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Sci-Fi / Fantasy Der Weg der Könige

Tufir

Drachling
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Mit diesem ersten Teil seiner neuen Trilogie beweist Brandon Sanderson erneut, dass er zur Riege der ganz großen Fantasy-Autoren gehört, welche nach wie vor von J.R.R. Tolkien angeführt wird. Doch groß ist der Abstand, den Sanderson kontinuierlich verkleinert, nicht und „Der Weg der Könige“ wird seinen Anteil daran haben.

Roschar ist eine sturmumtoste Welt, die über Jahrtausende von übermenschlichen Kriegern regiert wurde, deren Schwerter jedes Leben auslöschen konnten. Doch die Krieger sind verschwunden und Roschar droht zu zerfallen. Das Schicksal der Welt liegt nun in den Händen derer, die es wagen, die magischen Schwerter zu ergreifen. Dies ist die Geschichte von Dalinar, Heerführer von Alethkar und Bruder des ermordeten Königs. Seit dem Tod des Königs sind die Fürsten des mächtigsten Reiches von Roschar zerstritten, und der Krieg mit dem Barbarenvolk im Osten zieht sich länger hin als erwartet. Dabei trägt Fürst Dalinar nicht nur schwer an dem Vermächtnis seines toten Bruders, sondern auch an den unheimlichen Visionen, die ihn in den Sturmnächten überfallen: Visionen aus einem vergangenen Zeitalter, als die Völker von Roschar vereint waren, als die Menschen noch Seite an Seite mit den Göttern kämpften und die magischen Schwerter dem Schutz des Lebens dienten. Visionen, die in Fürst Dalinar nicht nur eine neue Hoffnung auf Einheit unter den Menschen wecken, sondern auch eine tiefe Furcht. Denn noch weiß keiner, welches Schicksal die Zukunft von Roschar für all jene bereithält, die das Rätsel der Vergangenheit lösen können.

Sandersons Phantasie kennt keine Grenzen. Er ist in der Lage selbst dort Fantastischen hineinzudenken und dem Leser darzustellen, wo dieser kaum jemals selbst auf eine solche Idee käme. Winzige Feenwesen, genannt „Sprengsel“ manifestieren sich in Roschar immer dort, wo die Gefühle eines Menschen übermächtig werden. So setzen sich Fäulnis-Sprengsel auf Wunden, Angstsprengsel umschwirren das Gesicht eines Mannes im Kampf und Erschaffungssprengsel betrachten das Kunstwerk einer Malerin. Aber auch ohne die Gefühle von Menschen manifestieren sich solche Wesenheiten manchmal auch als einfach Wind- oder Wassersprengsel.

Auch die Kulturen, die Sanderson in seinem Werk beschreibt, sind noch nie in dieser Form dagewesen. Frauen, für des schamhaft ist, ihre linke Hand nicht zu bedecken und von denen einige deswegen einfache Handschuhe tragen, während andere bei ihren Kleidungsstücken den Ärmel zunähen lassen. Krieger, die in sogenannten Splitterpanzern herum laufen, die voller Magie und deswegen fast unzerstörbar sind und ihrem Träger die Kraft verleihen, wie ein 100 Meter Läufer zu sprinten und über Abgründe zu springen, Kämpfer, die ihre Waffen mit einem Gedankenbefehl herbeirufen und dann 10 Herzschläge lang warten müssen, bis diese sich aus einem Nebel direkt in ihrer Hand formt und Klingen, die jedwede Materie zerstören können, solange es kein lebendiges Fleisch ist, beherrschen Sandersons neuste Welt.

Der Weg der Könige“ ist ein Einführungsroman, der lediglich dem Zweck dient, dem Leser die Protagonisten bekannt zu machen und ihm die fremde Welt näher zu bringen. Sanderson tut dies auf geniale Weise ohne dabei in langweile Beschreibungen eines Tad Williams zu verfallen. Sandersons Schreibstil ist wieder einmal mehr als mitreißend und auch die Übersetzung erscheint tadellos, sauber und vor allem phantasievoll. Sein Buch bleibt von der ersten bis zur letzten Seite absolut spannend.

Zu diesem absolut genial-fantastischen Inhalt kommt eine Aufmachung des Buches, welche eine eigene Erwähnung verdient. Dieses Hardcover beschert dem Leser gleich vier verschiedene farbige Einbandillustrationen und jedes Kapitel startet mit einer ganzseitigen schwarz-weiß Illustration passend zum Inhalt des Buches. Hier geht ein besonderes Lob für Aufmachung und Ausstattung an den Heyne-Verlag.

Die Welt von Roschar wird jeden, der sie einmal anliest, nie wieder loslassen! Absolut empfehlenswert!


Viel Spaß bei diesem absoluten Fantasy-Kracher wünscht euch
Euer Tufir


Brandon Sanderson wurde am 19. Dezember 1975 in Lincoln, Nebraska geboren und ist ein US-amerikanischer Autor von Fantasy-Romanen. Sanderson wurde zweimal für den John W. Campbell Best New Writer Award nominiert. Bekannt wurde er vor Allem durch seine Mistborn-Reihe (deutsch: Nebelgeboren). Seit 2009 schreibt er nach dem Tod Robert Jordans den Abschluss von dessen Rad der Zeit-Zyklus.

2005 schloss er ein Studium in Kreativem Schreiben an der kirchlichen Brigham Young University in Provo, Utah mit einem Master ab. Schon an der Universität beteiligte er sich an dem semiprofessionellen „Leading Edge“-Projekt, einem Science-Fiction-Magazin und schrieb an seinem Debütroman Elantris. Seit Juli 2006 ist Sanderson verheiratet. Der Autor ist Mitglied in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und lebt derzeit in American Fork (Utah).


Der Übersetzer Michael Siefener wurde am 14. November 1961 in Köln geboren und ist ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer, der hauptsächlich Werke der phantastischen und historischen Literatur veröffentlicht. Nach dem Studium und der Promotion in den Rechtswissenschaften wandte er sich vom „schnöden Mammon“ ab, und seiner Passion, der unheimlichen Literatur zu. Neben Übersetzungen macht er immer wieder mit stimmungsvollen phantastischen Erzählungen auf sich aufmerksam.



Wir danken dem Heyne-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!
 
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