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Kartenspiel Dominion - Die Intrige

Voltan

Heldenhaft
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Dominion – Die Intrige –


Bei Dominion – Die Intrige – handelt es sich um die erste Erweiterung des Spiels des Jahres 2009: „Dominion – Was für eine Welt –„, das hier schon rezensiert wurde.

Schon die Spielschachtel weist die gleichen Abmessungen auf, wie das Basisspiel. Das Cover ist ähnlich gehalten und passt wunderbar zum gewählten Ambiente.
Auf der Schachtel steht, dass „Die Intrige“ ein eigenständiges Spiel ist und dass das Basisspiel nicht benötigt wird. Und tatsächlich zeigt sich nach dem Öffnen, dass alle für ein Spiel benötigten Karten, wie z.B. Gold und Siegpunktkarten, in der Erweiterung ebenso vorhanden sind. Tatsächlich wird also das Basisspiel hier nicht benötigt und jeder Käufer kann sich vorab entscheiden, ob er beide Dominion-Varianten, oder nur eine erwerben möchte.
Sehr gut gemacht!
Die Karten selbst sind von gewohnt hoher Qualität und die Grafiken passen auch hier wieder zum Ambiente.

Auch der Inhalt der Schachtel ist uns aus dem Basisspiel wohlbekannt. Im inneren findet man wieder den Schuber mit den vielen Kartenfächern und dem farbigen Index, der einem das schnelle Finden und Sortieren der Karten ermöglicht. Auch die beiden dünnen Regelhefte sind in der bekannten Qualität mit reichlich Bebilderung und Erläuterungen vorhanden und erleichtern den Einstieg für Neulinge ebenso, wie für „alte Dominion-Hasen“.
Es gibt keine Regeländerungen, nur einige Anpassungen und Ergänzungen, die aufgrund der neuen Karten notwendig waren. Diese sind in den Regelheften mit einem roten Rahmen gekennzeichnet, so dass die Dominion-Kenner nur diese vor dem ersten Spiel durchzulesen brauchen. Das ist innerhalb von fünf Minuten geschehen und so kann sehr schnell mit der ersten Partie begonnen werden.
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Ah, ich hatte ja vergessen, dass auch hier wieder die 500 Karten in fünf Päckchen eingeschweißt sind und erst einmal in die dafür vorgesehenen Fächer eingeordnet werden müssen.
Wie beim Basisspiel sollte man dies noch vor dem ersten Spieltermin tun, da die Einordnung gut und gerne 20 Minuten dauern kann.
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So, die Karten sind eingeordnet und das Spiel damit jederzeit einsatzbereit. Was aber sind nun die Änderungen zum Basisspiel?

Bis auf die Standardkarten (wie Gold, Siegpunkte, Fluch usw.) sind alle Aktionskarten neu aufgelegt. Man kann nur mit den neuen Aktionskarten aus „Die Intrige“ spielen, oder aber (falls vorhanden) auch die Karten des Basisspiels mit einbeziehen. Dadurch erhält man nun eine Auswahl von 50 Kartensets, von denen man sich 10 für jedes Spiel aussuchen darf. Abwechslung ist damit auch auf lange Sicht garantiert.

Kommen wir zu den neuen Aktionskarten. Alle 25 hier zu erklären, dürfte etwas langwierig sein und die meisten Leser eher ermüden. Ich beschränke mich deshalb darauf, einige besondere Neuerungen zu beschreiben.
So gibt es nun auch Siegpunktkarten, die gleichzeitig als Aktionskarten genutzt werden können. Der „Adlige“ zum Beispiel verfügt über zwei Siegpunkte. Trotzdem kann man ihn während des Spiels auch als Aktionskarte verwenden und zwischen zwei möglichen Aktionen wählen: Entweder drei Karten nachziehen, oder zwei zusätzlichen Aktionen.

Ebenso verhält es sich mit dem „Harem“, der dem Spieler 2 Siegpunkte einbringt und zugleich 2 Geldeinheiten während des Spiels darstellt.

Nun können also einige Siegpunktkarten tatsächlich auch schon recht früh im Spiel gesammelt werden, da man sie wie normale Aktionskarten benutzen darf. Nur die vom Basisspiel bekannten Siegpunktkarten, wie Herzogtum, bleiben als reine Siegpunktkarten erhalten. Und natürlich ist das Herzogtum, mit seinen sechs Siegpunkten, weiterhin die interessanteste und mächtigste Punktekarte und entscheidet in der Regel über Sieg, oder Niederlage.

Aber auch einige „normale“ Aktionskarten sind durchaus interessant und erwähnenswert. Da wäre zum Beispiel der „Saboteur“. Eine mächtig hinterhältige Karte, die dem Gegenspieler das Lächeln im Gesicht einfrieren lässt. So muss er, wenn ein Spieler den „Saboteuer“ auslegt, solange Karten aus seinen Nachziehstapel ziehen, bis eine Karte mit einem Wert von mind. 3 Geldeinheiten erscheint. Diese Karte muss er dann unverzüglich entsorgen (also aus seinem Set entfernen) und darf sich nun eine neue Karte aus der Auslage nehmen, die allerdings 1 Geldeinheit weniger kostet, als das entsorgte Exemplar. Wenn er das Pech hat und es handelt sich dabei um ein Herzogtum, das er entsorgen musste, kann das ziemlich ärgerlich werden.

Natürlich kann man sich gegen solche Angriffe auch wieder mit einer Karte (Geheimkammer) wehren. Doch dazu muss man diese Karte natürlich bei erfolgtem Angriff auch auf der Hand haben.

Auch sehr schön ist der „Wunschbrunnen“. Hier benennt man eine Karte, die man glaubt als nächstes im Nachziehstapel liegen zu haben. Dann zieht man die oberste Karte und schaut, ob man richtig gelegen hat. Falls ja, kann man die Karte direkt in die Hand nehmen. Wenn nicht, wandert sie in den eigenen Ablagestapel.
Wenn man den „Späher“ vor dem Wunschbrunnen auslegt, ergibt sich sogar eine besonders interessante Kombination. Denn mit dem Späher kann man vorab einen Blick auf die nächsten vier Karten des eigenen Nachziehstapels werfen und diese bei Bedarf nach eigenem Wunsch wieder einordnen. Befinden sich bei den vier Karten sogar Siegpunktkarten, kann man diese sofort in die Hand nehmen und erspart sich damit, dass man beim nächsten Zug zu viele, andere Karten blockierende, Siegpunktkarten auf der Hand hat.

Sehr schön ist auch das Set „Der Gesandte“. Es handelt sich hierbei um Promotionkarten, die mir freundlicherweise von Hans im Glück zur Verfügung gestellt wurden und nicht in den Spielschachteln enthalten sind. Diese Karten kann man bekommen, wenn man den Verlag direkt anschreibt. Genaue Infos erhält man auf der Seite von Hans im Glück.
Der Gesandte ermöglicht es, fünf weitere Karten aus dem Nachziehstapel zu ziehen. Ein Gegenspieler wählt eine Karte davon aus, die direkt in den Ablagestapel kommt. Die restlichen vier Karten darf der auslegende Spieler in die Hand nehmen (und hat damit dann NEUN Karten auf der Hand).

Es gibt noch viele weitere interessante und neue Karten und Aktionsmöglichkeiten, die Dominion um weitere Facetten erweitern und variantenreicher machen.

Das Spiel endet auch hier wieder, wenn entweder drei Aktionskartenstapel aus der Auslage verbraucht wurden, oder das letzte Herzogtum gezogen wurde.
Allerdings ist es bei „Die Intrige“ so, dass die Variante mit den drei Aktionsstapeln wesentlich häufiger das Spiel beendet, als beim Basisspiel.

Insgesamt ist die Erweiterung uneingeschränkt zu empfehlen. Für diejenigen, die schon das Basisspiel besitzen, werden hiermit die Möglichkeiten und Varianten wesentlich erweitert. Das Spiel gewinnt noch mehr an Abwechslung und bleibt damit auch auf lange Sicht motivierend und spannend.
Diejenigen, die das Basisspiel nicht besitzen, bleibt die Qual der Wahl. Ich kann beide Varianten auch Neulingen empfehlen und würde persönlich auf keine verzichten wollen.

„Die Intrige“ bietet dabei allerdings noch mehr Interaktionsmöglichkeiten mit den Mitspielern. Das Spiel wird dadurch noch unberechenbarer und der „Ärger-Faktor“ steigt enorm. Am besten ist es ohnehin, wenn man BEIDE Spiele sein Eigen nennen darf.

Die Regeln bleiben auch für Neulinge leicht erlernbar und die Spielmechanik überzeugt in ganzer Linie.

Somit hat auch „Die Intrige“ eine ausgezeichnete Wertung von 93% verdient (ein Punkt besser, als das Basisspiel, da hier die Interaktion größer ist) und gehört ganz klar zu meinen persönlichen Favoriten im Gesellschaftsspiel-Bereich.

Vielen Dank an den Hans im Glück-Verlag, der uns die Rezension des Spiels ermöglichte.
 
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