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Sci-Fi / Fantasy Stitched 1

Illister

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Drei amerikanische Soldaten stürzen bei einem Übungsflug über Afghanistan ab. Sie überleben, wenn auch teils verletzt, und müssen sich mit einem Minimum an Ausrüstung und ohne Medikamente durch die Ödnis kämpfen. Als wären die Hitze, ein schwerverletztes Crewmitglied und feindliche Kämpfer nicht genug, werden sie auch noch von scheinbar unverletzbaren Kreaturen angegriffen. In letzter Sekunde werden sie von einer ebenfalls gestrandeten Truppe britischer Soldaten gerettet und versuchen ab da an gemeinsam zu überleben.

Mit Stitched 1 bringt Panini wieder ein Werk von Garth Ennis und dem Zeichner Mike Wolfer auf den deutschen Markt. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von 7 Kapiteln in Vollfarbe, die eine Einheit bilden. Der im Vorwort angekündigte zweite Teil wird anscheinend auch eine eigenständige Sammlung sein. Für Fans von Ennis, der unter anderen für The Punisher und Hellblazer bekannt ist, ist Stitched sowieso auf der Lese-Liste, durch die abgeschlossene Geschichte ist Stitched außerdem auch für Comic-Muffel geeignet. Vor allem Horrorfans, die mehr als die üblichen Zombies sehen wollen, kommen auf ihre Kosten. Denn Ennis bringt eine andere, wenn auch nicht neue, Form von Untoten: Es sind keine Zombies, aber auch nicht ganz die klassischen Ghoule. Am ehesten kann man sie mit Fantasy-Konstrukten vergleichen – mehr soll an dieser Stelle aber nicht verraten werden.
Bis auf die Stitches gibt es kaum Fantasy-Elemente. Die Geschichte spielt im tatsächlichen Hier und Jetzt und die Protagonisten haben irdische Probleme und Motivationen. So wollen alle einfach nur möglichst unbeschadet raus aus der Wüste, sowohl die amerikanischen Nato-Soldaten, als auch die englischen Tommies. Manche der Hauptfiguren leiden ein wenig an Heroismus, etwas zu heldenhaft stürzen sie sich in Gefahr und etwas zu uneigennützig ist ihre Motivation; der Geschichte schadet dieser Heroismus jedoch nicht. Man bekommt eine bekannte Gruppenkonstellation, mit der man sich wohl fühlt, und das Neue an der Geschichte sind die Gegner. Neben der Haupthandlung, dem Überleben der Truppe, gibt es auch eine subtile Liebesgeschichte und sogar etwas Coming of Age-Elemente. Man erhält also nicht nur Nervenkitzel und optischen Horror. Wo wir bei optischem Horror sind: davon gibt es in Stitched genug! Das auf dem Cover abgebildete, zugenähte Gesicht ist harmlos im Vergleich zu anderen Szenen; die Empfehlung „ab 18“ ist durchaus gerechtfertigt. Man weiß teilweise nicht, ob man weiterblättern oder doch noch auf die Szene starren möchte. Die realistische Zeichenart von Mike Wolfer verstärkt diesen Effekt zusätzlich.
Die Qualität des Comics ist wie von Panini gewohnt, sehr gut: das übliche nicht zu große und nicht zu kleine Format, wie immer dickes Papier mit Vollfarbdruck, ein griffiger Einband und als Extra die Cover der Einzelkapitel.

Alles in Allem ein guter Horrorcomic, mit üblichen Helden und unüblichen Gegnern, in sehr guter Panini-Qualität.
An dieser Stelle ein Dankeschön an den Panini-Verlag, der diese Rezension ermöglichte.
 
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