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Brettspiel Dominion -Seaside-

Voltan

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Dominion –Seaside-

Bei Dominion –Seaside- handelt es sich um die erste echte Erweiterung zu Dominion. „Die Intrige“ stellte im Grunde ein zweites Basis-Spiel dar und war auch ohne „Was für eine Welt“ spielbar. Die Käufer konnten sich also entscheiden, ob sie „Die Intrige“, oder „Was für eine Welt“, oder beides erwerben. Seaside“ dagegen ist nur mit einem der beiden Basisspielen spielbar. Denn in der Schachtel fehlen so elementare Dinge, wie Geldkarten, Fluchkarten, Provinzen usw.

Schauen wir uns also die Erweiterung mit gespannter Neugier etwas genauer an.
Nach dem Öffnen der stimmigen Schachtel erwartet uns der aus den Basisspielen bekannte Kartenschuber. Hier scheint es keine große Änderung gegeben zu haben. Mittig befindet sich ein Streifen, der einem anzeigt, wo die Karten ihren angestammten Platz finden. Die 260 neuen Karten sind in gewohnt hoher Qualität mit teils sehr hübschen, teils eher comichaften Zeichnungen. Wobei die Qualität der Zeichnungen schon besser ist, als in „Die Intrige“, die recht viele comicartige Bilder besaß.

Eine Sache fällt dem Käufer aber schon sehr schnell auf. In der Schachtel befinden sich auch mehrere große Tableaus aus festem Karton, die zuerst vorsichtig aus der vorgestanzten Schablone gelöst werden müssen (was allerdings sehr gut funktioniert).
Es gibt jeweils sechs Tableaus, die ein Piratenschiff, eine Insel und ein Eingeborenendorf zeigen.
Richtig schön sind die Goldmünzen, die man dem Spiel spendiert hat. Handelt es sich doch nicht um die üblichen Kartonmünzen, die man in anderen Spielen findet. Sondern um „echte“ vergoldete Metallmünzen. Sie sehen sehr hochwertig aus und bringen auch einiges an Gewicht auf die Waage. Genauso auch die sogenannten Embargo-Marker, die auch aus Metall bestehen. Hier scheint man (wohl aufgrund des großen Erfolges der Basisspiele) tief in die Budgetkiste gegriffen zu haben, um den Kunden etwas wirklich Hochwertiges präsentieren zu können. Sehr schön!

„Seaside“ funktioniert auf dem ersten Blick auch nicht anders, als die Basisspiele. Man muss weiterhin sein Set mit möglichst guten Karten zusammen bauen, fünf Handkarten ziehen, Aktionskarten ablegen, Karten, oder Gold kaufen und irgendwann damit anfangen, Provinzen zu erhalten.

Allerdings bietet die Erweiterung mehrere neue Möglichkeiten und auch eine neue Kartenvariante. Dies ist die sogenannten „Dauerkarte“, die in Orange eingerahmt ist.
Dauerkarten erzielen nicht nur in der ausgespielten Runde Wirkung, sondern bleiben nach dem Aufräumen der Karten (wenn also der Zug des Spielers geendet hat), vor ihm liegen und wirken in seiner nächsten Runde ein weiteres Mal. Mit diesen Karten kann sich der Spieler also seinen nächsten Zug schon vorbereiten und damit auch „langfristigere“ Planungen eingehen.
Mit der Embargokarte kann man bestimmte Kartenstapel aus der Auslage mit einem Embargomarker belegen. Jeder Spieler, der nun eine Karte aus diesem Stapel kaufen möchte, muss so viele Fluchkarten ziehen, wie Embargomarker auf dem Kartenstapel liegen. Hiermit kann man besonders mächtige und beliebte Karten für die anderen Spieler uninteressanter machen. Dumm nur, dass man selbst auch davon betroffen ist. Also sollte man die Kartenstapel, die man selbst für seine Planungen benötigt, lieber nicht mit einem Embargo belegen.

Sobald ein Spieler eine Piratenschiffkarte, Inselkarte, oder Eingeborenendorfkarte zieht, erhält er das entsprechende Tableau, das er vor sich ablegt.
Das Eingeborenendorf gibt dem Spieler zwei Möglichkeiten vor. Entweder legt er die oberste Karte seines Nachziehstapels verdeckt auf das Tableau (und reduziert damit sein Kartenset), oder er nimmt alle Karten auf dem Tableau wieder auf die Hand (und erhält dadurch evtl. mehr Gold, Aktionskarten o.ä.).
Die Inselkarte ermöglicht es dem Spieler, eine Handkarte UND die Inselkarte offen auf das Inseltableau abzulegen. Hiermit ist es dem Spieler möglich, seine Provinzkarten aus dem Set zu nehmen (oder andere störende Karten). Denn am Ende des Spiels werden natürlich alle auf der Insel liegenden Karten mitgezählt. Abgesehen davon zählen die Inselkarten auch zwei Siegpunkte.
Das Piratenschiff ist eine ganz üble Konstellation. Wird das Piratenschiff abgelegt, muss jeder Spieler die beiden obersten Karten seines Nachziehstapels aufdecken. Geldkarten werden nach Wahl des Spielers, der die Piratenkarte abgelegt hat, entsorgt. Hat er auf diese Weise mind. 1 Geldkarte eines Gegenspielers entsorgen können, bekommt er einen goldenen Geldmarker (aus Metall), den er auf das Piratenschifftableau ablegt.
Legt er irgendwann wieder die Piratenkarte ab, hat er zwei Möglichkeiten. Entweder entscheidet sich der Spieler das oben genannte zu wiederholen. Oder aber er zählt die Goldmünzen auf dem Tableau zu seinen Geldkarten hinzu und hat damit in dieser Runde zusätzliches Geld zur Verfügung. Die Goldmünzen verbrauchen sich dabei nicht, sondern können in zukünftigen Runden wieder mit Hilfe der Piratenkarte eingesetzt werden.

Es gibt natürlich auch neue „normale“ Karten, wie z.B. „Perlentaucher“. Hier kann man sich die unterste Karte seines Nachziehstapels anschauen und nach oben holen. Oder die Schatzkarte. Diese Karte ist sogar extrem mächtig. Hat man zwei Schatzkarten auf der Hand und entsorgt diese, erhält man gleich VIER Goldkarten, die man verdeckt auf den Nachziehstapel legen darf.


FAZIT:

Seaside ist wieder einmal eine sehr gelungene Ergänzung der Dominion-Serie. Auch wenn es sich hier um eine reine Erweiterung handelt, bringt sie viele zusätzliche und neue Elemente ins Spiel und macht es variantenreicher und sogar eine Spur taktischer. Das Spielmaterial ist überaus gelungen und hochwertig. Die Tableaus, Münzen und Embargomarker stellen hierbei ein Highlight dar und werten Dominion weiter auf.
Waren die Änderungen in „Die Intrige“ noch marginal und überschaubar, so bringt Seaside völlig neue Konzepte und Ideen. Trotzdem bleibt das Spiel leichtgängig und schnell; die Mechanismen bleiben einfach und stimmig. Das Regelheft ist wieder, wie bei den anderen Dominion-Spielen, überaus gelungen und übersichtlich.

Bei den beiden Basisspielen „Was für eine Welt“ und „Die Intrige“, konnte sich noch der Käufer durchaus für eines der beiden entscheiden, da die Unterschiede relativ gering waren. Aber bei Seaside bleibt mir nur eine Empfehlung. Egal, ob man „Was für eine Welt“, oder „Die Intrige“, oder beides sein Eigen nennt: An „Seaside“ führt kein Weg vorbei!

Unser Dank gilt dem Hans im Glück Verlag, der uns diese Rezension ermöglicht hat.
 
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