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Kartenspiel Thunderstone - Drachenturm

Luzifer

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Thunderstone - Drachenturm“ fügt sich nahtlos in die Welt von „Thunderstone“ ein, dem Deck-building Spiel in einer harten und umkämpften Fantasy-Welt . Die erste Erweiterung hieß "Zorn der Elemente“´, die zweite nannte sich Die Wächter von Doomgate. "Thunderstone – Drachenturm" wurde nun als eigenständige Erweiterung, gleich einem Basisspiel, konzipiert.

Ich kann die beiden Erweiterungssets beliebig mit „Thunderstone“ kombinieren, wie aber auch mit „Drachenturm“. Oder ich kombiniere alles miteinander. Natürlich kann ich „Drachenturm“ auch ganz für sich alleine nutzen. Ich brauche dazu keine Erweiterungen oder sonstigen Sets. Die Qual der Wahl.


Spielmaterial

Die eigenständige Erweiterung bringt neben der Spielanleitung 688 neue Karten mit sich:


  • 2 neue Donnersteine
  • 5 x 2 Übersichtskarten
  • 8 Schatzkarten (drakonisch)
  • 8 Fallen (drakonisch)
  • 40 Zufallskarten für Drachenturm
  • 94 Zufallskarten für alle bisherigen Thunderstone-Ausgaben
  • 6 Karten Dungeon-Merkmal
  • 9 Karten Dungeon-Merkmal für alle bisherigen Thunderstone-Ausgaben
  • 84 Basiskarten (inklusive Krankheiten)
  • 94 Monsterkarten
  • 141 Heldenkarten
  • 144 Dorfkarten
  • 7 Szenariokarten
  • 2 Wächter
  • 53 Kartentrenner (in rot und tannengrün)
Außerdem:

  • 1 Dungeonspielplan
  • 30 Erfahrungspunktemarker (graues Plastik)

Neuerungen


Das Erste, was dem geübten Thunderstone-Spieler bei der Öffnung der großen Drachenturm-Box ins Auge fällt, ist der Dugeonspielplan aus Karton. Er zeigt an, wo das Dugeondeck aufgestellt werden soll, und auch die Positionen I bis III. Zudem sind die Lichtabzüge und die Abzüge des Angriffswertes auf der jeweiligen Position vermerkt. Das Ganze ist auf jeden Fall ein nettes Gimmick, wenn auch nicht unbedingt notwendig.
Völlig ungewohnt ist das schwarze Inlay mit 6 verschiedenen Rastern für die Trennung und Sortierung der Karten. Hierbei hat sich Pegasus auf jeden Fall selbst übertroffen. Die beinhalteten Karten können in die 2 von insgesamt 4 großen Fächern einsortiert werden. Und der Deckel lässt sich danach auch noch verschließen. Ein Traum. Für die restlichen 2 Fächer bleibt nun wieder die Qual der Wahl, welche Sets ich hier transportieren und hinzufügen möchte. Das bleibt aber einem selbst überlassen.
Das siebte kleine Fach ist für die nächste Neuerung vorgesehen: die Erfahrungspunktemarker aus grauem Hartplastik. Sie sind kleinen Donnersteinen nachempfunden. Im Spiel empfanden wir die Vergabe von Plastikmarkern als passende Ergänzung, anstatt noch mehr Karten vor sich zu stapeln.


Spielablauf


Der Spielablauf baut auf dem von „Thunderstone – Wächter von Doomgate“ auf. Der Spielmechanismus ist bei der Rezension des Grundbasisspiels ausführlich beschrieben. Die Regelerweiterungen des Zusatzpacks findet ihr hier und hier.

Die Grundregeln sind in der mitgelieferten Anleitung von der Pike auf erklärt. Man baut ein Dorf auf, mit den Karten, die später die Ausstattung und die Unterstützung darstellen. Hinzu kommen die Heldenkarten. Das Dungeon wird aus Monstern zusammengestellt. Bereit gelegt werden die Erfahrungsmarker, Krankheiten und ein Müllablagestapel.
Drachenturm“ beinhaltet aber auch gleichzeitig schon die Erweiterungen der Fallen und Schätze aus "Zorn der Elemente“ und die brutale Ergänzung der Wächter aus "Wächter von Doomgate“. Diese Regelerweiterungen sind aber nicht zwingend. Man kann sie ins Spiel einfügen, oder es auch lassen. Möchte man sie aber mit einfügen, hat Drachenturm wiederum neue Karten der genannten Sorte parat.

Gänzlich neu sind die Szenario-Karten. Sie beeinflussen die Grundregeln ein einem bestimmten Detail. Zum Beispiel wird 1 weitere Monsterkarte verwendet, oder der aktive Spieler erleidet grundsätzlich eine Krankheit nach einem Kampf, oder es gibt keine Lichtabzüge, dafür muss man nach einem Kampf eine Karte zerstören. Diese Szenarios können die späteren Spielentscheidungen durchaus erheblich verändern. Sie bringen noch mehr Abwechslung ins Spiel.


Varianten


Während in vorhergehenden Erweiterungen viele Spielvarianten eingeführt wurden, beschränkt sich Drachenturm“ auf eine einzelne: die kooperative Variante „Vereint halten wir stand“. Hierbei kämpfen alle Spieler zusammen gegen die Monster. Es erinnert ziemlich stark an die Solovariante, die hier erklärt wird. Natürlich mit einigen Anpassungen. Außerdem hat man die Möglichkeit verschiedene Schwierigkeitsgrade auszuwählen, was die Spielmotivation langfristig steigert.


Fazit


Thunderstone hat sich als Spielwelt und Spielsystem mittlerweile durchaus bewährt und errang eine Vielzahl an Verehrern. Variantenreichtum, eine stimmige Atmosphäre und ein dauerhafter Spielspaß für 1 bis 5 Spieler sind die großen Pluspunkte, mit dem Thunderstone insgesamt auftrumpfen kann. Ein bisheriges Manko wurde nun auch in Angriff genommen: das gemeinschaftliche Spielgefühl. Die kooperative Variante empfinde ich als äußert gelungen. Weniger ein nebeneinander her spielen, dafür ein Abstimmen und Interagieren mit den anderen Spielern.


Der Schwierigkeitsgrad eines jeden Spiels bestimmt sich einmal aus den vorhandenen Ressourcen im Dorf (damit meine ich z.B. ob genug Lichtgegenstände oder Waffen verfügbar sind, aber auch die Art der Helden können ausschlaggebend sein) und der Zusammenstellung der Monster im Dungeon. In beiden Kategorien gibt es sehr große Unterschiede. Stelle ich Dungeon, wie auch Dorf, zufällig zusammen, kann es zu einem enormen Ungleichverhältnis zwischen Helden und Monstern kommen. In beide Richtungen. Daher empfehle ich nur einen Teil der Karten zufällig zu bestimmen und den Rest angepasst hinzu zu fügen. Das bedingt allerdings eine gewisse Erfahrung, die aber nach ein paar Spielrunden schnell gesammelt werden kann.

Neueinsteigern, die in die Welt von „Thunderstone“ eintauchen wollen lege ich die neue BasisboxDrachenturm“ ans Herz. Sie ist für sich alleine absolut ausreichend, um eine Fülle von Spielabenden zu bestreiten, bei denen es nie langweilig zu werden droht. Ich rate sogar eher zu Drachenturm“ anstatt der ursprünglichen Basisbox, da sie bereits einige Zusätze enthält, inklusive den Grundspielmechanismen. Später hat man immer noch Gelegenheit die anderen Erweiterungen zu holen. Notwendig sind sie zu Beginn nicht.

Wer schon länger die Welt von „Thunderstone“ erkundete wird in Drachenturm“ trotzdem eine große Erweiterung der bisherigen Spielboxen sehen. Und das ist auch richtig. Sie verfügt weitestgehend über neue Karten, die mit den alten Karten kombiniert werden können. Die Basiskarten und Krankheiten können hierbei vernachlässigt werden. Toll ist auf jeden Fall die Ergänzung der Erfahrungsmarker. Und nicht unerwähnt bleiben sollte die funktionalen und endlich passenden Plastikeinschübe in der Spielbox.

„Drachenturm“ kann ich alten Hasen, wie auch Neulingen, herzlich empfehlen.


Hinweise:

Die Monsterkarte "Drache - Humanoid" sucht man übrigens vergebens, obwohl eine Trennkarte hierfür im Spiel beinhaltet ist. Die " Drache - Humanoid " sind wie die "Clan" oder „Harrulier“-Heldenkarten sogenannte Promokarten, die es nur in ausgesuchten Spieleläden gibt. Wer im Internet kauft, muss auf diese Karten verzichten, oder auf Conventions beim Pegasus-Verlag nachfragen.


Vom Verlag angekündigt wurde für dieses Jahr auch schon die nächste Erweiterung „Thunderstone – die Belagerung von Thornwood“. Danach soll es nur noch eine Erweiterung geben, womit dann alle 7 Donnersteine gefunden werden können und die Serie (vorerst) abgeschlossen ist.


Diese Rezension entstand mit freundlicher Unterstützung des Pegasus Spiele Verlags.
 

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