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Sci-Fi / Fantasy Schwarzer Mond über Soho

Scapa

Auf Abenteuer
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"An Jazz kann man nicht sterben. Oder?"

Jazzmusiker leiden unter dem einen oder anderen Laster, sonst werden sie schon fast nicht ernst genommen und an seinen Lastern stirbt natürlich auch manchmal einer. Ein Jazzer der erschöpft nach einem langen Auftritt tot umkippt ist nichts besonderes.
Aber die Fälle häufen sich und ein Muster wird sichtbar: Die Gehirne der Opfer wirken als ob sie jahrelang Magie praktiziert hätten, merkwürdig ist jedoch das in keiner der Wohnungen Hinweise darauf zu finden sind. Selbstverständlich kann es da nicht lange dauern bis Constable Grant auf den Plan gerufen wird. Der Fall scheint klar: der Täter ist eine merkwürdige Art von Vampir. Würden die Ermittlungen doch nicht durch die schöne Geliebte eines der Opfer erschwert...

Bei diesem Buch handelt es sich um die Fortsetzung des Bestsellers http://www.rpg-foren.com/rezensionen-f305/die-fluesse-von-london-t14673.html?filter[54]=Scapa.
Wie schon der Vorgänger ist Schwarzer Mond über Soho ein actionreiches Buch das dem sympathischen Polizisten Peter Grant, dem letzten englischen Zauberlehrling folgt. Wie schon im letzten Buch folgt man wieder zwei Handlungsfäden. Der eine folgt dem Mysteriösen Tod mehrer Jazz-Musiker und der andere dem Fall eines gefährlichen Schwarzmagiers, der sich auf die Chimärologie spezialisiert hat.
Für die Würze sorgen hierbei die zahlreichen Szenen mit ehemaligen Bandmitgliedern und natürlich die Involvierung von Grants Vater, war dieser doch selbst einmal Jazzmusiker.

Der Roman wird an keiner Stelle Fade und der Schreibstil von Aaronovitch bleibt auch in der Übersetzung. Vorsicht ist allerdings bei der Altersempfehlung geboten.
Wer einen locker flockigen Kriminalroman wie im ersten Teil erwartet könnte enttäuscht werden. Der Witz ist der gleiche geblieben jedoch wurde die Geschichte bedeutend blutiger und es befinden sich einige sexuell recht explizite Stellen im Buch.
Speziell die Teile die mit dem Schwarzmagier zu tun haben sind gruselig und sorgen für den einen oder anderen Schauer. Der Punkt ist jedoch die Brutalität und Gewissenlosigkeit mit der dieser Charakter vorgeht, scheint er doch absolut keinen Respekt vor menschlichem Leben zu haben und dieses einfach nebenbei auslöscht wenn es seinen Zielen dient. Sein "Club" ist ein Kuriositätenkabinett der verschiedensten Verbotenen magischen Freuden. Aus gutem Grund verboten.
Schade ist das liegenbleiben diverser wichtiger Charaktere aus dem ersten Buch, folgt man im ersten noch der Kombination aus Grant und diversen anderen übernatürlichen sowie mundanen Charakteren so werden diese im zweiten Teil fast aufgegeben und es wird sich nur noch auf Grant konzentriert. Zum Teil mag dies der Geschichte geschuldet sein, aber wieder andere sind aufgrund von Autorenwillkür weggefallen. Für jeden Fan der Charaktere aus dem ersten Buch ist jedoch das Ende ein Lichtschimmer.
Die Charakterentwicklung ist trotzdem sehr im Zentrum der Handlung und es ist spannend das ringen von Grant mit seinem Gewissen zu verfolgen, taucht die Frage doch immer wieder auf ob den "Monstern" nicht irgendwie geholfen werden kann.

Mein Fazit: Wie der Erste Teil ein solider Krimischunken der neuen Wind mitbringt.

Vielen Dank an den Home | Deutscher Taschenbuch Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.
 
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