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Jenna Jameson`s Shadow Hunter

Nahema

Neubürgerlich
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38
Jenna Jameson zählt zu den größten Erotik-Stars der Welt, gewann Dutzende Branchenpreise und leitet mit ihrer Fira ClubJenna eines der erfolgreichsten Unternehmen dieser Sparte. Nun versucht sie sich auch als Comic-Produzentin – So schickt sie in „Shadow Hunter“ die junge Frau Jezzerie Jaden auf Monsterjagd, welche nicht von ungefähr dieselben Initialen tragen dürfte wie Jameson. Als Autorin steht ihr dabei Christina Z zur Seite (Whitchblade, Elektra).

Im Zentrum des ersten von Panini herausgegebenen Bandes steht der Entwicklungsprozess der Hauptfigur. Jezzerie lebt ein mehr oder weniger normales Leben im New York der Gegenwart – von dem Umstand abgesehen, dass sie seit ihrer Kindheit glaubt, Geister und Monster anderer Sphären wahrnehmen zu können. Diese nehmen mit einem Mal leibhaftige Gestalt an und in Jezzerie erwacht die Kriegerin. Bald schon trachtet der Höllenfürst ebenso wie ein Abgesandter des Göttlichen danach, sie auf die Seite der Dunkelheit oder des Lichts zu ziehen. Und Jezzerie, der Shadow Hunter, muss eine Entscheidung treffen um sich der Fremdbestimmung zu entziehen.

Dadurch dass einige Textfelder in Vergangenheit verfasst wurden, vermittelt sich die Vorstellung, dass der Shadow Hunter selbst uns seine Geschichte erzählt. Diese nimmt sich am Anfang nur wenig Zeit, den Hintergrund der Hauptfigur herzuleiten. Bereits auf der achten Seite enthauptet Jezzerie die erste dämonische Kreatur mit Hilfe eines Schwertes, dessen plötzliches Auftauchen von der Autorin gar nicht in Frage gestellt wird. Von da an springt der Charakter von einem heftigen Geschlachte ins andere, begibt sich auf einen blutigen Selbstfindungstrip der besonderen Art, der größtenteils auf der Splatter-Ebene anzusiedeln ist.
Die Aufgabe, dieses Chaos zu visualisieren, hat der junge indische Zeichner Mukesh Singh (2008 mit dem Russ Manning Award als vielversprechendster Newcomer geehrt) großartig gemeistert. Hier sorgen Unschärfen, willkürlich erscheinende geometrische Formen und wabernd-verklärende Schatten dafür, dass auch der Leser Teil an Jezzeries innerer wie äußerer Desorientierung hat. Düster und bildgewaltig - sehr oft nimmt eine einzelne Zeichnung eine ganze (Doppel-)Seite ein – führt Singh uns in eine immer pervertiertere Welt. Einzige Schwierigkeit, die er nicht ganz gemeistert zu haben scheint, ist eine stete Steigerung – dazu sehen die ersten Ungetüme einfach schon zu schrecklich aus.

Nach zwei Drittel des Heftes endet die nach einr Vortsetzung schreiende Comic-Handlung und man wird mit einer Art Tagebuch der Jezzerie Jaden überrascht. Diese entpuppen sich leider als anstrengende pseudo-philosophische Hirngespinste und nachgereichte Erklärungen von Handlungsfetzen, welche der chaotische Comic nicht von allein vermitteln konnte. Immerhin sind auch hier die seitengroßen Grafiken sehr schön anzusehen.
Es folgen ein paar Seiten interessanter Informationen des Zeichners zu seiner Arbeit an dem Heft und einige Front-Cover-Entwürfe unterschiedlichster Künstler. Schade das hierfür schließlich Greg Horns andeutig pornografisch angehauchte Bilder verwendet wurden. Denn so billig wie diese aussehen werden sie den Arbeiten des eigentlichen Hauptzeichners in keinem Fall gerecht.

Jenna Jameson`s Shadow Hunter überrascht mit keiner herausragenden Handlung und ist eher etwas für Freunde krasser Dämonen-Splatter. Erst die mutigen Illustrationen Singhs machen den Band kaufenswert. Von dem Mann wird man in jedem Fall noch viel zu sehen bekommen.

Diese Rezension entstand in freundschaftlicher Zusammenarbeit der RPG-Foren.com und DSA-Fantasy.de - Vielen Dank auch an den Verlag Panini Comics.
 
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