AW: Gedankenspiel: KIs und wir
Sry, ich hatte nicht vor die Diskussion zu killen ^^
Ich komme schon am ehesten von der Seite Informatik, bzw. sogar eher noch der Seite Programmierung. Ich date jetzt aber seit über zwei Jahren eine Neurowissenschaftlerin, und da schnappt man ne ganze Menge auf. Ich will in die Spieleprogrammierung, und bin grade dabei mich auf KIs im allgemeinen, und evolutionäre Strategien und NNs im besonderen zu spezialisieren. Wobei ich im Bereich NNs noch relativ frisch bin. Die Frage von Soulreaper würde ich gerne aber auch mal an alle weitergeben: Wer von euch kommt hier aus welchem Fachbereich?
Deine Profs haben so ziemlich recht, Soulreaper, es gibt nur einen marginalen Punkt an dem ich wiedersprechen muss. Ein Programm wird bei exakt gleichem Ausgangsstatus, und exakt gleichem Input, auch mit verdammt hoher Warscheinlichkeit den gleichen Output produzieren. Ich denke mal Ausnahmen werden hier höchstens Faktoren wie unterschiediche Taktungen, zeitabhängige Verarbeitung und mehreren Threads, etc. sein. Und die meisten davon lassen sich minimieren (gleiche PCs benutzen, etc.), aber bestimmt niemals alle. Bei hochkomplexen Programmen mag dies dann auch zu abweichenden Ergebnissen führen, ja.
Das Automatenbewusstsein ist so eine Sache. Streng genommen ist der Mensch ja auch nur eine Simulation (Input-Verarbeitung-Output), nur halt auf Kohlenstoff-, und nicht auf Siliziumbasis. Ich hatte da schon die ein oder andere sehr spannende Diskussion zum Thema KI-Rechte. Es ist auf jeden Fall etwas was früher oder später noch kommen wird. Denn, wie der psychologische Zombie zeigt, können wir nie wissen was fühlt oder Bewusst ist, und was nicht.
Aber nochmal zum Thema:
Ich glaube es wird stark davon abhängen in welche Richtung wir weiterentwickeln. Computer und Mensch haben sehr unterschiedliche Stärken in ihrer Datenverarbeitung. Wenn wir versuchen menschliches Denken zu simulieren (nicht emulieren!), werden wir, sollten wir jemals Erfolg haben, damit auch relativ menschenähnliche Ergebnisse kriegen, nur warscheinlich recht frei von unseren ethischen und moralischen Vorstellungen.
Gehen wir den anderen Weg und Nutzen die Stärken eines Computers... Hm... Ich glaube wenn wir damit an einen Punkt kommen an dem die Maschinen Eigeninitiative zeigen (alles andere wie Bewusstsein etc. wird schwer als Messlatte zu definieren mittlerweile
), dann werden wir arge Probleme kriegen gedanklich mithalten zu können.
Beispiel Schachcomputer:
Moderne Schachcomputer machen Züge bei denen die Weltmeister sich denken "Wtf?" Trotzdem können sie Problemlos jeden Menschen schlagen. Die einzige Chance die man als Mensch noch hat, ist unvorhersehbar zu handeln. Schachcomputer nutzen eine MinMax-Strategie, gehen also immer davon aus das jeder Spieler in seinem Zug den besten Zug wählt um seine Ausgangssituation zu optimieren. Da kann man reinpfuschen wenn man strategisch gut gezielten 'Blödsinn' macht.
Ich persönlich denke wir werden hier am ehesten mit einer Kombination aus beidem weiterkommen. Wir drücken Computern meistens unsere Vorstellung von idealer Datenspeicherung und -verarbeitung auf, was ziemlicher Blödsinn ist. Es muss ja nicht alles menschenlesbar sein was ein Computer speichert. Und der könnte warscheinlich viel effektiver arbeiten, wenn wir ihn selber Strategien entwickeln lassen würden. Nur geben wir damit auch jede Menge Kontrolle auf.
Und zum Schluss noch ein paar Links ^^
Edit:
Meine Freundin hat mich grade darauf hingewiesen das die Definition von Bewusstsein die du da gegeben hast in ihrer Auslegung die du anbringst ziemlich veraltet ist. Wir gehen heute wohl eher davon aus das ein bewusstes System ein Model seiner Umwelt hat, ein sich seiner selbst bewusstes System dabei auch ein Model von sich selbst in diesem System, und das es intrinsisch motivierte Handlungen hervorbringen muss. Ausserdem muss dieses Modell mit Wissen verknüpft sein. Demnach wird es nach den modernen Definitionen auch langsam schwer selbst auch nur anderen Menschen ein Selbstbewusstsein zuzusprechen (psychologischer Zombie).