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Sci-Fi / Fantasy Rabenkind

AchazLord

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Rabenkind

Gerrit Harms DSA Roman "Rabenkind" dreht sich um das kleine Dorf Dunkelbach, welches der Mittelpunkt mehrerer interessanter und ineinander verflochtener Handlungsstränge wird.

Der nachfolgende Teil bezieht sich auf die Handlung des Buches und verrät wesentliche Stücke dieser.

Das Dorf Dunkelbach in den nördlichen Mittellanden wurde erst vor kurzen wieder besiedelt, nachdem es in den Orkkriegen verwüstet wurde.
Der Borongeweihte Garlon, Ritter des Golgari, soll den nicht besetzen Posten des Dorfgeweihten einnehmen und während seiner Anreise schließt sich ihm noch der geschwätzige Zwergen-Abenteurer und ehemaliger Wirt, Ortosch, Sohn des Kingram an. Zusammen beziehen sie den Bronanger und gehen den Spukerscheinungen der Dorfbewohner nach.
Der Magier Velin Jarldorns und sein Bruder Brogg, welcher angeblich Söldner war, ziehen zusammen in das Dorf ein und besiedeln das einzige Haus, welches noch vom ehemaligen Dorf übriggeblieben ist. Das Haus des ehemaligen Zauberers Rudonatus Winkelfried. Der Magier findet in dem Keller ein altes Versteck, welches hochmagisch ist und später auch ein Buch mit schwarzmagischem Inhalt.
Seinen Kollegen Ission Meridian hat Velin bereits vor Beginn der Handlung über die Hinweise auf das magische Versteck informiert und dieser reist auch an.
Doch auch die Orks sind zurück und eine kleine Orkruppe baut, unentdeckt von den Dorfbewohnern, ein Lager nahe von Dunkelbach auf. Der alte und erfahrene Häuptling träumt davon wieder Anführer einer großen Horde zu werden, hat jedoch vor allem mit den rauflustigen und stellenweise inkompetenten Jünglingen zu kämpfen, die er unter sich versammelt hat.
Zu Beginn jedes Kapitels wird ein kurzer, kursiv gedruckter Handlungsabsatz eingebracht, der von einem alten Magier erzählt, der nach langer Zeit, ohne Erinnerung aus Gefangenschaft entkommt.

Dieser Teil verrät auch die spätere Handlung inklusive Ende

Während sie Garoln und Ortosch dem Spuk nachgehen werden Garlon und Ortosch von Untoten attackiert, die Ission beschworen hat. Sie überleben den Kampf nur knapp. Währenddessen bereiten sich Ission und Velin auf eine große Beschwörung und eine Intrige vor, in der sie sowohl Orks als auch Dorfbewohner in Sicherheit wiegen. Der Plan klappt gut und ein Großteil der Dorfbewohner glaubt ihnen.
Als die Orks angreifen, beginnt das Finale des Buches. Der durch Untote unterstütze Angriff läuft gut bis die Magier ihren Dämonen beschwören, was nicht so gut klappt wie geplant, da das Opfer für die Zeremonie, die Dorfheilerin, sich als mächtige und bösartige Magierin offenbart. Die Magier verlieren die Kontrolle. Die Orks fliehen und auch Garlon und Ortosch kommen nur schwer gegen den Dämon an. Dann jedoch kommt der alte Magier, der wie sich herausstellt Rudonatus Winkelfried ist. Als er sieht wie Brogg, der sich als Praiosgeweihter offenbart, Ission niederschlägt denkt er, dass Brogg ein böser Mann ist und schlägt diesen nieder. Danach erkennt er die Lage und bezwingt den Dämonen sowie die anderen Magier.

Auch wenn die Handlung spannende Grundgedanken hat so scheitert sie doch vor allem an den "unerwarteten" Wendungen, welche entweder zu offensichtlich oder zu verrückt sind um überzeugen zu können. So stehen viele Logik-Probleme da. So zum Beispiel die Frage, wieso Brogg erst wartet bis der Dämon beschwört wurde obwohl er immerwieder Gelegenheit hätte die Pläne zu durchkreuzen, oder wieso weder Ission noch Velin bemerken, dass die Dorfheilerin eine Magierin ist oder wieso Rudonatus nach unglaubwürdig langer Gefangenschaft genau dann entkommt, dass er passend zum Finale eintrifft.
Vom Charm des kleinen Dorfes mitten im Wald merkt man leider zu wenig.
Auch wenn die Hauptcharaktere größtenteils schön charakterisiert und glaubwürdig sind, so sind es doch dafür, dass die Handlung auf knappe 344 Taschenbuchseiten gedruckt ist, viel zu viele namenhafte Personen und Leute wie die Dorfbewohner, die größtenteils unzureichend charakterisiert oder zu klischeehaft sind.

Der Hintergrund der DSA Welt ist gut eingebunden und die Darstellung der Magie gelungen. Der Glossar am Ende des Buches hilft DSA Fremden sich die Grundbegriffe zuzuführen. Es wäre jedoch praktisch einen Verweis auf diesen zu erstellen. Sonst entdecken ihn Leute nur wenn sie das Buch durchhaben oder "zufällig" am Ende anfangen zu lesen.
Auf Ereignisse in der DSA Welt wird auch am Rande eingegangen und bereits bekannte Orte aus der Welt werden glaubwürdig dargestellt

Obwohl, oder gerade weil, das Buch eine zwar epische aber nur oberflächliche Handlung bietet, bringt es eine Menge kurzweiliger Unterhaltung und macht auch, sofern man nicht zuviel über einzelne Ereignisse nachdenkt, spaß zu lesen. Das liegt vor allem an dem spannenden Schreibstil, auch wenn dieser gegen Ende bedingt dazu beiträgt das die Handlung zu chaotisch ist. Die Gefühle der Charaktere können gut übermittelt werden und auch dies führt dazu, dass die Charaktere sehr sympathisch sind und man über ihre teilweise mangelnde Tiefe hinwegsehen kann.

Cover und Layout sind FanPro typisch auf gutem Niveau,

Rabenkind bietet kurzweilige Unterhaltung und eignet sich gut als Lektüre für zwischendurch. Wer jedoch ein Buch will über das er sich groß Gedanken machen kann und soll wird hier enttäuscht werden.

[FONT=&quot]Wir bedanken uns herzlichst bei FanPro, welche uns diese Rezension ermöglicht haben.[/FONT]
 
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