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Sci-Fi / Fantasy Jäger der Macht

Tufir

Drachling
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Jäger der Macht – Brandon Sanderson

Waxillium Ladrian ist ein Spross aus gutem Hause. Doch das langweilige, unaufregende Leben der Großstadt Elantel langweilt ihn. So zieht er hinaus in das Rauhland, um dort als Gesetzeshüter Verbrecher ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Und Waxillium ist gut in dieser Arbeit, denn er ist ein Zwillingsgeborener, ein Mensch, der Aspekte der Allomantie und der Ferrochemiker in sich vereint. Um Waxillium zu schlagen, bedaqrf es mehr als 30 Mann auf der Gegenseite. Als sein Onkel und seine Schwester bei einem Unfall ums Leben kommen, geht Wax zurück nach Elantel, um die Geschicke des Hauses Ladrian zu verwalten und sein altes leben hinter sich zu lassen. Als ein von der Gesellschaft als unzivilisierter Rauländer geächtet, fällt ihm dies sehr schwer und nur langsam ändert sich die Dinge. Als jedoch eine Diebesbande beginnt, Leute zu entführen und auf einer Hochzeit dann auch noch Waxilliums Verlobte mitnimmt, bricht der Bann und Wax startet seinen persönlichen Feldzug nach Rauhlandmanier. Anfangs mit Erfolg gekrönt, wird bald klar, dass dieses Mal auf der Gegenseite jemand steht, dessen Fähigkeiten denen von Wax nicht nachstehen.


Mit „Jäger der Macht“ startet Brandon Sanderson erneut in das Land Scadrial, das vielen seiner Leser aus der „Kinder des Nebels“ Trilogie bekannt sein dürfte. Jahrhunderte nach den dort beschriebenen Ereignissen hat sich die Gesellschaft wieder erholt und eine Zivilisation aufgebaut, die der irdischen rund um die Jahre 1860 bis 1920 ähneln dürfte. Eisenbahnen werden genutzt, Schusswaffen sind Standard und soeben beginnen Elektrizität und Autos Einzug ins Leben zu halten. Denooch ist die Gesellschaft geteilt, es gibt die „besseren“ Leute, die in der Großstadt Elantel leben und die Pioniere draußen im Rauhland. Nach wie vor gibt es Allomantie und Ferrochemie unter den Menschen und manchen sieht man auch die Abstammung aus alten Blutlinien an.


Sanderson verblüfft erneut mit diesem Roman, in dem er eine Stilmischung betreibt, die anfänglich nur schwer einem Genre allein geschweige denn der Fantasy zugeordnet werden kann. Zu Beginn fühlt sich der Leser in einem Italo-Western mit Magie-Elementen versetzt, um dann im späteren Verlauf einige Batman-Züge anzunehmen und zu einem Sherlock Holmes Krimi zu werden. Wäre da nicht immanente Präsenz der Allomantie, könnte man das Attribut Fantasy getrost weglassen.


Doch Sanderson wäre nicht er selbst, wenn es ihm nicht gelänge, den Leser auf seine Reise mitzunehmen und zu fesseln. So gewinnt der Roman immer wieder an Fahrt, die Handlungen der Charaktere bleiben realistisch und auch die vermeintlichen Superhelden immer wieder besiegbar. Am Ende steht ein Fantasy-Roman mit Western-Feeling, der für alle Leser Geschmackssache sein dürfte, der aber dennoch unwiderstehlich die typischen Sanderson Reize entfaltet. So ist seine Phantasie unglaublich vielfältig, an vielen Stellen congenial zu nennen und immer wieder witzig und verblüffend. Logikfehler sind nicht zu entdecken und wenn doch ein Fünkchen Zweifel aufkeimt, kann man es mit der ungewöhnlichen Dichte an fantastischen Elementen ersticken. Das Ende der Geschichte ist nicht überraschend aber doch ungewöhnlich genug, was dem Lesestoff ebenso zugutekommt wie die mehr direkt als indirekt naheliegende Fortsetzung durch die offenen Fäden am Ende. Offensichtlich – ohne dass es jemals durch den Autor so erwähnt wurde - dürfen sich die Leser vielleicht auf eine neue Trilogie rund um die Allomantie freuen!


Viel Spaß und Spannung mit Wax und seiner Allomantie wünscht euch

Euer Tufir

Brandon Sanderson
wurde 1976 in Nebraska geboren, schreibt seit seiner Schulzeit phantastische Geschichten. Er studierte Englische Literatur und unterrichtet Kreatives Schreiben. Sein Debütroman Elantris avancierte in Amerika auf Anhieb zum Bestseller. Seit seinen Jugendbüchern Alcatraz und die dunkle Bibliothek sowie Alcatraz und das Pergament des Todes gilt der junge Autor auch in Deutschland als einer der neuen Stars der Fantasy. Er wurde auserwählt, Robert Jordans großen Fantasy-Zyklus „Das Rad der Zeit“ fortzuschreiben und sein nächster Roman „Sturmklänge“ erscheint bei Heyne. Brandon Sanderson lebt mit seiner Familie in Provo, Utah.
Mehr über Autor und Werk unter: Brandon Sanderson: The official site

Unser Dank geht an den
Heyne-Verlag, der uns diese Rezension ermöglichte!

Links zu den Rezensionen der "Kinder des Nebels" Trilogie:


 
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