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Ancoron

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Kleine Frage zwischendurch: Wer von euch hat wieviel von Wolfgang Holbein gelesen? Oder andere Frage, seht ihr euch Kinofilme prinzipiell im englischen Orginal an, oder anders gefragt....was habt ihr gegen die deutsche Sprache?
 
Von Wolfgang Holbein sehr viel vor allem als ich jünger war. Irgenwann wars mir zu vorhersehbar. Pro englisches Original: billiger, weniger Bücher, früheres Erscheinungsdatum, Wortwitze kommen teilweise deutlich besser und man ist nicht vom Übersetzer abhängig (ich sage nur neue Übersetzung des Hobbit). Obwohl es sehr schön übersetzte Bücher gibt, aber das weiß man immer erst im Vergleich so richtig zu schätzen.
 
Tja, ich lese meine Bücher in meiner Muttersprache...und wenn ich dann neugierig und sprachgewandt wäre und es mich interessiert, würde ich es in englisch, französisch, spanisch und japanisch lesen..... Mir persönlich geht schlicht und ergreifend die Englisierung aufn Sack! Schließlich gibts vom Orginal von "Dune - der Wüstenplanet" Auch kein deutsches Orginal, auch wenn Herzog Atreides da von Jürgen Prochnow gespielt wird (der deutscher ist)..... Kuckt ihr Filme auch nur in der Orginalfassung, oder nur dann wenn das orginal englisch ist?
Leute, ich hab euch echt gerne, aber in solchen Momenten frag ich mich echt, was ihr gegen eure Heimatsprache habt? Wenn ich ein Elf wäre, dann lese ich meine Texte auf elfisch und nicht auf zwergisch.... Versteht ihr, was ich meine?
 
Ja, ich verstehe dich, aber ich kann dir nicht so richtig zustimmen. Das Phänomen, dass alle immer alles auf englisch lesen und schauen, hängt einfach damit zusammen, dass die Sprache in der Schule ausreichend gut gelehrt wird, dass sich das lohnt und sie relativ einfach ist. Damit ist sie einfach weiter verbreitet als französisch oder japanisch, sodass der Eindruck entsteht, es geht nur noch um die englische Sprache. Ich habe Bekannte, die waren in der Schule sehr gut in französisch, dass sie nun ausreichend gut beherrschen, dass sie gern Filme in französisch schauen und Bücher auf französisch lesen. Ich bin der Meinung, das hängt damit zusammen, wie gut man eine Sprache beherrscht. Also ja, ich würde maximal Filme auf englisch schauen, weil ich die Sprache entsprechend gut beherrsche. Ich finde Untertitel lesen nämlich für das Filmerlebnis störend, wenn man das den ganzen Film über machen muss. Ansonsten wären gerade japanische Sachen als OMU bestimmt interessant.... ;)

Ich persönlich habe verschiedene Gründe, Bücher auf englisch zu lesen. Als allererstes: weil ich es kann! Also mache ich das auch. Ein paar andere habe ich oben schon angesprochen. Mich nervt es tierisch, wenn die deutsche Fassung aus einem Buch zwei Bücher macht. Warum? Weil es nicht mehr in die Hosentasche passt, oder was? Oder weil Bücher mit 1200 Seiten als Mordwaffe gelten? Und dann immer diese bescheuerten Zwischentitel, die vielleicht nur bedingt passen, weil sie vom Autor überhaupt nicht beabsichtig waren. Buchtitel, sowieso eine Sache für sich. Es ist seltsam, aber mich locken englische Titel eher an, als deutsche. Ein Buch mit dem Titel "The darkness, that comes before" oder "The blade itself" muss ich einfach haben. Bei "Schattenfall" und "Kriegsklingen" überlege ich fünfmal. Manchmal lese ich auch parallel und wechsle, weil das englische Buch einfach mal nen Jahr früher rauskommt und ich unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht. Ich finde die Lichtbringer-Serie von Brent Weeks irgendwie faszinierend. Ich habe mit den deutschen Büchern angefangen, auch wenn die wieder teilweise aus einem Buch zwei gemacht haben. Nun kam der nächste Teil auf englisch im Oktober raus, die deutsche Übersetzung ist erst im März nächsten Jahres erhältlich und dann auch nur die eine Hälfte, weil ja wieder zwei Bücher draus gemacht haben. So lange kann ich einfach nicht warten. Punkt. Also lese ich das englische Buch und weiß, wie es weiter geht. Dann kann ich nächstes Jahr die deutschen Bücher noch mal in Ruhe genießen, die ich mir auch holen werde, denn ich finde die Übersetzung gelungen. Ja, die Übersetzung, das ist für viele auch immer so ein Thema. Es gibt gute Überswetzungen und schlechte. Wie gesagt, ich finde die neuere Übersetzung des Hobbits weniger gelungen. Ja, das Buch fängt mit "In a hole..." an. Aber warum zum Teufel muss das wörtlich mit "In einem Loch..." übersetzt werden, wenn eine Hobbithöhle gemeint ist? Soooo unordentlich ist Bilbo nicht, dass man seine Behausung als Loch bezeichnen müsste. Ich sage nur Konnotation und Feingefühl, was man als Übersetzer haben sollte. Und dann gibt es Sachen, welche die englische Sprache hergibt, die deutsche aber weniger. Ich verweise da mal auf "Ancillary Justice" von Ann Leckie, die konsequent in der weiblichen Form schreibt. Da die meisten Nomen im englischen aber geschlechtsneutral sind, ist das wesentlich unsperriger als das deutsche -in und -innen, weil unsere Sprache nun mal eindeutig den Maskulin bevorzugt. Aber um mal ein Gegenbeispiel zu bringen: "Northern Lights" konnte ich nicht auf englisch lesen. Der hat alles abgekürzt, was die Sprache hergibt, ich bin bald irre geworden... "Der goldene Kompass" hingegen war grandios. Und nicht zuletzt bilde ich mir ein, mein Englisch mit dem Lesen englischer Bücher wenigstens ein bisschen lebendig zu halten, denn sonst benutze ich die Sprache kaum.
 
Heißes Thema - bei mir ist das stark umgebungsabhängig. Im Urlaub, wo die Sprache eben alles nur nicht deutsch ist, habe ich weniger "Probleme" mit englischen Büchern und Filmen als zu Hause. Hier ist jede Ablenkung - und sei es nur der Schriftzug auf dem Getränk - deutsch und jede Unterbrechung führt immer wieder zu einer kleinen Hürde beim Wiedereinstieg. Diese Herausforderung habe ich im Ausland weniger. Trotzdem habe ich auch zu Hause schon englische Bücher gelesen aus ähnlichen Gründen wie @Thevita. Verfügbarkeit meistens - aber ich hatte auch schon grottenschlechte Übersetzungen ==> https://www.rpg-foren.com/threads/der-antares-krieg.5955/

Ich denke, dass es immer am besten wäre, ein Buch im Original zu lesen, weil es durch eine Übersetzung nie gewinnen, sondern immer nur verlieren kann.

Mein Lieblingszitat in diesem Zusammenhang ist übrigens: "Sie werden Shakespeare erst dann richtig genießen können, wenn Sie ihn im klingonischen Original lesen."

Generell habe ich das größte Problem mit Sprachmischmasch. Viele der Präsentationen, die ich beruflich halte, sind in Englisch. Das Publikum dagegen spricht meist deutsch und will oft gar kein Englisch hören (und leider reicht es nicht, dass Englisch in unseren Schulen ausreichend gelehrt wird, es muss auch ausreichend gelernt werden, woran es meistens hapert). Wenn ich dann die englische Präsentation in deutsch halte, passiert es dann und wann (nicht immer, auch nicht oft, aber doch zu viel), dass ich für das englische Wort an der Wand keine deutsche Entsprechung finde und am liebsten in Englich weitermachen würde. Dann ist das Chaos in meinem Hirn perfekt. ;)

Egal wie - zurück zu Buch und Film. Ich habe "The Forge of God" in englisch gelesen, als ich im Yosemity Park in den USA in Urlaub war und habe es genossen (der Park kommt im Buch vor). Jahre später las ich es zu Hause nochmals auf deutsch und die Faszination war immer noch vorhanden und ähnlich. Es steht und fällt halt mit der eigenen Sprachfähigkeit und der des Übersetzers. Sollte euch jemals ein Buch in die Hände fallen, dass von "Walter Brumm" übersetzt wurde - schmeißt es gleich weg!

Gruß
Tufir
 
Ein Autor schreibt den Text in seiner Muttersprache, wenn ich den Text in seiner Muttersprache lesen und verstehen kann, bin ich eher an dem dran, was der Autor schreiben/sagen wollte. Mit einer Übersetzung verliert oder gewinnt ein Text, ist auf jeden Fall anders, mal mehr mal weniger. Für 'Lady Rafera unmounted the dark knight with a furious slash' muss ich mir als Übersetzerin überlegen, was ich daraus mache, denn das Verb 'entreittieren' gibt es im Deutschen schlicht nicht - vielleicht 'vom Reittier (Pferd/Wolf/Nashorn/Echse/Strauß/etc) reisen, stoßen, schubsen, werfen, treten'?

Hier sieht man auch schön, dass deutsch einen längen Text verursacht* und damit ein deutsches Werk immer 'dicker' wird als das englische Original. Meist dann in Hardcover mit großzügigerem Layout und schon hat man auch mal zwei Bücher voll, wenn man will - muss man wahrscheinlich nicht immer.

(*Ein schönes Beispiel dafür, aus dem englischen Wort A wird eben 'ein/eine/einem/einen/etc'. Aus einem Buchstaben werden mindestens drei! Und das ist nur ein Wort, aber dafür ein recht häufiges.)


Ansonsten wären gerade japanische Sachen als OMU bestimmt interessant....
Kann ich nur davon abraten. Ich habe zwar kaum Ahnung von japanisch, aber da kommen zwei Silben als dem Mund und in den deutschen Untertiteln findet man Hauptsatz samt Nebensatz. Also nur etwas für Schnellleser...

...dass ich für das englische Wort an der Wand keine deutsche Entsprechung finde...
Ja, das kennt man. Ach, ich schaue schon vorwärts auf Weihnachten... nein... ich... wie heißt es?... ich freue mich! In der Fachsprache noch viel schlimmer...
 
Das ist ein sehr gutes Thema! Ich selber bin auch jemand, der fast ausschießlich Bücher auf deutsch liest. Der Grund ist, dass ich mich mit Fremdsprachen schon immer schwer getan habe.

Durch Studium und gerade jetzt durch meine Arbeit komme ich aber recht viel mit der englischen Sprache in Berührung, sei es über Fachartikel, Vorträge oder Small Talk mit anderen Wissenschaftlern. Ich merke auch, dass mir das hilft und mein Englisch dadurch langsam besser wird. Aber es bleibt für mich doch ein Stückchen weit arbeit, auf die ich dann in meiner Freizeit meistens keine Lust habe. Ich nehme mir auch immer vor, mal ein Buch auf Englisch anzufangen. Bisher hat der Schweinehund aber immer gesiegt.
Bei Filmen und Serien schaue ich schonmal häufiger mit O-Ton. Das ist dann meist der Fall, wenn viel mit Akzenten gespielt wird, was man meist nur schwer in der Übersetzung transportieren kann. Manchmal empfinde ich die Synchronstimmen auch als nicht so passend wie das Original.

Übrigens höre ich sehr oft das Argument, dass die englische Sprache sehr viel mehr Möglichkeiten hat als die deutsche. Und dazu fällt mir dann immer ein, was Tolkien zu der deutschen Übersetzung seines Herrn der Ringe gesagt haben soll. Er meinte, dass er die deutsche Sprache wegen vieler Feinheiten beneide, die der englischen Sprache abgingen. Als Beispiel nennt er die Elben, die im deutschen so gut von den Elfen (also Tinkerbell und co.) abgrenzbar sind, wogegen es im englischen nur das Wort "Elves" gibt. Ich denke daher, dass die deutsche Sprache elloquent genug ist, man muss es nur einsetzen können. Und da hapert es dann manchmal am Können der Übersetzer.

Ich werde auf jeden Fall nach Weihnachten wieder einmal den Herrn der Ringe lesen. Und zwar auf deutsch, in der Übersetzung von Margaret Carroux, die ja unter der Anleitung von Tolkien selber entstanden sein soll. Da ich bisher immer nur die Version von Herrn Krege gelesen habe, die ja oft als die sehr viel schlechtere bezeichnet wird, freue ich mich schon sehr darauf.
 
Ich bin ja der Meinung, dass einem englisch nur so kommt, dass es mehr Möglichkeiten hätte, weil man beim Lernen für eine Vokabel mehr Bedeutungen lernt. Während man bei seiner Muttersprache überhaupt nicht darüber nachdenkt, wofür oder wann das kleine Wort Zug alles verwendet wird.
 
Also um eine von @Ancorons Fragen zu beantworten: ich habe überhaupt nichts gegen meine Muttersprache (deutsch). Lese auch sehr gern deutsche Bücher, wenn das deutsche Buch das Original ist.

Ansonsten lese ich enorm viel in englisch und zwar genau aus den Gründen, die vor mir schon @hexe, @Tufir und @Thevita genannt haben. Ich bin mit mehreren Sprachen (eigentlich deutsch / französisch / englisch) praktisch aufgewachsen und spreche / lese sie daher fliessend. Es fällt mir leicht und macht mir keine Mühe.
Später ist dann noch italienisch hinzugekommen (aus beruflichen Gründen), aber lesen tue ich fast ausschliesslich in deutsch oder englisch.

Es ist ganz merkwürdig aber so gern ich französisch spreche, so ungern lese ich es. Habe dafür aber bestenfalls die Erklärung, dass auch im Französischen die Sätze meist länger / ausschweifender sind. Bei italienisch ist es nicht ganz so ausgeprägt aber da ich nicht ganz so gut beherrsche wie die Anderen ist es schlicht und ergreifend anstrengender für mich. Dann kommt natürlich hinzu, dass es in der Sparte Sci-Fi & Fantasy sehr viele englischsprachige Autoren gibt. Das ist denke ich Fakt.
 
Ich glaube, man sollte Übersetzungen nicht unterschätzen. Eine gute Übersetzung transportiert das sprachliche Niveau des Originals mitsamt der Wendungen in das deutsche Äquivalent - das kann Kunst sein. Das Problem ist nur, dass es notorisch schlecht bezahlt wird und offenbar schlechter gemacht wird, je mehr man sich von literarisch anspruchsvollen Werken hin zur sogenannten Trivialliteratur bewegt.

Und ich bin da bei Euch, je schlechter die Übersetzung ist, desto eher neige ich dazu, das Original zu lesen. Sofern es aus dem englischen Sprachraum stammt, denn nur dann reicht mein Sprachniveau leider dafür aus. Wenn aber die Übersetzung gut ist, muss ich auch nicht zwingend immer das Original wählen. Denn egal wie gut mein Englisch ist, es ist nicht meine Muttersprache und damit anstrengender als Deutsch. Und da ich auf Arbeit genug auch auf Englisch lesen muss, möchte ich manchmal auch nur entspannen. Wobei sich insbesondere die sogenannte Trivialliteratur auch im Original oft durch ein begrenztes Niveau auszeichnet...

Das ist auch irgendwie die Zwickmühle - bei vielen (nicht allen!) Fantasy und SciFi Romanen geht es einzig um Unterhaltung, da verpasst man in der Übersetzung nicht allzu viel, das der Autor zu sagen hätte. Von daher ist es egal, ob man das Original oder eine mittelmäßige Übersetzung liest. Umgekehrt bei anspruchsvolleren Romanen - da sind zwar die Übersetzungen oft besser, aber auch die Fallhöhe. Dafür ist es anstrengender, sie im Original zu genießen.

Ein weiteres Argument für das Original ist mitunter der Preis, insbesondere, wenn ich mich für ein Buch interessiere, es aber nicht ganz oben auf meiner Liste steht. Wenn ich es dann für einen Bruchteil des Printpreises als englisches E-Book bekommen kann, dann kaufe ich auch mal etwas, was ich sonst hätte stehen lassen.
 
Es gibt da noch eine Sache, die mir durch den Kopf geht. Manchen Übersetzungen merkt man an, wenn sie schlecht sind. Andere dagegen sind gut. Auch das merkt man in der Regel. Trotzdem greift manch einer zum Original - oft mit der hier genannten Begründung, dass "es besser rüberkommt", "verständlicher" ist. Eigentlich ist dieses Argument verflucht arrogant. Denn man hält sich dann für besser bewandert in der Fremdsprache als der Übersetzer. Dabei ist das angenomme Verständnis des Texts ja nur ein "gefühltes" Verständnis. Niemand kann dem Leser sagen, ob sie oder er es tatsächlich richtig verstanden hat. Dazu bedürfte es der Rückübersetzung und Verifikation durch den Autor.

Gut gehende Belletrisitkk und teure Sachbücher nutzen diese Methode. Meines Wissens hat das z. B. Rowling mit ihren Harry Potters machen lassen und dann selbst geprüft.

Darüber sollte jeder mal nachdenken, bevor er oder sie Übersetzungen generell verdammt. ;)
 
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Ich bin da bei dir, Tufir - aber nicht vollständig.

Dinge, die die verwendete Sprache schön machen,also viele Stilmittel, sind nicht immer vollständig in andere Sprachen übertragbar. Auch Wortwitze und Mehrdeutigkeiten gehen oft verloren. Auch bei wirklich guten Übersetzungen.
Ich greife mir als Beispiel mal die Shakespeare-Sonette oder verschiedenste Gedichte - denen kann eine gute Übersetzung zwar gerecht werden, aber sie wird sie verändern.
Wenn man sich für solche Feinheiten begeistert, dann wird man mit dem Original sicher besser fahren.

Man kann aber hinterfragen, wie viele Leser und Bücher davon betroffen sind und wie oft das in den bei uns einschlägigen Genres zutrifft.
 
Ich bin ja der Meinung, dass einem englisch nur so kommt, dass es mehr Möglichkeiten hätte, weil man beim Lernen für eine Vokabel mehr Bedeutungen lernt. Während man bei seiner Muttersprache überhaupt nicht darüber nachdenkt, wofür oder wann das kleine Wort Zug alles verwendet wird.
Da möchte ich auch mal meine Zustimmung äußern.
Die Wortschätze sind meines Wissens nicht so unerschiedlich, einzig die Wortbildung ist untersciedlich. Deutsch arbeitet viel mit Substantiven, Englisch ist eine "verbal language" - das führt genau zu den geschilderten Problem in der Übertragung. im Deutschen wird man eben niemanden "entaufsteigen" - sondern "aus dem Sattel stoßen". Das ist aber gerade die Leistung eines Übersetzers - nicht zu nah an der Formulierung im Original, aber nah am Text.
Wikipedia hat da einen ganz schönen Artikel Wortschatz – Wikipedia
 
Ich habe hier jetzt niemanden gelesen der Übersetzungen generell verdammt, oder?

@sonic_hedgehog
Am Ende stößt sie ihn noch mit einem Schwertschwung aus dem Sattel. ;)
 
Dinge, die die verwendete Sprache schön machen,also viele Stilmittel, sind nicht immer vollständig in andere Sprachen übertragbar. Auch Wortwitze und Mehrdeutigkeiten gehen oft verloren. Auch bei wirklich guten Übersetzungen.
Ich greife mir als Beispiel mal die Shakespeare-Sonette oder verschiedenste Gedichte - denen kann eine gute Übersetzung zwar gerecht werden, aber sie wird sie verändern.
Wenn man sich für solche Feinheiten begeistert, dann wird man mit dem Original sicher besser fahren.
Ich bin da durchaus auch bei dir, aber das negiert nicht das von mir gesagte. Selbst ein Muttersprachler hat bestimmt Mühe, Shakespeare vollständig zu erfassen zumindest solange er nicht Anglistik studiert hat. Wie kann da ein Fremdsprachler mit gutem Gewissen behaupten er täte dies? Ganz davon abgesehen waren wir bei aktueller Bellestristik (noch dazu amerikanischer und weniger englischer ;)) und nicht bei Weltliteratur. Sonst bringe ich gleich mal Walter von der Vogelweide oder Georg Büchner ins Spiel, um das umzukehren. :p
 
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Das mit dem Übersetzen ist schon eine knifflige Sache. Beruflich werde ich häufig damit konfrontiert technische Dokumente zu übersetzen, hier ist dann Genauigkeit und Wissen zu den Fachwörtern gefragt. Aber auch eine Betriebs- und Wartungsanleitung besteht nicht nur aus Fachbegriffen, sondern muss daneben schlüssig und für den Anwender verständlich sein. Der Übersetzer hat also die Aufgabe alles möglichst nah am Originaltext, technisch korrekt, aber doch gut zu verstehen und möglichst ohne eine eigene Interpretation reinzubringen.

In der Literatur hat ein Übersetzer denke ich zwar etwas mehr Freiheiten was die Interpretation angeht, muss aber trotzdem inhaltlich und auch vom Stil her passen. Es ist glaube ich enorm schwer hier eine eigene Interpretation gänzlich auszuschalten.

Wie @sonic_hedgehog schrieb ein schwieriger und schlecht bezahlter Job.
 
Vor ca zehn Jahren hab ich im Wachschutz für Egerland gearbeitet und zwei der dortigen LKW-Fahrer waren die besten Freunde, auch wenn sie das ihren Familien gegenüber nie erwähnen durften; der eine ein Engländer aus Cornwall und der andere ein gebürtiger Schotte. Wenn die zwei sich auf englisch unterhalten haben, lief das ganze Gespräch auf: Fuck, fuck, blablabla, fuck, bla, fuck, fuck, blabla, fuck, blablabla hinaus.... Nachdem ich mehreren Gesprächen dieser Art zugehört habe, kann ich das irgendwie nicht mit den Argumentationen der Feinheiten der Englischen Sprache in Einklang bringen ;)
Bei Büchern ist es einfach eine Frage des Übersetzers; ich gehe stark davon aus, das die Terry Pratchett Sammlung meines Vaters im englischen orginal auch nicht witziger ist, als die deutschen Versionen die wir im Regal stehen haben. Genauso sicher bin ich mir, das die deutschen Versionen meiner Michael A. Stackpole Bücher hervorragend übersetzt wurden.
Die einzigen Filme, die ich im Orginal mit deutschen Untertiteln bevorzuge, sind gute japanische Mangas bzw. eine reihe von japanischen Filmen, die ne Zeit lang auf VOX gebracht wurden.

Ich bin nur schlicht und ergreifend der Meinung, das wenn die Übersetzung schon Mist ist, ist das Buch es auch nicht wert, gelesen zu werden.
Etablierte Schriftsteller wie Pratchett, Alan Dean Foster, Tolkien oder auch Stackpole haben gute Übersetzer, die genau das in andere Sprachen übertragen können, was der Autor ausdrücken wollte....
Wenn die Übersetzung totaler Murks ist, kann es schlicht und ergreifend daran liegen, das das Orfinal Mist ist - oder so zwei und drei deutig, das es auch nicht wert ist, im Orginal gelesen zu werden. Und was "Neu-Übersetzungen" betrifft.... es wurde bereits übersetzt - es gibt keinen Grund es nochmal zu tun.
 
Welche Sprache verwendet wird hängt doch sehr davon ab, wer sich mit wem unterhält. Bestimmte Gesellschaftsgruppen nutzen mehr Schimpfwörter als Andere... das haben sicher alle Kulturen und Sprachräume dieses Planeten gemeinsam. Der aktive Wortschatz von Personen ist größer als der von Anderen.

Außerdem es war ein Schotte und ein Engländer? Natürlich beschimpfen die sich... fuck, hell yeah!
Kreiz Biam Bam n Hollastaudn! Wie man hier sagen würde....
 
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