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Sci-Fi / Fantasy Schattenjäger

AchazLord

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Als Akolyth der imperialen Inquisition im Jahre 41.000 hat man es nicht leicht. Diesen Aspekt des Warhammer 40k Universums beleuchtet das Pen and Paper Rollenspiel Schattenjäger. Im Galaxis Sektor gehen sie auf Jagd nach Dämonen, Ketzern und vielem mehr.

Das Warhammer 40k Setting ist wie geschaffen für ein Pen and Paper Rollenspiel und nach dem Erfolg des Warhammer Fantasyrollenspiels war es nurnoch eine Frage der Zeit, bis auch ein 40k Rollenspiel herauskommt. Und mit Schattenjäger wurde diese Erwartung dann auch erfüllt.
Das Schattenjäger Grundregelbuch besteht aus einem sehr edlen Hardcover und ist komplett in Farbe gedruckt. Nach öffnen des Buches blickt dem Leser eine riesiger Karte des Galaxis Sektors entgegen. Die prächtig gestaltete Karte verrät schon einmal, wie groß der Galaxis Sektor ist. Nach der Liste der Mitarbeiter und einer Inhaltsübersicht kommt eine schön geschriebene Einleitung, die dem Leser das Setting und den Begriff Rollenspiel erklärt. Außerdem folgt darin noch einmal eine genauere Angabe des Inhalts. Dann geht es auch gleich zum ersten Kapitel, nämlich der Charaktererschaffung über.
Die Charaktererschaffung ist recht simpel. Zuerst wählt man eine Heimatwelt, wovon es vier verschiedene gibt. Nun werden die Werte ausgewürfelt. Jedes Attribut bekommt dabei einen Startwert zwischen 17 und 45. Danach folgt die Wahl einer Karriere. Je nach Heimatwelt stehen andere der insgesamt acht Karrieren zur Auswahl. Im vierten Schritt der Charaktergenerierung verteilt man Anfangs Erfahrungspunkte und kauft sich Ausrüstung. Als letztes bestimmt man Aussehen und Vergangenheit des Charakters.
Danach werden im zweiten Kapitel die einzelnen Karrierepfade und das Aufstiegssystem vorgestellt. Jeder Karrierepfad hat mehrere Stufen. Man steigt ab einer gewissen Anzahl an verteilten Erfahrungspunkten automatisch eine Stufe auf, wodurch einem neue Steigerungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Je nach der aktuellen Karrierestufe stehen einem verschiedene Fertigkeiten und Talente zum Steigern oder Erwerb zur Verfügung. Alternativ kann man aber auch seine Attribute steigern.
Im dritten Kapitel werden die einzelnen Fertigkeiten vorgestellt. Fertigkeiten sind Dinge, die dein Charakter erlernt hat wie etwa Schwimmen, Klettern, Fahrzeuge bedienen und vergleichbares. Dabei unterscheidet man zwischen Grund- und Ausbaufertigkeiten. Grundfertigkeiten kann man auch ohne die Fertigkeit mit halber Erfolgschance ausführen, Ausbaufertigkeiten hingegen müssen erworben werden, um sie auszuführen.
Nach den Fertigkeiten bekommt man im folgenden Kapitel die Talente serviert. Talente sind besondere Fähigkeiten, die der Charakter sich antrainiert hat, wie zum Beispiel der Kampf mit zwei Waffen oder die Fähigkeit Gegner im Nahkampf zu entwaffnen.
Das nächste Kapitel widmet sich komplett der Ausrüstung der Helden. Dabei werden zuerst Währung und Einkommen beschrieben, gefolgt von einer umfangreichen Darstellung, wie einzelne Sachen verfügbar werden. Danach kommen Waffen und ihre Eigenschaften. Es gibt die verschiedensten Waffentypen, von Flammenwerfern über Nadelgewehre bis zu Pfeil und Bogen ist alles dabei. Nach den Waffen kommen Rüstungen, Werkzeuge und Alltagsgegenstände. Zum Abschluss des Kapitels folgt der wohl interessanteste Teil der Ausrüstung: Binomische Prothesen und Implantate.
Das sechste Kapitel widmet sich den Psikräften. Psikräfte sind sozusagen die Zauber von Schattenjäger. Es werden erst die verschiedenen Arten von Psionikern vorgestellt, worauf dann ein kleiner Teil zur Anwendung der Kräfte folgt. Danach werden wie schon bei den Talenten alle Psikräfte vorgestellt.
Nun folgt das eigentlich wichtigste Kapitel in Schattenjäger: "Das Spiel". Hier wird die Spielmechanik erklärt. Angefangen mit Proben und Würfen, geht es mit Schicksalspunkten , Ermittlungen und dem Kampf weiter. Das ganze läuft eigentlich wie jedes andere W100 System ab. Nur leicht ungewöhnlich ist die Tatsache, dass das ganze Spiel, selbst Schadenswürfe und vergleichbares, mit einem W10/W100 geregelt wird. Nach dem Ausführlichen Teil über Kämpfe in Schattenjäger werden noch Schaden 6 Heilung sowie Bewegung erläutert.
Das achte Kapitel ist das Letzte, welches sich mit Regeltechnischem Auseinandersetzt. In diesem Kapitel werden alle Dinge genannt, die nur den Spielleiter etwas angehen. Zum Beispiel seine Aufgaben, Meisterinformationen zur Inquisition, Regeln zu Geistesstörungen und ähnliches.
Das neunte Kapitel, welches das erste Hintergrund Kapitel darstellt, erläutert das Leben im Imperium. Dabei werden Aspekte wie Glaube und Aberglaube, Reisen im Imperium oder verschiedene Welt- und Planetensorten beleuchtet.
Im zehnten Kapitel werden Genauigkeiten zur Inquisition, für welche die Spieler in Schattenjäger arbeiten, genannt. Dem Leser wird der Organisatorische Aufbau der Inquisition genau erklärt. Außerdem werden die Orden der Inquisition vorgestellt sowie deren Methoden und Traditionen.
Danach wird der Galaxis Sektor, wo die Geschehnisse von Schattenjäger platziert sind im elften Kapitel vorgestellt. Dies ist eines der umfangreichsten Kapitel. Unter anderem werden die Welten, Machtgruppen und viele andere Aspekte erläutert.
Das letzte richtige Kapitel trägt den Titel "Aliens, Häretiker & Antagonisten" und handelt von Gegnern und ihren Spielwerten. Dabei gibt es eine große Auswahl an Gegner. Von Tieren über Kopfgeldjäger bis zu Dämonen ist alles dabei.
Danach folgt mit dem 13ten Kapitel ein Einsteigerabenteuer, welches auf den Namen "Erleuchtung" hört. Dieses Abenteuer ermöglicht einen schnellen Einstieg und führt die Gruppe zusammen. Das Abenteuer handelt von Intrigen, Verrat und viel Action.

Das edle Hardcover wird mit einem wunderbaren Bild geziert, welches in düstrem Hintergrund drei Charaktere zeigt. Damit wird man schon einmal in Schattenjäger eingeführt und weiß gleich, woran man ist. Auf den ersten beiden Seiten sieht man eine wundervoll illustrierte Karte des Galaxis Sektors. Die wenigen Sternenkarten sind alle wundervoll gezeichnet und stellen die Spielwelt sehr genau dar. Die anderen Illustrationen, vor allem die Charakterzeichnungen sind sehr detailreich und beeindruckend. Dabei werden die farbigen Illustrationen immer wieder von schwarz-weißen aufgelockert. Der rotschwarze Rand und die hohe Papierqualität machen das gesamte Buch edel. Obwohl sehr viele Illustratoren beteiligt waren (Namentlich: John Blanche, Alex Boyd, Paul Dainton, Wayne England, Dave Gallagher, Des Hanley, Neil Hodgson, Paul Jeacock, Nuala Kinrade, Karl Kopinski, Stefan Kopinski, Clinkt Langley, Pat Loboyko, Mark Raynor, Adrian Smith, Paul Smith, Andreas Uderzo, Kev Walker und John Wigley) wirkt alles einheitlich und aufeinander abgestimmt.

Die Texte sind schön, stimmig geschrieben und lassen sich flüssig lesen. Dabei ist auch die Übersetzung sehr gelungen und man hat dem Leser auch bei manchen Wörtern den Gefallen getan sie nicht zu übersetzen, was dem ganzen Buch auch das ein oder andere komische Wort erspart hat.
Die Kapitel sind schön Übersichtlich aufgebaut und man findet sich schnell zurecht. Nur nervig ist die bloße Anzahl der Kapitel. Viele Kapitel hätte man auch zusammenfassen können, wie zum Beispiel Fertigkeiten und Talente. 13 verschiedene Kapitel sind überflüssig.
Nun zum Spiel an sich. Es ist schon sehr gewagt ein ganzes Spiel nur auf einem Würfel, namentlich dem W10 aufzubauen. Es gibt nur W10 und W100 Proben, so dass ein einzelner Würfel für das ganze Spiel ausreicht. Das macht das ganze auch am Spieltisch sehr angenehm, da man nicht andauernd nach anderen Würfeln suchen muss und so das Spiel flüssig ablaufen kann. Das Talentsystem ist gut umgesetzt und auch recht simpel gehalten. Was dem Spieler schnell auffallen dürfte ist, wie schwach die Charaktere (sowohl SC als auch NSC) sind. Im Vergleich zu anderen Rollenspielen ist die Chance eine Probe nicht so hoch und die Charaktere werden nur allzu oft merken, dass auch sie sterblich sind. Das alles verleiht dem Spiel ein sehr authentisches Spielgefühl und macht Schattenjäger zu etwas besonderem.
Ein kleiner Mangel ist auch, dass man keine genaue Schilderung hat wo man beim Charakterdokument was eintragen soll. Man kann sich bei manchen Spalten zwar gut selbst erklären was hier hinein muss aber manche Spalten sind selbst mit den knappen Angaben aus dem Buch unschlüssig. Aber trotzdem sieht das Charakterdokument sehr schön aus und passt gut zum Spiel.
Sonst kann man nicht allzu viel über das Spiel als solches sagen, denn vieles hängt von der Art der Spieler und des Spielleiters ab. Allgemein ist Schattenjäger aber als düsteres, actionreiches Rollenspiel geschaffen und sollte auch als solches gespielt werden.

Schattenjäger ist definitiv ein sehr interessantes und spannendes Science-Fiction Pen and Paper Rollenspiel. Für Freunde des Genres oder Freunde von Warhammer 40k ist dies eine gute Anschaffung und auch Neulinge des Pen and Paper Rollenspiels werden mit Schattenjäger auf ihre Kosten kommen.


Wir bedanken uns herzlich bei dem Heidelberger Spieleverlag, welcher uns diese Rezension ermöglicht hat.
 
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