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Tufir

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Die Traumlande – Cthulhu RPG

Nach dem Auspacken hält man ein Buch in Händen, dass auf den ersten Blick die gewohnt gute Pegasus Qualität widerspiegelt. Alles andere wäre auch sehr enttäuschend gewesen. Das Cover ist wieder mal einmalig gut – ein Genuss für jede RPG-Bibliothek. Der zweite Blick offenbart dann die versilberten Kanten des Papiers. Schick! Unten lugen in zwei Farben gleich zwei Fäden als Lesezeichen heraus! Luxus pur. Ein schnelles Durchblättern der Seiten lässt Aufatmen. Gerüchte sprechen von Fehldrucken. Dies liegt hier offensichtlich nicht vor. Also dann ans Eingemachte.

Wundervoll die Innenseiten des Einbands – ziert im Look eines Gemäldes die erste Doppelseite, die sonst traditionell weiß ist. Und das gleich vorne und hinten – nur das es hinten ein auf „alt“ getrimmtes, leeres Spielerdokument ist. Hinten fallen dann auch die Beilagen dem Leser in die Hände. Eines davon ist eine zwar gefaltete, aber trotzdem schön gemachte DIN-A 4 Karte der Traumlande im Vierfarbdruck. Sieht echt gut aus das Ding!

Große Enttäuschung jedoch bereit die Katzulhu Beilage. Schwarze-Weiß mit einer Schrift, die man mit der Lupe lesen muss, wird man sich ärgern, wenn diese Beilage ein maßgeblicher Grund für den Kauf des Produktes war. Mehr als die Charakter-Erschaffung wird auf den 16 DIN-A 5 Seiten nicht angeboten. Eine davon ist gar noch Werbung für Shadowrun eine weitere für die Cthuloiden Welten. Wenn man dann noch zwei Seiten für den Charakterbogen abzieht und dann noch das Deckblatt sowie das Impressum bleibt nicht mehr viel von dem, was sich mancher von dieser Beilage vielleicht erhofft hat. Da kann dann auch das Schmunzeln beim Entdecken der Fertigkeit „Niedlich sein“ für Katzencharaktere nicht mehr viel retten.

Doch zurück zum hoffentlich eigentlichen Objekt der Begierde. Auf der dritten Seite befindet sich die handschriftlich eingetragen Nummer der limitierten Version. Dann geht es auch schon los mit den Impressum und dem Inhaltsverzeichnis. Mit geballte 271 DIN-A 4 Seiten Information auf Glanzpapier für cthuloide Fans bietet das Buch tatsächlich reichlich Material für lange Spielabende.

Der Hintergrund der Traumlande wird auf knapp 60 Seiten recht kurz gehalten und gibt dem Spielleiter somit viel Freiraum für eigene Gestaltungsmöglichkeiten dieser fiktiven Welten. Großen Wert legt man dabei auch auf die Möglichkeiten, die es für die Spielercharaktere gibt, in diese Traumlande vorzudringen. Sei es nun rein geistig durch „Das Tor des Tieferen Schlummers“ oder mittels eines körperlichen Übergangs. Spieler des Orient-Express werden sich sicherlich erinnern, dass auch dort ein Kapitel in einer Traumstadt spielt und die Charaktere dort träumend in diese Stadt eindringen.

Auf den nächsten ebenfalls ungefähr 60 Seiten werden Bewohner, Kreaturen und Götter dieser Existenzebenen beschrieben und schließlich folgt noch ein kleines Kapitel mit Regeln für die Charaktererschaffung direkt in den Traumlanden. Die restlichen 140 Seiten gehören 7 Abenteuern, die alle in gewohnter Pegasus Qualität ausgearbeitet wurden und mit entsprechenden Hand-Outs für langen und gruseligen Spielspaß sorgen können.

Wie üblich für Cthulhu Produkte ist das Buch wieder reichlich bebildert, wenn auch einige wenige Kapitel dies nicht unbedingt vermuten lassen, wenn man sich genau mit diesen beschäftigt. „Die Traumsuche des Randolph Carter“ ist zum Beispiel ein solches Kapitel, welches einen Erlebnisbericht aus den Traumlanden darstellt. Dagegen strotzt das Kapitel über Kreaturen und Bewohner nur so von Bildern und Grafiken.

Zu den Abenteuern ist zu sagen, dass sie alle mehr oder weniger „zeitlos“ geschrieben sind und sich somit in allen klassischen Settings von Cthulhu angefangen bei den 1920ern über die Gaslight-Epoche bis hin zum „Now“ Setting einsetzen lassen. Ebenso wäre es möglich, die Episoden gänzlich in den Traumlanden mit dortigen Charakteren spielen zu lassen und somit sogar ein echtes Fantasy Setting zu erreichen.

Das Machwerk bietet auf jeden Fall jedem Cthulhu Spielleiter die Möglichkeit mal ein Abenteuer dazwischen zu schieben, dass gänzlich von seinem sonstigen Kampagnen abweichen mag. Das Buch bietet dazu fast alles was man braucht und somit fehlen zum Loslegen eigentlich nur das Spieler- und das Spielleiter Handbuch – und dann kann es heißen: „Träumt was Süßes, meine Kleinen!“

Das limitierte Werk „Die Traumlande“ ist mit 49,95 € das bislang teuerste Machwerk aus dem Hause Pegasus für Call of Cthulhu. Mal abgesehen von der eingangs erwähnten enttäuschenden Katzuhlu Beilage ist es aber auf jeden Fall für Fans jeden einzelnen Cent wert.
 
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