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Brettspiel Thunderstone Advance (Avatare)

Luzifer

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Thunderstone Advance: Die Türme des Verderbens (Avatare)

Die Spiel „Thunderstone“ geht in eine neue Runde. Diesmal jedoch in einem anderen Ring. Mit „Thunderstone – Advance: Die Türme des Verderbens“ hat sich die neu aufgelegte Reihe von ihrem ursprünglichen Set verabschiedet. Überarbeitete Regeln, neue Kartentypen und ein leicht verändertes Design bieten einen Neustart an. Damit mögen Neueinsteiger angesprochen werden, oder auch „alte Hasen“. Bislang ist in der Welt von „Thunderstone“ folgendes erschienen:

Vorab kann man sagen, dass mit minimalen Anpassungen alle obigen Einzelspiele mit „Thunderstone – Advance“ beliebig kombiniert werden können!

Spielmaterial

Das Spiel ist bepackt mit 566 Karten und einigen zusätzlichen Gimmicks:


  • 95 Basiskarten
  • 152 Dorfkarten
  • 132 Heldenkarten (11 verschiedene Helden)
  • 103 Monsterkarten (je 10 in jeder Monstergruppe plus 3 Donnersteinträger)
  • 45 Sonderkarten (Donnersteinsplitter, Flüche, Vertraute)
  • 39 Zufallskarten
Außerdem

  • Kartentrenner (für jeden Kartentyp einer)
  • Erfahrungsmarker (aus grauem Hartplastik)
  • Doppelseitiger Spielplan
  • Normaler Spielanleitung
  • Schnelleinführung mit den Basisregeln für den raschen Einstieg
Die Spielbox hat die Größe des scheinbar gängigen Formats von Grundspielen. Sämtliche Karten passen hervorragend in die Box hinein. Raster in den eingelegten Böden sorgen für wenig Durcheinander beim Transport. Mit allein beigefügten Karten ist die Box zur Hälfte ausgefüllt. Somit ist noch Platz für kommende Erweiterungen (die ja auch schon angekündigt sind: „Ursprung alles Bösen“ und „Verfluchte Höhlen“).

Spielregeln

Die Spielregeln sind ausführlich bei der Rezension des Basisspiels erklärt worden. Für Neueinsteiger bietet sich ein kurzer Überblick an dieser Stelle an, da Thunderstone – Advance sowohl als Fortführung, jedoch auch als Neustart der Serie gesehen werden kann.

Thunderstone – Advance ist wie das ursprüngliche System ein Deckbauspiel. Beliebtes Vergleichsspiel ist an dieser Stelle „Dominion“. Man startet mit einige Basiskarten, welche das Spieldeck bilden. Im Laufe des Spiels kauft und erhält man weitere Karten, unterschiedlichsten Typs. Man muss sehr sorgfältig auswählen, wie man sein Deck zusammen stellt. Wahllose Einkäufe oder unbeliebte Zusatzkarten, wie z.B. Flüche, werden das eigene Spiel zu einem späteren Zeitpunkt behindern.

Grundsätzlich spielt man Thunderstone – Advance mit zwei bis fünf Spielern, darüber hinaus gibt es eine Solovariante. Die anderen Spieler sind Gegner. Sobald man am Zug ist hat man die folgenden Möglichkeiten zu handeln und wählt EINE davon:


  • Dorfbesuch
  • Kampf im Dungeon
  • Vorbereitung (Neu bei Advance)
  • Erholung
Mit Ausnahme des Dungeons dienen die restlichen Aktionen der Zusammenstellung des Decks. Insbesondere im Dorf hat man die Möglichkeit neue Unterstützungskarten wie Helden, Zauber, Waffen und mächtige Artefakte zu kaufen.
Die Karten bei Thunderstone sind teilweise multifunktional einsetzbar. So gibt es z.B. Waffen, die neben einem guten Angriffswert im Dungeon gleichzeitig auch bei einem Dorfbesuch für einen klingenden Geldbeutel sorgen. Andere Karten sind nur für eine besondere Situation geeignet. Deswegen: Prüfe, wer sich für das Spiel bindet…

Viele Karten aus dem Dorf sorgen für die nötige Power um in den aktiongeladeneren Teil des Spiels abzutauchen: Das Dungeon. Hier haben sich in verschiedenen Ebenen Monster versteckt, die es gilt zu besiegen. Die Flut der Monster wird nicht abreißen, bis ein sogenannter Donnersteinwächter erscheint und entweder besiegt wird, oder entflieht. Die beiden letzten Optionen bedeuten auf jeden Fall das Ende des Spiels. Das Ziel ist es bis dahin so viele Siegpunkte zu sammeln, wie man kann. Und das funktioniert nahezu ausschließlich durch Siege gegen Monster im Dungeon.


Was ist anders?

Im Folgenden wird darauf eingegangen, was die erste Serie mit der Advance Reihe verbindet bzw. wo die Unterschiede liegen und für die angesprochenen „alten Hasen“ gedacht.

Basis-, Helden-, Dorf- und Monsterkarten sind im Grundsatz erhalten geblieben, ebenso wie der Aufbau. Der beigelegte Spielplan im XXL-Format bietet eine einheitliche Aufschlüsselung für das Dorf, wie auch ein ordentliches Dungeon. Der Spielplan ist doppelt bedruckt, einmal für das reguläre Dungeon, oder für leichtere Runden mit einem „Wildnisdungeon“ (Lichtabzüge sind halbiert, dafür 4 Positionen).

Auch der Spielablauf ist grundsätzlich gleich geblieben. Lediglich die Aktion „Vorbereitung“ wurde ergänzt. Hier darf man von den gezogenen Handkarten beliebig viele auf das Zugdeck verdeckt zurück legen und den Rest ablegen, um den folgenden Zug – wie der Name schon so vortrefflich sagt - vorzubereiten.

A propos Namen: Diese wurden teilweise verändert. Angriff wurde zu Physischer Angriff und Lichtabzug wurde zu Dunkelheit. Neu eingeführt wurde der Raub (bei Aufdecken von Monstern) und man trennt zwischen Kampfeffekt (noch vor dem Kampf) und Folgeeffekten (nach dem Kampf). Kombiniert man nun Advance mit der ursprünglichen Serie, so werden alle alten „Kampfeffekte“ zu den neuen Folgeeffekten. Man gewöhnt sich dran. Neu eingeführt wurden die Vertrauten, sowas wie permanent offen liegene Karten, die äußerst hilfreich und jederzeit einsetzbar sein können.
Krankheiten gibt es nicht mehr, dafür Flüche. Die Startkarten wurden abgewandelt. Nun beginnt man mit kompetenteren Soldaten die leichter hochzustufen sind und für die man eine Karte zusätzlich ziehen darf, wenn sie mit der Basiswaffe, den Langspeeren ausgerüstet werden und schließlich gibt es noch Fackeln. Im Übrigen werden Helden, insbesondere die Milizen bzw. Soldaten nicht mehr bei Stärke = Null zerstört.

Schließlich wurden die Symbole verändert und die Kartentypen erhielten eigene Farben, z.B. Heldenkarten sind blau. Die Erleichterung die einher gehen sollte, hebt die Verwirrung auf, die erfahrene Spieler mit der neuen Symbolik hatten. Nach zwei Spielrunden legt sich das jedoch wieder.

Ansonsten gilt wie bei allen Erweiterungen bisher, dass den Kern des Spiels die neuen Karten und deren Regelungen an sich aus machen.

Thunderstone Advance - Avatare

„Avatare“ sind eine optionale Regelerweiterung. Das Kartenset ist gesondert erhältlich und nennt sich selbst „Mini-Erweiterung“ und ist spielbar mit allen „Thunderstone“-Ausgaben. In der Kartonage verbergen sich 25 Avatar-Karten, sowie eine Anleitung, die lustiger Weise selbst auf einer Karte gedruckt ist. Zwei Kartenseiten hierzu sind ausreichend.

Hinter den „Avataren“ verbergen sich im Grunde Klassen, die ein Spieler von Anfang an wählt und im Spiel behält. Darunter fallen die Klassen Zauberer, Dieb, Kämpfer, Kleriker, und Ranger. Die doppelseitigen Karten bleiben offen vor den Spielern liegen und zwar auf Stufe 1. Die Avatare können wie Helden mit Erfahrungspunkten hochgestuft werden.

Im Spiel kann der Held die Fähigkeiten auf den Karten beliebig oft verwenden, jedoch nur einmal pro Runde. Die Fähigkeiten birgen für die Spieler nur Vorteile. Weswegen das „Avatare“-Set eine grundsätzliche Erleichterung für Spieler darstellt. Von dieser Seite aus, natürlich nur zu empfehlen.

Wieso die Karten nicht grundsätzlich dem Spiel beigelegt sind, ist fraglich. Ein Kartentrenner ist bei der Advance – Grundbox bereits dabei.

Fazit


Es macht Spaß die neu geschmiedete Version von „Thunderstone“ zu ergründen und zu erleben. Die Regelanpassungen, die Einteilung auf dem Spielplan, die bessere Trennung von Begrifflichkeiten und Abläufen führen tatsächlich dazu, dass man den Eindruck erhält, mit „Thunderstone – Advance“ ein „rundes“ Spiel vor sich zu haben. Die Erweiterungen zu „Thundersone“ nahmen schließlich meines Erachtens überhand. Neue Regeln, Regelveränderungen, immer neue Spielmechanismen und ein unüberschaubarer Stapel an Karten fingen an zu überfordern. Mit Advance wurde erst mal ein Schlussstrich gezogen. Die Anpassungen fügen sich zu einem deutlich harmonischerem Spiel zusammen. Mit Besorgnis blicke ich auf die Ankündigungen neuerlicher Erweiterungen, welche erneut „neue Spielmechanismen“ versprechen.

Neueinsteigern in die Welt von „Thunderstone“ ist die Advance-Version ans Herz zu legen. Für die bereits erfahreneren Spieler weist Advance neue und interessante, jedoch aberundete Aspekte auf, die jeder anderen Erweiterung vorzuziehen sind. Das Spiel selbst, inklusive Spielspaß und Wiederspielbarkeit, ist trotz aller Veränderungen im Kern gleich geblieben.



Herzlichen Dank an Pegasus Spiele, welche diese Rezension ermöglichten.
 
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