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Sci-Fi / Fantasy Rage: Nach dem Einschlag

SoulReaper

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Wenn heutzutage ein groß angekündigtes Computerspiel erscheint, dauert es meist nicht lange, bis die ersten Merchandise-Artikel dazu erscheinen. Genauso ist es mit dem neusten Ego-Shooter von den Erfindern von Doom, zu dem jetzt der gleichnamige Comic „Rage – Nach dem Einschlag“ erschienen ist.

Im Jahr 2029 schlägt ein Asteroid auf der Erde ein und zerstört einen Großteil des Lebens auf ihr. Die wenigen überlebenden Menschen müssen nicht nur mit der postapokalyptischen Umwelt zurechtkommen, sondern werden zusätzlich auch noch von aggressiven Mutanten gejagt, die seit dem Einschlag überall auftauchen.
Doch das Militär hatte dafür vorgesorgt und für die Zeit nach dem Aufschlag das Projekt Eden ins Leben gerufen. Bei diesem Projekt wurden Soldaten, Offiziere und Wissenschaftler in Kälteschlaf versetzt. Nachdem die schlimmsten Auswirkungen des Asteroiden verklungen sind, sollten sie dabei helfen, die Welt wieder aufzubauen. Einer dieser Wissenschaftler ist Dr. Elizabeth Cadence, die zu Anfang des Comics aus ihrer Kammer erwacht und von Wilden angegriffen wird. Doch in letzter Sekunde wird sie von Soldaten des Projekts Eden gerettet und in einen Bunker gebracht. Dort erfährt Dr. Cadence, dass ihre Familie den Kälteschlaf nicht überlebt hat. Während sie in den nächsten Wochen immer weiter in dem Bunker herumschnüffelt, kommt sie langsam dahinter, dass auch ihre Retter nicht ganz das sind, für was sie sich ausgeben...

Der Comic erzählt die Vorgeschichte zweier Charaktere, auf die der Spieler in dem Shooter Rage trifft. Allerdings werden hier genretypische Klischees aneinander gereiht, anstatt eine spannende Geschichte zu stricken, die dem Leser einen tieferen Einblick hinter Handlungen von Cadence und Dr. Kvasir geben könnte. Dr. Cadence ist die hoch intelligente Wissenschaflterin, die sich nicht mit ihrem Schicksal abgeben will. Dr. Kvasir dageben ist der alte Mann, der von den Soldaten eingeschüchtert wurde und sich nicht mehr traut, gegen diese aufzulehnen. Der dritte wichtigere Charakter in der Geschichte ist Major Casey, ein cholerischer, kalter und absolut gewissenloser Soldat, der als der Gegenspieler und Bösewicht fungiert. Die Figuren bleiben dabei strikt in ihrem Klischee, was zusammen mit der recht bekannt wirkenden Hintergrundgeschichte den ganzen Comic leider sehr vorhersehbar macht. Spannung kommt so leider garnicht auf, weshalb man am Ende des Comics das Gefühl hat, nur die Einleitung zu einer Geschichte gelesen zu haben.

Der Zeichenstil und die Farbwahl passen recht gut zum Thema Endzeit, sind aber für meinen Geschmack manchmal etwas zu sauber und glatt gezeichnet. Außerdem wirken in einigen Bildern die Figuren durch ihre Posen etwas hölzern. Mit Gewalt und Blut wird in dem Comic zwar nicht gegeizt, allerdings werden in die Zeichnungen die Gewaltszenen nicht übermäßig zelebriert. Neben dem eigentlichen Comic findet man noch ein paar Artworks aus dem Spiel, die durchaus gut ausgewählt sind und einen netten Bonus für den Comic ergeben.

Auch das Äußere des Comics kann mit guter Qualität punkten. Das Format von 17x26 cm liegt gut in der Hand uns lässt sich angenehm lesen. Der Einband ist ansehnlich designt, sieht recht hochwertig aus und ist dabei auch recht robust. Das Papier ist dick und griffig und der Druck wirkt ebenfalls sehr hochwertig. Neben dem Comic und den Artworks befindet sich noch ein kleines Interview in dem Heft, wo der Zeichner Andrea Mutti etwas aus dem Nähkästchen plaudert.

Alles in Allem sind das Heft und die Zeichnungen von einer sehr ordentlichen Qualität, mit der die Story des Comics leider nicht mithalten kann. Man gewinnt kaum nennenswerte Einblicke in den Hintergrund der Charaktere und besonders viel Spannung wird ebenfalls nicht aufgebaut. Sammler und Hardcore Fans des Spiels werden wahrscheinlich ihre Freude an diesem Comic haben, für alle anderen gibt es besser Alternativen dieses Genres.

Diese Rezension entstand mit freundlicher Unterstützung des Panini-Verlages.
 
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