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Hintergrund Call of Cthulhu Kreuzzüge - Ritter im Heiligen Land

Tufir

Drachling
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Chtulhu: Kreuzzüge – Ritter im heiligen Land

Und wieder einmal ist es an der Zeit, den Rollenspielmaterial Herstellern zu zeigen, wie man es richtig macht. Wieder einmallegt Pegasus ein Buch vor, welches zugleich Quellenbuch, Regelwerk und Abenteuerband in einem ist und von der Qualität her sämtliche Konkurrenten in den dunklen, alptraumhaften Schatten stellt!

Äußerlich und innerlich präsentiert sich das Werk in Aufmachung und Layout in dem mittlerweile gewohnt guten, fast schon perfekten Bild. Das Cover ziert ein mittelalterliches Wappenschild mit lateinischem Schriftzeug, Druck und Bindung sind hochwertig und das Lesebändchen fehlt auch nicht. Die Innseiten des Einbands sind doppelseite mit einer Stilisierten Karte des Heilgen Landes bedruckt.

Auch inhaltlich beweist Pegasus erneut, dass Rollenspiel und Geschichtsunterricht eine Einheit bilden können. Auf fast 300 Seiten erfährt der geneigte Leser, dass Kreuzzug nicht gleich Kreuzzug war, dass es deren sieben gab und dass diese sich über einem Zeitraum von fast 300 Jahren verteilten. Die einzelnen Kreuzzüge dauerten kaum mehr als drei Jahre (der fünfte vier) und in den Phasen dazwischen kam es immer zu unterschiedlichen Expansionen der beteiligten Mächte und Kirchen. Nach ungefähr 180 Seiten darf sich der Leser dann Experte für diesen Zeitraum und die Länder und Nationen rund um die Kreuzzugsstätten nennen. Natürlich gewollt stark indoktriniert durch die Beteiligungen des Mythos und seiner Wesen, die ihren Spaß an dem Schlachten und Töten hatten.

„Zur falschen Zeit am falschen Ort? Rest in Peace! Oder vermutlich eher: Rest in Pieces!“
Dieses Zitat aus dem Buch „Cthulhu: Mittelalter“ hat auch für dieses Werk seine Gültigkeit.

Auch das Kartenmaterial im Buch und die Bebilderung verdienen ein besonderes Augenmerk und schließlich auch das besondere Lob. Gerade Dinge dieser Art machen ein Call of Cthulhu Regelwerk aus dem Hause Pegasus so bemerkenswert lesenswert.

Inhaltlich stellt der Quellenteil des Buches den umspannten Zeitraum in den neun Großkapiteln dar, die alle nochmals in Unterkapitel unterteilt sind, welche die beteiligten Parteien und die Örtlichekeiten näher beschreiben und Hinweise darauf geben, wo der Mythos seine Finger im Spiel gehabt haben könnte (oder hatte?). Der Leser erfährt einiges über die führenden Ritter, deren Herrscher, für die sie sich schlugen und welche Ländereien ein ums andere Mal den Besitzer wechselten und gibt dabei eingestreut immer wieder Tipps zur Spielgestaltung in dieser Epoche und den Einsatz cthuloider Bücher aus dieser Zeit.

Zwei weitere Kapitel widmen sich dann den möglcihen Charakteren und den Kampf in diesen wilden und harten Zeiten und zeigen ergänzende Regeln für das CoC Spiel mit und in diesem Hintergrund auf. Es werden dann die Dinge beschrieben, die für Charaktere im Cthulhu Universum der Kreuzzüge von besonderer Bedeutung sein dürften. Aber gerade weil dieses Thema im Hauptband „Cthulhu: Mittelalter“ recht ausführlich behandelt wurde, muss es hier mit knapp unter 30 Seiten auskommen. Das Hauptaugenmekr liegt auf den Besonderheiten dieser Epoche und der Orte, sowie dem Kampf als Beteiligter an einem Kreuzzug.

Schließlich und endlich liegen auch diesem Werk auf fast 80 Seiten zwei fertig spielbare Abenteuer in guter Ausarbeitung mit Handouts vor. „Gorgonenhaupt“ ist ein fast 30-seitiges Reiseabenteuer, welches im Jahre 1096, also kurz nach Beginn des ersten Kreuzzuges spielt. Geographisch führt es an der Donau entlang durch Ungarn bis nach Belgrad und spielt zeitlich perfekt passend in einem neblig grauen November!

Das Heer der Verfluchten“ dagegen ist eine dreiteilige Kurzkampagne, welche auf fast 50 Seiten die Charaktere als Teilnehmer des ersten Kreuzzuges von der Belagerung Antiochias bis nach Jerusalem führen wird. Erheblich komplexer Bestandteil für den Spielleiter dieser Abenteuer ist dabei die Möglichkeit, dass die Charaktere sowohl an kleinen Scharmützeln und Einzelgefechten als auch an einigen der zahlreichen großen Schlachten werden teilnehmen können. Dies wird das Überleben der Charaktere extrem schwierig gestalten und somit den Faden der Kampagne des öfteren zum Erzittern bringen.

Wie immer liefert Pegasus erneut ein Machwerk ab, das sowohl seinen Preis wert ist, als auch in seiner „Funktionalität“ für Rollenspieler im Cthuluversum gerecht wird. Wer gerne mit mittelalterlichen Charakteren spielt und dem Horror frönt, findet hier erneut seinen Platz.

Ein weiterer „Goldener Würfel“ für ein Rollenspielwerk geht an „Cthulhu: Kreuzzüge, Ritter im Heiligen Land“ aus dem Hause Pegasus.

Viel gruselige Abende damit wünscht
Euer Tufir


Wir bedanken uns bei Pegasus Press für die Möglichkeit zur Rezension dieses Werkes!
 
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