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Sonstiges Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Enigma

Heldenhaft
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Hallo Liebe Mitposter,

Ihr kennt das Sicherlich. Man schaut einen Film unseres Genres, in dem vom Prinzip her 1000ende fantastische Sachen auftauchen. Und trotzdem: Manchmal regt man sich dann über "Kleinigkeiten" auf, die dann plötzlich nicht mehr realistisch sind.
Nun ja, zumindest geht es mir so. Nichtsdestotrotz, denke ich mir dann immer: Ach was soll's: wenn ich Realismus haben will, schaue ich mir eben Dokumentationen an. Es ist schon blöd an allem Herumzunörgeln mit einem schnippischen (wie es Michael Mittermeier mal sagte) "wie realistisch!"
Wie sieht Ihr das?

Ich habe hier trotzdem mal ein paar meiner "Favoriten" zusammengestellt:

1. Gebrauch von Schusswaffen.
Ich weiss ja nicht wie viele hier von Euch schon mal eine Waffe benutzt haben (einige waren bestimmt bei der Bundeswehr), aber auch solche die das nicht getan haben, können sich denken. DIE DINGER SIND VERDAMMT LAUT. Auf dem Schießstand gibt es einen sehr guten Grund, warum man Gehörschutz trägt. Noch 100erte m entfernt ist es auf einem Schießstand schwer sich zu unterhalten. Aber in den meisten Filmen? Sogar in geschlossenen Räumen ballern die Helden noch rum, ohne dass man das Blut des geplatzten Trommelfells aus den Ohren rinnen sieht. Im Gegenteil, meist "unterhalten" sie sich noch locker über das Geballer in Räumen hinweg. ALSO ECHT!!!
Und dann haben sie ja auch diese "magischen" Magazine mit unendlichen Inhalt, die erst dann gewechselt werden müssen, wenn es gerade cool in die Szene passt, aber sicherlich nicht nach den gefühlten 1000 Schuss, die sie vorher abgefeuert haben.

2. Sex
Dank der zunehmenden Prüderie im US TV, schaffen es die Hauptakteure IRGENDWIE Geschlechtsverkehr zu haben, und dabei völlig bekleidet zu sein. Die Frau behält ihren BH grundsätzlich an und springt der Kerl mal aus dem Bett, hat er dann auch noch meist seine Boxershorts an. Faszinierend ist auch das Aussehen: Frisch geschminkt und die Haare durchgestylt, liegen die beiden nebeneinander und unterhalten sich.

3. Gebrauch von Computern
Egal für was, es gibt immer sofort ein super Programm dafür, das alles wunderbar grafisch darstellen kann. Auch die Recherche im Internet gibt meist sofort Zeitungsarchive wieder...




Naja, habt Ihr noch so ein paar Favoriten?

In diesem Sinne
Cheers!
Eni
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Achja, Sinnlosigkeiten in Filmen...

So als Anhang zum "Wundermagazin":

"Ich habe nur noch eine Kugel!"
Ein Spruch der so häufig exploited wurde das sich sogar ein paar Rollenspiele darüber lustig machen. Die letzte Kugel die der "Held" hat besitzt geradezu magische Kräfte. Schon fast aus Prinzip muss sie dem Bösewicht den Kopf wegballern.

Der ewig wehende Umhang und das zerwuschelte Haar.
Manche Helden scheinen Wind magisch anzuziehen. Ihr Umhang steht von der Luft schräg und ihre Haare sind komplett zerzaust. Selbst im Innern eines Gebäudes...
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Naja, die Magazine merken halt, wenn der Endgegner kommt.
Dann bekommen sie Angst und behalten alle Kugeln für sich....
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Nachladen
muss man nicht. Gängige Actionfilme kommen gut ohne Magazine, die am Köreprgetragen werden, Nachladepausen oder nerviges rumgeklacke, wenn da Magazin mal leer ist aus. Außer natürlich der Plot will es. Hellboy hat im ersten Film entweder 5 mal mit seinem 4 Schuss-Revolver Abgedrückt bis er nachladen musste, oder ich kann nicht zählen. Bond und co haben nie Ersatzmagazine und auch Rambo's Magazingurt füllt sich magisch wieder auf, wenn er mal wieder ein MG zweckentfremdet.

Ausdauer
Sind Helden in Filmen je erschöpft. Ja. wenn sie gerade ausgelaugt nach einer Actionszene auf dem Boden liegen. Dieser Status hält nur so lange ein bis sie weiterrennen. Scheinbar ist Sitzen anstrengender als Kugeln auszuweichen.

Trefferquote
Schaut man z.b. das A-Team treffen von 10.000 Kugeln 1 bis 2. so schlecht kann man doch nicht schießen. Vor allem wen man sieht wie die Protagonisten offen durch die Gegend rennen.

Das waren ein paar wiederkehrende Klischees, die mich stören
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Ach Leute, das geht noch 'ne Spur extremer, ich poste hier einfach mal eine Liste hinsichtlich der "Laws of Japanese Animation":
http://www.mit.edu:8001/people/dmredish/wwwMLRF/links/Humor/Jap_Animation
Vieles von der "Comic-Action", die man dort findet, lässt sich auch auf die "Realfilme" übertragen. Ist halt nur fraglich, ob das in dem Ausmaß notwendig ist.
Hm... um auf den Eingangspost zurückzukommen, die "Unterdrückung des Unglaubens" erfährt, zumindest meiner Meinung nach, unter anderem in den letzten Jahren aufgrund einer Unzahl an grottig schlechten Fortsetzungen (z.B. Star Trek/Wars...) oder Neuauflagen (z.B. Batman#, Spiderman...) eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Ich gehe jetzt nicht auf einzelne Punkte ein, sonst schreibe ich morgen noch hier. Zumal ich dann eventuell das Faß mit Filmen aufmache, die historischen Bezug haben (z.B. Flyboys) und das ist unter Eingeweihten bekanntermaßen bereits ein eigenes Schlachtfeld.
Deswegen fasse ich mich mal im Folgenden kurz:
Manchmal habe ich echt den Eindruck, in Hollywood und anderswo hat man entweder den Sinn für das Detail oder Handlungen, die nicht die Intelligenz des Zuschauers beleidigen, verloren. Oder aber, was ich plausibler finde, aufgrund des Drehbuchautorenstreiks vor ein paar Jahren wird nun irgendwie alles, was irgendein Schreiber produziert, in Angriff genommen oder zumindest für später vorgemerkt. Es könnte ja sein, dass die Autoren wieder streiken und so hat man dann genug auf "Halde". Gepaart mit der allzu starken Konzentration auf die "Künstlerische Freiheit" (Physikalische Einschränkungen, Vorlagen oder Fan-Wissen, was ist das?) und *schwupps*, fertig ist wieder ein Film, wo man enttäuscht das Kino verlässt oder mittendrin wegschaltet.
Nun hat man die Wahl, sagt man gar nichts und nimmt es in Kauf, dass in Zukunft noch stärkerer Unsinn einem vorgesetzt wird, oder macht man sich zumindest verbal oder in Textform Luft, um eventuell diese Entwicklung ein Stück zu behindern? Ich lasse diese Frage mal offen.^^



#Niemals werde ich beispielsweise die medial so massiv vertretene angebliche "Überlegenheit" im Schauspiel von Heath Ledger als Joker gegenüber Jack Nicholson verstehen können. Nur mal zur Info, Nicholson brauchte den Joker nicht zu spielen, er verhielt sich fast wie im normalen Leben!!! Kleiner Scherz am Rande, aber Nicholson war eindeutig der Bessere. ;-).
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

[OT]
#Niemals werde ich beispielsweise die medial so massiv vertretene angebliche "Überlegenheit" im Schauspiel von Heath Ledger als Joker gegenüber Jack Nicholson verstehen können. Nur mal zur Info, Nicholson brauchte den Joker nicht zu spielen, er verhielt sich fast wie im normalen Leben!!! Kleiner Scherz am Rande, aber Nicholson war eindeutig der Bessere. ;-).


Achja, da stimme ich Dir zu. Es mag äußerst makaber klingen, aber wäre Heath Ledger nicht so zeitnah gestorben, hätte es wahrscheinlich auch mehr negative Kritiken gehagelt. Schien dann aber zu der Zeit wohl doch zu pietätlos und so lobte man ihn (im wahrsten Sinne des Wortes) in den Himmel.
MMn hat er zwar einen echt krassen psychopathischen Bösewicht gespielt und das auch richtig gut... aber für mich war das nicht der DC Joker.

[/OT]
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Mich stört dieser "Unrealismus" gar nicht. In der Welt, in welcher der Film spielt, ist es eben so. Ich mache mir auch nicht so viel Gedanken über die Logik des Plots - meist stimmt es ja eh nicht. Also lieber "Hirn aus" und berieseln lassen. Sonst könnte man in jedem Film irgendwas bemängeln.
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

[OT]Zum Joker möchte ich noch hinzufügen, dass es garnicht DEN einen Joker gibt. Diese Figur wurde während den Jahren mehrfach komplett umgestrickt, sodass es für mich garkeinen richtigen Joker gibt. Daher sehe ich Nicholson und Ledger in ihren Darstellungen auf einer Höhe. Beide haben der Figur auf ihre Art beeindruckend zum Leben erweckt. Im Prinzip waren die Leute aus the dark knight sogar so klug, Nicholsons Joker zu kopieren, denn das wäre auf jeden Fall in die Hose gegangen...[/OT]

Was mich persönlich aber am meisten in Filmen stört, sind Wissenschaftler. Ihre Laborarbeit wird meistens sowas von schlecht dargestellt! Ich muss immer lachen, wenn in einem Film jemand einen Objekträger unter ein Mikroskop legt und dann auf einem Bildschirm eine animierte Fahrt an allen möglichen Einzellern vorbei gezeigt wird. Ganz schlimm war auch "Outbreak", wo sich die deutsche Synchro nicht entscheiden konnte, ob die Helden es mit einem Virus oder einem Bakterium zu tun hatten... Das hat aber damit zu tun, dass ich halt selber im Labor zu tun habe und mich da halt etwas auskenne.
Was Enigma auch schon angesprochen hat, ist der Gebrauch von Computern.

Was Waffen angeht, bin ich da um einiges liberaler. Und um ganz ehrlich zu sein... wenn ich einen Film von Robert Rodriguez sehe, wäre ich sehr enttäuscht, wenn sich die Figuren an Magazingrößen und die Physik halten würden.. :D
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Mich stört dieser "Unrealismus" gar nicht. In der Welt, in welcher der Film spielt, ist es eben [...] Sonst könnte man in jedem Film irgendwas bemängeln.

wenn ich einen Film von Robert Rodriguez sehe, wäre ich sehr enttäuscht, wenn sich die Figuren an Magazingrößen und die Physik halten würden.. :D

Genau darauf wollte ich hinaus... Man weiss halt, SO IST DAS ABER NICHT IN DER WIRKLICHKEIT!, aber man schaut sich den Film eben doch noch mit Genuss an. Film ist eben Film und will in 1. Linie IMMER unterhalten (egal auf was für einer Ebene...)

Will man audio-visuellen Realismus haben, sollte man eben bei diversen Dokumentationen bleiben...

Heißt ja nicht, dass solche sich immer wiederholenden Klassiker nicht doch dann immer wieder auffallen.

Einer fällt mir auch noch ein:

DIE GESETZE DER AVIONIK.
Was und wie in Filmen immer wieder mit Flugzeugen angestellt wird, ist für mich als Luftwaffensoldat im fliegenden Verband besonders interessant.
Die erste Szene von The Dark Knight Rises fällt mir da gerade besonders ein, wo das Jet von der Propmaschiene "gekapert" wird... aber auch etliche andere Filme von Stirb langsam oder 3 Engel für Charly: bei solchen Filmen scheint die Schwerkraft eben doch eher eine "nette Idee" als ein physikalisches Gesetz zu sein.


Egal, Spass beim Zuschauen hat man eh. :D
In diesem Sinne

Cheers!
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Och, die angesprochenen Details fallen mir zwar auf, stören mich zumeist aber nicht beträchtlich. Schlimmer ist es wenn der Plot an sich fiese Logikaussetzer beinhaltet, was aber auch nicht selten ist.

Aber um die Sammlung zu erweitern fällt mir noch das Gesetz der selektiven Durchschlagskraft ein:
Eine Kugel kann einen erwachsenen Menschen mehrere Meter durch die Gegend schleudern (ohne den Schützen zu beeindrucken, da der zum Glück Newtons Axiome nicht kennt), aber keine Autotüren aus dünnem Blech durchschlagen.

Bleibt tapfer,

puck
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Frauen auf der Flucht
Immer in Highheels, immer gut aussehend ... Beispiel Transformers 2 ein Hochhaus bricht ein und sie schafft es mit den Schuhen elegant zu überleben, der einzige Kratzer sieht gut aus.

Wunden
Der Held wird verletzt, ein paar Sekunden entsteht daraus ein Handicap. Dann rennt er weiter und ignoriert diese völlig. Dazu gehören u.a. Bauch und Lugenschüsse, oder bei Schützen Schulterschüsse. Ich kam zwar nie in den Genuss eine moderne Waffe abzufeuern ... bei einer Armbrust reicht mir persönlich aber schon eine schwerere Schulterprellung damit ich ausgeschaltet bin.

Der ewige Todeskampf
Warum müssen Helden immer 15 Minuten lang sterben? Und das bei wirklich bösen und definitiv schnell tötenden Wunden. Ich fände es viel dramatischer wenn er nicht mehr zu Wort käme und keinem mehr verzeihen kann etc.

Rüstungen in Historienfilmen
Ich gebe zu meine Mittelaltergruppe wird hin und wieder zu den 'A-Päpsten' gezählt.
Aber ich bekomme immer die Kriese, wenn ein Film um 1200 spielt und der Held oder Feind zB in einer gotischen Vollplatte antanzt. :D
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Was mir hier auffällt ist, dass vor allem das schnell negativ auffällt, wovon man selber Ahnung hat.
Das klingt für mich auch logisch, denn sowas zerstört dann irgendwo die Illusion des Films.
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Was mir hier auffällt ist, dass vor allem das schnell negativ auffällt, wovon man selber Ahnung hat.
Das klingt für mich auch logisch, denn sowas zerstört dann irgendwo die Illusion des Films.

Ja das stimmt, weswegen viele Schauspieler behaupten Erotikszenen zu drehen sei am schwersten. Die meisten Erwachsenen hatten schon mal Geschlechtsverkehr und wissen wie es auszusehen hat. Wohin gegen eine vergleichbare geringe Anzahl schon mal in einem Feuergefecht war, Viren gezüchtet hat, oder sonstige "ausgefallene" Dinge getan hat, die ein Filmheld so macht... aber wehe der Filmorgasmus sieht nicht echt genug aus ;)


Achja und
Frauen auf der Flucht
Immer in Highheels, immer gut aussehend ... Beispiel Transformers 2 ein Hochhaus bricht ein und sie schafft es mit den Schuhen elegant zu überleben, der einzige Kratzer sieht gut aus.

Da fällt mir auch "Tränen der Sonne" zu ein Bruce Willis mit seinen knallharten Mannen hoscht tagelang durch den afrikanischen Dschungel und sieht von Filmminute zu Filmminute "männlich" abgekämpfter aus. Mit ihm Gepäck die liebreizende Dschungel Ärztin ohne Grenzen Monica Belucci, deren Haare immer sitzen und auch nicht im geringsten fettig werden (3 Wetter Taft?) und auch der Eyeliner verschmiert nicht einmal! :i-m_so_happy:
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Vieles von dem o.g. stört mich auch, vor allem aller die sehr bescheidenen Schießkünste der Bösen (die 1.000 mal vorbei schießen), wären die Guten im treffen (und wenn es dann mit der letzten Patrone ist).

Gruß
Graf Albin
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

@Graf Albin:
Das sind halt die Regeln des Comic-/Manga-Universums, welche da zum Tragen kommen. ;-)

@ Enigma:
Unterschätze mal das 3-Wetter-Taft und dessen inoffiziellen Ableger "3-Fronten-Taft" nicht, auf das Söldner beispielsweise schwören! Ich glaube der Werbespruch dazu fängt irgendwie an mit "Morgens 7:00 Uhr, Spähtrupp in Vietnam... die Frisur hält..."

Kleiner Scherz am Rande.

Was mir hier auffällt ist, dass vor allem das schnell negativ auffällt, wovon man selber Ahnung hat.
Das klingt für mich auch logisch, denn sowas zerstört dann irgendwo die Illusion des Films.
Ja richtig ärgerlich wird es, wenn sogar das Allgemeinwissen ausreichen würde, um die Fehler sofort aufzudecken. Das war es, was ich mit meinem vorherigen Post hinsichtlich des Sinnes für Handlungen, die nicht die Intelligenz des Zuschauers beleidigen, meinte. Irgendwo machen es sich manche Regisseure halt etwas zu einfach.
Ich konnte beispielsweise Inglorious Basterds nicht bis zum Schluß schauen und habe in der Mitte etwa aufgehört bei der Szene, wo die deutschen Soldaten "Was bin ich" spielten. Es lag nicht speziell an der Szene, sondern an dem ganzen vorangegangenen Quatsch (die allgemeine Handlung plus die wirklich krassen historischen Ungenauigkeiten), der mir einfach zuviel geworden ist. Das will was heißen angesichts der Tatsache, dass ich beim letzten Star Trek-Film bis zum Schluß hocken blieb. Ja ok, ich gebs zu, aus Respekt gegenüber dem Nimoy...

Und ja, es sieht bescheuert aus, wenn man das Nachladen bei dem Wummen nicht sieht. ABER! Und das ist jetzt mit Absicht groß geschrieben, man kann sich da behelfen, indem man sich einfach sagt "naja während des Kamera-Schnitts hat der das wohl gemacht". Funktioniert meistens recht gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Inglorious Basterds ist jetzt allerdings nicht der Film, der sich historischer Dokumentarfilm auf die Fahnen geschrieben hat. Sondern eher "brutaler Quatsch mit Nazis".
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Rüstungen in Historienfilmen
Ich gebe zu meine Mittelaltergruppe wird hin und wieder zu den 'A-Päpsten' gezählt.
Aber ich bekomme immer die Kriese, wenn ein Film um 1200 spielt und der Held oder Feind zB in einer gotischen Vollplatte antanzt. :D

Wenn der Film tatsächlich um 1200 spielt, kann der Held sich einen vollen Plattenharnisch ja vielleicht finanziell leisten, technisch machbar und vorhanden waren Platten zu der Zeit längst. (Bin selbst "Papst") Schlimmer finde ich persönlich die wollenen Kettenkapuzenpullis. Denn die zerstören die Illusion tatsächlich, weil sie einfach aus der restlichen Ausstattung herausstechen.

Wer ein Buch liest, hält schließlich auch nicht jeden einzelnen Schuß nach oder möchte sich die fasciae crurales nicht als Fundstück aus dem dritten Jahrhundert aus Oberaltendorf beschrieben haben, sondern als Wadenwickel - völlig egal, wie der jetzt aussieht.

In Filmen geht es nicht darum, möglichst nah am Original zu bleiben, was genrebedingt häufig eh unmöglich ist. Ich möchte möglichst gut unterhalten werden. Wenn die verwendete Ausrüstung das Ambiente des Films unterstreicht und nicht durch vollkommene Deplazierung unterbricht, ist das ok. Und wenn der Held mit seinem Kristalldatenspeicher eben an einer öffentlichen Telefonzelle die Anleitung zum Entschärfen der neuesten Nuklearbombe erklärt bekommt, dann ist das eben so und macht vielleicht auch dem Zuschauer Spaß.

Mal ganz nebenbei, erinnert Ihr Euch an den transparenten Monitor aus Minority Report, an dem Tomas Krause mit einem Datenhandschuh gearbeitet hat? Das war damals ein Prototyp, heute hat der Hersteller durch die Werbung aus dem Film so viele Aufträge, dass sie den Monitor weiter entwickeln konnten und mittlerweile sogar fast ohne den Handschuh auskommen. Damals völliger Quatsch - heute keine Science Fiction mehr. Schußwaffen fingen auch mit nur einer Kugel im Lauf an. Die aktuelle P99 fasst 15 Schuß. Sturmgewehre oder Maschinenpistolen entsprechend mehr.

Wenn ich Realismus haben will, gehe ich raus und sehe mir das echte Leben an! Aber da sind dann leider auch die Toten wirklich tot!
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Inglorious Basterds ist jetzt allerdings nicht der Film, der sich historischer Dokumentarfilm auf die Fahnen geschrieben hat. Sondern eher "brutaler Quatsch mit Nazis".
Es ging mir nicht um einen historischen Dokumentarfilm und selbst für "brutaler Quatsch mit Nazis" war es einfach noch zu grottig schlecht, abgesehen von der Tatsache, dass da nicht nur "Nazis" vorkamen, sondern auch ein paar arme Schweine, die das Pech hatten, ne deutsche Uniform anzuhaben. Aber egal, bei mir ist irgendwo nun einmal die Grenze des Erträglichen erreicht. Ich empfehle als Gegenstück in dieser Hinsicht Das dreckige Dutzend mit Lee Marvin und einigen anderen Hollywood-Größen der damaligen Zeit. Da stinkt meiner Meinung nach das Tarantino-Machwerk deutlich ab aufgrund der logischeren und realistischeren Handlung. Im Endeffekt hat Tarantino sich da sogar ziemlich bedient. Kann man machen, aber dann muss das Ergebnis auch gut sein, wie die diversen Fehlschläge in der Hinsicht bezeugen.
Zurück zum eigentlichen Thema, natürlich können wir darüber diskutieren, aber für mich persönlich ist eine gewisse Grundportion Respekt vor den Vorgaben ein natürlicher Teil der Arbeit eines Regisseurs. Hat ja beispielsweise bei Herr der Ringe geklappt. Ja, ich weiss, in diesem Augenblick schreit eine Menge Leute auf, weil ein paar Sachen wegfielen oder verändert worden. Aber Peter Jacksen hat meiner Meinung nach die Handlung der drei Bücher ziemlich gut in knapp 12 Stunden zusammengefasst, mehr ging beim besten Willen nicht mehr. Und der Tod von Saruman war in der Filmfassung doch etwas besser, als im Buch, sowas ist ja schon selten.^^
Worauf ich hinaus will, ich finde man kann bei bestimmten Sachen, also Filme mit Bezug auf eine Vorlage (sei sie historisch, Comic oder sonstwie) nicht einfach als Regisseur sagen "ich mach das jetzt einfach mal so, weils mir besser in den Kram passt, als wenn ich die Vorgaben beachte." Das ist für mich das Vorgehen eines faulen Ignoranten, der sich nicht etwas mehr Mühe machen will. Und gerade bei sehr einfachen Dingen, wo, ich wage es kaum auszusprechen, ein einfacher Blick in Wikipedia genügen würde, um sofort zu merken, dass da absichtlich herumgebastelt oder verändert wurde... tut mir leid, aber da fühle ich mich auf intellektueller Ebene schnell etwas beleidigt. Zudem würden in dieser Hinsicht die Amis schon austicken, wenn in den Bürgerkriegsfilmen die Generäle nicht die entsprechenden Bärte tragen würden. Oh wäre da was los! ;-)
Ein guter Regisseur muss, zumindest sehe ich das so, die Vorgaben so gut wie möglich miteinbeziehen und in den "Leerstellen" der restlichen Filmhandlung kann man sich dann austoben. Auch damit sind sehr gute Filme möglich, weil diese dann verdeutlichen, dass man sich auch etwas mehr Arbeit gemacht hat, als einfach nur "drauflos" zu drehen. Hat doch in der Vergangenheit oft recht gut geklappt. Und darum geht es mir im Wesentlichen bei Filmen, ich will sehen, dass man sich da Mühe macht und nicht eine Handlung präsentiert, die Zehnjährige besser gestalten könnten.

Ich gebe aber zu, dass ich vielleicht damit heutzutage etwas abseits stehe.
 
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AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Hm, ich bin da eher der Meinung, dass eine Vorlage 1 zu 1 nachzufilmen die faulste Art ist einen Film zu machen, da man seinen Verstand einfach abstellt und nur stumpf kopiert. Wozu sollte ich mir eine neuinterpretation antun die nichts neues enthält?
Zum Thema unrealistisches in Filmen:
Bei mir kommts dadrauf an, was für ein Film es ist.
Wenns n stumpfer Actionfilm ist wen interessiert da Realismus? Actionfilme sind zur Unterhaltung da und da brauch ich keinen Realismus. Würde irgendjemand Rambo schauen, wenn er mittendrinn vo ner Kugel getroffen würde und stirbt? Nein man scheut Rambo weil er einfach alles überlebt und die Bösewichte platt macht.
Wenns jedoch n Drama ist achte ich doch eher auf Realismus, vielleicht nicht auf jedes winzige Detail aber es stört wenn die Handlung einfach nie so passieren würde oder Charaktere sich plötzlich komplett unrealistish verhalten. Hätte Ikiru (wer ihn nicht kennt umbedingt anscheuen meiner Meinung nach einer der besten Filme der Welt) so einen großen Eindruck gemacht, wenn Spoiler nach Kanji Watanabe Tod die Leute sich tatsächlich geändert hätten? Spoiler Ende Nein, das währe absolut unrealistisch gewesen und hätte dem gesamten restlichen Film widersprochen was realismus angeht. Auch wenn die Parole "Eine Person kann alles verändern" gerne von Hollywood rausgehauen wird, ist sie doch recht unrealistisch.
Ich denke mir ist die innere Logik bei einem Film wesentlich wichtiger als der Realismus. Für mich ist ein Film eine eigene Kleine Welt mit eigenen Regeln und eigener Geschichte und wenn dann der Film im 12. Jahrhundert spielt und Karten von 1523 benutzt dann ist das halt in der Geschichte dieser Welt so dass die Karte die bei uns von 1523 ist in der Filmwelt aus dem 12. Jahrhundert ist.
 
AW: Wieviel "Unrealistisches" könnt Ihr vertragen?

Mir fällt da grade noch was ein, was mir immer wieder in SciFi-Filmen auffällt. Wenn sich Raumschiffe irgendwo im Weltall treffen, scheint es stets einen Konsens zu geben wo "Oben" ist, zumindest zeigen die Oberseiten aller Schiffe in die selbe Richtung. Da es Schwerkraft aber nur innerhalb der Raumschiffe gibt, könnte es ihnen eigentlich egal wie sie relativ zueinander orientiert sind, jedoch scheint die intergalaktische Navigation sowas nicht dem Zufall zu überlassen.

Bleibt tapfer,

puck
 
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