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Brettspiel Dominion - Die Alchemisten

Voltan

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Dominion – Die Alchemisten


Worum geht´s?

Bei Dominion „Was für eine Welt“ handelt es sich um ein reines Kartenspiel, das 2009 zum Spiel des Jahres gewählt wurde. Schon kurz darauf erschienen die ersten Erweiterungen. Den Beginn machte „Die Intrige“, die eine Art „zweites Basisspiel“ darstellte. Man konnte „Die Intrige“ alternativ, oder gemeinsam mit „Was für eine Welt“ angehen. Danach erschien „Seaside“ und damit die erste richtige Erweiterung. Denn für „Seaside“ musste man im Besitz eines der beiden Basisspiele sein (Was für eine Welt, oder Die Intrige).
Alle Rezensionen der oben genannten Spiele können hier auf rpg-foren.com nachgelesen werden.
Dominion zeichnet sich durch einfache Regeln aus, die allerdings durch die vielen Kombinationsmöglichkeiten der Karten immer wieder komplexe und spannende Spielrunden ermöglichen. Dabei muss jeder Spieler sein eigenes Kartendeck ansammeln und versuchen, möglichst schnell Siegpunktkarten (Herzogtümer u.a.) zu erhalten.

Inhalt

Die Spielschachtel ist etwa halb so groß, wie die bisherigen (Basisspiele & Seaside) und zeigt einen Alchemisten bei der Arbeit. Die Zeichnung stimmt wunderbar auf das Thema ein und ist treffend gewählt.
Doch nach dem Öffnen der Packung stellt sich eine gewisse Enttäuschung ein. Wie bei den anderen Spielen, befindet sich auch hier ein Einlegeschuber für die Karten. Nur ist dieses naturgemäß kleiner. Aber trotzdem bleibt nach dem Sortieren der Karten fast die Hälfte der Fächer leer! Hier drängt sich die Frage auf, warum man trotzdem solch eine überdimensionierte und damit auch teurere Verpackung gewählt hat.

Insgesamt findet man in „Die Alchemisten“ 150 Karten, die in 13 unterschiedliche Sets aufgeteilt sind. Hierbei handelt es sich um 11 neue Aktionskarten (zu je 10 Karten), eine neue Punktekarte á 12 Stück, eine Trankkarte á 16 Stück und die gewohnten „Platzhalterkarten“.

Die Karten verfügen über die gewohnt gute Qualität und die Zeichnungen geben keinen Grund zur Klage.


Das Spiel

An den Spielregeln ändert sich nichts Grundlegendes. Es bleibt bei den gewohnten Mechanismen (5 Karten ziehen, Aktionskarten auslegen, Karten aus der Auslage kaufen, Abräumen usw.). Allerdings gibt es nun gleich zwei neue Geldkarten: Den „Trank“ und den „Stein der Weisen“.
Zwar ist der „Stein der Weisen“ eigentlich eine Aktionskarte, doch wird sie in der Kaufphase ausgelegt und kann auch vom Dieb gestohlen werden. Wird der „Stein der Weisen“ ausgelegt, zählt der Spieler seine beiden Kartenstapel durch (also den Ablege-, wie auch den Nachziehstapel) und teilt die Summe durch fünf. Das Ergebnis stellt seinen Geldvorrat für den jetzigen Kauf dar.

Der „Trank“ kostet vier Geld und wird benötigt um einen Großteil der Erweiterungskarten aus „Die Alchemisten“ kaufen zu können. Denn bei 9 der 11 neuen Aktionskarten, steht nun bei den Kosten nicht nur eine Geldsumme, sondern auch ein Trank. Möchte der Spielern nun solch eine Karte kaufen, muss er die erforderliche Geldsumme auslegen UND eine Trankkarte. Um die neue Siegpunktkarte zu kaufen, wird ebenso eine Trankkarte benötigt, allerdings KEINE Geldkarte.

Somit müssen die Spieler nun weitere Geldkarten verwalten und dabei aufpassen, die richtige Menge an Trankkarten im Set zu haben. Denn hat man zu viele, wird das Set zu stark aufgebläht und blockiert damit womöglich wichtige Handkarten. Hat man dagegen zu wenige, kann man seltener die neuen Aktionskarten kaufen und muss auf andere und damit meist schwächere Aktionskarten ausweichen. Denn die neuen Erweiterungskarten sind fast alle enorm mächtig geworden.
So gibt es die Karte „Besessenheit“. Spielt jemand diese Karte aus, darf er zusätzlich zu seinem Zug, noch einen weiteren Zug mit den Karten des Spielers links von ihm durchführen. Er erhält sofort Einblick in die Handkarten des Gegenspielers, darf auswählen, welche Karten er auslegen und welche er kaufen soll. Gekaufte Karten wandern jedoch nicht in den Ablagestapels des Gegenspielers, sondern in den eigenen. Eine wirklich BÖSE Karte!



Fazit

Dominion „Die Alchemisten“ bringt wieder einige neue Elemente ins Spiel. Mit den Trankkarten und dem Stein der Weisen, werden neue Strategien erforderlich. Die neuen Aktionskarten machen das Spiel noch interaktiver und eröffnen viele Möglichkeiten, die Mitspieler zu ärgern. Dadurch wird das Spiel aber auch schwerer planbar. Bei „Was für eine Welt“ hatte man nur wenig Einfluss auf die anderen Spieler und konnte relativ besonnen sein eigenes Deck aufbauen. Die nachfolgenden Erweiterungen aber steigerten die Interaktivität und machten das Spiel dadurch auch eine Spur unberechenbarer. Mit „Die Alchemisten“ wird dies noch weiter ausgebaut und sogar auf die Spitze getrieben. Wenn man ein wirklich gutes Blatt auf der Hand hat und der Gegenspieler plötzlich die „Besessenheit“-Karte auspielt, könnte man fast in den Tisch beissen.
Einige Karten erforden langwieriges Kartenzählen, oder verlangsamen auf andere Weise das Spiel. Andere können auf Dauer nerven (zum Beispiel wenn mehrmals hintereinander „Besessenheit“ ausgespielt wird), oder werden zum Ende hin zu mächtig (Stein der Weisen).
Mehrere Testspieler fanden aber genau diesen Ärgerfaktor gut und wollten deshalb möglichst viele solcher Aktionskarten in der Auslage haben.
Wer dagegen eher das besonnene Spiel mit geringen Einflussmöglichkeiten mag und extrem mächtige Karten verabscheut, sollte um „Die Alchemisten“ einen Bogen machen.

Doch trotz der teilweise gelungenen Karten scheint der hohe Preis keinesfalls gerechtfertigt. Die Erweiterung kostet im Moment fast genau so viel, wie die wesentlich umfangreichere „Seaside“-Erweiterung. Und diese enthielt sogar noch mehrere Metallmarker und Münzen.
Auch sind die Neuerungen nicht so vielfältig und innovativ geworden, dass sie den hohen Preis rechtfertigen.

Somit bleibt nur zu sagen, dass „Die Alchemisten“ sicherlich eine schöne und interessante Erweiterung geworden ist, die allerdings nicht ganz die Qualität von „Seaside“ erreicht. Für diejenigen, die Dominion nur gelegentlich spielen, stellt „Die Alchemisten“ keinen Zwangskauf dar. Da wäre „Seaside“ klar die bessere Empfehlung mit dem besseren Preis/Leistungsverhältnis.
Für eingefleischte Dominion-Vielspieler allerdings bringt „Die Alchemisten“ neue Möglichkeiten, neue Strategien und damit neuen Spielspaß!



Wir danken dem Hans im Glück-Verlag, der uns diese Rezension ermöglicht hat.
 
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