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Sci-Fi / Fantasy Tripping the Rift - The Movie

Luzifer

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"Böse, geil und außerirdisch"
…das ist der Untertitel von „Tripping the Rift“, einer computeranimierten Sci-Fi-Serie, welche nicht jedermanns Geschmack treffen dürfte. Wobei hier „Mann“ wohl eher geneigt ist an der selbst ernannten Sitcom Interesse zu hegen.

Aus Kanada brachte im März 2009 der Sender DMAX diese Serie nach Deutschland. Nun ist der Pilotfilm, sowie die Erste der insgesamt drei Staffeln bei Eurovideo erschienen.


"Chode" ist der Captain des Schiffs Jupiter 42. Er ist ständig spitz, egoistisch und goldgierig. Alles, was man sich von einem Chef wünscht. Seine ungemeine erotische Ausstrahlung in Form eines gepunkteten lila Blob mit 4 Tentakeln ist mit Sicherheit nicht der Grund für sein ständig auf das eine ausgerichtete Interesse nach weiblicher Zuneingung.

Zum Glück gibt es den perfekt verarbeiteten Androiden „Six“ (Abkürzung für „Six of Nine“), der eine besondere Programmierung vorweist und Chode stehts zu Diensten ist.

Die Kuhförmige Pilotin T’Nuk hat ein loses Mundwerk und ist vom Wesen her das genaue Gegenteil von Six.

Interessant ist „Gus“, welcher als intelligenter Roboter mit homosexueller Neigung noch am ehesten den Anspruch auf sinnvolle Kommentare erhebt. Aber auf ihn hört ja keiner.

Neben „Bob“, dem Bordcomputer mit Angst vor weiten Räumen, wird die Crew der Jupiter 42 noch durch den Nichtsnutzigen Neffen des Captains, „Whip“, vervollständigt.

Die Crew, unterwegs im Weltraum, ist immer auf der Suche nach der besten Bezahlung. Das kann der Leibschutz für die hässliche Prinzessin oder der Transport eines Jungen aus der Zukunft sein. Kurz vor Chodes Geburtstagsparty, die er nur für zahlende Gäste öffnen will, erscheint ein muskulöser Cyborg mit Clownsfrisur, der Chode töten will. Durch verschiedene Ablenkungsmanöver und dauerhafter Flucht schafft es Chode dem Cyborg, welcher von „Darth Bobo“ geschickt wurde, wieder und wieder zu entkommen. Bis der Tag der Party anbricht und der Showdown ansteht. Ob die Crew ihn weiter unterstützen wird, obwohl ihr Captain immer nur Profit und Sex im Kopf hat?


Der Auftakt zu der Serie „Tripping the Rift“ in Form eines 75minütigen Pilotfilms ist vulgär, eintönig und die andauernde, routinemäßige, inflationäre Anhäufung von Zweideutigkeiten wirkt nur bedingt komisch. Ein vermeintlicher Gag jagt weder den nächsten, noch sucht man mit Erfolg nach einer lustigen Situation oder einem komischen Ausspruch. Die Dialoge sind matt, vorhersehbar und klischeebeladen. Und wenn die Macher gar nicht mehr weiter zu wissen glaubten, fügten sie noch ein Schimpfwort oder wahllos eine Bezeichnung für ein Geschlechtsorgan ein. Natürlich brauchte man darauf nicht zurück zu greifen, wenn nicht sowieso im Bild gerade mal ein tief geschnittenes Dekolleté, animierte Brüste – welche direkt aus Silikon Valley zu stammen scheinen, oder pralle Hintern zu sehen sind. Und doch schafft es der Film damit noch nicht in die 18er-Abteilung in der Videothek.

Hier scheinen die Erfinder Chris Moeller und Chuck Austen wirklich die mindersten Geschmäcker und Bedürfnisse (männlicher Ausprägung) in einen Topf geworfen und mit erfolgreichen Sci-Fi- Filmen und Serien wie Star Trek und Per Anhalter durch die Galaxis und Star Wars gemischt zu haben.

Six of Nine erinnert z.B. an eine Figur aus Star Trek: Deep Space Nine – und natürlich auch an eine Stellung aus dem Karmasutra. Den güldene Robotersklave Gus assoziiert man sofort mit C3PO aus Star Wars und der gigantische Cyborg mit österreichischem Dialekt ist direkt aus der Terminator-Reihe entnommen. Wen Darth Bobo immitieren soll, dürfte auch jedem klar sein. Und wer das bis dahin noch nicht verstanden hatte, dem dürften mit der Bezeichnung „Arnie 1000“ schlussendlich die Augen auf gehen.

So pflücken sich die Autoren Kronjuwelen der bekannten Sci-Fi-Unterhaltung heraus und ziehen sie durch den schlüpfrigen Kakao, bis „Tripping the Rift“ dabei raus kam. Aber nicht nur Sci-Fi-Filme werden hier Elemente entnommen, auch andere Serien und Filme, wie z.B. Desperate Housewifes bekommen eine ungewollte Persiflage.

Angepriesen wird hierbei, dass die Serie von den „Machern der Simpsons“ sei. Hierunter verbirgt sich nicht etwa Matt Groening oder ein anderer exponierter Kreativkopf der Simpsonsfabrik, sondern Chris Moeller, welcher laut der Internet Movie Data Base (imdb.de) bei ein paar Folgen der Simpsons in der Ausstattung im Stab arbeitete, sowie vereinzelt bei der Animation mitwirkte.
Diese Teilnahme reichte aber wohl aus, um den Aufmacher und den Verweis auf die erfolgreiche Sitcom zu begründen. Fakt ist, dass die Serie weder den Humor, noch die kreativen Ideen mit den Simpsons oder auch Futurama teilt.


Wen auf und ab hüpfende Dekolletees in einer Weltraumuniform, gemixt mit Science-Fiction Elementen quer durchs Genre, lahmen Witzen und sinnlosen Dialogen ansprechen, der dürfte seine wahre Freude an „Tripping the Rift“ haben. Ansonsten ist es aber langweilige Zeitverschwendung. Einzig und allein die Qualität der Animation ist hier lobend zu erwähnen. Leider reicht das nicht aus um aus dem Auftakt einen guten Film zu machen. Zumal hier auch der Eindruck entsteht, dass hier drei Folgen zusammen gestückelt wurden, um 75 Minuten zu füllen. Von Spannung kann dabei keine Rede sein.

In naher Zukunft folgen insgesamt 3 Staffeln á 13 Folgen.


Diese Rezension entstand in Zusammenarbeit mit Eurovideo, welche diese Rezension ermöglichte. Vielen Dank.
 

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