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Sci-Fi / Fantasy Sherlock - Staffel 2

Luzifer

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Sherlock is back!

Fans des deduktiv-analytischen „Consulting Detective“ der Neuzeit wird es freuen. Die zweite Staffel der modernisierten Version des weltbekanntesten und wohl ersten dynamischen Duos wurde im Mai 2012 auf ARD ausgestrahlt und erschien gleichzeitig in HD auf Blueray. Wie schon die erste Staffel des englischen TV-Senders BBC besteht auch die zweite aus drei Episoden. „Nur drei?“ – wird sich mancher fragen. Ja, drei Episoden, dafür in einer Länge von jeweils etwa 90 Minuten und in Spielfilmqualität. Die Folgen basieren auf drei Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle, klammern sich aber nicht sklavisch an deren Handlung. Die Autoren Steven Moffat und Mark Gatiss, nach eigenen Angaben selbst große Fans von den Sherlock Holmes-Romanen, haben sich erlaubt vieles abzuändern und fangen dennoch die eklatanten und wichtigen Details, den Charme und das Wesen der Hauptfiguren sowie der Originalgeschichten ein.


Skandal in Belgravia

„Die Frau“! Die eine Frau, die im Leben von Sherlock Holmes jemals mehr als nur eine Akteurin in einem seiner Fälle sein wird, könnte mit prekären Fotos von königlichen Ansichten für einen Skandal sorgen. Sherlock Holmes und Dr. Watson sollen die Fotos zurück holen in hoheitlichem Auftrag. Die beiden haben allerdings noch keine Ahnung, mit wem sie sich da einlassen. Gleichzeitig werden Holmes’ Fälle und seine Genialität immer berühmter, was nicht zuletzt an Watsons Blog liegt.

Aber war da nicht noch was mit dem Finale der Staffel 1? Die Auflösung des Cliffhangers mit Jim Moriarty zu Beginn dieser Folge wird äußerst rasch aufgelöst, um in die tatsächliche Geschichte des „Skandals“ einzusteigen. Und ohne zu viel zu verraten, wird der Name Moriarty im Verlauf der sehr spannenden und schließlich überraschenden Auflösung der Handlung nochmals fallen. Die Episode basiert auf der Originalgeschichte „Skandal in Böhmen“. „Die Frau“ – Irene Adler – ist eine herrliche (und auch ansehnliche) Gegenspielerin, die es nicht nur schafft den großen Sherlock und seinen unabdingbaren Logikwahn zu verwirren, sondern auch den Zuschauer. Nebenbei erfährt man mehr über den „Alltag“ der Wohngemeinschaft in der Baker Street 221B, was zu mehr als nur einer amüsanten Szene führt.


Die Hunde von Baskerville

Dartmoor. Nacht. Nebel. Rote Augen. Ein Hund entsandt aus der Hölle. Diesem Wesen sieht sich Henry Knight gegenüber und zwar seit jüngster Kindheit, als er miterleben musste, wie dieses Monster seinen Vater tötete. Zunächst zu langweilig für Sherlock, so lange bis er über die besondere Aussprache des psychisch geplagten Henry stolpert und sich urplötzlich doch für den Fall interessiert. Nahe einer abgeschotteten Militärbasis wird das „Internetphänomen“ Holmes mit der lustigen Mütze das erste mal an seiner eigenen Wahrnehmung zweifeln und seine Zweifel überwinden müssen, um in altbewährter Manier dem Geheimnis des „Hounds“ auf die Spur zu kommen.

„Der Hund der Baskervilles“ ist vermutlich der bekannteste Fall von Sir A.C. Doyle. In der neuzeitlichen Abwandlung allerdings stark verändert und nur noch im Gerüst lassen sich Parallelen zu dem Originalplot erkennen. Was Spannung und Originalität angeht, ist die zweite Folge die schwächste der drei. Das liegt unter anderem daran, dass der rote Faden, der diese Staffel durchzieht, hier nur ganz am Rande aufgegriffen wird, jedoch auch losgelöst davon funktioniert.

Der Reichenbachfall

Sherlock ist langsam berühmt geworden und ein Liebling der Medien. Ein gefeiertes „Internetphänomen“. Der richtige Zeitpunkt in Augen von James Moriarty „das letzte Problem“ zu lösen. Nach einem spektakulären Einbruch in gleich drei exponierte Objekte wird JM festgenommen und muss sich vor Gericht verantworten. Er wäre aber nicht der perfekte Gegenpart zu SH, wenn das ein Hindernis für dessen Pläne darstellen würde. Ganz im Gegenteil. Sherlock muss sein ganzes Können aufbieten um sich mit Moriarty zu messen, doch der scheint immer zwei Schritte voraus zu sein und es gelingt ihm scheinbar mühelos die sensationslüsternden Medien sowie schließlich auch Scotland Yard gegen Sherlock aufzubringen.

Was wäre ein Held ohne passenden Erzschurken. Und diese Aufgabe übernimmt Jim Moriarty in unvergleichlicher Art und Weise. Andrew Scotts herausragende schauspielerische Leistung, welche die Figur Moriarty übermächtig, bösartig genial sowie unnahbar erscheinen lässt sorgt dafür, dass Sherlock umso mehr (engelsgleich) glänzen kann, selbst wenn dieser von den Medien mit Dreck beworfen wird. In der Vita der Figur Sherlock Holmes nach Doyle ist „Der Reichenbachfall“ ein tiefer Einschnitt und ein Meilenstein der Geschichtenreihe. Und das ist in Staffel 2 von „Sherlock“ perfekt umgesetzt. Eine Episode, die den aufgezogenen roten Faden zu einem Finale führt und dieses in einem geistigen Showdown münden lässt. Schlicht gesagt, die beste Sherlock-Folge, die es jemals gab!


Überragend intelligent, scharfsinnig, einfach genial – das ist Sherlock Holmes.
Intelligent, amüsant, spannend, einfach genial, das ist „Sherlock“, die Serie. Staffel 2 übertrifft durch das Zusammenspiel mit dem gloriosen Bösewicht Moriarty noch die erste Staffel, welche gerade in England eingeschlagen war, wie eine Bombe. Und das zu recht. Die schrullige Art von Sherlock (Ben Cumberbatch) und seine gleichzeitige Genialität, gepaart mit dem festen, menschlichen Rückhalt, dem ihm Dr. Watson – gespielt von Martin Freeman – gewährt und einer Prise englischem Humor sind nur die Grundstücke für die Begeisterung, die man für diese Serie empfindet. Die besondere Machart der Episoden durch die erfahrenen Autoren Moffat und Gatiss (spielt übrigens Sherlock’s Bruder Microft in der Serie) und deren Gespür für das Wesentliche haben für einen durchschlagenden Erfolg gesorgt, der sich in der zweiten Staffel nicht nur fortsetzt, sondern nochmal einen drauf setzt. Insbesondere geschuldet: James Moriarty alias Andrew Scott!

Zur Blueray-Edition:
Disk 1: „Skandal in Belgravia“ / „Die Hunde von Baskerville“ mit Audiokommentaren
Disk 2: „Der Reichenbachfall“ + Bonusmaterial (Sherlock Uncovered)
Booklet mit Hintergrundinformationen
Sprache: Deutsch / Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch / Englisch / Audiokommentar (in Deutsch verfügbar)
Bildformat: 16:9/1,78:1
Laufzeit: 270 Minuten (+ Bonusmaterial ohne Zeitangaben)

Neben den drei Folgen in deutscher und englischer Sprache (man sollte sich die Folgen auf jeden Fall auch mal im Original anhören) befinden sich auf den Bluerays auch noch Audiokommentare der Autoren und Schauspieler.
In „Sherlock Uncovered“ – einem etwa 25-minütigem „Making of“ der drei Folgen erhält man Einblicke in die Entstehung der Serie und einige Hintergründe zu den Episoden. Wahre Geheimnisse werden allerdings nicht aufgedeckt. Das überlässt man scheinbar der Titelfigur.

Übrigens kann an dieser Stelle schon gesagt werden, dass eine dritte Staffel bereits in Auftrag gegeben worden ist und wir uns auf ein Wiedersehen mit der Baker Street 221B freuen dürfen.

Wer mehr Hintergründe über die Serie sucht, wird auf der Homepage zur Serie fündig werden.

Vielen Dank an die Polyband Medien GmbH, welche diese Rezension ermöglichte.
 
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