AW: Paintball bald verboten
@Chalali:
Ja, der Herr Grossmann. Er hat eine Meinung zum Thema und tut die auch schon seit Jahren kund. Bisher jedoch konnte niemand so richtig schlüssig beweisen, dass er Recht hat - widerlegen konnte es aber auch niemand. Daher lasse ich seinen Text einfach mal so stehen, gebe aber zu bedenken, dass allein die Tatsache, dass sich jemand beruflich mit Gewalt auseinandergesetzt hat nicht bedeuten muss, dass er mit jeder seiner Meinungen zum Thema Recht hat.
Jeder kann irren. Und auch er muss seine Thesen erst noch beweisen können. Und in unserer Diskussion müsste man dann auch noch nachweisen, dass auch das Schießen mit bunten Farbkugeln gewaltenthemmend wirkt.
Aber gut - nehmen wir doch mal für einen Moment an, dass Paintball, Gotcha, aber auch Egoshooter und Splatterfilme die Gewaltbereitschaft der Spieler in einem Ausmaß erhöhen, dass dies tatsächlich Auswirkungen wie Amokläufe hat. Angesichts der weltweit großen Zahlen an Jugendlichen und Erwachsenen, die mindestens eine dieser Freizeitbeschäftigungen ausüben, müsste da nicht eine fatale Explosion der Gewaltaten zu sehen sein? Ansonsten könnte man die Frage aufwerfen, wie groß der Wirkungsgrad der Gewaltenthemmung tatsächlich ist.
Auch kein Beweis, keine Daten - aber ich musste mal darüber nachdenken.
Studien findet man für jede Ansicht, was wissenschaftlich betrachtet auf eine uneinheitliche Datenlage, unsauberes Arbeiten oder eine große Schwankungsbreite hinweist und nichts beweist. Und gerade staatliches Eingreifen muss gerechtfertigt werde können, schließlich sind wir eine freiheitliche Gesellschaft.
Zum (nun wohl ein weiteres Mal gestorbenen) Verbot von Paintball etc bleibt für mich nur zu sagen, dass nach jeder Bluttat immer wieder dieselben Forderungen aufkommen. Und jedesmal erscheinen mir diese Forderung als nicht mehr als Ersatzhandlungen und Jagden nach dem einfachsten Sündenbock. Nur geht in meinen Augen in der Diskussion zwei Sachen immer unter:
1. Ich erinnere mich an keinen Amokläufer, der sich mühsam auf dem Schwarzmarkt eine Waffe und Muniton geholt hat, sondern nur an solche, die diese Waffen in ihrem Elternhaus gefunden haben. Und es will mir nicht in den Kopf, warum jemand in Deutschland (außer möglicherweise Polizisten - und auch darüber lässt sich streiten) eine Waffe im Haus haben muss.
2. Alle waren auf irgendeine Weise frustriert und im Nachhinein fanden sich Warnsignale, die vom Umfeld ignoriert wurden.
Nur leider lässt sich gerade mit Forderungen nach mehr "Kümmern um die Mitmenschen" leider kein Wahlkampf machen.