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Sci-Fi / Fantasy Die Legende von Ayesha - Volk der Verbannten

yggdrasil

Bürgertum
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Die Geschichte um Marikani und Arekh geht in die dritte und damit letzte Runde. Doch Marikani steht jetzt ganz alleine da. Arekh wird in den Verliesen von Reynes gefoltert um ihn von der Verderbtheit der „Demeana“ zu befreien.

So nennt der Inquisitor Laosimba Marikani, oder besser das, was mittlerweile aus ihr geworden ist: Ayesha. Ihr folgt das Türkisvolk und vertraut darauf, dass sie eine Lösung hat, dass sie den Weg weiß. Und es werden immer mehr. Bald ziehen tausende von ehemaligen Sklaven durch die Länder.

Doch damit nicht genug. Die wilden Sakâs aus der Wüste greifen an. Und es sind mehr als nur wilde Barbaren, die ohne Sinn und Verstand angreifen. Im Gegenteil. Ihr König hat an der Universität von Reynes studiert. Und so besiegt er ein Volk nach dem Anderen. Statt sich die Ländereien einzuverleiben, brennen seine Krieger alles nieder, morden die Bevölkerung und lassen nicht ein Stein auf dem anderen. Dennoch halten sie sich nicht lange an einem Ort auf und so sind sie bald eine ernste Bedrohung – ebenfalls für Reynes, dass der Nabel der zivilisierten Welt ist.

Der dritte Teil spaltet sich stärker als die vorherigen Teile in einzelne Handlungsstränge auf. Oft folgen Szenen voll unterschwelliger Bedrohung mit solchen, die mitten in tobende Schlachten eintauchen. Natürlich sind auch viele Cliffhanger dabei. So bleibt die Geschichte immer spannend, auch wenn dies manchmal zu einer gewissen Atemlosigkeit führt. Doch auch diese passt in gewisser Hinsicht zu der Entwicklung der Handlungsstränge und unterstützt eine Atmosphäre von Abenteuer und Gefahr.

Die Autorin, eigentlich Anne Guéro, führt hier die Geschichte des ersten und zweiten Bandes konsequent zu Ende. Und am Ende sitzt man vor einem Buch mit einem bittersüßen Ende.

Sprachlich ist auch dieses Buch gut und flüssig zu lesen. Weiterhin hat die Autorin ein Faible für das Wort „Basrelief“, wie es sich bereits im ersten Band herauskristallisiert hat. Ein wenig hat dieses Wort etwas von einem „running gag“.

Das Buch ist in einzelne Kapitel eingeteilt. Diese sind dann in Abschnitte aufgeteilt, die logisch zusammengesetzt sind, manchmal ob der starken Sprunghaftigkeit anfangs jedoch irritieren. Dies unterstützt jedoch die, wohl von der Autorin gewünschte, Atemlosigkeit.

Leider sind die Figuren kaum einer Entwicklung unterworfen. Vor allem Arekh hadert weiter mit seinem Schicksal und mutiert zu einem Abziehbild eines Agnostikers. Eine deutliche Wandlung machen eigentlich nur die beiden Nebenfiguren Non´iama und Lionor mit. Die Beweggründe der anderen Charaktere variieren, bleiben jedoch immer im Wesentlichen gleich.

Dennoch ist dieses Buch, wie auch seine zwei Vorgänger, lesenswert. Die Handlung steckt voller interessanter Ideen und wirft ein spannendes Weltbild auf. Ein Buch für verregnete Herbst- oder kalte Winterabende, am Besten in einem Stück zu lesen.

Der Einband ist in dunkelblau gehalten und auch wenn es sich nicht um gebundene Bücher handelt, sehen alle drei toll im Bücherregal aus. - Wozu man sie natürlich nicht vorrangig kaufen sollte, denn sonst entgeht einem eine gut geschriebene und von Maike Claußnitzer gut übersetzte Fantasy-Trilogie. Bleibt nur zu hoffen, dass Anne Guéro nicht nur weiter mit ihrem Mann zusammen Texte für Comics schreibt, sondern auch solch gute Romane.

Vielen Dank an den Penhaligon Verlag, der diese Rezension ermöglicht hat.
 
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