Drachenchronik – Drachendämmerung
Der vierte Teil der epischen Kampagne um die aventurischen Drachen kostet wie seine Vorgänger lediglich 25 €. Dafür bekommt der Leser beziehungsweise der Spielleiter auch 150 DIN-A4 Seiten gefüllt mit Hintergrundinformation und Abenteuer für DSA geliefert. Das Cover dieser abschließenden Abenteuersammlung ist in gelbrot-schwarz gehalten. Ein Drachenauge, in dessen Pupille sich dieses Mal ein Drachenkopf mit aufgerissenem Maul spiegelt, ziert diesen Einband.
Der Inhalt des Kampagnenbandes wird in der bekannten Weise präsentiert: zweispaltig gedruckt mit zweifarbigen Illustrationen. Einige Abbildungen sind aus früheren Publikationen bekannt, andere sind neu. Das Bilder-Recycling gerade von großflächigen Bildern in großem Stil ist mir allerdings nicht aufgefallen.
Im Anhang gibt es ein paar Kopiervorlagen und eine sehr nützliche und detaillierte Zeitleiste über den gesamten Kampagnenverlauf der Drachenchronik. Ebenfalls im Anhang sind eine Wörterliste mit den wichtigsten Begriffen in der Sprache der Achaz und Spielwerte für mehr oder weniger häufig auftretender Kreaturen und Gegner. Die wichtigsten Nichtspielercharaktere der Gegenspieler der Heldengruppe werden in der Einleitung aufgeführt. Einige andere, nicht ganz so wichtige, aber nicht unbedingt weniger interessante Charaktere allerdings über den gesamten Kampagnenband verteilt. Wichtige Nichtspielercharaktere auf Seiten der Spieler als mögliche Begleiter im Anschluss an die Nichtspielercharaktere der Gegenseite aufgeführt.
Das Vorwort wurde von Stefan Küppers geschrieben. Im Anschluss daran die fast schon obligatorischen Hinweise auf verwendete Abkürzungen zu Quellenhinweise. Interessant ist ebenso der Hinweis auf das DereGlobus-Projekt, das in Anlehnung an GoogleEarth eine Projektion des aventurischen Kontinents auf einen Globus bietet. Neben einer Berechnung von Reisezeiten sind vor allem umfangreiche weiterführende Hinweise in Bezug auf verschiedene Handlungsorte der Kampagne dort abgelegt. Ein hilfreiches, aber nicht zwingend notwendiges Hilfsmittel zur Kampagnenvorbereitung.
Die Einleitung des Kampagnenbandes umfasst dieses Mal „nur“ neun Seiten. Dies sollte den Spielleiter allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Finale der Kampagne viel Vorbereitung und Improvisation seitens der Spielleitung erfordert. Auf der Rückseite des Kampagnenbandes ist die Komplexitätsanforderung für den Spielleiter mit „Hoch“ angegeben. Und dies ist nicht untertrieben, wenn nicht sogar noch zu niedrig. Teile des bespielten Abenteuers mögen in ihrer Tendenz oder ihrem Ausgang vorgegeben sein, wenn ein bestimmtes Ergebnis für das Finale erreicht werden soll. Aber der Weg dorthin ist für die Spieler weitestgehend frei. Diese Freiheit ist für manchen Spielleiter so mancher DSA-Abenteuer ungewohnt. Es gibt kein „klassisches Railroading“. Zwar gibt es eine Hauptlinie, die auf das Finale der Kampagne hinführt. Allerdings sind die meisten Szenen unabhängig voneinander spielbar. In der Einleitung gibt es eine Tabelle, die aufzeigt, welche Abenteuerszenen für das Finale notwendig sind und welche Szenen für das Finale nicht notwendig sind. Dabei ist auch mit aufgelistet, in welcher Abhängigkeit zueinander die Szenarien stehen. In der Konsequenz kann die Spielgruppe Jagd auf die Handlung machen und einfach nur sozusagen das „Pflichtprogramm“ abarbeiten, oder sich mit der Erkundung viel Zeit lassen. Dies ist besonders dann möglich, wenn die Spieler unentdeckt von der Gegenseite von Aventurien nach Zze Tha übertreten konnten. Ob der vierte Band in drei Monaten (Spielweltzeit; in etwa angesetzter Zeitrahmen in der Zeitleiste) oder drei Jahren (Spielweltzeit) oder noch länger oder auch kürzer bespielt wird, ist dabei ohne Belang. Im günstigsten Fall läuft die Uhr gegen die Spieler, ausgelöst durch bestimmte Schlüsselszenarien, erst sehr spät an.
Neben den eigentlichen Szenarien zum Finale der Kampagnen und einigen Nebenhandlungen enthält dieser Kampagnenband noch eine 40 (in Worten: vierzig!!) Seiten umfassende Beschreibung Zze Thas. Zu der ausführlichen Beschreibung der Flora, Fauna und politischen Gruppierungen in der Minderglobule und dem Leben in der Minderglobule werden mögliche alternative Wege beschrieben, wie ein Wechsel zwischen Aventurien und Zze Tha auch nach dem Abenteuer noch möglich sein wird, so dass es sich für interessierte Spielgruppen anbietet, auch über die Drachenchronik hinaus mit eigenen Abenteuern Zze Tha zu entdecken und zu erforschen.
Mir bleibt also nichts anderes übrig, als die DSA-Redaktion im Großen und Ganzen für das gelungene Werk zu loben. Wermutstropfen sind der um mehrere Monate verschobene Veröffentlichungstermin, der auch redaktionellen Umbesetzungen geschuldet ist. Der letzte Kampagnenband bietet einen runden Abschluss der Kampagne. Wie bereits im Vorfeld der Veröffentlichung des ersten Abenteuerbandes angekündigt, wird diese Kampagne das Gesicht Aventuriens nicht verändern. Einschneidende Veränderungen der politischen Landkarte wie nach der Borbarad- oder Königsmacher-Kampagne wird die Spielgruppe hier nicht erwarten können. Theoretisch läuft das Leben in Aventurien am Ende der Kampagne genauso weiter als hätte es diese Kampagne nie gegeben. Allenfalls in ausgewählten Fachkreisen (Magier, Drachen- und Echsenforscher, Geweihte) werden Erkenntnisse aus der Drachenchronik-Kampagne einfließen. Der „normalsterbliche Aventurier“ wird von dieser Kampagne in keiner Weise berührt. Vielleicht mag es die Spieler aber trösten, dass zwar ein erfolgreicher Abschluss der Kampagne weitestgehend unbeachtet bleiben mag, ein Scheitern hingegen durchaus massiven Einfluss auf Aventurien hätte…
Wie auch schon in den ersten drei Bänden wartet auf den Spielleiter auch hier wieder eine Menge Vorarbeit. Aber der Spielspaß dürfte meiner Meinung nach quasi schon garantiert sein. Der vierte Band führt zu einem konsequenten und logischen Abschluss der Kampagne und das Warten auf die Veröffentlichung hat sich durchaus gelohnt.
Viel Spaß mit der Drachenchronik
wünscht allen DSA- Spielern
Euer Albero
Mit freundlicher Unterstützung von Ulisses-Spiele GmbH und www.f-shop.de.
Der vierte Teil der epischen Kampagne um die aventurischen Drachen kostet wie seine Vorgänger lediglich 25 €. Dafür bekommt der Leser beziehungsweise der Spielleiter auch 150 DIN-A4 Seiten gefüllt mit Hintergrundinformation und Abenteuer für DSA geliefert. Das Cover dieser abschließenden Abenteuersammlung ist in gelbrot-schwarz gehalten. Ein Drachenauge, in dessen Pupille sich dieses Mal ein Drachenkopf mit aufgerissenem Maul spiegelt, ziert diesen Einband.
Der Inhalt des Kampagnenbandes wird in der bekannten Weise präsentiert: zweispaltig gedruckt mit zweifarbigen Illustrationen. Einige Abbildungen sind aus früheren Publikationen bekannt, andere sind neu. Das Bilder-Recycling gerade von großflächigen Bildern in großem Stil ist mir allerdings nicht aufgefallen.
Im Anhang gibt es ein paar Kopiervorlagen und eine sehr nützliche und detaillierte Zeitleiste über den gesamten Kampagnenverlauf der Drachenchronik. Ebenfalls im Anhang sind eine Wörterliste mit den wichtigsten Begriffen in der Sprache der Achaz und Spielwerte für mehr oder weniger häufig auftretender Kreaturen und Gegner. Die wichtigsten Nichtspielercharaktere der Gegenspieler der Heldengruppe werden in der Einleitung aufgeführt. Einige andere, nicht ganz so wichtige, aber nicht unbedingt weniger interessante Charaktere allerdings über den gesamten Kampagnenband verteilt. Wichtige Nichtspielercharaktere auf Seiten der Spieler als mögliche Begleiter im Anschluss an die Nichtspielercharaktere der Gegenseite aufgeführt.
Das Vorwort wurde von Stefan Küppers geschrieben. Im Anschluss daran die fast schon obligatorischen Hinweise auf verwendete Abkürzungen zu Quellenhinweise. Interessant ist ebenso der Hinweis auf das DereGlobus-Projekt, das in Anlehnung an GoogleEarth eine Projektion des aventurischen Kontinents auf einen Globus bietet. Neben einer Berechnung von Reisezeiten sind vor allem umfangreiche weiterführende Hinweise in Bezug auf verschiedene Handlungsorte der Kampagne dort abgelegt. Ein hilfreiches, aber nicht zwingend notwendiges Hilfsmittel zur Kampagnenvorbereitung.
Die Einleitung des Kampagnenbandes umfasst dieses Mal „nur“ neun Seiten. Dies sollte den Spielleiter allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Finale der Kampagne viel Vorbereitung und Improvisation seitens der Spielleitung erfordert. Auf der Rückseite des Kampagnenbandes ist die Komplexitätsanforderung für den Spielleiter mit „Hoch“ angegeben. Und dies ist nicht untertrieben, wenn nicht sogar noch zu niedrig. Teile des bespielten Abenteuers mögen in ihrer Tendenz oder ihrem Ausgang vorgegeben sein, wenn ein bestimmtes Ergebnis für das Finale erreicht werden soll. Aber der Weg dorthin ist für die Spieler weitestgehend frei. Diese Freiheit ist für manchen Spielleiter so mancher DSA-Abenteuer ungewohnt. Es gibt kein „klassisches Railroading“. Zwar gibt es eine Hauptlinie, die auf das Finale der Kampagne hinführt. Allerdings sind die meisten Szenen unabhängig voneinander spielbar. In der Einleitung gibt es eine Tabelle, die aufzeigt, welche Abenteuerszenen für das Finale notwendig sind und welche Szenen für das Finale nicht notwendig sind. Dabei ist auch mit aufgelistet, in welcher Abhängigkeit zueinander die Szenarien stehen. In der Konsequenz kann die Spielgruppe Jagd auf die Handlung machen und einfach nur sozusagen das „Pflichtprogramm“ abarbeiten, oder sich mit der Erkundung viel Zeit lassen. Dies ist besonders dann möglich, wenn die Spieler unentdeckt von der Gegenseite von Aventurien nach Zze Tha übertreten konnten. Ob der vierte Band in drei Monaten (Spielweltzeit; in etwa angesetzter Zeitrahmen in der Zeitleiste) oder drei Jahren (Spielweltzeit) oder noch länger oder auch kürzer bespielt wird, ist dabei ohne Belang. Im günstigsten Fall läuft die Uhr gegen die Spieler, ausgelöst durch bestimmte Schlüsselszenarien, erst sehr spät an.
Neben den eigentlichen Szenarien zum Finale der Kampagnen und einigen Nebenhandlungen enthält dieser Kampagnenband noch eine 40 (in Worten: vierzig!!) Seiten umfassende Beschreibung Zze Thas. Zu der ausführlichen Beschreibung der Flora, Fauna und politischen Gruppierungen in der Minderglobule und dem Leben in der Minderglobule werden mögliche alternative Wege beschrieben, wie ein Wechsel zwischen Aventurien und Zze Tha auch nach dem Abenteuer noch möglich sein wird, so dass es sich für interessierte Spielgruppen anbietet, auch über die Drachenchronik hinaus mit eigenen Abenteuern Zze Tha zu entdecken und zu erforschen.
Mir bleibt also nichts anderes übrig, als die DSA-Redaktion im Großen und Ganzen für das gelungene Werk zu loben. Wermutstropfen sind der um mehrere Monate verschobene Veröffentlichungstermin, der auch redaktionellen Umbesetzungen geschuldet ist. Der letzte Kampagnenband bietet einen runden Abschluss der Kampagne. Wie bereits im Vorfeld der Veröffentlichung des ersten Abenteuerbandes angekündigt, wird diese Kampagne das Gesicht Aventuriens nicht verändern. Einschneidende Veränderungen der politischen Landkarte wie nach der Borbarad- oder Königsmacher-Kampagne wird die Spielgruppe hier nicht erwarten können. Theoretisch läuft das Leben in Aventurien am Ende der Kampagne genauso weiter als hätte es diese Kampagne nie gegeben. Allenfalls in ausgewählten Fachkreisen (Magier, Drachen- und Echsenforscher, Geweihte) werden Erkenntnisse aus der Drachenchronik-Kampagne einfließen. Der „normalsterbliche Aventurier“ wird von dieser Kampagne in keiner Weise berührt. Vielleicht mag es die Spieler aber trösten, dass zwar ein erfolgreicher Abschluss der Kampagne weitestgehend unbeachtet bleiben mag, ein Scheitern hingegen durchaus massiven Einfluss auf Aventurien hätte…
Wie auch schon in den ersten drei Bänden wartet auf den Spielleiter auch hier wieder eine Menge Vorarbeit. Aber der Spielspaß dürfte meiner Meinung nach quasi schon garantiert sein. Der vierte Band führt zu einem konsequenten und logischen Abschluss der Kampagne und das Warten auf die Veröffentlichung hat sich durchaus gelohnt.
Viel Spaß mit der Drachenchronik
wünscht allen DSA- Spielern
Euer Albero
Mit freundlicher Unterstützung von Ulisses-Spiele GmbH und www.f-shop.de.
