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Sci-Fi / Fantasy Das Handbuch des Radikalen

AchazLord

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Das Handbuch des Radikalen

Dieses Buch beschreibt die Radikale Fraktion der Inquisition genauer, erläutert ihre Denkweise, Mittel und Gefahren, und erklärt die Einbindung dieser in die Welt von Schattenjäger.

Bevor man genauer auf den Inhalt des Buches eingeht sollte man erklären, was die radikale Fraktion genau ist. Ein Radikaler ist ein Inquisitor, welcher Mittel nutzt die den Gesetzen und der Denkweise der puritanischen Inquisitoren widersprechen. Sie nutzen Waffen von Ketzern und finstere Künste um die Feinde der Inquisition niederzustrecken. Sie eignen sich schreckliches Wissen an und kooperieren mit ihren Feinden wenn die Situation es erfordert. Wo sie die Grenze ziehen ist von Inquisitor zu Inquisitor verschieden. Ist der erste Schritt jedoch erst einmal getan so rutschen sie immer tiefer in den Radikalismus. Das ist den meisten Puritanern ein Dorn im Auge, da sie sich in den Mitteln nur selten von den ketzerischen Feinden unterscheiden, auch wenn sie die meist zu einem "guten" Zweck nutzen.

Kapitel 1 "Enthüllte Dunkelheit" beinhaltet drei in Protokollform niedergeschriebene Geschichten, welche langsam und stimmig an die radikale Inquisitionsbewegung heranführen. Wenn man sich erst einmal an die Art dieser Texte gewöhnt hat, dann kann man diese auch flüssig lesen.
Kapitel 2, genannt "der Sündenfall" beschreibt den Hintergrund der Radikalen, ihre Ursprünge, ihren Werdegang und die Bestrafungen für Radikalismus. Außerdem sind die Hintergrundpakete und Karriereränge sowie alternative Verderbnisregeln, enthalten.
Der Hintergrund erwähnt vor allem die großen Differenzen zwischen radikalen Individuen regelmäßig erwähnt und es wird kaum auf einzelne Gruppierungen oder gar Inquisitoren eingegangen. Dies folgt in späteren Kapiteln.
An neuen Karriererängen sind 13 enthalten. Die meisten von ihnen stehen erst Charakteren im fortgeschrittenen Spiel statt. Auch durch die weiteren Sonderregeln der Klassen und die rollenspielerischen Herausforderungen, die sie an die Spieler stellen, eignen sich diese Karriereränge eher für erfahrene Spieler.
Die neuen Verderbnisregeln sind optional und ersetzen das normale System durch ein System, welches sich eher an der Versuchung durch das Chaos und dem Schrecken der im Warp lauert, orientiert.
Kapitel drei behandelt verschiedene, beispielhafte, radikale Inquisitorialfraktionen innerhalb des Calixis Sektors. Dabei werden mehrere große und kleine Fraktionen behandelt, welche allsamt inklusive Hintergrund, Geschichte, Motivationen und Zielen äußerst ausführlich präsentiert werden. Dabei sind die Motivationen aller Fraktionen größtenteils nachvollziehbar, jedoch auch genauso oft moralisch verwerflich. An und für sich ergibt sich dadurch ein äußerst stimmiges Bild der Radikalen.
Das nächste Kapitel, "der Schattenkrieg", beschreibt die Mittel und Wege der Inquisition und vor allem ihrer Akolythen. Dabei werden neue Regeln für Kontakte und Ressourcen innerhalb der Radikalen Fraktion eingeführt. Außerdem finden sich zahlreiche Ausrüstungsgegenstände sowie auch Waffen. Der Großteil der Ausrüstung ist sehr spezialisiert und mächtig, demnach auch äußerst schwer zu bekommen. Bei den Waffen ist dies nur bedingt anders. Bis auf eine der Waffen sind sie (wenigstens für Inquisitoren und deren Akolythen) nicht teuer oder umständlich in der Anschaffung, sofern man weiß wonach man überhaupt sucht. Denn so exotisch wie manche von ihnen sind wird man wohl nur auf Anfrage an so etwas kommen oder überhaupt von ihnen hören. In dem Kapitel finden sich außerdem erweiterte Einsatzmöglichkeiten bestimmter Fertigkeiten, die sich vor allem auf Beschattung und Verhör spezialisieren. Auch finden sich hier ein paar neue Psikräfte.
Kapitel V heißt "Die dunklen Künste" und handelt auch genau von diesen. Hier findet man Chaosrituale Hexerei und Bessesene sowie auch sogenannte Dunkeltechs. Viele dieser Überschneiden sich teilweise mit "Jünger finsterer Götter", wo bereits als erstes Hexereiregeln eingeführt wurden, die sich nur bedingt mit den hier aufgeführten unterscheiden. Auch wenn Regeltechnisch beide Varianten nahe beisammen liegen, so unterscheiden sie sich vor allem in den Beschreibungen. Die in "Das Handbuch der Radikalen" enthaltenen Beschreibungen richten sich auch an Spieler und weniger nur an Spielleiter. Rituale gibt und gab es in der Welt von Schattenjäger schon immer. Die hier genannten Regeln basieren auf der Individualität aller Rituale und der Tatsache, dass in Ausführung und Wirkung kein Ritual dem anderen gleicht. Inwiefern diese Regeln notwendig sind muss jeder Spielleiter für sich entscheiden. Besessene werden ab hier nicht mehr nur als blutrünstige Bestien sondern als Gefühllose Individuen dargestellt. Der Unterschied ist optional bietet aber viele interessante Ansätze.
Das nächste Kapitel behandelt die Xenos. Diese wurden in mehreren Werken schon besprochen. Hier werden jedoch die Vorteile, die man aus Bündnissen mit diesen, deren Waffen und Ausrüstungen, sowie ihr Wissen besprochen. Auch die Kontaktaufnahme und Verhandlungen mit diesen werden hier beschrieben. Außerdem finden sich Exemplarische Parteien und Heimatwelten der Xenos. Die Idee der Xenos als heimliche Verbündete ist keinesfalls neu und wurde bereits öfters von mehreren Autoren aufgegriffen.
Das vorletzte Kapitel behandelt radikale Kampagnen. Beide Seiten, die der Radikalen und die derer Feinde innerhalb der Inquisition werden hier ausführlich beleuchtet und mit Anreizen und Ideen versehen.
Im Letzen Kapitel werden noch beispielhafte Radikale Inquisitoren und Akolythen aufgeführt die sowohl als Freund, als auch als Feind fungieren können.

Das Handbuch der Radikalen ist qualitativ wie gewohnt auf einem enorm hohen Niveau. Vollfarbdruck und hohe Papierqualität machen Seite für Seite ansprechend. Nahezu alle Illustrationen sind stimmig und trotz verschiedener Arbeitsstile passen alle gut ins Buch. Nur einzelne Illustrationen, wie jene die Kapitel 1 einleitet sind unterdurchschnittlich und stören die Stimmung. Dies tritt jedoch extrem selten auf.
Angenehm ist auch der in diesem Band enthaltene Index, der vor allem in den ersten Büchern, wie dem Grundregelwerk fehlte. Das erleichtert die Navigation innerhalb dieses Buches. Leider ist die Einteilung nicht immer perfekt. Eine bessere Teilung zwischen Spieler- und
Spielleiterinformationen wäre äußerst nützlich gewesen.
Inhaltliche Überschneidungen mit anderen Schattenjägerpublikationen lassen sich aufgrund der Inhaltsfülle kaum vermeiden, denn dieses Buch ist extrem Gehaltreich und behandelt viele verschiedene Thematiken. Leider werden diese Teilweise nur angerissen und nicht ausreichen besprochen. Dort muss den Spielleiter noch mit eigenen Ideen oder Infos aus anderen Quellbändern aushelfen, wenn er diese Thematiken in seinen Geschichten als tragende Elemente einbauen will.


[FONT=&quot]Das Handbuch des Radikalen überzeugt durch eine enorm hohe Inhaltsfülle und die neuen Ansätze an eine Schattenjäger Runde heranzugehen. Dafür eignet sich das Werk nur bedingt für Einsteiger und richtet sich sowohl Hintergrund als auch Spieltechnisch an erfahrene Spieler und Spielleiter. Für diese ist dieses Buch äußerst empfehlenswert.[/FONT]

Wir bedanken uns herzlichst beim Heidelberger Spieleverlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.
 
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