee und im Süden Sand... warum also einen Begriff aus einer Sprache aus einer anderen Welt nehmen, die niemand auf dem Kontinent spricht?? Denke doch mal etwas mehr aus Charaktersicht...

Ein Johann Schnee wäre sicher besser gewesen als ein Jon Schnee. Der gewöhnliche Vorname hätte seinen 'Du bist eigentlich keiner von uns'-Status noch verstärkt.

Der Fremde, der nicht Westerosi, der nicht deutsch spricht, behält seinen fremden Namen, weil er neben fremd ist. Das ist sehr viel leichter. Er ist für Deutsche als auch für Westerosi fremd. Ein Problem hat man dann, wenn das englische Original als Fremdes etwas Deutsches verwendet. Dann muss man sich als Übersetzer etwas einfallen lassen, wie ich 'Suppengrün' für einen Deutschen ähnlich fremd erscheinen lasse, wie es für eine englischsprachige Person klingt.

Das alles macht eine Übersetzung ja so schwer. Bei Tolkien beschwert sich keiner, weil die Übersetzung älter ist als die meisten Teilnehmer der Diskussion. Dabei macht sie genau das, was ich oben beschriebe aus Baggins wurde Beutlin. Bag/Beutel - wir als Leser sollen uns mit den Hobbits verbunden fühlen. Das Auenland/The Shire ist unser zu Hause, die Leute heißen so wie wir es kennen. Wir gehen mit den Hobbits los, um die Welt zu erkunden. Deshalb bleibt Glorfindel, Glorfindel... das ist uns/den Hobbits fremd.
 
Ein Johann Schnee wäre dann vor allem die beste mögliche Übersetzung gewesen, wenn man bei den Vornamen zwischen Andalen und den ersten Menschen unterschieden hätte. Dann hätte man aber mit Namen wie Eddard Probleme bekommen, der soweit ich weiß, ebenfalls nicht andalisch sein dürfte. Mir fällt keine deutsche Entsprechung für diesen Namen ein. Daher hat man es wohl bei den Vornamen weitestgehend so gelassen.

Im Grunde habe ich aber das Gefühl, dass das Problem dabei liegt, wie man den Namen zuerst kennen gelernt hat.
 
Sagt mal, Ihr führt ja die ganze Diskussion aus der Perspektive "Wie kriege ich die Intention des Autors am besten übersetzt". Aber wäre es nicht eigentlich viel wichtiger zu fragen: "Wie viel Spaß macht das übersetzte Buch? -- oder die Serie?" Selbst wenn das gegen die Intention des Autors geht. Dann liest man auf Deutsch vielleicht ein anderes Buch, aber vielleicht ist dieses andere Buch manchmal ja sogar besser, weil zum Beispiel der Autor gar nicht so schön schreiben kann. Das ist sicher selten, gerade weil Übersetzerjobs so schlecht bezahlt sind, aber doch möglich. Und dann doch super.

Das Pochen auf Originalität ist doch nur nötig, wenn man meint, es gäbe hier eine (übersprachliche) Wahrheit, die sich auch irgendwie deutschen Lesern erchließen soll. Aber was ist denn so schlimm daran, wenn man in Deutschland ein anderes Lied von Eis und Feuer kennt? Das wird doch erst dann ein Problem, wenn man nicht nur Spaß damit haben will, sondern in internationale Popkulturdiskurse eintreten will. Und naja, wer das will, kann dann ja wirklich noch das Englische Original dazu lesen.

Meinen Spaß mindert jedenfalls weder "Jon Schnee" noch "Königsmund".
 
Das alles macht eine Übersetzung ja so schwer. Bei Tolkien beschwert sich keiner, weil die Übersetzung älter ist als die meisten Teilnehmer der Diskussion. Dabei macht sie genau das, was ich oben beschriebe aus Baggins wurde Beutlin. Bag/Beutel - wir als Leser sollen uns mit den Hobbits verbunden fühlen. Das Auenland/The Shire ist unser zu Hause, die Leute heißen so wie wir es kennen. Wir gehen mit den Hobbits los, um die Welt zu erkunden. Deshalb bleibt Glorfindel, Glorfindel... das ist uns/den Hobbits fremd.

Das ist dann ein Argument, das ich unterstützen kann. Und ja - das zeigt, dass Übersetzter kein einfacher Job ist.

Meinen Spaß mindert jedenfalls weder "Jon Schnee" noch "Königsmund".

Jo, was diese Diskussion überflüssig macht! ;)
 
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