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Sci-Fi / Fantasy Drachenchronik - Drachenschatten

Tufir

Drachling
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Drachenchronik – Drachenschatten

Der erste Teil der epischen Kampagne rund um die Drachen Aventuriens ist 25€ billig und dafür bekommt 160 DIN-A4 Seiten geballte Ladung DSA geliefert. Das Cover der Abenteuersammlung ist in grün-schwarz gehalten und ziert ein Drachenauge, in dem sich ein Drache spiegelt. Endlich seit langer Zeit mal wieder ein hervorragend gelungenes Cover. Das Innere bietet dann von der Aufmachung her nichts Neues. Zweispaltiger Druck, schwarz-weiß Illustrationen, die teilweise bereits bekannt sind, und eine Menge Dinge zum Kopieren für die Spieler. Schleierhaft bleibt nach wie vor, warum es einen Anhang mit Kopiervorlagen als Handouts für die Spieler gibt, während man im gesamten Buch noch ungefähr zehn andere Dinge findet, die ebenfalls des Kopierens wert sind und die man dann dort heraus kopieren muss.

Im Vorwort erklärt einer der Autoren, Chris Gosse, warum das bereits 2002 angedeutete TNBT (The Next Big Thing) so lange auf sich warten ließ. OK, dafür kann man Verständnis haben. Die Hauptsache ist, dass die nächsten drei (drei!!) Teile mit jeweils 3 Abenteuern nicht zu lange auf sich warten lassen. Und somit wissen nun alle Käufer von Teil eins und alle Leser hier, dass die epische Drachenkampange auf vier Teile mit insgesamt 12 Abenteuern ausgelegt ist.

Das nächste Kapitel im Buch gibt einen Überblick über diesen Band und einen Ausblick auf die Drachenchronik insgesamt. Den teilnehmenden Helden steht einiges bevor – so viel sei verraten und es wird sicherlich für alle DSA Spieler und auch Meister sehr interessant. Ein wichtiger Hinweis ist wohl der, dass die Auswirkungen der Kampagne auf die geschichtliche, soziale und politische Struktur Aventuriens nicht großartig spürbar sein sollen – auf jeden Fall deutlich weniger als bei den Kampagnen um die Sieben Gezeichneten, das Jahr des Feuers und der Königsmacher Geschichte. Dies dürfte dann alle diejenigen Spieler beruhigen, die solche epischen Sachen nicht mögen, bei denen der Einfluss auf die Geschichte ohnehin unabänderbar vorliegt.

Was jedoch immens stört, ist der Verweis auf die Publikationen wie Erben des Zorns, die Rhianna Romanreihe, Rastullahs Rache, Pfade des Lichts, Invasion der Verdammten, Mächte des Schicksals, Rückkehr des Kaisers, Land der ersten Sonne, Drachenodem und immer wieder Drakensang. Zwar wird im gleichen Atemzug der Hinweis gegeben, dass die Kenntnisse dieser Produkte nicht unbedingt vonnöten sind, aber als Spielleiter fragt man sich unwillkürlich – Ist dem wirklich so oder wird mir irgendwann etwas fehlen? Oder gibt mir mitten im Spiel ein Spieler mal den Hinweis, dass dies doch eigentlich in Drakensang anders dargestellt wurde? Das ist mal wieder der Fluch einer so komplex ausgearbeiteten Welt.

Die mögliche Heldenauswahl wird in diesem Band sehr ausführlich mit Begründung dargestellt und bietet doch einiges an Möglichkeiten. Die Einschränkungen lassen sich an einer Hand abzählen. Ein eigenes kurzes Kapitel wurde sogar der Option gewidmet, Charaktere aus dem Computerrollenspiel Drakensang für diese Kampagne auf Papier zu konvertieren. Dann gibt es noch einen halbseitigen Hinweis auf die Existenz und die Einsatzmöglichkeit des speziell für diese Kampagne komponierten Soundtracks. Sicherlich nicht schlecht für die Spielleiter, die sich aus Zeitgründen oder Mangels Möglichkeiten nicht selbst damit beschäftigen können, aber der Geschmack nach dem Ausruf „Es lebe der Kommerz!“ bleibt trotzdem nicht aus.

Bevor es dann losgeht mit dem ersten Abenteuer gibt es noch einen achtseitigen Abriss über die Dinge, die vor dem Zeitpunkt geschehen sind, an dem das erste Abenteuer einsetzt. Die ist sowohl eine nützliche, als auch für Spielleiter notwendige Information, die hier auch sehr gelungen scheint.

Anschließend geht es dann los, mit der Anwerbung der Helden durch Hilbert von Puspereiken als Teilnehmer an einer Expedition, einer von vielen, durch die diese Meisterperson hinreichend bekannt gewordenen ist. Ab geht es dann in die große Khom! Mehr sei hier nicht verraten. ;)

Neben den drei Abenteuern enthält das Buch noch eine sehr ausführliche zwölf(!! War das Absicht?)-seitige Beschreibung der Dracheneiakademie in Khunchom, wobei alleine die beiden Seiten mit den „Geheimnissen der Akademie“ und dem „Schatz der Akademie“ jedes Spieler- und Meisterherz werden höher schlagen lassen.

Trotz aller angebrachten Kritik sieht dieser Band danach aus, als ginge es inhaltlich mit DSA und Aventurien endlich mal wieder so vorwärts, dass auch die Mehrheit der Spieler und Meister zufrieden sein wird. Eine Menge Vorbereitungsarbeit wartet mit dieser Kampagne auf die Spielleiter und eine Menge interessanter und extravaganter Erlebnisse auf die Spieler und deren Charaktere. Somit lohnt sich die Anschaffung für DSA Fans auf jeden Fall! Gut gemacht!
 
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