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Sci-Fi / Fantasy Sonea - Die Hüterin

AchazLord

Auf Abenteuer
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Sonea

20 Jahre ist es her, seit Sonea und Akkarin zusammen das Land vor den Ichani verteidigt haben und mittlerweile hat sich einiges Verändert. Und nun gibt es für Sonea und vor allem ihren Sohn ein weiteres Abenteuer zu beschreiten.

Das Buch hat zwei Handlungsstränge, die synchron zu einander laufen.
Soneas und Akkarins Sohn, Lorkin , ist bereits zu einem erwachsenen Magier geworden. Als Lorkin jedoch beschießt, als Gehilfe des Magiers Dannyl in das ehemals befeindete Sachaka zu reisen um dort Botschafterdienst zu verüben, versucht Sonea ihn davon abzubringen. Sie wird jedoch von den anderen Magiern überstimmt und Lorkin reist zusammen mit Dannyl nach Sachaka. Allerdings wird er nur kurz darauf von einer sachakanischen Untergrundorganisation, die noch eine Rechnung mit seinem Vater offen hat, entführt.
Gleichzeitig verliert Soneas alter Freund und erfolgreicher Dieb, Cery, seine Familie bei einem Mordanschlag. Er glaubt, dass Magie dem Mörder geholfen hat und führt Sonea und die Gilde auf die Fährte einer wilden Magierin.
Der Handlungsstrang um Sonea, der Namensgeberin des Buches rückt leider in den Hintergrund und das Buch dreht sich mehr um Lorkin als um sie. Deswegen erscheint der Buchtitel “Sonea“ unangebracht. Der Englische Originaltitel The Traitor Spy 1: the Ambassador’s Mission (übersetzt etwa, Der Verräter-Spion 1: Des Botschafters Mission) erscheint wesentlich passender.

Die Handlung klingt als solches recht vielversprechend, wird jedoch ein wenig ermüdend erzählt. Trudi Canavan geht allgemein zu sehr auf Belanglosigkeiten ein, die nur nebensächlich die Handlung beeinflussen, und die eigentliche Handlung scheint nur nebenbei zu geschehen.
Theoretisch könnte die Handlung sehr spannend sein, sie schöpft jedoch durch erwähnte Belanglosigkeiten und ungünstige Perspektivwechsel das Potenzial nicht ganz aus.
Trotzdem wirkt die Handlung gut durchdacht, wobei sie jedoch leicht vorhersehbar ist und den Leser nicht oft überrascht. Das Ende beider Handlungsstränge ist offen, was wie der Titel der englischen Ausgabe darauf schließen lässt, dass es noch eine Fortsetzung geben wird.


Die Charaktere haben oft einen Bezug zur Vergangenheit und vergleichen diese auch oft mit der aktuellen Situation, was manchmal jedoch überflüssig und gezwungen wirkt. Viel über die Charaktere erfährt man nicht, nur ihre grundlegenden Charakterzüge und ein paar Details über ihre Vergangenheit. Trotzdem sind die Charaktere durchaus glaubwürdig und es ist nicht schwer sich in sie hereinzuversetzen.

Das Buch baut sehr stark auf der Vergangenheit (besser gesagt den Vorgängerbüchern) auf. Für die Fans und Freunde der originalen Trilogie ist dies eine Freude aber für Leute die diese nicht kennen kann das sehr frustrierend sein. Denn auf einige Begebenheiten wird nicht genau eingegangen, während andere Tatsachen hingegen immer wiederholt erzählt werden, was überflüssig erscheint. Manchmal werden jedoch auch Begebenheiten “umgeschrieben“, wodurch sie teilweise an Glaubwürdigkeit verlieren. Dies fügt die Tatsachen aber viel besser in die neue Handlung ein und gibt dem Leser auch an der alten Geschichte noch Neues zu entdecken.

Der Text ist gut gedruckt und das Hardcover macht auch einen ordentlichen Eindruck. Das Coverbild zeigt eine Magierin in dunkelroter Robe. Sonea trägt jedoch ständig eine schwarze Robe, sodass man davon ausgehen kann, dass das Cover wenig Bezug zum eigentlichen Buch hat. Sonstige Illustrationen findet man mit Ausnahme zweier Karten die im Einband vorzufinden sind nicht. Die beiden Karten zeigen Kyralia beziehungsweise Sachaka und sind bereits aus den Vorgängern bekannt.

Trudi Canavan versucht hin und wieder auch Bezug zu aktuellen Begebenheiten herzustellen. Die meistgenannte Begebenheit, die auftaucht und auch die Handlung beeinflusst sind Drogen. In diesem Buch stellt die Sucht nach der fiktiven Droge Feuel einen wichtigen Strang der Handlung dar. Zudem werden noch Themen wie Korruption und Homosexualität angesprochen.


Ob das Buch eine würdige Fortsetzung der „Gilde der schwarzen Magier“ soll jeder für sich entscheiden. Es hat sicherlich viel Potenzial, das es jedoch nicht ganz ausschöpft. Ob die eventuellen Fortsetzungen das Ganze gut weiterführen werden, bleibt noch zu erwarten. Es soll jedoch gesagt sein, dass Fans der Reihe sicher ihr Vergnügen daran haben werden, Kyralia und vor allem Sonea, Cery und die anderen wiederzutreffen. Für Nichtkenner der Reihe kann es schwer sein sich in die Situation, in der das Buch spielt hereinzuversetzen,trotzdem können sie auf ihre Kosten kommen.

Wir bedanken uns herzlichste beim Penhaligon Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.
 
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