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Sci-Fi / Fantasy Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr - Walter Moers

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Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr

  • Gebundene Ausgabe: 344 Seiten
  • Verlag: Albrecht Knaus Verlag (28. August 2017)
  • Sprache: Deutsch

„Die Krankheit von Prinzessin Dylia war die seltenste von ganz Zamonien. Sie war noch seltener als das fiebrige Flattern, die chronische Krätze, der hysterische Husten, die paranormale Parodontose, der tonlose Tinnitus und das zantalfigorische Zittern.“

So beginnt das wunderschön von Lydia Rode illustrierte Buch.

Ich habe das Glück, die Erstausgabe erhalten zu haben. Der obere Rand der Seiten ist in ein zartes Lila getaucht. Hardcover mit 344 Seiten einschließlich Anmerkungen des Autos, durchsetzt mit farbenfrohen Aquarellen. Kurzum, das Buch ist – wie man es von Moers gewohnt ist – ein echter Hingucker im Bücherregal.

Zum Inhalt: Prinzessin Dylia leidet an einer nie dagewesenen Schlaflosigkeit, bei der sie tagelang, ja einmal sogar ganze vier Wochen lang, kein Auge zu tat. Neben den nicht besonders adretten Augenringen, hat sie große Angst davor, den Verstand dabei zu verlieren … oder schon verloren zu haben. Dass sie auf dem besten Weg in den Wahnsinn ist, erfährt sie schließlich von keinem anderen als einem waschechten Nachtmahr. Er hat es sich zu seiner Aufgabe gemacht, die Prinzessin dorthin zu begleiten. Wir folgen den Beiden in den Kopf der Prinzessin. Gemeinsam reisen sie durch Dylias Gehirn, überqueren die Große Fissur, begegnen den Zergessern und erleben mit, wie Ideen geboren werden. Bis sie schließlich die Amygdala – den Ort, wo die Ängste wohnen – erreichen und in diesem schlägt das dunkle Herz der Nacht.
Doch diese Reise ist nicht nur für die Prinzessin besonders, auch Havarius Opal- der Nachtmahr - lernt mehr über sich als ihm lieb ist. Sie erfahren bald, dass sie diese Reise nur gemeinsam schaffen können.

Um was für ein Buch handelt es sich hier? Nun, das ist schwer zu sagen. Als Kind der 80er Jahre erinnert mich die Geschichte an die Zeichentrickserie: Es war einmal … das Leben. Ich muss zugeben, ich habe sie geliebt, obgleich ich kaum etwas davon gelernt habe. Die Figuren waren sehr liebevoll gestaltet. Dies ist hier auch der Fall. Prinzessin Dylia und Havarius Opal, der Nachtmahr, gefallen mir gut. Jedoch ziehen sich die ersten 100 Seiten sehr in die Länge – ich fürchte, es handelt sich hier um eine ‚Mythenmetzsche Abschweifung‘ ersten Grades. Die Prinzessin, die sich nie langweilt, spielt mit der Sprache um sich die lange Zeit der Schlaflosigkeit zu vertreiben. Mir als geneigtem Leser ist es aber doch möglich mich zu langweilen und so war ich doch etwas erleichtert, als im 2. Drittel des Buches endlich die Handlung startet.

Ich konnte mich auf diese Reise gut einlassen. Schön und ideenreich geschrieben, nette und witzige Einfälle.
Dieses Buch ist so ganz anders, als die anderen Zamonienromane aus der Feder des großen Hildegunst von Mythenmetz. Es folgt keine Reise nach Buchhaim oder in den Großen Wald. Es tauchen keine Wolpertinger, Kratzen oder Buntbären auf. Kurzum, es ist etwas ganz anderes.
Die Erklärung dafür gibt uns Moers im Nachwort – es handelt sich hier um ein Experiment von Moers gemeinsam mit der Illustratorin Lydia Rode, woraus eine illustrierte Kurzgeschichte entstehen sollte und schlussendlich ein über 300 Seiten umfassender Roman erschien.

Wir danken dem Albrecht Knaus Verlag / Randomhouse, der diese Rezension ermöglichte.

[30/40] - Handlung
[25/30] - Stil
[10/10] - Aufmachung
[20/20] - Preis/Leistungs-Verhältnis
Gesamt 85 von 100

 
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