Tufir
Drachling
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Hallo Bürger,
nun bin ich zurück und muss euch natürlich über einige Dinge Bericht erstatten, die so im Ursprungsland unseres Kaisers so vor sich gehen.
Der Kaiser war ja selbst vor kurzem mal wieder in Deutschland und dabei fiel ihm auf, dass der Verkehr hierzulande sich anders gestaltet als bei sich zu Hause. Also lautete ein Auftrag für mich, die Unterschiede zu sichten und zu beschreiben.
Ich kann euch berichten, dass wir bei uns im Straßenverkehr doch so einiges falsch machen.
Beginnen wir bei den Verkehrszeichen. Die Bedeutung dieser Dinger wird hierzulande einfach überschätzt. In des Kaisers Heimat haben Verkehrszeichen eine andere Bedeutung - nämlich keine. Sie dienen nur einem einzigen Zweck - der Verschönerung des Strassenbildes. Sollte dieser Zweck nicht erreicht werden, kann man sie immer noch als Zielscheibe für Schießübungen mit scharfer Munition verwenden. Wir sollten uns daran mal ein Beispiel nehmen.
Angesichts dieser Situation ist natürlich auch der Straßenbau vereinfacht.
Bürgersteige sind zum Beispiel nicht für Fußgänger da. Das ist hier in Deutschland ein weit verbreiteter Irrtum. Bürgersteige erweitern einfach nur die Parkflächen. Richtig geparkt hat man dann, wenn zwischen Hauswand und Autoblech gerade noch eine Katze passt. Sollte es für ein Kleinkind (ohne Kinderwagen) reichen, dann riskiert man sicherlich einen Strafzettel.
Zweispurige Straßen benötigt man nur selten. Aber dort, wo man sie bauen kann, sollten man es auch tun. Natürlich gehören zu 2-spurigen Straßen auch Standstreifen, die mindestens 30 cm breit sein sollten. Und wie der Name Standstreifen besagt, darf man dort nur fahren, wenn man gewisse Geschwindigkeiten nicht überschreiten möchte. So muss zum Beispiel die Familie der LKW-Griechen dort fahren, wenn sich von hinten ein Exemplar der BMW-Griechen nähert. Als Tourist sollte man diesen Standstreifen ständig benutzen, damit auch die LKW-Griechen wenigstesn mal etwas zum Überholen haben. Im Übrigen muss ich dann noch kund tun, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung für beladene LKW in Griechenland bei ungefähr 120 km/h liegt. Ich sage ungefähr, weil griechische Entfernungs- und Zeitangaben nicht unbedingt mit den nordeuropäischen übereinstimmen. Sagt euch ein Grieche (gleich welcher Familie) etwas von 2 km in 5 Minuten, dann rechnet damit, dass es 4 km sind und ihr 15 Minuten braucht - mit dem Auto versteht sich.
Bleiben wir bei den 2-spurigen Straßen. In Ortschaften sind davon 1,5 Spuren zum Parken freigegeben. Der Rest reicht immer noch, um sich durchzuquetschen.
Außerhalb von Ortschaften sind diese Straßen jedoch dafür gedacht, um Kurven besser schneiden zu können. Eine ganz besondere Rolle spielt in diesem Fall die Familie der sogenannten Pickup-Griechen, die mit entsprechenden japanischen oder amreikanischen Modellen unterwegs sind, um solchen Touristen in ihren japanischen Weichblechdosen das Fürchten zu lehren, die 2-spurige Straßen verbotenerweise als Gegenverkehr nutzen.
Und eines ist sicher: Ich weiß jetzt, dass man jede noch so scharfe Kurve nach Sonnenuntergang mit aufgesetzter Sonnenbrille, Zigarette im Mundwinkel und Handy am Ohr noch mit gut 70 Sachen nehmen kann.
Was ich zu den einzelnen griechischen Verkehrsfamilien weiter sagen kann, ist folgendes: Man findet viele! Neben den bereits erwähnten BMW-, LKW- und Pickup-Griechen, gibt es vereinzelt noch Esel-Griechen (die sterben aber wohl leider bald aus), einige wenige Fußgäger-Griechen und reichlich Moped- und Motorrad-Griechen. Nur eine Sorte such man vergebens: Die Fahrrad-Griechen. Die gibt es offensichtlich überhaupt nicht! Im übrigen sei dann noch erwähnt, dass jeder einzelne hier genannte Grieche (vielleicht mit Ausnahme der Esel-Griechen) auch immer gleichzeitig ein Handy-Grieche ist.
Tja, soweit die Unterschiede zu uns hier. Ich finde, wir sollten einige Dinge davon auch in Deutschland klar stellen, um somit sowohl die Produktion von Adrenalin zu steigern, als auch den Absatz von Beruhigungspillen anzukurbeln.
Aber ansonsten, sind die Griechen doch ein liebenswertes Volk. Sollte tatsächlich mal ein Unfall passieren (Zeus sei Dank, ich hatte keinen), sollte man den Raki, der einem vor dem Eintreffen der Polizei von allen Passanten angeboten wird, ruhig annehmen. Auch in Griechenland ist man ab 2,9 Promille unzurechnungsfähig, was den Streit mit der amerikanischen Mietwagenfirma dann stark vereinfacht.
Das war's fürs erste aus dem Land des Kaisers. Weitere Berichte von mir werden folgen.
Es grüßt den Kaiser in tiefer Demut
Tufir
Kardinal von Kaisers Gnaden!
nun bin ich zurück und muss euch natürlich über einige Dinge Bericht erstatten, die so im Ursprungsland unseres Kaisers so vor sich gehen.
Der Kaiser war ja selbst vor kurzem mal wieder in Deutschland und dabei fiel ihm auf, dass der Verkehr hierzulande sich anders gestaltet als bei sich zu Hause. Also lautete ein Auftrag für mich, die Unterschiede zu sichten und zu beschreiben.
Ich kann euch berichten, dass wir bei uns im Straßenverkehr doch so einiges falsch machen.
Beginnen wir bei den Verkehrszeichen. Die Bedeutung dieser Dinger wird hierzulande einfach überschätzt. In des Kaisers Heimat haben Verkehrszeichen eine andere Bedeutung - nämlich keine. Sie dienen nur einem einzigen Zweck - der Verschönerung des Strassenbildes. Sollte dieser Zweck nicht erreicht werden, kann man sie immer noch als Zielscheibe für Schießübungen mit scharfer Munition verwenden. Wir sollten uns daran mal ein Beispiel nehmen.
Angesichts dieser Situation ist natürlich auch der Straßenbau vereinfacht.
Bürgersteige sind zum Beispiel nicht für Fußgänger da. Das ist hier in Deutschland ein weit verbreiteter Irrtum. Bürgersteige erweitern einfach nur die Parkflächen. Richtig geparkt hat man dann, wenn zwischen Hauswand und Autoblech gerade noch eine Katze passt. Sollte es für ein Kleinkind (ohne Kinderwagen) reichen, dann riskiert man sicherlich einen Strafzettel.
Zweispurige Straßen benötigt man nur selten. Aber dort, wo man sie bauen kann, sollten man es auch tun. Natürlich gehören zu 2-spurigen Straßen auch Standstreifen, die mindestens 30 cm breit sein sollten. Und wie der Name Standstreifen besagt, darf man dort nur fahren, wenn man gewisse Geschwindigkeiten nicht überschreiten möchte. So muss zum Beispiel die Familie der LKW-Griechen dort fahren, wenn sich von hinten ein Exemplar der BMW-Griechen nähert. Als Tourist sollte man diesen Standstreifen ständig benutzen, damit auch die LKW-Griechen wenigstesn mal etwas zum Überholen haben. Im Übrigen muss ich dann noch kund tun, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung für beladene LKW in Griechenland bei ungefähr 120 km/h liegt. Ich sage ungefähr, weil griechische Entfernungs- und Zeitangaben nicht unbedingt mit den nordeuropäischen übereinstimmen. Sagt euch ein Grieche (gleich welcher Familie) etwas von 2 km in 5 Minuten, dann rechnet damit, dass es 4 km sind und ihr 15 Minuten braucht - mit dem Auto versteht sich.
Bleiben wir bei den 2-spurigen Straßen. In Ortschaften sind davon 1,5 Spuren zum Parken freigegeben. Der Rest reicht immer noch, um sich durchzuquetschen.
Außerhalb von Ortschaften sind diese Straßen jedoch dafür gedacht, um Kurven besser schneiden zu können. Eine ganz besondere Rolle spielt in diesem Fall die Familie der sogenannten Pickup-Griechen, die mit entsprechenden japanischen oder amreikanischen Modellen unterwegs sind, um solchen Touristen in ihren japanischen Weichblechdosen das Fürchten zu lehren, die 2-spurige Straßen verbotenerweise als Gegenverkehr nutzen.
Und eines ist sicher: Ich weiß jetzt, dass man jede noch so scharfe Kurve nach Sonnenuntergang mit aufgesetzter Sonnenbrille, Zigarette im Mundwinkel und Handy am Ohr noch mit gut 70 Sachen nehmen kann.
Was ich zu den einzelnen griechischen Verkehrsfamilien weiter sagen kann, ist folgendes: Man findet viele! Neben den bereits erwähnten BMW-, LKW- und Pickup-Griechen, gibt es vereinzelt noch Esel-Griechen (die sterben aber wohl leider bald aus), einige wenige Fußgäger-Griechen und reichlich Moped- und Motorrad-Griechen. Nur eine Sorte such man vergebens: Die Fahrrad-Griechen. Die gibt es offensichtlich überhaupt nicht! Im übrigen sei dann noch erwähnt, dass jeder einzelne hier genannte Grieche (vielleicht mit Ausnahme der Esel-Griechen) auch immer gleichzeitig ein Handy-Grieche ist.
Tja, soweit die Unterschiede zu uns hier. Ich finde, wir sollten einige Dinge davon auch in Deutschland klar stellen, um somit sowohl die Produktion von Adrenalin zu steigern, als auch den Absatz von Beruhigungspillen anzukurbeln.
Aber ansonsten, sind die Griechen doch ein liebenswertes Volk. Sollte tatsächlich mal ein Unfall passieren (Zeus sei Dank, ich hatte keinen), sollte man den Raki, der einem vor dem Eintreffen der Polizei von allen Passanten angeboten wird, ruhig annehmen. Auch in Griechenland ist man ab 2,9 Promille unzurechnungsfähig, was den Streit mit der amerikanischen Mietwagenfirma dann stark vereinfacht.
Das war's fürs erste aus dem Land des Kaisers. Weitere Berichte von mir werden folgen.
Es grüßt den Kaiser in tiefer Demut
Tufir
Kardinal von Kaisers Gnaden!
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