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Sci-Fi / Fantasy Titan, Brandon Q. Morris

brathahn satan

Heldenhaft
Spielleiter Schnupperrunden
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1.466
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103
Alter
43
Bücher

Titel: Titan
Serie:
Eismond
Autor:
Brandon Q. Morris
Genre(s):
Hard SF
Aufmachung: Taschenbuch
Seiten: 380
Format: 20,5x12,5x2,4
Verlag: CreateSpaceIndependent
Erscheinungsdatum: Juni 2017
ISBN-13: 978-3947283026
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Inhalt:
27.12.2046
Der kurz vor dem Ruhestand stehende Radioastronom Robert Millikan führt eine Schulklasse durch das Green-Bank-Observatorium. Zum Abschluß der Tour dürfen die Kinder sich ein Ziel wünschen auf das sie das Radioteleskop einstellen wollen. Dabei wird der Titan, der größte der Saturnmonde, ausgewählt und prompt wird von dort ein schwaches Signal empfangen. Robert hält das für einen Fehler, deutet das Signal doch auf die Huygens Sonde hin, bei deren Landung und Auswertung er 2005 dabei war. Die Sache lässt ihm aber keine Ruhe und am Abend benutzt er das Teleskop erneut, da die Anlage nicht mehr aktiv betrieben wird hat er das Teleskop für sich allein. Das Signal ist immer noch da und sendet auf der gleichen Frequenz wie die Huygens Sonde, doch die dürfte seit 40 Jahren keine Energie mehr haben. Schließlich wendet er sich an einen Freund der mit einem anderen Teleskop die Messung bestätigen soll, und das auch tut. Der Radioastronom übergibt seine Messungen der NASA.

Die NASA hat ein Raumschiff in der Nähe des Titan, das gerade von der Enceladus-Mission zurück zur Erde aufbrechen will. Da aufgrund unglücklicher Umstände, die erste Mission der ILSE, der International Life Search Expedition, und ihrer Crew vorzeitig beendet werden musste stehen genügend Ressourcen für einen weiteren Mondbesuch im Saturnorbit zur Verfügung. Kurzerhand landen drei der Besatzungsmitglieder, die Pilotin Francesca Rossi, der Programmierer Martin Neumaier und der Ingenieur Hayato auf dem unwirtlichen Eismond um der alten Sonde einen Besuch abzustatten. Bei der Landung kommt es zu einem Unfall der die drei zwingt die Landefähre zu reparieren. So bleiben die Männer vor Ort und die Pilotin macht sich allein auf dem Weg um nach der plötzlich wieder sendenden Sonde zu sehen. Unabhängig voneinander müssen die Weltraumreisenden feststellen das es auf dem unwirtlichen Mond etwas gibt das auf Energie reagiert und unabsichtlich die Sonde aktiviert hat. Den Astronauten gelingt es nur knapp heil von der Oberfläche zum Mutterschiff zurück zu kehren.

Auf Enceladus kommt der Bordarzt der ILSE, zu sich. Er war vom Orbit um den kleinen Mond auf dessen Oberfläche gestürzt und wurde von der Mannschaft für tot gehalten. Nach seinem erwachen muß er feststellen dass die Landefähre verschwunden ist. Seine einzige Hoffnung der Eisbohrer Valkyrie, der von der Crew zurück gelassen wurde. Es gelingt ihm bis dorthin zu gelangen und das Gefährt wieder in Betrieb zunehmen, um von dort einen Hilferuf auszusenden.

Auf der Erde verfolgt der Radioastronom, Millikan, die Titanmission und empfängt nun ein schwaches Signal von Enceladus. Die Daten werden von ihm, über die NASA, an das Raumschiff übermittelt und dessen Crew kommt zu dem Schluß dass es sich hierbei nur um einen Hilferuf des totgeglaubten Crewmitglieds handeln kann. Werden sie noch rechtzeitig kommen ihn zu retten ?

Erläuterungen und Kritik:
Das zweite Buch der Eismondserie von Physiker und Autor Brandon Q. Morris kann als Fortsetzung oder auch eigenes Buch gelesen werden, so verspricht es der Rückentext. Das kann ich bestätigen, jedoch entgeht einem viel wenn man auf den ersten Teil, Enceladus, verzichtet.

Die Personen und deren Beziehungen zueinander werden ausführlicher als im Vorgängerbuch beschrieben, wirken allerdings noch etwas kantig. Die Hard SF Elemente und Fachausdrücke werden ausführlich und verständlich erklärt und Morris gelingt es gut vorstellbar die Monde und deren jeweilige Anatomie geschickt zu beschreiben und für seine Geschichte einzusetzen.

Etwas zu kurz hingegen kommen die Beschreibung des Mutterraumschiffs und die Flüge durch das Saturnsystem, hier hätten es gern noch 100 Seiten mehr sein dürfen. Auch die Bastelleidenschaft fast aller Beteiligten lässt ein wenig an Mac Gyver erinnern, und führt immer zum Erfolg. Okay es sind Wissenschaftler und sie sind gut ausgebildet aber es läuft alles etwas zu rund. Beispielsweise der Flug in der windigen Titanatmosphäre mit selbst gebauten Flügeln.

Dem Autor gelingt es stellenweise sehr spannende Momente aufzubauen, auch kann man sich gut in die Rollen der verschiedenen Personen hineinversetzen. Die Frage ob wir allein im Universum sind wird gleich mehrfach beantwortet und der Autor lässt auch eine Anspielung auf den nächsten Teil fallen. Die Handlung ist gradlinig aufgebaut, die kurzen Kapitel mit Datum und Ort überschrieben. Das Buch besteht aus zwei Teilen wobei der Übergang fließend gehalten ist.

Was mir weniger gefällt ist dass Bezeichnungen zum einen die grobkörnigen Eiskristalle auf Titan mal als Sand in Anführungszeichen mal ohne beschrieben werden, zum anderen wurde ein Doppelname verdreht.

Im Anhang befindet sich eine kurze Beschreibung des Titan nach aktuellem Forschungsstand.

Das Cover ist stimmig gehalten und vermittelt gut die Tristesse des Saturnmondes Titan. Der Einband ohne Klappen ist so dünn das sich der Deckel schon nach 40 gelesenen Seiten aufrollt. Seitenstärke und Format sind gut zu händeln. Der Text ist im Blocksatz gedruckt, also beidseitig bündig, Schriftgröße und Abstände sind angenehm.

Leider kam mein Taschenbuch etwas zerknickt an.

Fazit:
Für Weltraum- und Physikbegeisterte zu empfehlen, auch wenn es am Ende ein wenig mystisch wird. Ich bin der Meinung der erste Teil sollte gelesen werden um bestimmte Zusammenhänge besser zu verstehen.

Links zur Rezensionen vorheriger Teile:
Enceladus

Vielen Dank an den Autor, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.

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[28/40] - Handlung
[27/40] - Stil
[7/10] - Aufmachung
[8/10] - Preis/Leistungs-Verhältnis
70% - gesamt
 
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