Die Wahrheit ist irgendwo da draussen, vielleicht sogar vor unseren Augen. Sie hat viele Gesichter, mehr als du dir vorstellen kannst. Aber willst du die Wahrheit wirklich wissen?
Dieser Satz gibt - so weit ich das beurteilen kann – einen passenden Einblick in die Welt von Call of Cthulhu (CoC) . Doch was genau ist diese Welt?
Die Menschheit, Krone der Schöpfung, Meisterstück der Evolution, Herren über diesen Planeten, Oder vielleicht doch nicht? Hat sich nicht jeder schon einmal gefragt, ob es nicht etwas dort draussen gibt ? Etwas, was viel mächtiger, viel älter als die Menschen ist? Viel bösartiger, als ein Mensch jemals sein könnte?
Und genau hier setzt CoC ein. Das Spiel, welches auf den Novellen von H.P. Lovecraft basiert. Es entführt den Spieler in ein dunkeles, mystisches Abbild der unsrigen Welt, mitten in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Dies ist zumindest das „Standardsetting“ des Systems. Zwar gibt es auch Supplements, die es ermöglichen, die Thematik von CoC in andere Zeiten, etwa in das viktoriansche Zeitalter,also das 1890er Setting (Cthulhu by Gaslight) oder die 1990er. Desweiteren gibt es noch andere Supplements, die es ermöglichen CoC in ganz anderen Zeitabschnitten – wiee etwa 1000 a.D. - zu spielen.
In dem ganzen Spiel spielt man etwas, was normaler nicht sein kann: einen normalen Menschen. Keinen Helden, nichts besonderes. Einen stinknormalen Menschen, wie man ihn zu der damaligen Zeit vielleicht auch gefunden hätte.
Und dieser stolpert Hals über Kopf in seiner Lebesbahn. Vielleicht erkennt er .... die Wahrheithinter der Fassade. Vielleicht. Aber in den seltensten Fällen ist dies Wissen gut für den Charakter. Er sollte froh sein, wenn er das, was hinter der Fassade liegt nie gesehen und vorallem nie begriffen hätte...
Wie man vielleicht bemerkt, ist CoC Ein Spiel, was einen Fokus auf dem Thema Horror hat. Wen wundert es, schließlich basiert es auf den Novellen von H.P. Lovecraft.
Hier wird – grob vereinfacht – von folgendem Szenario ausgegangen: Die Welt, wie wir sie kennen existiert. Aber hinter der Fassade der heilen Welt steckt so viel mehr. Vor Äonen von Jahren, als die Welt noch nicht mehr als ein Brpcken irgendwo in den weiten des Alls war, kamen aus den untiefen des Alls Wesen zur Erde. Der Terminus „Ausserirdische“ ist hier mehr als treffend. Diese Wesen, das eine fremdartiger als das andere, formten das Antlitz dieser Welt, führten riesige Kriege und Schlachten untereinander, aus Gründen, die viel zu fremdartig sind, alls das ein Mensch es je begreifen könnte.
Diese Wesen denken in Bahnen, die für den schwachen, menschlichen Geist kaum begreiflich erscheinen oder gar sind. Und sie sind immer noch unter uns. Seit Äonen sind sie da und gehen ihren Plänen nach.
Ein Mensch, der dies erfährt, der die Wahrheit hinter all dem erkennt, der sieht, wie klein und zerbrechlich die Menschheit, die „Krone der Schöpfung“ eigentlich ist, wie einfach es ist, das man einen falschen Schritt geht und danach buchstäblich nichts ist, der versucht, die Wahrheit zu begriefen, diese Wesen zu begreifen....
.... für den wird seine Welt zusammenstürzen. Er wird sehen, dass all das, woran er un Millionen anderer Menschen seit Jahrtausenden geglaubt haben nichts ist. Rein gar nichts.
Mit anderen Worten: Je mehr Ein Charakter über all das erfährt, je tiefer er in die Materie eintaucht, desto größer ist die Chance, das er dem Wahnsinn anheimfällt. In CoC ist Unwissenheit ein Segen, Wissen ein Fluch. Im Spiel wird dies durch eine der zentralen Fähigkieten des Systems abgedeckt, dem sogenannten Cthulhu-Mythos. Ein zweischneidiges Schwert, denn je höher das Wissen in dieser Fähigkeit ist, desto niedriger ist zwangsläufig auch die Geistige Stabilität eines Charkters.
Wobei wir beim zweiten zentralen Aspekt des Spiels wären, nämlich der GS. Dieser Wert gibt genau das wieder, was man vermuten mag: Wie Geistig stabil ein Charakter ist. Grausige Funde, also Leichen und der gleichen, die Kollision mit einem Wesen des Mythos oder aber das Wissen über den Mythos sorgt dafür, dass dieser Wert kontinuierlich sinken kann. Sinkt er dabei in einem gewissen Tempo (bzw. in einer gewissen Größenordnung) oder unter ein gewisses Niveau, so kann man fast sicher sein, das der Charakter Folgeschäden davon tragen wird, meist eher von der penetranten, bleibenden Form.
Die Chance, durch das Wissen, oder aber dem Forschen nach Wahrheit wahnsinnig zu werden, sind recht groß.
Noch ein abschließendes Wort zum Thema Magie: Auch die gibt es in CoC. Muss ich wirklich anmerken, dass sie für die menschliche Psyche mehr als fremdartig ist? Und dass auch diese Magie Auswirkung auf das psychische Kostüm eines Menschen haben? Magie ist sowas von fremdartig und erst recht nicht für Menschen geschaffen, das ein Mensch froh sein kann, nachdem er diese ... „wahre“ Magiekennengelernt hat, nicht vollends Geistesgestört ist....
Alles in allem ein System, das sehr viele Möglichkeiten liefert, egal ob für den Erzähler oder die Spieler. Doch wenn es ein System gibt, bei dem man besonders auf Atmosphäre achten sollte, so ist dies in meinen Auugen dies hier.
Das Regelsystem ist ein wenig verwachsen, eigentlich nicht mein Geschmack, aber das sollte jeder für sich selbst entscheiden. Ich perönlich bin nicht so der Fan von dem 100er System.
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