• RPG-Foren.com

    DIE Plattform für Fantasy & Sci-Fi Rollenspiele

    Ihr findet bei uns jede Menge Infos, Hintergründe zu diesen Themen! Dazu Forenrollenspiele, Tavernenspiele, eigene Regelwerke, Smalltalk und vieles mehr zu bekannten und weniger bekannten RPG-Systemen.

Brettspiel StarCraft: Broodwar

Shadow

Kampferprobt
Beiträge
950
Punkte
68
Wer trotz der Vielfalt nicht genug von der „Starcraft“ - Brettspielewelt bekommen kann, entdeckt mit „Broodwar“ neue Möglichkeiten. Für dieses Spiel benötigt man „Starcraft: Das Brettspiel“

Der grobe Spielablauf bleibt wie gewohnt. Die Spieler erhalten ihre Planeten und bauen somit das Spielbrett auf. Danach wählt jeder seine Wunschfraktion. Durch verdecktes auslegen der Befehle baut man seine Truppen und dafür nötigen Gebäude aus, forscht und zieht in den Krieg. Dafür nutzt man wie gewohnt Kampfkarten, welche zur Einheit passen müssen, um den vorgegebenen Wert nutzen zu können. Bei den Siegesbedingungen gibt es nun viele Varianten, die man vorher festlegen kann.

Um mit der Erweiterung zu spielen muss man erst einige Objekte ersetzen oder miteinander vermischen. Die neuen Ereignis- Kampf- und Technoligiekarten werden mit den alten vermischt. Manche werden aus dem Spiel genommen. Gebäude werden sowohl ersetzt als auch ergänzt. Die bekannten Planeten werden durch neue erweitert, die nun spezielle Eigenschaften haben. Bestimmte Gebiete, können nur noch mit Flugeinheiten oder nur noch mit Bodentruppen erreicht werden. Dies bietet neue, interessante Kampftaktiken.
Die neuen Fraktionsbögen ersetzen die alten und sind übersichtlich gestaltet. Sie sind größer und bieten somit mehr Platz als Ablagefläche. Im Gegensatz zum Basisspiel spielt man nur noch gelegentlich mit individuellen Siegesbedingungen. Diese sind nicht mehr auf den Fraktionsbögen zu finden, sondern auf den neuen „Führerschaftskarten“. Dort findet man auch die Ausgangstruppen. Man wählt eine von mehreren und erhält eine individuelle Siegesbedingung, ein Objekt oder einen anderen Vorteil. Die Ausgangstruppen sind ebenfalls verschieden. Später hat man auch die Möglichkeit einen „Held“ ins Spiel zu bringen. Da sind dann Einheiten mit besonderen Stärken.
Neben den gewohnten Befehlen kann man nun auch einen „Verteidigungsbefehlsmarker“ setzen. Wie der Name erahnen lässt, bietet er auf dem betroffenen Planeten Vorteile bei der Abwehr von Angriffen.
Erfreulich ist die Tatsache, dass man nun auch die Möglichkeit hat, Rohstoffe auf Vorrat zu erhalten. Ebenfalls neu sind Fähigkeiten wie zum Beispiel „Gedanken kontrollieren“, mit der man gegnerische Einheiten stehlen kann. Durch „Kollateralschaden“ kann man nun Basen, Objekte oder Arbeiter vernichten. Diese Fähigkeit ist übrigens etwas zu stark. Da sollte man sich dann am besten selbst Einschränkungen überlegen, um den Effekt etwas abzuschwächen.
Das neue Verteidigungsmodul lässt den Verteidiger eigene Fronteinheiten austauschen. So kann er den Angreifer bei Bedarf ganz schön Täuschen. Durch das Hilfsmodul, können Hilfseinheiten das Truppenlimit umgehen.Wem der Abwehrschirm des „Luftunstützungsmoduls“ schon immer ein Dorn im Auge war, baut nun am besten die passende Antwort: Das Angriffsmodul.
Terraner sollten sollten sich vor Zergs besonders in Acht nehmen, denn diese können aus Basen eine „infizierte Kommandozentrale“ erschaffen.

Wie gewohnt spielt hier das taktische Können die größere Rolle, doch man braucht auch Glück. Faktoren wie zufällige Planeten und das zufällige Ziehen von Ereignis- und Kampfkarten können die schönsten Pläne durchkreuzen.

Ganz besonders interessant sind die zahlreichen Vorschläge zu unterschiedlichen Spielvarianten. Bevor es los geht, können die Spieler sich mehrere der „optionalen Regeln“ aussuchen. Unter anderem kann man sich dafür entscheiden mit mehreren Planten als gewohnt zu spielen, damit man mehr Zeit für den Aufbau hat. Wem die neuen "Führschaftskarten" nicht gefallen, kann sie auch weglassen und ganz ohne individuelle Siegesbedingen spielen. Neben diesen Feinheiten gibt es noch ganz bestimmte Spielmodi. Für Zerstörungslustige gibt es den Modus „Überlebenskampf“. Ziel ist es die Basen, des Gegners zu zerstören, die dann aus dem Spiel genommen werden, bis er keine mehr hat. Ganz anders funktionieren die Szenarien. Bei diesem Spielmodus werden ganz bestimmte Richtlinien und Planetenkonstellationen vorgegeben. Nun schlüpfen die Spieler in die Rolle einer der vorbestimmten Fraktionen und versuchen aus der gegebenen Situation, unter Berücksichtigung von Sonderregeln, das beste zu machen. Der Aufbau dieser Szenarien ist leider etwas aufwändig, vor allem das Heraussuchen bestimmter Ereigniskarten. Da kann es schon einmal vorkommen, dass der Aufbau deutlich länger dauert als das Spiel. Insgesamt hat sich an der Spieldauer aber nicht viel verändert. Schon vorher waren durch gewisse Umstände sehr kurze Spiele möglich. Natürlich kann es auch zu aufwändigeren Partien kommen, die dann schon mal mehrere Stunden gehen. Vor allem dann, wenn man hin und wieder etwas nachlesen muss.

Die „Broodwar“ - Spielanleitung hat wieder einmal viele Informationen, die man erst einmal verarbeiten muss. Hat man die Hürde aber überwunden wird man schon bald an der Vielfalt des Spiels erfreut sein. Um Irrtümer zu vermeiden, werden in der Anleitung viele Schritte zusätzlich durch Skizzen erläutert und einzelne, spezielle Fälle angesprochen, die für Verwirrung sorgen könnten. Unklar ist, ob sich doch nicht der ein oder andere Übersetzungsfehler eingeschlichen hat. Das „Hilfsmodul“ und der „Verteidigungsbefehl“ haben in der englischen Versionen einen etwas anderen Effekt.

Das Spielmaterial ist optisch liebevoll verarbeitet. Die Kunststofffiguren und sonstigen Objekte haben ein passendes Design. Bei den Planeten und Pappmarkern hat sich allerdings ein störender Fehler eingeschlichen. Sie wurden andersherum gestanzt. Die Verbindungsbrücken der neuen Planeten, lassen sich schwer mit den alten zusammenstecken. Bei der Ziehung der Startplaneten kann man die Marker deutlich voneinander unterscheiden, weshalb man sie besser in einem Beutel verbogen ziehen sollte. Den „Sternbefehlmarker“ der „Arcturus Mengsk“ - Fraktion sollte man am besten komplett ersetzen, da man sonst immer weiß unter welchen der verdeckten Befehle der „Sternbefehl“ steckt.
Damit die zahlreichen Karten, Figuren und sonstigen Objekte nicht wahllos in der Spielpackung umherfliegen, empfiehlt es sich ein paar Beutelchen zu suchen und Ordnung zu schaffen.

Diese Erweiterung ist eine Bereicherung für die Starcraft-Brettspielewelt. Das Spiel wird nun deutlich vielfältiger und man hat mehr Freiheiten. Wie man schon am Basisspiel erkennen konnte, ist dieses Spiel allerdings eher weniger für Gelegenheitsspieler geeignet.

Vielen Dank an den Heidelberger Spieleverlag , der die Rezension dieses Werks ermöglichte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten