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Sci-Fi / Fantasy Tripping the Rift - Staffel 1

Luzifer

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Was kommt heraus, wenn man Elemente aus Star Trek, Star Wars, Per Anhalter durch die Galaxis, Lost in Space und vielen weiteren Sci-Fi-Filmen und Serien in einen Topf wirft? Eine verdammt gute Serie – sollte man meinen. Fügt man diesem computeranimierten Cocktail allerdings ein niedriges Niveau, großbusige Nebencharaktere und lahme Witze hinzu erhält man Tripping the Rift - Staffel 1!


Die Jupiter 42 (Anspielung auf das Schiff Jupiter II aus Lost in Space und der Frage nach dem Sinn in Per Anhalter durch die Galaxis) ist das Schiff einer ganz besonderen Schmugglercrew:

Chode ist der Captain. Seine hervorstechendste Eigenschaft ist sein Egoismus und seine ständige sexuelle Erregung. Mehr als Profitgier und Eigenliebe darf man von ihm nicht erwarten, aber dennoch ist er der Chef der Mannschaft.

Six, genaugenommen Six of Nine (Anspielung auf den Charakter "Seven of One" in Star Trek: Voyager UND natürlich die Stellung „69“), ist ein hochintelligenter Android. Genaugenommen ein Prototyp, der tatsächlich irgendwann Gefühle empfindet. Data (Star Trek:TNG) lässt grüßen. Sie ist nicht nur wissenschaftliche Offizierin, sondern auch Sex-Sklavin von Chode…

T’Nuk ist die Steuerfrau des Schiffes und eine Kuh. Außerdem ist sie wiederlich und gemein und kann Fluchen wie ein Rohrspatz.

Einzig und allein hat Gus neben Six das Zeug dazu einen intelligenten Kommentar ab zu geben. Leider wird er nicht ernst genommen. Stattdessen wird er wieder und wieder auf seine homosexuellen Neigungen angesprochen, die er beharrlich verleugnet. Ein Runnig Gag, der keiner ist.
Und wen Gus an C3PO erinnert, aber noch zweifelt, der ist vollends überzeugt, wenn er Gus staubsaugen sieht, mit einer kleinen R2D2-Immitation.

Völlig unnütz ist der Neffe des Captains, Whip. Ein nichtsnütziger und faules Amphib und Jungfrau.

Schlussendlich komplettiert Bob die Crew. Er ist die künstliche Intelligenz des Schiffes, aber lange nicht so dienstwillig wie HAL (Odyssee im Weltraum), dafür aber mit Platzangst und einer schlechten Krankenversicherung.


In 13 Folgen a 22 Minuten und einer Gesamtlauflänge von 286 Minuten kann man sich nun die Abenteuer oder eher Eskapaden der Crew der Jupiter 42 in der ersten Staffel ansehen:

01 Gott steh uns bei!

Chode hat es vollbracht. Auf der Suche nach Erholung brachte er „Gott um“. Der Effekt ist eine vermeintlich friedvolle Welt. Wirklich?

02 Sport ist Mord

Mutilation Ball! Die Sportbegeisterung der Zukunft! Wenn man auf Kettensägermassaker steht. Chode und seine Crew müssen für die Konföderation unter der Führung von Commander Adam einen den Superstar der Liga ausfindig machen um ihn gegen das Spiel der Finsterclowns antreten zu lassen.

03 Miss Galaxy 5000

Six wird zu einem Schönheitswettbewerb angemeldet und tritt gegen Babette, der Tochter von Darth Bobo (woher kommt einem das nur bekannt vor?), an. Dies passt so gar nicht in Chodes Plan die 100.000 Preisgeld einzustreichen, denn Darth Bobo ist der Bösewicht des Universums und er hasst Chode, wie kein zweiter.

04 Leben und leben lassen

Ein Monolith, die Kibrickianer eine Odyssee im Weltraum und zwischendrin Darth Bobo und die Jupiter 42.

05 Schmutzfink Chode

Hat ein moralisch gefestigter Planet eine Chance gegen die Crew der Jupiter 42? Chode muss sich zunächst verantworten, weil er einen sauberen Gehweg auf Snozzle besudelt hat. Alles natürlich eine Falle von Darth Bobo. Ob Chode der Verurteilung zum Tode entrinnt?

06 Planet Florida 7

Die Jupiter 42 mal politisch. Wenn auch auf fragwürdige Art und Weise. Sie sollen auf einem Planeten, der in ständiger „Spring Break“-Laune ist, einen Präsidentschaftskandidaten unterstützen. Zwischen all der Freigiebigkeit bleibt die Konzentration von Chode da etwas auf der Strecke.

07 Fehler im System

Und noch ein Bösewicht: Baltar und seine Roboterarmee. Mit einem Trick wird Gus auf der Jupiter 42 ausgetauscht gegen eine „verbesserte“ XP-Version. Es endet im Chaos.

08 Ein Zwilling kommt selten

„Das doppelte Lottchen“ mal anders. Chode findet auf Moldavia 5 seinen Zwillingsbruder, von dem er bei der Geburt getrennt wurde. Sie tauschen dir Rollen und stiften viel Verwirrung und misstrauische Blicke.

09 Friede, Freude, Pustekuchen

Die Jupiter 42 im Western- und Waffenfieber. Ein notwendiges Ersatzteil, bewaffnete Vorschulkinder und „Radikale Pazifisten“.

10 Strategische Liebe

Babette, die Tochter von Darth Bobo, und der Sohn von Commander Adam sollen in der Art von Romeo und Julia verkuppelt werden. Ein Plan von Chode um den Friedensnobelpreis einzuheimsen. Nicht aber aus humanistischen Idealen, sondern um die damit dotierten 1 Millionen Kronige zu bekommen. Die Eltern sind überhaupt nicht begeistert und ein Frosch namens „Schmoda“ mit großen Problemen im Satzbau ist eigentlich überhaupt keine Hilfe.

11 Pakt mit dem Teufel

Ein schwarzes Loch – kein Ausweg – und ein Pakt mit dem Teufel. Die Seele ist Chode erst mal los. Außer es fällt ihm etwas gutes ein, indem er den Teufel überlisten kann. Beim Poker läuft es zumindest nicht so gut.

12 Die Entmannung des Chode

Ein Hinterhalt durch Darth Bobo und ein Laserschwertkampf, bei dem Chode unterliegt und einen seiner Tentakel verliert. Er hat zwar noch schwabbelige weitere Drei, aber es fehlt ihm doch etwas. Und er sinnt auf Rache.

13 Roboter-Liebe

Six hat Frei und trifft auf ihr männliches Pendant in einem Strip-Club, den sie sofort von der Sklaverei befreit. Allerdings engagieren die Dark Clowns den Kopfgeldjäger, der irgendwas mit „Fett“ im Namen trägt, um die Fliehenden zurück zu holen. Währenddessen trauert Chode um die verlorene Six in den Armen der eigensinnigen Ersatzsklavin Angel.


Während der Pilotfilm vulgär und eintönig war und die andauernde, routinemäßige, inflationäre Anhäufung von Zweideutigkeiten nur bedingt komisch wirkte, hat sich bei der Serie nicht viel verändert. Nur die Länge der einzelnen Folgen hilft einem tröstend über die Erkenntnis hinweg, dass die Erfinder Chris Moeller und Chuck Austen nicht wirklich keinen Geistesblitz bei der Erschaffung dieser Serie hatten. Die Dialoge sind nach wie vor matt, vorhersehbar und klischeebeladen. Allerdings stellt sich nach einigen Folgen so etwas wie eine Gewöhnung an die eindimensionalen Charaktere ein. Und hin und wieder huscht ein kurzes – aber auch wirklich kleines – Lächeln übers Gesicht. Jedes Huhn, auch ein blindes, findet halt mal ein Korn.

Angepriesen wird hierbei, dass die Serie von den „Machern der Simpsons“ sei. Hierunter verbirgt sich nicht etwa Matt Groening oder ein anderer exponierter Kreativkopf der Simpsonsfabrik, sondern Chris Moeller, welcher laut der Internet Movie Data Base (imdb.de) bei ein paar Folgen der Simpsons in der Ausstattung im Stab arbeitete, sowie vereinzelt bei der Animation mitwirkte.
Diese Teilnahme reichte aber wohl aus, um den Aufmacher und den Verweis auf die erfolgreiche Sitcom zu begründen. Fakt ist, dass die Serie weder den Humor, noch die kreativen Ideen mit den Simpsons oder auch Futurama teilt.


Tripping the Rift – Staffel 1 ist mit seinen 13 Folgen eine Aneinanderreihung von computaranimierten Brüsten, Hintern und Sexwitzen auf Pennälerniveau - allerdings ab 16-, in einem Mix mit Bruchstücken, Immitationen und Leihgaben aus erfolgreichen Science-Fiction-Filmen und –Serien. Nach wie vor ist einzig und allein die Qualität der Computeranimation das große Plus an Tripping the Rift. Das könnte für einen neugierigen Blick ausreichen, aber leider nicht um sich von der Staffel gefangen nehmen zu lassen.

Die deutsche Ausgabe ist einer ausklappbaren Version erschienen, mit einem Kartonschuber für das Regal, mit dem Aufdruck der Crew und zusätzlich enthält es ein "Logbuch" mit der Vorstellung der Crew und der Episoden. Die 3 DVDs enthalten die Folgen im 4:3 Vollbild und den Sprachen Deutsch (DD 5.1) und (Englisch DD 2.0). Die Special Features beschränken sich auf eine Bildergalerie, Storyboards und ein paar Trailer & Teaser, die man auch im Internet zur Genüge findet.

In der Folge werden zwei weitere Staffeln der kanadischen Serie in Deutschland veröffentlicht.

Diese Rezension entstand in Zusammenarbeit mit Eurovideo, welche diese Rezension ermöglichte. Vielen Dank.
 
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